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ARD Hörfunktransponder auf Astra wird Ende des Jahres abgeschaltet.

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von mischobo, 14. Juni 2021.

  1. Franken_

    Franken_ Senior Member

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    So Astro hat sein AAC Update für die QAM Box fertiggestellt!

    Hier mal der Link: Technik Blog: Update Anleitung QAM BOX und QAM BOX eco FM mit AACFM 1 Lizenz Upgrade | ASTRO STROBEL

    Die ersten 8 Umsetzungen könnten mit AAC Radio und die zeiten 8 können gemischt mit AAC und MPEG Radio belegt werden.
    Jetzt stelle ichmir glatt die Frage warum man nicht alle 16 gemischt belegen kann!? [​IMG]

    Ach und wäre es jetzt nicht mal langsam an der Zeit, dass NDR Kultur auch auf AAC wechselt oder zumintest eine 2. Tonspur wenns unbedingt AC3 sein muss?
    Was für ein Sinn hat das denn die anderen 63 ARD Sender setzten ja auch auf AAC.
     
  2. EinNutzer

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    Zu Beitrag #700:

    Ich sehe schon die nächste "repräsentative" Umfrage kommen:

    Haben Sie in den letzten acht Wochen Surround-Ausstrahlungen bei BR-Klassik empfangen? -> Äh, nö. Gibt's das denn? -> Mitteilung an die Entscheidungsgremien: Mehrkanalton kann dann weg.

    So wie damals bei Arte.

    :eek::eek:
     
  3. EinNutzer

    EinNutzer Gold Member

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    Was für einen Sinn hat es denn, Surround-Sendungen quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu versenden oder auch zu produzieren?

    Ausschluss der Öffentlichkeit genau deshalb, weil

    a) die Sendungen gar nicht (rechtzeitig) als Surround-Ausstrahlungen angekündigt werden (so es überhaupt Ausstrahlungen gibt),

    b) die meisten dieser 63 "AAC-Programme" der Öffentlichkeit seit der Umstellung keine Raumklangabmischungen mehr bieten und

    c) man manuell auf die 2. Tonspur schalten muss (früher bei Arte musste man sogar auf die 3. Tonspur umschalten - ohne dass es jemals vernünftige Informationen gab, dass es auf der 3. Spur Mehrkanalton gab)

    Wieso sollte ein Durchschnittshörer händisch umschalten, wenn er gar nicht weiß, dass eine Surround-Sendung kommt?

    Und welcher Standardnutzer schaltet überhaupt auf eine zweite (oder dritte) Tonspur um?

    In den neuesten Informationen auf seiner Technikseite empfiehlt der BR nun generell die Verwendung der 2. Tonspur, da diese die höhere Datenrate bietet.

    Welchen Sinn hat es in dieser Konstellation überhaupt noch, mehrere Tonspuren zu betreiben? Und wieso ist nicht die von den meisten Geräten automatisch gewählte Tonspur die Spur mit der höheren Qualität?

    Also ich empfinde den NDR-Weg als den besseren. Zum einen das um Längen kompatiblere Tonverfahren, bei dem eine Surroundton-Anlage garantiert auch den Mehrkanalton bekommen kann. Zum zweiten der Verzicht auf den Tonspur-Wechsel-Hickhack.


    Eine wirklich kleine Minderheit derer, die Wert auf eine spezielle Stereo-Abmischung einer ansonsten eigentlich Raumklang-Abmischung legen, werden beim NDR enttäuscht. Dagegen werden bei allen anderen 63 Programmen Leute aller Lager enttäuscht.
     
  4. lg74

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    Wenn ichs gewusst hätte... ich könnte gerade Surround gut gebrauchen, denn ich teste aktuell den AAC-tauglichen TechniSat Cablestar 100. Sein Verhalten bei Surround fehlt mir noch.

