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APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

Dieses Thema im Forum "HD+, Diveo, Freenet TV + weitere Anbieter via Sat" wurde erstellt von transponder, 16. September 2006.

  1. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Wenn ich z.B. einen Sender in Frankreich lizenzieren lasse, diesen aber auf den deutschen Markt ausrichte, habe ich doch trotzdem ersteinmal Bedingungen zu erfüllen, die mir in diesem Fall die CSA vorschreibt.

    Richtig.

    Und wenn da halt festgehalten ist, daß ich über Sat optional FTA oder Verschlüsselt senden darf, ist das doch kein Punkt, den die deutschen LMAs irgendwo interessieren dürfte?

    Tut es insofern ja auch nicht, denn eine Lizenz bekommt der Programmveranstalter ja europaweit einheitlich als entweder "frei empfangbar" oder aber als "PayTV".

    Und zumindestens einer der Staaten, der nicht zur EU gehört liegt ganz in unserer Nähe und scheint auch keine Ambitionen zu haben in naher Zukunft noch beizutreten. Und sofern mich nicht alles täuscht, haben EU-Richtlinien dort keinerlei Bedeutung. Von daher wird sich eine deutscher Medienaufsicht sicherlich auch nicht auf irgendwelche EU-Richtlinien berufen können, um einem dort ansässigen Fernsehsender etwas vorzuschreiben.

    Prinzipiell richtig, der Gesetzgeber kann aber ggf. die Vermarktung des Programmangebots in seinen Grenzen einschränken/unterbinden.

    Prinzipiell würde ich sogar mal soweit gehen, daß es heutzutage nicht einmal mehr besonders aufwändig wäre den Hauptsitz nach Südafrika zu verlegen und hier in D nur noch ein paar Studios zu betreiben.

    Eben diese Studios und Sendeanlagen unterlägen der deutschen Medienaufsicht.

    Es gäbe meiner Ansicht nach also genug Möglichkeiten um sich der EU Gesetzgebung komplett zu entziehen.

    Für einen Programmveranstalter müssten diese praktikabel und rentabel sein, sonst ergäbe es keinen Sinn. Als auf Zuschauer angewiesener Programmveranstalter muss mir an einer möglichst nationalen und bundesweiten Lizenz gelegen sein, da nur mit ihr eine breitenwirksame Marktpenetranz sichergestellt werden kann. Im Gegenzug kann einem Programmanbieter ohne Probleme bei erkennbarer Absicht, deutsche Mediengesetze zu umgehen, die Weiterverbreitung/Vermarktung in Deutschland untersagt werden. Festgelegt ist das sowohl in der EU-Fernsehrichtlinie, dem Rundfunkstaatsvertrag und den Landesmediengesetzen.

    Und was die Zuweisung im Kabel angeht...
    Sicherlich mögen die örtlichen Sender bevorzugt eingespeist werden...
    aber wir brauchen uns doch auch nichts vor machen... in ein paar Jahren, wenn analog abgeschaltet wird (und um diesen Zeitpunkt geht es bei Entavio und KD Home letztendlich), weiß ohnehin kein KNB mehr, womit er den ganzen Platz füllen soll.


    Das stimmt prinzipiell, nur obliegt die Festlegung wer wo eingespeist wird, auch weiterhin nicht dem KNB. Es funktioniert ebenfalls nicht, ein Programm frei empfangbar zu lizensieren und ausschließlich verschlüsselt zu vermarkten. Diese Angst wird momentan aus nachvollziehbaren Gründen gern geschürt, sie ist aber unbegründet. Auch Digitalplattformen bedürfen der medienrechtlichen Zulassung und Kontrolle. Darüber hinaus tritt jeder lizensierte Programmveranstalter juristisch in Ersatzpflicht.

    Es steht jedem Programmveranstalter frei eine Sendelizenz als PayTV zu erwirken und dann programmbezogene Entgelde abzuschöpfen, siehe Kabel1 Classics oder Sat.1 Comedy. Das deutsche und europäische Medienrecht hindert ihn nicht daran.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  2. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Wenn die Lizenzierung innerhalb der EU überall einheitlich ist... Wieso ist es dann denn nur in Deutschland Pflicht, über Sat FTA zu senden, sofern der Sender als "Free TV" lizenziert wurde?

