Arte HD ohne deutsche AC3 Tonspur

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Ich verstehe es so: Sowohl Kabeldeutschland/Vodafone als auch Unitymedia haben eine weitreichende Glasfaserverbindung in ihrem Versorgungsgebiet.

An irgendeinem Punkt wird ein Signal von den Sendern in das interne Netz der Kabelanbieter eingeleitet. Dadurch werden die Anbieter unabhängig von Satellit und Terrestrik. Wie dieses Signal aussieht, ist, so vermute ich, Vertragssache. Es könnte sich dabei um einen fertig gemuxten Transponder handeln. Es könnte ein unkomprimiertes Studiosignal sein, welches die Anbieter selbst encoden und muxen. Es könnte jeweils ein Transportstrom sein, der nur je einen Sender enthält. Oder es könnte noch anders aussehen.

Unitymedia hat - soweit ich bis Januar diesen Jahres bei diesem Anbieter war - damals unveränderte Transpondersignale der ÖR für alle SD-Sender und Das Erste HD und ZDF HD verbreitet (Anbieter laut Transponderkennung: ARD-Digital bzw. ZDFvision). Die anderen HD-Varianten waren verändert. U.a. war der EPG ein UM-eigener. Die Sender waren mit anderen privaten Sendern gemischt auf einer Frequenz. Kurzfristige Programmänderungen wurden im EPG ebensowenig abgebildet, wie es das "digitale VPS" für diese manipulierten Sender nicht gab.

Bei der Telekom im Kabelnetz gibt es den EPG und das "digitale VPS" für alle ÖR-Sender. Jetzt-Gleich-EPG und VPS-Signal sind jedoch um ein paar Sekunden verspätet. Auch sind die Datenraten von Video- und Audiospuren niedriger als seinerzeit bei Unitymedia und heute beim Satellit. Damit kodiert die Telekom definitiv selbst oder lässt kodieren, das ist klar. Die Frage ist, aus welcher Quelle. Wird ein fertig kodiertes Signal der ÖR recodiert (Qualitätseinbuße durch Mehrfachcoding)? Oder bekommt man ein uncodiertes Signal in Studioqualität geliefert, welches man dann selbst kodiert und dabei der Meinung ist, dass niedrigere Datenraten ausreichend sind für die Telekom-Kunden?

Offensichtlich gibt es bei beiden Kabelanbietern eine Gemeinsamkeit mit dem NDR. Der Sender hat in beiden Kabelnetzen nicht die vom Satelliten bekannte Dolby-Digital-Tonspur, die dort auch 5.1 kann. Im Kabelnetz der Telekom gibt es gar kein AC-3. Vodafone generiert offensichtlich selbst eine Dolby-Tonspur, die nur 2.0 kann.

Die Frage ist jetzt, ob das reiner Zufall ist, dass zwei unabhängige Kabelbetreiber zufällig beim gleichen Sender die Dolby-Tonspur verändern. Oder ob nicht vielleicht beide Kabelbetreiber von ihrem Vertragspartner (ARD-Digital, der NDR oder wer auch immer es ist) ein Signal geliefert bekommen, dass das AC-3 nicht enthält.

Während Vodafone der Meinung ist, dass seine Kunden durchweg AC-3 erhalten sollten, und daher selbst ein entsprechendes Signal kodiert (aus den Quellsignalen, die ihm zur Verfügung stehen, die offensichtlich nun mal nur Stereo sind), lässt die Telekom in ihrem Netz das Signalverfahren so, wie es die ÖR z.B. beim deutschen Arte betreiben: Es wird nur in MP2 kodiert.

Ich habe die NDR-Datenraten der MP2-Tonspuren im Telekom-Netz jetzt nicht mit jenen der Satellitenverbreitung verglichen. Ich nehme generell Satellit auf, weil ich mir davon eine höhere Qualität erhoffe - und im Fall von NDR auch bekomme, da ich da 5.1 bekomme!

