Arte HD ohne deutsche AC3 Tonspur

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Offensichtlich bezahlt man aber dafür ob man 2.0 oder 5.1 überträgt, sonst gäbe es nicht so wenig 5.1 Lizenz Filme bei den ÖR.

Aber das ist für mich Null Grund auf AC-3 ganz zu verzichten. Das klingt über eine Anlage einfach nicht gut. (Und ich muss jedesmal dann recht umständlich DS abschalten)

 

Also ich denke, man bezahlt an den Rechteinhaber mehr Geld für die Raumklangfassung des Films, weil diese Fassung "hochwertiger" ist. Ich bezweifle aber, dass man zusätzlich an Dolby einen Beitrag bezahlen muss, weil man eine 5.1-Fassung lizensiert hat.

Die Fernsehanstalten verarbeiten beim Senden das Tonsignal oder Kodieren es gar neu (schließlich liegen wohl kaum alle Dolby-Spuren in 448 kBit/s vor). Ich denke dafür benötig(t)en sie eine Lizenz von Dolby, die früher entsprechend Geld gekostet hat.

Möglicherweise ist diese Lizenz von Dolby auch teurer gewesen, wenn man in 5.1 kodiert statt in 2.0. Jedoch kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, dass man weniger bezahlt, nur weil man Stereo selbst mit der Dolby-Software hochrechnet. Eher musste man vielleicht mehr bezahlen, weil nicht nur der hochkomplexe patentierte Algorithmus zur Datenkompression benutzt wurde, sondern auch der hochkomplexe patentierte Algorithmus zur Raumklangerzeugung.

Soweit mir aufgefallen ist, werden bei den ÖR alle Filme, die eine 5.1-Spur haben, auch damit lizensiert und gesendet. Dass es insgesamt so wenig Raumklang gibt, liegt an der Politik der ÖR und den fehlenden Vorgaben dafür. Eine Schande, wo doch schon in den 90ern das japanische analoge HDTV einen Center-Lautsprecher hatte, weil nur so das Klangerlebnis bei großen Fernsehern korrekt mittig ausgerichtet ist. (Unsere ÖR senden ja sogar Mono in Dolby Digital 2.0 aus. Absurd.)

Wenn bei den öffentlich-rechtlichen noch Hollywood-Filme o.Ä. bloß in 2.0 laufen, dann liegt das meist daran, dass keine neue Kopie vorliegt. Das war in den letzten Jahren noch häufiger anzutreffen; da war selbst das Bild bei vielen Filmen nicht nativ HD. Aber heutzutage kommt das meiner Erfahrung nach nur sehr selten noch vor.

 

Ich kann mich zu den lizenzrechtlichen Geschichten hier nicht äußern, da diese Dinge nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

 

Warum schreibst Du denn überhaupt etwas dazu? Das klingt dann doch stark nach Wichtigtuerei.

 

Ich habe gerade eine alte Aufzeichnung von arte HD vom April 2013 gefunden. Da war die Welt noch in Ordnung!

3 Tonspuren: Deutsch (192 kBit/s, MP2), Französisch (192 kBit/s, MP2), Deutsch (448 kBit/s, Dolby-Digital 2.0)
Untertitel: Französisch (DVB-Sub)
Teletext: Deutsch

Dateigröße: 2,41 GB
Länge: 25 Min. 54 Sek.
Entfernte Nullbits: 31 MB

Somit Nullbitdatenrate (durchschnittl.): ~1,19 MB/s = 0,02 MB/s = 0,16 MBit/s

Nutzdatenrate: 12,7 MBit/s

 

Ich finde es OK. Sagt es doch aus, dass @globalsky mitliest, nur nichts sagen möchte.

Ich hätte mich in dieser Situation "allgemein" dazu geäußert, aber das ist jedem seine persönliche Entscheidung. Vielleicht gilt ja eine vertragliche "Verschwiegenheitsklausel" für zehn Jahre - oder bis in den Tod.

 

Sorry, aber es gibt halt Interna, die ich nicht weitergeben darf, weil sonst ich Probleme bekomme. Das ist wie bei den Sperrfristen in den Pressediensten der Sender; wenn man dagegen verstößt ist man a) seinen Pressezugang los und b) muss heftigst Regress zahlen. Ich will mich auch nicht als Wichtigtuer hervorheben und kann Posts zu den Themen künftig gerne unterlassen.

 

Das kann nur eine Momentaufnahme sein. An die Bitraten vom deutschen arte HD reicht es nicht heran, aber normalerweise ist die Bitrate schon deutlich höher.

ServusTV hatte auf dieser PID die halbe Bitrate, wie bei der normalen Dolby-Digital-PID; damit war die bessere Effizienz dann leider auch gleich wieder dahin.

Das wird schlecht gehen, denn E-AC-3 geht maximal bis 1 MBit/s

 

Das ist mir damals auch aufgefallen. Die Frage ist, ob das dekodierte Hörerlebnis unterm Strich tatsächlich schlechter war als ein AC-3 mit 448 kBit/s oder 384 kBit/s oder ob die Effizienz des neueren Codecs nicht sogar selbst bei "nur" 256 kBit/s (DD+) noch die bessere Qualität liefert.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die folgende Information, die ich auf der Produktseite von Dolby zu E-AC3 gefunden habe:

Für die Englisch-Unkundigen sinngemäß übersetzt:

Wenn ich diese Aussage der Dolby-Produktwebseite richtig verstehe, kann also aus einem DD+-Signal das entsprechend höchstwertigste Signal der Dolby-Digital-Güte gewonnen werden. Das müsste dann bei 5.1 Kanälen die Klangqualität der Datenrate von 640 kBit/s sein.

 

Also laut Wikipedia beträgt die maximale Datenrate von DD+ sechs MBit/s. Und ich habe bereits Blu-rays mit 1,5 MBit/s gesehen. Disney ist da momentan leider sehr auf dem Pfad, den deutschen Käufern nur noch maximal 'ne Dolby-Digital-Plus-Tonspur auf die Blu-rays zu packen. Die sind dann meist auch mit einer Bitrate von 1,5 MBit/s kodiert.

Quelle: Wikipedia


Ein paar weitere Informationen, die ich auf der offiziellen Produkt-Webseite des Codecs gefunden habe:

Ich verstehe also ehrlich nicht, warum E-AC3 nicht der Standard für deutsche HDTV-Ausstrahlungen ist.

Und ich verstehe auch nicht, wozu alle (bis auf die verschlüsselt ausgestrahlten) HDTV-Sender noch den Hasenfuß "Stereo-Tonspur" mit sich herum schleppen. Das ist absolute Bandbreitenverschwendung.

Der einzig mir einfallende sinnvolle Verwendungszweck wäre, wenn ich es aufnehme, den MP2-Ton abtrenne und in meinem (portablen) Musikplayer nutze (z.B. ESC, Comedy-Sendung oder Musikvideos).