    In Spanien, NL, Skandinavien, Polen etc. sind die Free TV Sender über Sat ja auch nicht alle frei empfangbar und zumeist sogar nur im Rahmen teurer Pay TV Abos beziehbar.

    Ich meine, wenn einfach festgehalten wäre... XX% der Bevölkerung müssen über irgend einen der drei Verbreitungswege kostenlos versorgt werden, würde es für mich einen Sinn ergeben.
    Aber einfach zu sagen, wenn über Sat, dann nur FTA, stellt dies doch eine graviernde Benachteiligung der deutschen Sendeanstalten gegebenüber der ausländischen Konkurenz dar.
    Abgesehen davon wird z.B. RAI auch eine "Free TV" Lizenz besitzen und wird in Deutschland trotzdem nur verschlüsselt im Kabel eingespeist.
    Oder haben ausländische Sender irgendwie den Narrenfreiheitsbonus, und dürfen sich somit aussuchen, wie sie sich innerhalb Deutschlands zu vermarkten haben, im Gegensatz zu jenen Sendern, die ihre Lizenz innerhalb Deutschlands erworben haben?

    Und apropos Studios...
    Was will die deutsche Medienaufsicht da prüfen? Letztendlich entscheident ist doch nur das fertige Produkt und keine Rohfassungen etc.
    Und sofern das Finish im Ausland statt findet, gibts ergo eigentlich auch nichts zu prüfen.
    Abgesehen von den obligatorischen Arbeits- und Sicherheitsvorschriften.

    Und mal ganz davon abgesehen... ich werde sicher nicht alle Feinheiten kennen... und du wohl auch nicht jedes juristische Schlupfloch....
    Aber wenn ein Milliardenschweres Unternehmen sich auf derartig gewagtes Terrain begibt, wie es zur Zeit bei RTL der Fall ist, dann wird man sich doch mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch darüber ganz haarklein informiert haben, ob man mit einem solchen Vorhaben rein rechtlich gesehen durchkommen könnte, oder ob eine Vielzahl von staatlichen Vorschriften das Boot zum kentern bringen, bevor es überhaupt Fahrt aufgenommen hat.
    Ansonsten hat das Unternehmen eine unfähige Rechtsabteilung.

    Gruß Indymal
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  3. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Du bringst hier etwas durcheinander. Als juristische Richtlinie für den grenzüberschreitenden Fernsehrundfunk gilt die EU-Richtlinie, der nationale Fernsehrundfunk ist durch den Rundfunkstaatsvertrag, der regionale Fernsehrundfunk durch die Landesmediengesetze geregelt.
    Der Rundfunkstaatsvertrag der Bundesrepublik Deutschland ist auf die EU-Fernsehrichtlinie abgestimmt. Die Landesmediengesetze der Bundesländer sind in wesentlichen Punkten einheitlich auf den Rundfunkstaatsvertrag abgestimmt, untereinander abweichende, regionale Vorschriften werden bei bundesweiter Bedeutung entweder in der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten abgeglichen oder per Erlass des Ministerpräsidenten geregelt. Insgesamt eine klare, übersichtliche Struktur. Ob und wie das in anderen Ländern geregelt ist, ist für den Fernsehrundfunk in Deutschland ohne Bedeutung.
    In Deutschland wird ein Programm/Mediendienst in der Sendelizenz ganz klar einer definierten Programmrubrik (Vollprogramm, Teleshopping, Spartenfernsehen usw.) zugeordnet. Gleichzeitig werden die Verbreitungswege entsprechend des Lizenzantrages festgelegt. Parallel dazu wird ein Programm/Mediendienst als frei empfangbar oder zugangskontrolliertes PayTV/Mediendienst klassifiziert. "Frei empfangbar" bedeutet, daß in einer standardisierten Fernsehnorm (CCIR mit PAL, DVB-C, DVB-S, DVB-S2, DVB-T) gesendet wird, welche dem Verbraucher die freie Auswahl eines auf dem freien Markt erhältlichen und technisch geeigneten Empfangsgerätes seiner freien Wahl erlaubt. Dies entspricht den Grundsätzen der EU-Fernsehrichtlinie.

