ARD: SD-Abschaltung – Termin steht fest

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Zum Thema Mietkosten von Sat-Transpondern, der Preis ist Verhandlungssache u. richtet sich zudem nach Angebot und Nachfrage.
Es gibt keine festen Preise pro Sat-Transponder.

 

Laut DF Redaktion ist dies wohl so:

Exklusiv: ARD und ZDF verschieben SD-Abschaltung um mehrere Jahre

 

Kleiner Tip: Und wozu führen in der Regel die vielen Wiederholungen bzw. welcher Verdruss wird damit in der Regel gefördert?

 

Ich kann nachvollziehen, dass sich ARD und ZDF schwer tun bei Transponderumstellungen und daher nicht allgemein auf die "breiten" Transponder gehen oder die Parameter der bestehenden ändern. Hier wäre gerade ein Problem, dass man SD-Nutzer, die wahrscheinlich weniger technikaffin sind, erstmal auf die alten HD-Frequenzen und danach auf die neuen HD-Frequenzen (bisher SD) umstellen müsste.

Eine Idee wäre jetzt einen weiteren breiten Transponder in Betrieb zu nehmen und dann einen schmalen zu sparen:

Der breite könnte bei Sky-Parametern eine Bitrate von 49,2 Mbit/s haben. Hier wäre der Ex-ARD-Radiotransponder (12.265 h) geeignet. Eine Belegung könnte sein:

NDR Fernsehen (vier Versionen), MDR Fernsehen (drei Versionen), Phoenix, WDR (eine Version zur leichteren Kabeleinspeisung wie bei SD). Damit sind in Spitzenzeiten sieben Programme auf dem Transponder.

Auf der 11.582 h könnte nach einer Übergangszeit statt NDR und Phoenix dann HR Fernsehen und RBB Fernsehen (in zwei Versionen) laufen. Vielleicht könnten sie der Einfachheit halber die Programme direkt ersetzen, so dass z. B. Phoenix(alt) zu HR Fernsehen wird.
Damit wären dort in Spitzenzeiten vier Programme. Zusätzlich könnten die Radioprogramme von HR, MDR und RBB dorthin wechseln, so dass letztendlich 10.891 h geräumt werden kann.

 

Aber das ist nur "halb-effizient". Das sind ja nur DVB-S2, QPSK, 27500 kSymb/s, FEC 9/10. FEC 9/10 geht, weil DVB-S2 mehr Robustheit mitbringt und QPSK da letztlich nur "Urlaubsmodus" für den Fehlerschutz ist. Während DVB-S1, QPSK, 27500 kSymb/s, FEC 3/4 die bekannten 38 MBit/s netto bringt ("breite SD-Transponder") bei einem Mindest-C/N von 5,7 dB, sind es bei DVB-S2, QPSK, 27500 kSymb/s, FEC 9/10 dann 49,2 MBit/s netto bei einem Mindest-C/N von 6,5 dB, was ja auch als "absolut robust" gilt.

Will man effizient arbeiten, nimmt man aber DVB-S2 mit 8PSK, geht mit dem Fehlerschutz entsprechend hoch, verliert noch weitere Datenrate für die Pilotkennung (und beugt damit Demodulationsproblemen in Consumeranlagen vor) und hat trotz höherem Fehlerschutz und Pilot immer noch deutlichen Bitratenzugewinn: DVB-S2, 8PSK, 27500 kSymb/s, FEC 2/3, Pilot aktiv bringt 53,2 MBit/s netto bei einem Mindest-C/N von 6,6 dB - also fast gleich robust. Dann kann man auch gleich auf 29900 oder 30000 kSymb/s gehen mit steilerem Rolloff und hat irgendwas um 58 MBit/s. Wenn man dann noch den Fehlerschutz absenkt auf 3/4, sind es 65 MBit/s Nettodatenrate.

Alle diese Planspiele sind aber wertlos, so lange in Deutschland viele kleinere und kleinste Kabelnetze 1:1 von Satellit übernehmen, oft keine Technik für Remux haben, Remux aus Statmuxen ohne Transrating Blödsinn und ineffizient ist und eben nur maximal 50,8 MBit/s in einen 256-QAM-Kabelkanal passen.

Damit also: entweder einen breiten Transponder und den ineffizient (Modell "Sky") betreiben, oder schmale Transponder hernehmen und aufbohren.

Die bekannten DVB-S2, 8PSK, Pilot aktiv, 22000 kSymb/s, Rolloff 0,35, FEC 2/3 bringen 42,5 MBit/s bei 29,7 MHz Bandbreite und einer Mindest-C/N von 6,6 dB.

Mit DVB-S2, 8PSK, Pilot aktiv, 23500 kSymb/s, Rolloff 0,25, FEC 2/3 sind es 45,4 MBit/s bei 29,375 MHz Bandbreite.

Einen deutlichen Schritt bringt der Wechsel auf FEC 3/4: mit DVB-S2, 8PSK, Pilot aktiv, 23500 kSymb/s, Rolloff 0,25, FEC 3/4 sind es 51,2 MBit/s bei 29,4 MHz Bandbreite. Da müsste man schon wieder ca. 1 MBit/s Nulldaten lassen, um DVB-C-Transmodulatoren nicht überlaufen zu lassen. Und es bräuchte halt 7,9 dB Mindest-C/N. Die in Frankfurt laufenden Systeme im Uplink haben so hohe Qualität, das wäre wohl zu verantworten, brächte aber dennoch gewiss zahlreiche Klagen Betroffener, deren dejustierte, zugewachsene oder zu kleinen Antennen (der "versteckte Empfang" auf dem Fensterbrett) dann nicht mehr ausreichen.

Am Ende wissen wir als Außenstehende aber auch nicht, wie sich bei solchen "Großkunden" die Transpondermieten für schmale vs. breite TP verhalten. Muss ja nicht zwangsweise nach HF-Bandbreite gehen. Könnte ja auch nach "Angebot und Nachfrage" gehen. Wer nicht auf Umsetzbarkeit in Kabelnetze angewiesen ist (nicht-deutsche Plattformbetreiber) könnten z.B. breite TP als deutlich attraktiver bewerten, was sich auf die Kosten auswirken könnte.

Wenn es so weiter läuft in diesem Land mit der sozialethischen Verwarlosung, kannst Du evtl. ohne den MDR rechnen. Zumindest als ARD-Anstalt und auf ARD-Transponder dürfte da nach der "Vollendung der Wende" und nachfolgender Aufkündigung des MDR-Staatsvertrages nicht mehr viel laufen.

 

Hoffentlich wird nach der Abschaltung endlich der dämliche HD Zusatz im Sendernamen und Logo entfernt, wie beispielsweise in Frankreich.

 

Nein. Hoffentlich nicht

 

Zur Diskussion "schmaler" gegen "breiter" Transponder: wenn beide Transponder die gleiche Nennleistung haben, hat ein schmaler Transponder eine höhere Leistungsdichte. Mal drüber nachdenken!
In den USA verwendet man übrigens Transponder mit nur 25 MHz Bandbreite.

 

Haben die schmalen / breiten TP auf den Satelliten von 19,2° ost jeweils gleiche Nennleistung? Die Frage nach sowas wie einem "Leistungs-Bandbreite-Produkt" schwirrte immer mal in meinem Kopf herum, allerdings ohne je eine Antwort zu finden.

 

vielleicht zu Analogzeiten wo noch mehr Nachfrage als Transponder zur Verfügung standen.
Mittlerweile ist eher Leerstand da oben.