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Arbeitsplätze auf der Abschussliste

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von moonwalker5, 16. September 2014.

  1. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Kein Mensch arbeitet 'vernünftig' 50, 60 oder noch mehr Stunden in der Woche und bei Ärzten sind solche Arbeitszeiten sogar gefährlich. Jeder LKW-Fahrer hat maximale Lenkzeiten und Überschreitungen sind kein Kavaliersdelikt. Das sowas ausgerechnet bei Ärzten Usus geworden ist, ist eigentlich skandalös. Gerade die sollten es eigentlich besser wissen.

    Auch in anderen Jobs sind lange Arbeitszeiten nicht gerade ein Garant für vernünftige und gute Leistungen. Das solche Arbeitszeiten dann im Gegenteil noch als 'Imageverstärker' wirken, ist eigentlich schon fast irre.
     
  2. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Ich denke wirklich gerne und mit Spass macht wohl kaum jemand seinen Job, nichtmal 5% aller Erwerbstätigen.

    Bei den meisten Menschen, mir inklusive, dürfe es wohl sein das man sich zwar durchaus für die Tätigkeit und den Bereich intressiert, und man es gegenüber anderen Alternativen vorzieht, aber man macht es eben weil es gemacht werden muss und weil man Geld verdienen muss, aber sicher nicht aus Spass.

    Sehe ich ähnlich. Gelgentlich kommt es auch bei mir vor das ich Wochen mit so 50-55 Stunden haben, aber das sind dann etwa 2-5 Wochen im Jahr. Für diesen Zeitraum ist es okay (wenn auch nicht schön) aber auf Dauer würde ich es mir nicht zumuten wollen.
     
  3. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Ganz ehrlich? Wenn man als Unfall bzw. ungeplant in ein Krankenhaus kommt: Immer den Arzt fragen, seit wann er im Dienst ist! Nicht wenige arbeiten noch immer länger als 24 Stunden am Stück.

    Ja, bei einem LKW Fahrer gelten Vorschriften, nicht bei Medizinern oder anderen Berufen. Ist ja auch nicht gewollt ... ohne solche Arbeitszeiten würden die Kliniken kollabieren.

    Und um mal einen Hausarzt zu nehmen: Wenn man eine Praxis hat, ist man von der KV hier verpflichtet, mindestens 31 Stunden die Praxis geöffnet zu halten ... dazu kommen dann die Hausbesuche. Meine Frau betreut mehrere Altenheime, da verbringt sie täglich die Mittagszeit. Vor der Nachmittagssprechstunde werden dann die Befunde vom Labor ausgewertet ... Hausbesuche und Auswertung sind im Schnitt drei Stunden pro Tag, macht dann 46 Stunden. Dann beginnt die Verwaltung: Abrechnung, Arztbriefe, Dokumentation, Gutachten etc. pp. ... dann all die Kleinigkeiten: Rechnungen schreiben, Rechnungen bezahlen, sich um all die Dinge kümmern, die nötig sind: Vom Personal bis zu Verbrauchsmaterial ... wenn man gut ist, macht das zehn Stunden pro Woche ... schon hat man die 56 Stunden erreicht. Kann man kürzen, indem man auf Hausbesuche verzichtet ... macht man aber nicht.

    Dazu kommen dann noch diverse Pflichtfortbildungen etc. pp.

    Das ist die Realität. Da Du ja die Steuern diverser Mediziner machst, sollte Dir das ja bekannt sein.
     
  4. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Aber auch da sollte es diverse Lösungen geben die Arbeitsbelastung zu verringen.

    Angefangen von Labor- und Verwaltungspersonal das einem bei diesen Aufgaben entlastet bis hin das man mit einem zweiten Arzt eine Gemeinschaftspraxis bildet.

    Klar mag es Situationen geben wo sich das finanziell dann nicht mehr rechnet, aber da muss man sich überlegen ob sich an diesem Standort dann überhaupt eine Praxis rechnet, oder ob man nicht sein Glück woanders sucht.

    Kann es schon verstehen wenn deshalb z.B. niemand mehr Landarzt werden will.
     
  5. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Du kapierst es nicht, oder? :rolleyes:

    1. Die Auswertung von Laborergebnissen ist die Aufgabe des Arztes. Labor selbst wird gar nicht in der Praxis gemacht (bis auf Ausnahmen und das wird von Angestellten gemacht). Wenn zum Beispiel Blut abgenommen wird, geht das ins Labor: Und was glaubst Du wohl, wer die Ergebnisse befundet? :rolleyes:

    2. Zu den "Verwaltungsaufgaben" gehören auch Dinge wie Gutachten, Anträge für Reha mit Patienten ausfüllen etc. pp. ... viele Dinge, die man nicht einfach abgeben kann.