    Ich habe es ja schon an anderer Stelle anklingen lassen: RTL hat von entavio zunächst nicht mehr als Mitnahme-Effekte zu erwarten. Erst auf den zweiten Blick wird das Ziel der langfristigen Planung klar, legitim und abgewixt. Entavio dient für RTL für nicht mehr als Basis zur Schaffung eines preiswerten Einstiegs in das exklusive PayTV-Geschäft. Man muss nur die Augen aufmachen um das zu erkennen. Was momentan passiert, ist alles noch KleinKlein-Geplänkel.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  4. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Soweit ich das jetzt nachgelesen habe stehen im Lizenzvertrag überhaupt nicht mehrere Verbreitungswege drin, sondern nur ein einziger.
    Und zwar gibt es drei Optionen:
    1. Bundesweite Satverbreitung (Schließt optionale bundesweite Kabelverbreitung mit ein)
    2. Landesweite Kabelbverbreitung
    3. Landesweite DVB-T Verbreitung

    Und das ist auch nicht statisch, sondern muss von Zeit zu Zeit wieder verlängert werden.
    Die Sender haben somit alle paar Jahre die Möglichkeit sich von ungeliebten Verbreitungswegen ganz einfach zu trennen.

    Und nun mal eine Taktik, bei der ich bisher keinen Haken finden konnte...

    RTL lizensiert sich die Sender RTL Premium, RTL 2 Premium, SRTL Premium usw als reine Pay TV Sender.
    Mit diesen neuen Sendern startet man nun auf Entavio und KD Home.

    Die Premium Sender bestückt man nun mit einigen Übernahmen der Free TV Variante und bietet die restliche Zeit exklusives Material an.
    Damit bis zum Ende der Analogära genügend Kunden auf das Premium Angebot umgeschwenkt haben, fährt man die Programmqualität der Free TV Variante langsam aber sicher in den Keller, natürlich unter Berücksichtigung der lizensierten Programmstruktur.
    Aber ob die Filme/Serien gut/schlecht, oder brandneu/uralt sind liegt ja weiterhin im Ermessen des Sendebetreibers.
    Diese Vorgehensweise würde RTL sogar noch entgegegen kommen.

    Oder RTL lässt einfach nach 2010 die Lizenzen auslaufen und sich dann offiziell als Pay TV neu lizenzieren.
    Da zu diesem Zeitpunkt im Kabel Platz keine Mangelware mehr ist, dürfte es zu diesem Zeitpunkt sowieso wurscht sein, als was man durchgeht.

    In beiden Fällen hat RTL dann aber noch knapp 5 Jahre Zeit um eine Pay TV Plattform hochzuziehen und sich zu gegebener Zeit aus dem Free TV Markt zurück zu ziehen.
    Das war mir schon seit der ersten wagen Meldung über die geplante Verschlüsselung klar...
    Nur halte ich es für durchaus legitim.
    Ich will ja auch nicht, daß mir jemand vorschreibt, in welcher Art und Weise ich für alle Ewigkeit meine Produkte zu vermarkten habe.

    Gruß Indymal
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  5. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Was Du anführst, ist machbar und legitim (Lizenzen und Programmgestaltung). Es gibt nur ein kleines Problem dabei: RTL betreibt ein äußerst profitables Kerngeschäft. Der Spagat besteht darin, den Verbraucher einerseits beim unverschlüsselten und erfolgreichen RTL-Hauptprogramm zu halten, damit das Kerngeschäft weiterhin floriert. Andererseits soll der Kunde zum Kauf der genehmen Hardware motiviert werden, damit später die Hardware-Basis bereits vorhanden ist, wenn die Bertelsmänner in das selbe Marktsegment einsteigen, das heute von z.B. Premiere bedient wird. Selbstverständlich kann RTL PayTV-Services schon heute lizensieren (lassen) und ganz nach dem von Dir beschriebenen Muster verfahren. Ergibt nur momentan noch gar keinen Sinn, die Marktakzeptanz wäre momentan mehr als fraglich, daß der Verbraucher sich ausgerechnet für RTL neue Hardware zulegt ebenso. Von konkurierenden Anbietern wie Premiere oder arena bekommt er sie ggf. dazu. Daß sich RTL eines Tages aus dem erfolgreichen Kerngeschäft zurückzieht, ist eher unwahrscheinlich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  6. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Meiner Ansicht nach ist das alles eine Frage des Durchhaltevermögens...
    Sicherlich hat RTL zur Zeit ein florierendes Free TV Angebot...
    Aber vorraus gesetzt RTL hat genügend Reserven und würde durch einen zeitweiligen Gewinneinbruch nicht gleich Pleite gehen, bestünde durchaus die Möglichkeit die Durststrecke zu überwinden und am Ende höhere Gewinne zu erzielen als vorher.
    Man muss sich dazu nur mal anschauen, wie lange es gedauert hat bis z.B. Sky UK in die Gewinnzone kam.
    Hätte man damals nicht investiert und Risiken gescheut, wäre man wahrscheinlich heute genau dort, wo Premiere zur Zeit rumkrebst.
    Statt dessen ist es mittlerweile die erfolgreichste Pay TV Plattform Europas, auch wenn Murdoch im Verlauf beinahe pleite gegangen wäre.