Bei anderen Sendern im Kabelnetz der Telekom ist aber die Datenrate auch bei den MP2-Tonspuren niedriger als über Satellit. Auch das AC-3 ist kleiner. Beispiel Das Erste:

Telekom-MP2 - 192 kBit/s
Satelliten-MP2 - 256 kBit/s
Telekom-Dolby - 384 kBit/s
Satelliten-Dolby - 448 kBit/s

Und es bleibt die Frage, wie die Telekom zu ihrem Dolby-Ton bei phoenix kommt. Recodieren sie den gelieferten MP2-Ton und senden dann beides, das unveränderte MP2 und ein selbst erstelltes AC-3? Das macht eigentlich keinen Sinn. Ich bezweilfe es. Vodafone recodiert zuweilen, weil sie einen "niedrigen" Plattformstandard haben - oder in anderen Worten: Mehr Sender in ihr Kabelnetz quetschen wollen.

Die Telekom fährt auch niedrigere Datenraten, als Unitymedia und Satellit. Doch die MP2-Tonspuren werden trotzdem alle mit eingespeist, z.T. auch mit ÖR-üblichen Datenraten (Das Erste, Audiodeskription-MP2 ist 256 Kbit/s). Ginge es ausschließlich um den Platz auf der Frequenz, würde ich ja nicht beides, MP2 und AC-3 einspeisen.

Also: Ohne Insider wird man nur Vermutungen anstellen können, was genau bei den Kabelnetzbetreibern passiert. Das schrieb ich oben, und genau das habe ich gemeint. In wieweit da ARD-Digital mitspielt oder die Kabelbetreiber selbst "herumpfuschen", weiß ich natürlich nicht.

 

Ja sicher, aber arte bietet es nicht mehr an.

Probiers doch aus! Ist doch ganz einfach herauszubekommen ob das "echtes" AC-3 ist.

 

Arte wird ja in Frankreich produziert. Da ist der Weg weit bis zum internen Netz der deutschen Kabelanbieter. Aus der Sicht verständlich, bietet Arte den Betreibern wohl nur fertige Mixe an, vermutlich ein komprimierter Transportstrom mit fertig kodierten, in Deutschland leider üblichen MP2-Tonspuren.

Vodafone recodiert dann schön nochmal auf seinen "Plattformstandard". Arme Kunden. Andere Anbieter wie auch der Satellitenuplink sind vermutlich nicht recodiert, daher die großen Fülldatenmenge. Vertraglich vereinbart ist wahrscheinlich eine bestimmte Datenrate des gesamten Senders und Arte hat seinen Kodierer entsprechend eingestellt, dass die Datenrate immer darunter bleibt und füllt den Rest selbstständig mit Nullbits auf.

Obwohl ich mich da ja frage, ob die Satelliten-Uplinkstation für den deutschen Transponder nicht auch ein unkomprimiertes Studiosignal bekommen könnte ... Datenverkehr ist ja jetzt nun auch nicht mehr so teuer. Zumindest hätte man aber den Ton als PCM übertragen können (hallo, nur 2 Kanäle!), und vor Ort schön in AC-3 kodieren vor dem Upmix - so wie es die anderen deutschen ÖR auf dem gleichen Transponder haben.

 

192 kbit pro Spur.

 

@EinNutzer
Nochmal: Die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender stellen fertige Programmpakete bereit, die den Plattformen, die darauf zurückgreifen wollen, zur Verfügung gestellt werden. Was die unterschiedlichen Plattformbetreiber daraus machen, ist dann nicht mehr Sache der Sender. So kommt es eben vor, dass 'arte HD' im Vodafone Kabel Dolby Audio auf allen Spuren hat, dass 'phoenix HD' bei der Telekom eine entsprechende Tonspur besitzt und dass das 'NDR fernsehen HD' zwar mit Dolby Audio ausgestattet ist, das bei Vodafone aber durchgehend 2.0, also stereo ist. Übrigens: Es gibt tatsächlich noch Kabelnetzbetreiber, die nutzen das Satellitensignal als Quelle für die Einspeisungen, z.B. die komro GmbH in Rosenheim. Die Telekom nutzt für Magenta übrigens als Quelle ebenfalls die fertigen Pakete der Sender, verändert aber für die eigene Verbreitung die Parameter (Vodafone macht das ja auch und stellt die Pakete anders wieder zusammen).