    Stereo decodiert er 1,51 dB zu niedrig gepegelt - sein S/PDIF ist ja einstellbar und liefert bei "voll aufgedreht" halt nicht das, was an Pegel im AAC steckt. Tests mit Bayern 1 und dem hoch ausgesteuerten und bis vor einer Woche von Pegel-Jumps betroffenen MDR Sachsen-Anhalt zeigten aber, dass der CS100 erstmal verglichen zum VLC abgesehen vom Pegel-Thema recht sauber decodiert (Frequenzgang und Dynamik sind korrekt) und mindestens 30 Minuten am S/PDIF samplesynchron gegenüber dem VLC-Decoding bleibt, also nicht oder nicht mehr knackt. Länger habe ich noch nicht getestet.

    RDS kann der CS100 bei den ARD-Programmen nicht mehr darstellen, weder aus den ancillary data noch aus dem private PID (es sei denn, alle haben auf ancillary data umgestellt, ich mag jetzt nicht nachschauen).

    Programmsortierung und Anzeige sind weiterhin ein Desaster bei diesem Gerät. Das ist aber kein Thema im Zusammenhang mit AAC, das war vorher schon so.
     
  5. lg74

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    Anfangs hieß es, dass es nach Upgrade nur noch 8 AAC gäbe und kein MP2 mehr. Auch für den U125 hieß es anfangs, 1 oder 2 mal 10-15 AAC und sonst nichts. Dann muss man noch richtig einen Geniestreich gemacht haben, um die Zahl an Umsetzungen nicht reduzieren zu müssen.

    Es gehen bei der QAM-Box halt nur 8er Stufen. Keine Ahnung, ob man das feiner hätte aufteilen können. Wenn Du 0 AAC willst bei der QAM-Box, brauchst Du das Upgrade nicht. ;-)

    Es waren ja auch vorher nur 6 Programme, üblicherweise BR Klassik, SWR 2, WDR 3, hr2, MDR Kultur und NDR Kultur. Teils wurde die AC-3-Spur auch herumgereicht, die vom WDR kam auch bei 1Live für ein Hörspiel zum Einsatz (es war nahezu schockierend, 1Live mal ohne dieses abartige Kampfprocessing hören zu können) und auch WDR 5 hatte die AC-3-Spur, sogar nochmal vergangenen Herbst.

    Kein MKT läuft mehr auf hr2 - sie wollen ihre UKW-Sender nicht mit den 2 Frontkanälen der MKT-Fassung speisen und verzichten deshalb. Dafür hantiert MDR Klassik jetzt zusätzlich damit herum

    Durchschnittshörer haben vermutlich auch kaum Surround-Anlagen, oder?

    Die Mehrkanalsendungen der Kulturwellen liegen soweit mir bekannt in 8-kanaligen PCM-Dateien vor, je Kanal 24 Bit. Da drin sind dann L, R, C, LFE, Ls und Rs der Surround-Fassung sowie L und R der Stereo-Fassung. Die Stereo-Fassung ist nicht zwingend identisch den Frontkanälen der Surround-Fassung! U.a. deshalb gab es 2 Spuren, damit sowohl der Stereomix als auch der Surroundmix korrekt angeboten werden konnte. Außerdem achtete man damals auf Kompatibilität - bei SD-Geräten war ebenso wie viele Jahre später beim Cablestar kein AC-3-Decoder drin, also hätte Surround alleine via AC-3 so geendet wie heute NDR Kultur. Das gleiche bei Kopfstellenumsetzern.

    Ja, heute, wo Kompatibilität der ARD völlig egal ist, ist das Anbieten einer zweiten Spur natürlich irgendwie skurril. Wenn schon "egal", dann doch "komplett egal", oder?

    Die 320er AAC-Surroundspur von BR Klassik hilft mir nichts, denn mein Gerät decodiert AAC Surround zu Stille bzw. zum Center auf L/R. Ich hätte damit also immer bei Surroundsendungen Murks.

