"Arabischer Frühling" nun in der Türkei

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AW: "Arabischer Frühling" nun in der Türkei

Mich regt nur auf, dass hier "gutgemeinter" Einfluss auf einen Staat genommen wurde, unter dem Vorwand der EU-Mitgliedschaft, obwohl diese politisch niemals durchsetzbar war. Ein Volk von 70 Millionen Moslems passt nun einmal nicht in die EU.

Putin wäre etwas verstimmt. Das ist nicht fatal.

Die Völker haben meist einen gewissen Selbstschutz. Den sollte man nicht zerstören, auch wenn dieser Schutz als undemokratisch erscheinen mag. In der Türkei war die Armee der Hüter des laizistischen Staates und Erbes von Atatürk.

Ich möchte allerdings jetzt nicht den Europäern die alleinige Schuld für den Aufstieg von Erdoğan geben. Die korrupte alte Führungselite hat hier auch ihren Teil zu beigetragen.

Zumindest nicht unter dem angeblichen Vorwand einer EU-Mitgliedschaft oder der Befreiung eines Volkes von ihrem blutrünstigen Diktator. Wo hat das eigentlich jemals funktioniert? ... aber bitte nicht den zweiten Weltkrieg erwähnen.

Es ist falsch und heuchlerisch.

 

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Und wieder die Frage nach der Alternative: Wohin sonst? Ist es nicht besser, ein Angebot in die gewünschte Richtung zu machen, als die völlig sich selbst zu überlassen...?

Und wo war die Garantie, dass das für alle Zeiten so bleiben würde? Auch ohne Angebote von der EU hätte die Türkei sich weiterentwickelt. Und wer will sagen können, dass das eine günstigere Richtung genommen hätte?

Machen wir uns doch nichts vor: Es geht fast immer eher um Geld als um Moral. Und das nicht erst den Regierungen, sondern bereits dem gemeinen Volk. Deshalb ist es durchaus zutreffend, dass eine Regierung im Sinne ihres Volkes handelt, wenn es ihr beim Umgang mit anderen Staaten um ihr eigenes Geld geht.

 

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Ist das so? Man muß sich nur einmal die zähe Diskussion um die Flutopferhilfe ansehen. Da wird seit Tagen gerungen und das wird sich auch noch hinziehen, aber bei Banken und Pleitestaaten sind über Nacht deutlich höhere Beträge verfügbar.

 

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Frag' mal die Griechen, ob die "über Nacht" Hilfe erhalten haben. Die werden auch nur von zähen Verhandlungen sprechen.

Also die Ansicht, bei der Rettung von Pleitestaaten hätte das Geld deutlich lockerer gesessen als bei der Flutopferhilfe kann ich nicht nachvollziehen.

 

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Das waren nicht "die Griechen", sondern "die Banken".

 

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Erdogan hat mit einem Großeinsatz den Gezi-Park räumen lassen. Wieder kamen massiv Knüppel, Tränengas und Wasserwerfer zum Einsatz. Eigentlich hatten die Demonstranten Zeit bis Sonntag. Bei dieser „Verlässlichkeit“ von Erdogan sollte man ihn nun endlich zur Persona non grata erklären.

 

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Ich denke und hoffe das Recep Erdogan bald fällt.

Aber ich denke die Chancen stehen nicht schlecht. Selbst wenn er sich jetzt an die Macht klammert, dann wird er eben eben bei den nächsten Wahlen im Juni 2015 abgewählt. Denn sowas vergisst kein Volk in weniger als zwei Jahren.

Und das Recep Erdogan es schafft innerhalb zwei Jahren Frei Wahlen abzuschaffen und eine vollständige Diktatur zu errichten, das wollen wir dann man doch nicht hoffen.

 

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Ich bin mir nicht so sicher, wie weit der Protest bereits in das Volk eingedrungen ist. Ich glaube viele Menschen finden das, was Erdogan macht, immer noch verdienstvoll.
Nach Einschätzung von Korrespondenten könnte es zu einer weiteren heftigen Eskalation kommen, wenn Erdogan seine Propagandaveranstaltung zelebriert. Gewerkschaften sollen für Montag zu Generalstreiks aufgerufen haben. Man stelle sich nur vor die Türkei wäre bereits Mitglied der EU und Erdogan hätte gerade die Ratspräsidentschaft inne, dann wären nach seiner Lesart alle Demonstranten in der EU jetzt Terroristen – unvorstellbar.

 

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Erdogan zeigt zumindest, daß er unfähig ist die Türkei in die EU zu bringen.
Selbst Claudia Roth war erbost. Und das muss was heißen.

 

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Allerdings dürfte die EU-Mitgliedschaft für die Türkei eher ein Fluch als ein Segen sein, so wie es mit der EU und der Türkei zur Zeit bestellt ist.