Was ich Dir mit definitiver Sicherheit sagen kann, weil ich die fertigen Pakete der Öffentlich-Rechtlichen kenne:
'arte HD' hat kein Dolby Audio mehr, 'phoenix HD' hatte noch nie eine entsprechende Tonspur und das 'NDR fernsehen HD' wird, ebenso wie alle anderen Dritten, mit Dolby Audio verbreitet, welches bei entsprechenden Sendungen in 5.1-Ton umgeschaltet wird.

 

Woher weißt du das so genau?

In Nachbarthemen wurde bereits beschrieben, dass das Glasfasernetz der ÖR mittlerweile deutschlandweit reicht. Ferner werden laut den Angaben einiger Nutzer hier die DVB-T2-Sendemasten teilweise mit Rohsignalen versorgt, die erst vor Ort individuell kodiert und gemuxt werden.

Warum sollte es also nicht so sein, dass so manche Kabelnetzbetreiber auch mit Rohsignalen versorgt werden, die sie dann selbstständig für das eigene Netz kodieren?

Früher stellten die ÖR den Kabelbetreibern fertige "Transponder" in Kabelparametern zur Verfügung, die einfach nur eingespeist werden konnten. Manche taten es, andere Kabelbetreiber zerpflückten die fertigen "Transponder" und verteilten einzelne HD-Sender auf Frequenzen, die noch genügend Platz für einen oder zwei Sender hatten. Andere (Vodafone/Kabeldeutschland) kodierten wild herunter.

Zuletzt war der Tenor im Forum, dass die ÖR diese "Komfortfunktion" nicht mehr anbieten würden und die Kabelbetreiber nun selbst muxen müssten.

In Anbetracht dessen, dass sich manche Kabelbetreiber das Recht herausnehmen, auch selbst zu kodieren, wäre es da nicht sinnvoll, wenn sie ausgehend von unkodiertem Quellmaterial der SAW in Studioqualität kodieren würden?

Arte fällt dabei natürlich raus, weil die französische Zentrale nicht an den deutschen ÖR-Netzwerkring angeschlossen ist. Aber die anderen Sender der öffentlich-rechtlichen?

 

Richtig, dann würde auch über Astra genau diese Tonspuren zur Verfügung stehen wenn es sie gäbe.
Nur weil Vodafone eine DD Tonspur einspeist bedeutet das nicht das man diese zur Verfügung stellt Arte bietet nun mal keine DD Tonspur mehr an. Das sagt ja auch deren Kundendienst.

 

Die gab es mal und wurde zum 3. Juli 2019 AC3 abgestellt was hier aus dem Sat Forum her vorgeht.

Um auf diese AC3 Tonspur zu kommen musste ich nur auf Mehrsprachig ,Dolby Original Ton umstellen da kam 5.1 im original Ton je nach Inhalte, hin und wieder in Deutsch 5.1, jetzt kommt da nur noch einfacher Stereo Ton bei dem Sender .

Das war Arte HD Film mit 5.1 vor Juli Das Böse aufgenommen 2018 per Sat .

 

Steht hier im Forum genauso! (worum gehts hier wohl im Beitrag?!)
5.1 haben die aber nicht gesendet sondern nur 2.0 mit 5.1 Kennung.

 

Die User haben das in dem Links im Forum so beschrieben .

Warum macht Arte so was , wenn eine Sendung oder Film im Original Ton in 5.1 AC3 ist das man das auf Stereo nun runter drosselt .