    Kommt drauf an, von welcher Seite man es betrachtet. AC-3 spielt jeder HDTV-Receiver, generiert also einen Stereo-PCM-Downmix. Sogar mancher SD-Kabelresceiver (SD Sat geht nicht mehr wegen DVB-S2) kann es vermutlich als Bitstream durchleiten. Auf meinem eigentlichen "Radio-Receiver" (Technotrend S845 HD+) ist NDR Kultur das einzige noch spielende ARD-Programm.

    Andererseits spielen die Cablestar nicht, auch nicht die neuen und auch nicht nach AAC-Upgrade des alten. UKW-Kopfstellenumsetzer spielen AC-3 auch nicht, egal welche, egal ob AAC-tauglich oder nicht AAC-tauglich.

    Man hat mit AAC halt den kompatiblen Pfad verlassen und sitzt jetzt irgendwie egal was man macht zwischen allen Stühlen. Selbst MP2 Stereo und AAC Surround wäre eine Option gewesen (wenngleich eine auch weitgehend sinnlose). Nur MP2 Stereo und AC-3 Surround war irgendwie auf allen Geräten zumindest in Stereo spielbar.

    Das hätte sich die ARD mal vorher überlegen sollen. Oder wenigstens auf Leute hören sollen, die etwas Checkung jenseits von Spekulationen der Art "Ein AAC-LC Decoder sollte in nahezu allen HD-fähigen DVB-S- bzw. DVB-S2 Endgeräten enthalten sein" haben.
     
  6. klassikmann

    klassikmann Junior Member

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    Die letzten beide Tage habe ich drei Aufnahmen mit meinem Technisat Digit ISIO S1 machen lassen:
    1. BR-Klassik ohne Surround (zwei Stereo-Streams mit 160kb/s bzw. 320kb/s),
    2. BR-Klassik mit Surround (ein Stereo-Stream mit 160kb/s und ein 6CH-Stream mit 320kb/s),
    3. SR2 Jazz-Konzert (ein Stereo-Stream mit 256kb/s).
    Falls mehr an Details über die von mir eingesetzte Software (siehe Beschreibung zu 1.) gewünscht wird, bitte Rückmeldung.

    zu 1.:
    In der Sendung BR Franken: BR-KLASSIK - Forum Alte Musik | BR-Klassik wurden Ausschnitte aus einer neuen CD-Produktion mit Chormusik vorgestellt. Aus dem Transport-Stream erzeugte ich Ausschnitte, reine Musik ohne Moderation, mit dem TS-Doctor (TS-Doctor Video Editor & Konverter Funktionen). Für das Demuxen der neu entstandenen TS verwende ich den tsMuxer (GitHub - justdan96/tsMuxer: tsMuxer is a transport stream muxer for remuxing/muxing elementary streams, EVO/VOB/MPG, MKV/MKA, MP4/MOV, TS, M2TS to TS to M2TS. Supported video codecs H.264/AVC, H.265/HEVC, VC-1, MPEG2. Supported audio codecs AAC, AC3 / E-AC3(DD+), DTS/ DTS-HD.), der jedoch bei diesen TS eine Fehlermeldung erzeugt ("Track 0 was not recognized and ignored."). Ich vermute der tsMuxer kommt mit dem Low Overhead Audio Transport Multiplex (LATM) im Transport-Stream nicht zurecht. Dies kann jedoch behoben werden, wenn der TS zunächst mit MKVToolNix (mosu's Matroska stuff) behandelt wird; dabei wird die LATM-Kodierung entfernt, Output ist ein MKA (Matroska Audio), der vom tsMuxer klaglos bearbeitet wird. Die so entstandenen AAC-Dateien können mit ffmpeg (FFmpeg) nach FLAC dekodiert werden (ffmpeg -i <infile>.aac <outfile>.flac). Die FLACs können nun weiter mit foobar2000 (foobar2000) und MusicScope (XiVero Audio Tools) analysiert werden. Zu MusicScope bitte ich die Nutzungshinweise auf der Web-Seite zu beachten.