    Und ich denke mal, solange die zwei großen deutschen Sendegruppen indirekt an einem gemeinsamen Strang ziehen und das Free TV quasi ausbluten lassen, lässt sich ein solches Vorhaben auch in Deutschland bewerkstelligen.

    GRuß Indymal
     
  7. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Das ist schon richtig und nachvollziehbar, was Du anführst. Die RTL-Gruppe hat auch mit Sicherheit Einiges an Durchhaltevermögen. Das Ziel aber heißt ja: Eroberung neuer Marktsegmente, in denen man noch nicht gewinnerzeugend tätig ist. Im werbefinanzierten TV-Sektor sind sie es ja bereits, allein deshalb bräuchten sie nicht auf die Verschlüsselung setzen und sogar zeitweise Gewinneinbrüche auf dem Sektor der via Sat erreichbaren Zuschauer einkalkulieren. Wenn sie es dennoch tun, muß es weitergehende Gründe haben. Und die sind durchschaubar: der preiswerte Einstieg in den Premium PayTV-Sektor. Besitzt die potentielle Kundschaft bereits vorab die erforderliche Hardware, weil sie über eine installierte und kundenattraktive Dienstleister-Plattform bereits vorhanden ist, so wird der PayTV-Einstieg wesentlich billiger als den ungeliebten Südtiroler aufzukaufen. Hinterher ist man sowohl im Kerngeschäft als auch im PayTV erfolgreich tätig. Ziel erreicht. Fragt ein Kunde, ob sein Wunschfilm auf Premiere Filmfest oder RTL MovieParty läuft, wenn der Preis annähernd der selbe ist ?
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  8. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Werbefinanziertes Fernsehen muss ja nicht zwangsläufig frei empfangbar sein. Und Pay TV kann genau so gut zum Großteil werbefinanziert sein.

    In den meisten "Vorzeigemärkten" ist es ja schon seit jeher üblich eher eine Art von Mischkalkulation zu fahren.

    Nur in Deutschland, wo werbefinanziert lange Zeit gleichbedeutend mit Free TV war, hat sich Werbung im konkurierenden Pay TV kaum durchsetzen können, da man sich ja irgendwie von der Free TV Konkurenz abheben musste.

    Von daher würde ich mal sagen...
    Solange man den Großteil der deutschen Zuschauer auf Dauer auf die neuen Pay TV Plattformen locken kann, wird es ziemlich unrelevant, ob es nun FTA, FTV oder Pay TV ist.
    Weil letztendlich entscheidet nur die Anzahl der erreichbaren Zuschauer darüber, welche Werbeeinahmen man generieren kann.
    Die jenigen Zuschauer, die beim Umstellungsprozess "verloren" gehen, werden dann durch die Pay TV Einnahmen, die Adressierbarkeit der Haushalte und gewisse Einsparungen an anderer Stelle wieder ausgeglichen.

    In wieweit sich der deutsche Otto Normal Zuschauer dazu verleiten lassen wird, sich Zugang zur neuen Plattform zu verschaffen hängt in erster Linie vom geschickten Vorgehen der Privatsender ab.
    Weil letztendlich wird der Deutsche wahrscheinlich genau so wie der Schwede oder der Pole in den sauren Apfel beissen, wenn er die favorisierten Sendeinhalte plötzlich nicht mehr wie gewohnt empfangen kann.
    Allerdings klappt es denke ich mal hierzulande nur, wenn wirklich alle Verbreitungswege (vorrübergehend) dicht gemacht werden, da der "verwöhnte" Deutsche die Situation ansonsten einfach aussitzen wird, sofern er noch von irgendwo he freie Signale der wichtigsten Sender beziehen kann.

