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ARD-Sender vor großer Reform – das blüht WDR und NDR

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 2. Januar 2023.

  1. Pete Melman

    Pete Melman Wasserfall

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    Ich frage mich manchmal, ob bei solchen Entscheidungen überhaupt jemand der technisch versiert ist beiwohnte oder ob das einfach mal so von irgendwelchen Schlipsträgern "am grünen Tisch" entschieden wird.
     
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  2. lg74

    lg74 Platin Member

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    Es waren technisch versierte Leute beteiligt. U.a. auch vom gerade noch so existierenden und schon halb in Auflösung begriffenen IRT, von dem jemand anderes hingegen soweit mir bekannt eindringlich davor warnte, auf AAC umzustellen - eben wegen der verheerend schlechten Kompatibilität.

    Mir liegt das "Empfehlungsschreiben" des IRT vom 7.10.2020 vor. Das Schreiben legt nahe, dass die Entscheidung ohne Kenntnisse über Marktsituation und Haushaltsausstattung entstanden ist.

    Sowas kann passieren, sowas kann man korrigieren. Das ist aus meiner Sicht nicht das Problem. Es gab innerhalb der ARD genug Widerstand - von Technikern an der Basis bis zu Tonschaffenden, die so langsam mitbekamen, dass ihre Mehrkanalproduktionen kaum noch genutzt werden können. Das Problem war, dass man das Konzept einfach durchgezogen hat, obwohl noch vor offizieller Bekanntgabe des Vorhabens klar war, was man damit anrichtet.

    Es wäre auch nach Bekanntgabe des Vorhabens noch etwa 2 Monate Zeit gewesen, die Reißleine zu ziehen und umzuschwenken. Dann lag auch das detaillierte Alternativkonzept aus der Petition vor.

    Naja, gut, ist halt erfolgreich hingerichtet worden. Die ARD hatte selbst auch genug unter dem angerichteten Murks zu leiden. Soweit mir zu Ohren kam, sind die Hurra-Bekundungen nach der Umstellung auch deutlich leiser geworden.
     
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  3. NFS

    NFS Institution

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    Statt gezielt die Dritten Programme zu bündeln, sollte lieber tagesschau24 zu seinem Ursprung zurückkehren!
     
  4. Pete Melman

    Pete Melman Wasserfall

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    @lg74

    Okay, es waren also Techniker zugegen, jedoch hat man, sich trotz der Warnung, gegen sie entschieden. Also, wie ich vermutete, vom "grünen Tisch" aus.
    Erinnert mich ein wenig an den BER u.a., wo die Handwerker feststellen mussten, dass das geplante gar nicht funktionieren kann. Aber wer hört schon auf Handwerker, wenn man doch hochbezahlte Star-Planer beauftragt hat.
     
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  5. Michael Hauser

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  6. Gorcon

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    Das geht schon mal von der Bandbreite überhaupt nicht! Beim NDR ist das so schon sehr grenzwertig von der Bildqualität.
     