    Bem.:
    Alternativ zum tsMuxer und vorhergehendem MKVToolNix kann auch ffmpeg verwendet werden um aus dem TS die beiden FLACs zu erzeugen, ffmpeg hat kein Problem mit LATM:
    Stream 1: ffmpeg -i <infile>.ts -map 0:0 <outfile1>.flac
    Stream 2: ffmpeg -i <infile>.ts -map 0:1 <outfile2>.flac
    Aufwendigere Verarbeitungsschritte erfordern bei der Nutzung von ffmpeg sich mit dessen Kommandozeilensyntax zu beschäftigen (für die "Furchtlosen";)).

    Ergebnisse:
    Meine Hoffnung war, dass der 320kb/s-Stream deutlich bessere Daten liefert als der 160kb/s-Stream. Diese Hoffnung hat sich nur tlw. erfüllt. Die vom MusicScope ermittelten Daten wie TPL. RMS, CREST, LFS, LRA sind fast alle identisch. Unterschiedlich ist nur das Einsetzen des LPF, beim 160kb/s-Stream bei 16kHz, beim320kb/s-Stream bei 17kHz. Da wäre m.E. etwas drin gewesen.

    zu 2.:
    Hier (Live aus der Isarphilharmonie in München - Surround: Konzert mit dem Münchner Rundfunkorchester | BR-Klassik) hatten wir es mit einer "echten" Mehrkanalsendung zu tun, nicht wie bisher ein simpler Upmix des Stereosignals nach 6CH. Dabei handelt es sich nicht um eine 5.1-Aufnahme, sondern um 5.0, da der LFE-Kanal stumm ist. Um den Mehrkanal-Stream mit MusicScope visualisieren zu können, musste ein Downmix nach Stereo durchgeführt werden. Dazu gibt es verschiedene Optionen mit ffmpeg; bei Interesse stelle ich diese in einem separaten Posting dar.

    Ergebnisse:
    Der Stereo-Stream hat etwas bessere Werte als der Downmix des 5.0-Stream; der LPF schlägt bei 16kHz zu statt bei 15.5kHz. Da die Messwerte des Stereo-Stream und des 5.0-Stream deutlich unterschiedlich sind, ist davon auszugehen, dass seitens des BR die 2-Kanal-Spur kein Downmix des Mehrkanaltons, sondern einen getrennt erzeugten Mix darstellt.

    zu 3.:
    Der SR2 übertrug einen vollständigen, unterbrechungsfreien Live-Auftritt eines Jazzensembles (SR.de: Pablo Held Trio feat. Nelson Veras) mit 256kb/s in einem AAC-Stream (Stereo).

    Ergebnisse:
    Die Messwerte waren gut, der LPF begann bei 17kHz und arbeitete nicht so "hart" wie bei den anderen Analysen.

    Bewertung:
    Ich ziehe aus den Untersuchungen folgende Erkenntnisse:
    1. Mit AAC bei 256kb/s ist es möglich eine "ordentliche" Qualität zu erzeugen, falls der Frequenzbereich nicht unnötig stark limitiert wird.
    2. Mit AAC bei 320kb/s ist es möglich eine sehr gute Qualität zu erzeugen, der BR hat aber das Potenzial bei reinen Stereosendungen in seinem 320kb/s-Stream noch nicht ausgeschöpft (wie es BBC 3 Radio gelingt).
    3. AAC selbst bei 320kb/s könnte für Mehrkanalsendungen noch nicht ausreichend zu sein. Die 256kb/s, die der WDR3 für Mehrkanal verwendet (5.1 mit LFE) sind jedoch eine zu geringe Datenrate, siehe mein Posting #687.
     
    globalsky gefällt das.
  7. Franken_

    Franken_ Senior Member

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    Ja es wäre halt schon schön wenn NDR Kultur auch eine AAC-LC Tonspur hätte, denn so kann man das Programm nicht auf UKW umsetzen. Habe eben mal eine E-Mail mit dieser Problematik an den NDR geschickt.
     