    3. Gemeinschaftspraxis ... ah ja. Du meinst, einen Sitz zu teilen? Das rechnet sich vorn und hinten nicht. Ansonsten benötigt man einen zweiten KV Sitz ... und entsprechend mehr Patienten, was dann wieder bedeutet, auch der 2. Arzt muss mindestens 31 Stunden Sprechzeit haben und all die "Nebenzeiten" für Hausbesuche etc. pp. fallen trotzdem an.

    Und was Du nie verstehen wirst: Obwohl meine Frau derzeit im Schnitt bei 57 Stunden Wochenarbeitszeit hängt, macht es ihr unglaublich viel Spaß ... ebenso ging es mir, als ich mich vor 20 Jahren selbständig gemacht habe, als meine Frau noch studierte ... damals habe ich über Jahre 60 bis 80 Stunden pro Woche gearbeitet ... heute kann ich es viel ruhiger angehen lassen, die Schäfchen sind fast alle im Trockenen ... und die Freizeit ist für uns um so intensiver ... und als positiven Nebeneffekt müssen wir uns heute keine Gedanken machen, ob ein iPhone zu teuer ist oder was Lebensmittel kosten, die wir gerne haben möchten ...

    Aber man kann auch sein Leben mit viel Freizeit in Foren und bei Facebook verbringen und frustriert darüber sein, daß man immer nur neidisch auf die anderen schaut ... letztendlich hat fast jeder die Wahl, was er aus seinem Leben macht.
     
  6. Major König

    Major König Muper-Soderator

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Sonst würde man das auch gar nicht durchhalten. :eek:

    Ein Kollege von mir ist Physiotherapeut und macht das mit einem Kollege zusammen. Öffnungszeiten sind täglich von 8:00 - 19:00 Uhr. Das ist echt lang aber es macht ihm nicht so viel aus, weil er in diesem Beruf voll aufgeht. Bewundernswert...
     
  7. TV_WW

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Das ist der Knackpunkt. Arbeit muss einem zwar nicht immer Spaß machen, aber diese muss einem nachhaltig motivieren und sinnvoll erscheinen. Das geht uns allen so, würde ich aus eigener Erfahrung aus der Arbeitswelt sagen.
    Was mich betrifft:
    Es ist für mich kein Problem 12 Stunden am Tag zu arbeiten wenn mich die Arbeit motiviert. Hoch problematisch sind für mich längerwierige stupide Routinearbeiten. Das weiß ich noch aus Zeiten als ich Ferienjob gemacht habe u. tausende identische Teile am Tag auf Fertigungsqualität überprüft habe. Ich habe es gehasst.
    Falls ich dazu gezwungen würde sowas jahrelang zu machen dann würde ich die Alternative Baum u. Strick bevorzugen. Das klingt jetzt möglicherweise krass für die Leser hier, aber so ist das nunmal für mich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. September 2014
  8. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Und das ist schon fast wenig, wenn man sowas lesen muss...

    Work-Life-Balance mal anders: Polnischer Arzt arbeitet 175 Stunden am Stück

    So ein Arzt stellt schlicht eine Gefahr für seine Patienten dar. Auch wenn das die Spitze des Eisbergs und eine Ausnahme ist, arbeiten doch sehr viele Ärzte viel zu viel und muten sich viel zuviel zu. So jemand in der Notaufnahme und Opfer sind garantiert.
     
  9. TV_WW

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    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    2.900 € brutto pro Monat bei einer 35 Stundenwoche würde einem Stundenlohn von fast 20 € entsprechen.
    Es mag Arbeitgeber geben die einen solchen Lohn zahlen können; es kommt natürlich auch auf den Arbeitgeber, die Branche u. den Ort an.
    2.900 € / Monat halte ich als einen Gesellenlohn in einem normalen Ausbildungsberuf schon für ein wenig hoch.

    Man muss bedenken dass man dann für min. 30 € / Stunde produktive Arbeit leisten muss damit sich das für einen Arbeitgeber finanziell rechnet.
    Ob das viele KMU schaffen. Mir fehlt dazu gerade der Überblick, müsste das erst nachrecherchieren.
     
  10. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Arbeitsplätze auf der Abschussliste

    Nope, ich habe gelernt, daß ein Arbeitnehmer mindestens das Doppelte seines Gehaltes erwirtschaften muss, damit sich ein Arbeitsplatz dauerhaft trägt. Im Normalfall sollte ein Faktor 2,5 angestrebt werden.

    Man darf nicht vergessen: Zum Brutto kommen noch die Arbeitgeberanteile ... dann zwischen 26 und 30 Tage Urlaub, Feiertage und im Durchschnitt 13 Tage Krankheit. Dazu die anderen "Nebenkosten" wie das Gebäude, die Firmenfahrzeuge, Versicherungen, Strom, Telefon, Steuern und Abgaben der Firma etc. pp. ... all das muss der Arbeitnehmer zu Anteilen mit erwirtschaften ...