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  7. dam72

    dam72 Gold Member

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    Ich kann dies aus der Schweiz für Kabelio bestätigen. Wir haben mit der SRG (weit vor dem Kabelio Start) die gleichzeitige Nutzung HEVC Video und Audio AAC/eAC3 besprochen. Für die SRG hiess dies, wechsel von AVCh264 Video auf HEVC und MPEG1/DD Audio auf AAC Stereo und e-AC3. Kurz vor Start kam eine Marktanalye aus der Schweiz, ich weiss leider nicht wer die gemacht hat, aber die SRG hat das in Auftrag gegeben, die belegte, dass die Zahlen, welche die TV Geräte Hersteller publizieren - komplett an der Wahrheit vorbei geht. Das will ich mal unkommentiert lassen. Es war ein schock, die Zahl der HEVC fähigen Geräte war nicht annähernd an den Zahlen die man aus den Medien kannte. Darauf hin hat die SRG die Notbremse gezogen, und man blieb auf MPEG4 Video und MPEG1 und AC3 Audio. Wir dachten uns, ok, wir machen ein Zwitterding, wird schon gut gehen. MPEG4 Video und AAC Audio. Pustekuchen, jede zweite Rückmeldung Bild geht, Ton nicht. Wir dachten, das kann doch nicht wahr sein. Dann haben wir auch auf e-AC3 umgestellt, weil es da ein TV Geräte Hersteller Commitment gab dies ab 2011 in TV Geräte einzubauen, TNT France und Simpli ORS waren da hauptsächlich die Treiber. Zu unserer Überraschung, jeder 3-4 meckerte immer noch Bild und kein Ton. Dann hat es uns gereicht, und wir sind auf das alte AC3 zurück, seither war Ruhe.o_O
    Die Moral von der Geschichte? In den Wohnzimmern stehn mehrheitlich alte TV Geräte, mehr als uns die Industrie glauben lassen will. Am Ende ist es eben auch von der TV Geräte Industrie gewollt, weil man dann neue Geräte verkauft.
    Leider ist vieles an Umfragen und offziellen Mitteilungen totaler Müll, insbesondere bei den meisten Umfragen zu Streaming vs. Broadcast. Der, der die Umfrage in Auftrag gibt hat natürlich ein wenig die Deutungshoheit.
     
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  8. lg74

    lg74 Platin Member

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    Danke für diesen extrem wertvollen Einblick!

    Möglicherweise war das einfach nur der Unterschied zwischen Ausstattung der aktuell im Handel befindlichen Geräte (die bei TV-Geräten ab ca. 2016 HEVC enthielten, schon wegen DVB-T2 Deutschland) und der Haushaltsausstattung. In den Haushalten stehen natürlich auch viele Geräte, die eine erst 1-4 Jahre vorher eingeführte Codec-Generation nicht unterstützen. Die rutschen dann irgendwann aus dem Wohnzimmer weiter ins Schlafzimmer und ins Kinderzimmer, aber selbst dort wäre es äußerst ärgerlich, einen Vorschaltreceiver zu benötigen.

    Und das haben sie soweit ich das beurteilen kann richtig gut gemacht, verantwortungsvoll gegenüber den Gebührenzahlern und auch technisch so, dass dadurch keine qualitativen Nachteile entstehen. Das einzig "ärgerliche" am SRG-Transponder ist, dass er aufgrund seiner Konstellation nicht komplett in Kabelnetze einzuspeisen ist. Aber das wird in Schweizer Kabelnetzen ja sowieso anders gemacht und außerhalb der Schweiz ists legal ja sowieso nicht einzuspeisen.

    Auf die schnelle finde ich in ETSI TS 101 154 gar keinen Zeitpunkt, ab dem E-AC-3 in die Spezifikation aufgenommen wurde. ETSI TS 102 366, in der AC-3 und E-AC-3 abgehandelt werden, hat keine ausfühliche History, von daher kann mans auch nicht herausfinden. EBU TECH 3333 nennt E-AC-3 und datiert auf 3/2009 - es muss also vorher in die DVB-Familie aufgenommen worden sein.

    Interessant ist übrigens, dass die ORS AAC komplett ignoriert für Satellit. Die Endgeräte haben MPEG 1 Layer II, AC-3, E-AC-3 und künftig AC-4 zu unterstützen. Ich glaube, MPEG-H ist noch dabei, aber AAC taucht nicht auf in den Requirements.

    Aus Deutschland kenne ich nur Requirements für DVB-T2. Für DVB-S/S2 kenne ich nichts, womit die EBU TECH 3333 greifen würde, aber die kam erst 3/2009 und damit für die erste Generation an HDTV-Empfangsgeräten zu spät (Markteinführung 2008) - und sie gilt nur für HDTV-Empfänger, ist also nicht auf DVB-Hörfunk anwendbar. Und wie ein verpflichtendes Dokument wirkt es auch nicht, wenn die Gerätehersteller nur "encouraged" werden, das Zeugs zu unterstützen. "Mandatory" ist was anderes...