  8. lg74

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    Vielen Dank! Das muss ich erst einmal verarbeiten. Ich bin nach Monaten des Nächte-Durchmachens und des vergeblichen Arbeitens am Thema dieses Threads inzwischen so ausgebrannt, dass ich ganztags Mühe habe, die Augen offen zu halten. Es ist weit mehr als ein Jetlag. Auch das Hirn wird immer weniger aufnahme- oder gar verarbeitungsbereit für neue Dinge.

    Das Demuxen und Decodieren von reinem Stereo ist für mich einfach:

    PVR-Aufnahme vom Receiver (*.mpg) -> VLC Mediaplayer über den "Konvertieren/Speichern"-Dialog -> ein Preset zum Audiodecoding nach PCM (Wave) mit 48 kHz, 2 Kanäle erstellen und laufen lassen. Fertig.

    Alternativ:

    PVR-Aufnahme vom Receiver (*.mpg) -> VLC Mediaplayer über den "Konvertieren/Speichern"-Dialog -> ein Preset zum Umpacken des Receiver-Files nach MP4 ohne Veränderung des Stream-Inhaltes erstellen und laufen lassen. Das MP4 kann man dann mit anderen Tools decodieren (Winamp, XMediaRecode). Das Ergebnis unterschiedet sich bei LC-AAC letztlich nur marginalst (Differenz aus VLC-Decoding und Winamp-Decoding oder XMediaRecode-Decoding ist jeweils ca. +/- 1 Bitstufe, also -90 dBFS) voneinander. Das ist alles gleichwertig, man müsste das gegen Referenzfiles decodieren, um die Abweichung zu einem Referenz-Decoder zu ermitteln.

    Die zweite Spur von BR Klassik ist damit aber (noch) ein Problem - über die GUI gelingt es mir nicht, diese Spur für die Konvertierung auszuwählen. Über die Kommandozeile geht das sicher, aber da muss ich mich erstmal durch bergeweise Doku lesen.

    Solange die zweite Spur von BR Klassik während der Aufzeichnung nicht den Modus (Stereo / Surround) wechselt, gelingt aber nach Umpacken des Receiver-Files mittels VLC in *.mp4 dann das Extrahieren der zweiten Spur mittels XMediaRecode. Und dann kann man das auch recht entspannt decodieren.

    Was riesige Probleme bereitet, ist das Decodieren des AAC, wenn während der Aufzeichnung der Kanalmodus wechselt. Dann müsste man z.B. festlegen können, dass der Decoder 6-kanalig auszugeben hat und die Kanäle 1+2 halt in Stereo zu belegen sind, während die anderen 4 Kanäle erst bei Surround dazukommen und ansonsten stumm sind.

    Mit FFmpeg geht das sicherlich - wenn man sich durch die Doku frisst. Lasse ich FFmpeg auf diese Spur #2 los, die mit Stereo beginnt und dann nach einigen Minuten auf Surround schaltet, passiert das:

    [​IMG]

    Er merkt es, sogar korrekt. Das Audio auf der dort fortgesetzten 2-kanaligen PCM-Umwandlung wird auch leiser. Es fehlen nun halt 4 Spuren.

    Das bekommt man sicher auch noch irgendwie hin, bruchfrei von Anfang an als 6-Kanal-PCM zu schreiben trotz des Wechsels Stereo -> 5.1 -> Stereo.

    Für den Fall, dass innerhalb der Aufzeichnung keine Änderung am Kanal-Layout erfolgt, kann man sich unter Windows was ganz einfaches basteln: eine Batch-Datei, die den Aufruf von FFmpeg erledigt

    Code:
    @echo off
    "C:\Program Files (x86)\r128gain\r128gain-tools\ffmpeg.exe" -i %1 -map 0:0 "%~dpn1.wav"
    (mein FFmpeg liegt halt im Unterverzeichnis von R128Gain)

    und dann eine Verknüpfung dieses Batch-Files in den Sendto-Ordner stecken:

    [​IMG]

    Da stecken ja schon meine LAME-Aufrufe, um mal schnell ein MP3 zu machen.

