Arte testet Dolby Technologien im HbbTV-Angebot

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Kann schon sein, dass das nur aus französischer Sichtweise geschrieben wurde und deutsches Arte deshalb keine Rolle in der Meldung spielt. Wobei, auf Astra gibt's ja auch ein französisches Arte. Es ist jedenfalls nichts eindeutig.
Und woher stammt dieses Bild? Ist schon komisch, deutsche Sendungsbeschreibung und dann noch ein bisschen Englisch als Navigationshilfe.

 

Interessantes Bild, @digfern. Braucht man dafür die neueste HbbTV-Version oder wo hast du das gefunden?

Falls du das selbst so empfangen kannst: Die Videos, sind die nun wirklich Dolby-kodiert wie es da umschrieben wird ("This content is available in following formats")? Mehrere Tonvarianten (Atmos, DD+)?

Kannst du hier die Internetadressen der Streams schreiben (z.B. per Fritzbox aus dem Netzwerkverkehr erschnüffelt)?

Ich habe zum Beispiel das von Surround Sound Info gefunden. Die Webseite schreibt etwas von Klarstellung. Macht das "ein Branchenticker", wenn er nicht konkreten Kontakt zu den Quellen hat?

Dein Bild zeigt ja nun, dass etwas dran ist an der Meldung, oder?

Es zieht sich wie ein roter Faden durchs Senderleben, dass das deutsche Arte massiv benachteiligt wird. Das fing schon damit an, dass die Sendeabwicklung nach französischer Einstellung in 1080i lief, obwohl über Arte Deutschland progressives Material in 720p angeliefert werden kann. Gerade Co-Produktionen mit dem ZDF waren meines Wissens länger noch in 720p produziert, weil das ZDF lange bei der vollständigen 720p-Kette geblieben ist, bevor man nun auch, was die Produktionen angeht, dem 1080i-Druck nachgegeben hat.

Natürlich sieht man in diesem Punkt, dass die Verantwortlichen bei der ARD, einem Elternteil von Arte, nicht verstanden haben, wie Vollbild-Verbreitung funktioniert. Dort glaubt man offenbar, dass eine Ausstrahlung in 720p auch dann Vorteile bringt, wenn man intern ansonsten komplett in 1080i arbeitet. Da braucht einen die Rückständigkeit von Arte Deutschland in diesem Punkt auch nicht zu wundern.

Aber auch bezüglich des Dolby-Codecs für die lineare Ausstrahlung werden deutsche Haushalte massiv benachteiligt. Während in Frankreich ausnahmslos die Dolby-Kodierung angewandt wird, laufen auf der deutschen Version von Arte weiterhin alle Tonspuren mit veralteter MP2-Kodierung. Während bis Juli 2019 zumindest die Mul-Tonspur in AC-3 lief und es da auch nicht gestört hat, dass es keine MP2-Variante der Mul-Tonspur gab, erlaubt man sich nun den Schritt, das neuere Verfahren zugunsten des alten Mists abzuschaffen. In Frankreich laufen dagegen alle Spuren in Dolby.

Also zumindest die Hot-Bird-Version auf 13° Ost ist massiv gedrosselt, weil das nicht der Hauptverbreitungsweg von Arte France ist. Die Bild- und Tonqualität sind stark gestutzt und ein hier im Forum wohl recht firmer Schreiberling hat berichtet, dass das daran liegt, da Arte auf diesem Transponder lediglich als untergeordneter "Gast" verbreitet wird.

In Zahlen bedeutet das eine Bilddatenrate von ungefähr 4-6 MBit/s und die Bitrate von 128 kBit/s bei allen Tonspuren. Bis ca. Ende 2019 gab es beim Ton zumindest noch die 192 kBit/s - wie gesagt beim effizienteren Codecs gegenüber der deutschen Ausstrahlung. Wenn also damals dort 192 kBit/s AC-3 angeboten wurde, war das besser als 192 kBit/s MP2 in Deutschland.

Mit den heutigen 128 kBit/s schrumpft der Vorteil der Franzosen zumindest auf Hotbird, via der verschlüsselten französischen Astra-Version werden aber wohl noch um die 190 kBit/s gefahren. Die Bilddatenrate ist da aber auch sehr gering, das sieht man ja auch auf den Bildern von @yagiantenne (Beitrag #90). Soviel auch zu Artes allgemeinen Wunsch, Qualität abzuliefern.

Naja, zumindest kann man wohl zu Frankreich sagen, dass der Hauptverbreitungsweg dort die Terrestrik ist. Und darüber soll wohl eine angenehme Qualität abgeliefert werden. Bildtechnisch ist das deutsche Arte zwar, abgesehen vom 1080i-720p-Debakel, auch gut, aber tontechnisch unter aller Sau.

Das ist eine sehr gute Frage, die aber die Arte-Redaktion nicht beantworten mag.