    Gruß Indymal
     
  9. Schüsselmann

    Schüsselmann Wasserfall

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Für die RTL-Gruppe ist es nicht wirklich wichtig, ob ihr Kerngeschäft FTA oder verschlüsselt abläuft. Für das Kerngeschäft ist die Birne mit den Werbeeinnahmen geschält. Um das Kerngeschäft geht´s aber auch gar nicht, wenn man mal etwas längerfristig vorausdenkt. Ich glaub das ist hier noch gar nicht richtig angekommen.
    Entavio ist nur Mittel zum Zweck oder glaubt irgendjemand ernsthaft, die RTL-Gruppe positioniert sich frühzeitig aus Nächstenliebe für entavio ? Es geht darum den Zuschauer zum freiwilligen Kauf einer Hardware zu bewegen, die man selber später zielgerichtet zu nutzen gedenkt. Wie man sie zu nutzen gedenkt ? Ganz einfach: verfügt der Zuschauer über die erforderliche Hardware, steigt man in das Premium-Segment des PayTV ein, denn ein wichtiger Kostenfaktor entfällt ja dann. Dann geht´s um Bundesliga, ChampionsLeague, Spielfilme und Co. Den oder die Konkurrenten trocknet man dann aus. Bis dahin dienen der erfolgreiche Premium-Kanal und die geplanten Dudelkanäle als schmückendes Beiwerk. Dem Satellitenbetreiber überlässt man die unangenehme/unbequeme Aufgabe, die Grundvoraussetzung für diese Ambitionen zu schaffen. Dafür bekommt er ein paar Brotkrumen und kann cash generieren. Angesichts des nahenden switch over stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht, wenn man den potentiellen (vorerst Entavio)-Kunden im Unklaren darüber läßt, daß er Entavio eigentlich gar nicht brauchen wird um seinen bisherigen Gewohnheiten weiterhin fröhnen zu können. Aber egal. Vermag der Satellitenbetreiber die Plattform nicht erfolgreich zu platzieren (RTL wird ja Zuschauerfluktuationen repräsentativ beobachten können), ist das auch kein Problem, man kann den Nagra-Schalter für sein Kernprogramm jederzeit zurücklegen, wenn sich derartiges abzeichnen sollte. Persönlich bin ich ziemlich weit davon entfernt, Frau Schäferkordt Dummheit o.ä. anlasten zu wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2006
  10. ChrSchn

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    AW: APS:"Codierung aller FTA-Kanäle"

    Dagegen würde ja keiner etwas sagen (können). Wenn RTL der Meinung ist, sie verdienen mit dem bisherigen geschäftsmodell nicht genug und mit Pay-TV könnten sie mehr scheffeln, dann sollen sie das ruhig probieren.
    Aber RTL ist unaufrichtig. Sie wollen die starke Stellung aus dem angestammten Geschäftsfeld weiter behalten und oben drauf die Pay-TV-Absichten packen, sie vermitteln einen falschen Eindruck (bleiben Free-TV aber verschlüsselt).
    Das von Dir beschriebene Vorgehen wäre legitim. Aber genau das wollen die ja nicht. Die wollen weiter Free-TV-Lizenzen erwerben, diese aber wie Pay-TV vermarkten. So geht's einfach nicht. Entweder Pay-TV (von mir aus auch mit Werbung, das muss der Kund eentscheiden, ob er das will) oder Free-TV. Aber beides gleichzeitig geht eben nicht.

    Und schon gibt es wieder kartellrechtliche Probleme. Wenn die beiden den Wettbewerb auf dieser Ebene zwischen sich beilegen, ist das wettbewerbswidrig. Und auch das "ausbluten lassen" dürfte schwierig sein, denn wenn die Sender als Pay-TV firmieren und sie die Pay-TV-Lizenzen erwerben, dann sind ja die Free-TV-Lizenzen frei. D.h. ein anderer könnte die kaufen. Um das zu verhindern müssten die Großen also auch diese mit kaufen. Wenn sie diese nun aber nicht verwerten - da sie ja kein Free-TV mehr sind und keinen solchen Sender betreiben - haben mögliche Konkurrenten aber sofort die Möglichkeit zu klagen, da die Finanzmacht der Großen ihnen den Markteintritt verwehrt, da alle Rechte weggekauft werden OHNE diese selbst nutzen zu wollen. Der Kauf wäre also nur ein Mittel, die Konkurrenz zu unterdrücken. Auch das ist wettbewerbswidrig.