    Das jeweilige Ausgabefile liegt anschließend im Eingabeordner.

    Ohne das jetzt getestet zu haben: das geht sicher auch mit einem AC-3 von NDR-Kultur als Eingabefile, aber so darf man das da nicht machen. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen ist die Standardeinstellung des AC-3-Decoders von FFmpeg eine mit Dynamikreduktion. Man muss dann noch einen Parameter setzen. Ich weiß spontan nicht, ob das in einer "Universal-Kommandozeile", die auch AAC bedienen soll, möglich ist.


    So hatte ich das ja auch bemerkt:

    [​IMG]

    Mein Fraunhofer-AAC-Encoder aus dem Winamp 5.66 geht bei 160 kBit/s LC-AAC stereo bis ca. 17,2 kHz, bei 192 kBit/s LC-AAC stereo bis ca. 18,5 kHz, bei 224 kBit/s LC-AAC stereo bis 20 kHz und bei 256 kBit/s LC-AAC stereo bis 21 kHz.

    Der Encoder beim BR ist offenbar ein Lavf 56.x - mal schauen, was der so kann... im XMediaRecode ist aktuell der Lavf 59.x drin - mal schnell was konvertiert, geht bei 160 kBit/s LC-AAC bis 18 kHz.

    Da kann man ja fast annehmen, dass die Encoder bei der ARD vorsätzlich bandbegrenzt werden, entweder über Parameter im Lavf, die ich (noch) nicht kenne oder über eine vorgeschaltete Tiefpassfilterung. Aufgefallen ist mir, dass z.B. bei Popwellen der Tiefpass bei 15,5 kHz an Impulsen kurzzeitig nach oben erweitert wird. Sieht ganz komisch aus, ist aber systematisch. Da geht es dann teils kurzzeitg bis fast 20 kHz hoch. Woher kommt das? Ist das Absicht?

    Wie auch schon beim einstigen MP2-Transcoding (das ging bis 13,5 kHz) bei der Vodafone KDG vermute ich bei den Tiefpässen eine Art Tradeoff zwischen Audiobandbreite und "Bitrate je Bandbreite". Man hat also möglicherweise bewusst die Bandbegrenzung gewählt, um die Artefakte niedrig zu halten. Sicher ein Thema, über das man ewig diskutieren könnte.

    Popwellen mit ihrem UKW-Processing kann man durchaus bei 16 kHz "dichtmachen", da kommt ohnehin nichts mehr obendrüber. Aber Kulturwellen?

    Falls Du spontan sagen kannst, wie man eine AAC-Spur, die während ihrer Laufzeit von Stereo nach 5.1 und zurück nach Stereo wechselt, in ein durchgehend 6-kanaliges PCM decodieren kann, dann gerne her damit. ;)

    Beim SR soweit mir bekannt der gleiche Encoder wie beim WDR. Hier WDR 3 aus dem vergangenen Herbst, als man noch gegen richtig gute Qualität vergleichen konnte:

    [​IMG]


    Von 2007, seitdem ist auch bei den Encodern sicher noch einiges passiert: https://tech.ebu.ch/docs/tech/tech3324.pdf

    Seite 22 / Abb. 4: im Mittelwert performte 320 LC-AAC 5.1 besser als 448 AC-3. Es gab aber auch größere Ausreißer nach unten. Letztlich würde ich aufgrund dieses Befundes 320 LC-AAC 5. als subjektiv identisch 448 AC-3 5.1 einstufen wollen. Interessant ist das Item rechts neben 320 LC-AAC: das ist ein zwecks Transfer an den Decoder in DTS transcodetes Audio. Da sieht man, dass selbst 1,5 ;Bit/s (!!!) DTS als Zwischenformat einen negativen Einfluss hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2022
  9. globalsky