Vielleicht hilft da weiterer Druck, dass immer weiter Leute danach fragen. Platz ist auf dem deutschen Transponder massig verfügbar. Bis dato hat keiner, der hier schreibt, eine verständliche Antwort auf die Fragen bekommen, warum Arte Deutschland mit dem veralteten MP2 sendet und warum mit unterirdischen Datenraten (192 kBit/s) oder warum man Mehrkanalton abgeschafft hat, wenn zumindest vereinzelt entsprechend kodierte Sendungen reinkommen, oder warum man in Deutschland nicht einfach so wie in Frankreich bei der HD-Version von Arte alle Tonspuren in Dolby Digital kodieren kann statt in MP2.

Von manchen Nutzern hier gab es Antworten dazu, aber so wie ich das sehe noch keine einzige offizielle Antwort des Arte-Zuschauerdienst. Da antwortet man, dass Arte sich so entschieden habe. Ja, das sehe ich selbst. Die Frage war ja: "Warum?"

 

Das Bild wurde am 09.02.2021 um 18:01 Uhr von AVCesar auf Twitter gepostet.


Die Homepage von AVCesar:
Les technologies Dolby sur le portail HBBTV d’Arte

 

AVCesar ist ein französischer Branchenticker der Audio-Video-Branche. Die Meldung samt Bild wurde eine Minute vor der Twitter-Meldung auf deren Homepage veröffentlicht, hatte ich doch schon verlinkt. Aber woher haben die das Bild und wieso mit deutscher Sendungs-Beschreibung statt in Französisch?

 

Sorry, ich bin wohl erst später zu diesem Thread hinzugestoßen.

Dieses Bild enthält weder EXIF- noch IPTC-Daten. Der Dateiname bei AVCaesar lautet:
les-technologies-dolby-sur-le-portail-hbbtv-darte_prev_0237053.jpg
wobei das "prev" wohl für Preview steht.
Es sollte mich nicht wundern, wenn dieses Bild von einem DOLBY-Designer erstellt worden ist, um den verschiedenen Interessenten (Sendeanstalten / TV-Hersteller) die neuesten HbbTV-Möglichkeiten schmackhaft zu machen. Das würde m. E. auch die Dreisprachigkeit erklären.

Auf der AVCaesar-Seite steht auch noch, dass die Experimente nur auf TNT (also terrestrisch), Fransat (Eutelsat 5,0° W, 11.554 MHz) und Hotbird 13° (ARTE HD; 11.681 MHz) stattfinden sollen. Auf die letzten beiden Satelliten habe ich über meine Sat-Schüssel leider keinen Zugriff, auch ist mir terrestrisch Dänemark näher als Frankreich.

 

Ich hatte mir den Link gar nicht angeschaut, weil er französisch aussah.

Das Bild ist also von dort. OK.

Da steht nun (übersetzt mit Google-Translate):

Wo sind dann nun die interaktiven Dolby-Inhalte seit dem? Oder geht es um das übliche PR-Geschwafel, dass dank des neuen HbbTV-Standards der Zugriff auf die gleichen Inhalte, die auch schon früher erreichbar waren, nun einfach leichter vonstatten geht?

Dann will man also erst jetzt, ein knappes Jahr später, die Möglichkeiten, die der neue HbbTV-Standard ermöglicht, sukzessive ausnutzen?

Geht es darum?

 

und "darte" kannt sich jeder selbst denken.
Die Bilder haben die aus der ZDF-Mediathek "geklaut";-)

Dein nur muss da raus, das steht nicht im französischen Text, die haben wahrscheinlich die deutschen Ausspielwege einfach nicht erwähnt.

Seit dem? Langsam, langsam, Arte hat im Juni 2020 eine neue HbbTV-Plattform mit Unterstützung der 2.0.2-HbbTV-Version eingeführt. Punkt. (An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass auf Arte seit ca. einem halben Jahr bei meinem TV die HbbTV-Funktion Sendung-von-Anfang-an-sehen mit der Blau-Taste angeboten wird, wird wohl damit zusammenhängen.) Und jetzt (oder vielleicht demnächst/in Kürze) soll es eine experimentelle Plattform mit diesen drei Sendungen geben...

 

Ich habe hbbTV deaktiviert. Die teilweise übergroßen Einblendungen bei ARD und ZDF und die Werbeeinblendungen bei den Privaten haben mich dazu getrieben. Samsung hat den Rest dazu beigetragen. Die Mediatheken rufe ich jetzt über die entsprechenden "Apps" auf.

 

Also, ich sehe das so: ARTE Deutschland hat nun 8 (in Worten: acht) Monate Zeit gehabt den Ton von MPEG2 bzw. HE AAC auf AC3 umzustellen. Es ist aber nix passiert.
Die Funktionalität des Blue Buttons ist kein Maßstab, wenn der TV-Hersteller es will, funktioniert das auch mit der HbbTV-Version 1.5 (z. B. bei LOEWE und Metz (rot)).