    Die ARD hat das ganze offenbar vorsätzlich ohne Rücksicht auf Bestandsgeräte gemacht. Sie wusste im Sommer 2021, dass die aktuell verkauften DVB-Kabelradios kein AAC können - und zog sich argumentativ darauf zurück, dass das Sache der Kabelnetzbetreiber wäre, bei Bedarf entsprechend zu transcodieren (Antwort des ARD-Generalsekretariats an den damaligen medienpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion). Blöd nur, dass so ein professionelles Transcodersystem von Qbit, 2wcom und gewiss auch Ferncast (da weiß ich es nicht) pro Kanal (!) etwa 600 bis 800 EUR Lizenz kostet. Das gesamte Hörfunkangebot der ARD wieder kompatibel zu machen, kostet also > 40 kEUR netto zzgl. Serverhardware zzgl. Energie und Kühlleistung rund um die Uhr. In Deutschland sind viele kleine Netzbetreiber aktiv, teils kann man dort so ein IP-TS-basiertes System nichtmal ins Headend einbinden. Und von 40 kEUR netto kann man 3 solche kleinen Kopfstellen mit der kompletten TV-Umsetzertechnik ausstatten und sowas muss dann >10 Jahre laufen. Da kann niemand erwarten, dass diese Geldmenge nur für das Erzeugen kompatiblen Hörfunks aufgebracht werden kann.

    Für Sat ging die ARD mit der dreisten Aussage

    Der Audiostandard AAC-LC ist mittlerweile Bestandteil des DVB-S2-Standards und wird von allen seit ca. 2012 im Markt erhältlichen, standardkonformen DVB-S2-Empfängern (Set-Top-Box oder Fernseher) unterstützt.

    an die Öffentlichkeit (Quelle). Sah man dann ja eindrucksvoll, wie gut das unterstützt ist. Dumm nur, dass im DVB-S2-Standard (der eine Europanorm ist) von Codecs gar nichts steht - da geht es nur um DVB-S2 als Übertragungsstandard für Datenströme: https://www.etsi.org/deliver/etsi_en/302300_302399/30230701/01.04.01_60/en_30230701v010401p.pdf

    Nein, so arbeitet man nicht. Schon gar nicht, wenn man ein beitragsfinanzierter öffentlich-rechtlicher Versorger ist. Das ist einfach nur unterste Schublade.

    Kabelio als kleiner Anbieter, der auf Dauer nur überleben kann, wenn er eine funktionierende und die Kunden überzeugende Lösung bietet, kann sich sowas halt nicht leisten und muss sich der Realität anpassen. ;)

    Erschreckend war und ist für mich beim Thema AAC-Umstellung die Mauer des Schweigens, die große Teile der Politik, die Printmedien und auch den befangenen Verbraucherschutz mit einbezieht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2023
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  9. Gorcon

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    Und dann herausgeworfenes Geld ist, denn die Tonqualität ist dann unter aller Sau. (umgekehrt übrigens ganz genauso wie man bei Beiträgen aus der arte Mediathek sehr gut hört)
     
  10. lg74

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    Nein, nicht zwingenderweise. Wenn man nach MP2 mit mindestens 256 kBit/s umsetzt, hat man doch kaum noch Transcodierungsverluste. AAC ist zwar nicht unbedingt das optimale Eingangsmaterial für neuerliche Bearbeitung, aber bei hohen Zielbitraten geht das recht "unfallfrei". Sogar mir vorliegende Transcodings von 128 kBit/s LC-AAC (neuer ARD-Hörfunk) auf nur 192 kBit/s MP2 mittels eins Qbit Q8V-Systems sind klanglich anständig, allerdings sind vereinzelt Plopp-Geräusche drin, bei denen man klären müsste, ob sie den damals bekannten Instabilitäten auf den neuen AAC-Hörfunkprogrammen gschuldet waren oder ob sie erst beim Transcoding auftraten. Kann man nachträglich nun nicht mehr klären. Prinzipiell geht das Transcoding erstaunlich gut.