    globalsky Talk-König

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    - C-Band-Empfang: 220 cm
    - 11 DVB-S2-Receiver
    DVB-T/DVB-T2-Empfang:
    - Wendelstein (D), Brotjacklriegel (D)
    - Salzburg (A): E29, E32, E38, E42, E47
    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
    - 3 DVB-T2-Receiver inkl. "simpliTV"
    Ein kleiner Tipp von mir hier:
    Zumindest bei den Surround-Konzerten des Hörfunkangebotes von 'BR-KLASSIK' dürfte es auch weiter noch eine Möglichkeit geben, diese Sendungen teilweise auch in Dolby Digital 5.0 zu bekommen, auch wenn das zeitlich sehr viel später sein kann. In den Fernsehprogrammen 'BR Fernsehen' und 'ARD-alpha' laufen immer wieder Konzertmitschnitte aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz, der Philharmonie im Gasteig, der neuen Isarphilharmonie sowie des Staatstheaters Nürnberg. Und auch Konzerte des Münchner Rundfunkorchesters und der Bamberger Symphoniker sind keine Seltenheit.
     
  10. EinNutzer

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    Es wurden über die Jahre immer mehr Leute und werden es weiter!

    Entweder weil der Ton von Flachbildschirmen einfach zu schwach ist. Oder weil es ein bisschen auch ein Statussymbol oder etwas zum Angeben ist.

    "Echte" Raumklang-Anlagen oder eben Soundbars, die von sich behaupten, aus wenigen Lautsprechern in einem Gerät mit Hilfe von Decke und Wänden einen Raumklang abzuspielen, gibt es immer mehr in deutschen Haushalten.

    In meinem Bekanntenkreis haben es auch mehrere Leute. Und die sind nicht besondere Technikversierte, kauften es z.T. ohne meinen Einfluss. ;)

    Insbesondere einer der Bekannten hatte schon vor vielen Jahren eine analoge Raumklanganlage - wo es das digitale Dolby noch gar nicht gab. Der AV-Receiver kann nur Dolby-Surround. Später hatte der Mann einen DVD-Player mit sechs Lautsprecherausgängen. Zugegeben waren seine Lautsprecher kleine Fürze, aber um Geräusche aus fünf verschiedenen Richtungen zu hören, reicht es allemal.

    Man sollte "Surround-Anlage" nicht per se mit große Lautsprecher im Wohnzimmer gleichsetzen. Solange der Ton aus unterschiedlichen Richtungen kommen kann, ist es schon eine Surround-Anlage.

    Dafür gibt es aber die Lösung eines Dolby-Decoders als Einzelgerät, oder nicht?

    Hat der von dir erwähnte Cablestar einen S/PDIF-Ausgang gehabt?

    Kann man Dolby-Decoder als Baustein in Kabelkopfstellen unterbringen?

    Ja. Und zwar geht es denen ja um Dateneinsparung. Da sollte man logisch nicht noch Daten verschwenden mit einer zweiten Tonspur!

    Die Einsparung ist ja speziell bei BR-Klassik nicht sonderlich hoch. Effektiv ging es von 320 kBit/s + 448 kBit/s = 768 kBit/s auf 160 kBit/s + 320 kBit/s = 480 kBit/s herunter. Eine Einsparung von nicht einmal der Hälfte, es sind jetzt noch 63 Prozent der vorherigen Datenmenge!

    Die anderen Hörfunkprogramme werden da schon sparsamer verbreitet: 320 kBit/s auf 128 kBit/s bedeutet eine Verringerung auf 40 % der vorherigen Menge. Schade, dass sie die 33 % noch nicht erreicht haben. Das wäre eine so schön glatte Bilanzzahl für Sesselpubser: 2/3 eingespart. Damit hätte man sich auf die Schulter klopfen können. :rolleyes: Vielleicht ist das auch der Plan mit dem beschnittenen Frequenzgang und ähnlichen Designentscheidungen und man nähert sich dem noch an!