1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Apocalypto im Premiere-Programm

Dieses Thema im Forum "Sky - Programm" wurde erstellt von kinofreak, 28. Juni 2008.

  1. dequer

    dequer Talk-König

    Registriert seit:
    21. Februar 2006
    Beiträge:
    6.144
    Zustimmungen:
    143
    Punkte für Erfolge:
    73
    Anzeige
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Ich fand, und da werden viele mit mir einer Meinung sein, Passion Christi um Längen besser. Die Musik von James Horner war wieder einmal schlecht, die von Passion Christi war genial. Naja, und bei Apocalypto haben wir das Proble, dass dieser junge Mann ziemlich viel Glück gehabt haben muss, dass alles so geschehen ist.
    Alles in Allem doch ein sehenswerter Film, der beste, den ich seit längerer Zeit aus Hollywood gesehen hab.



    Oh, da hat einer nicht in Geschichte aufgepasst. :D

    Ich hab mal ein Referat drüber gehalten damals. Die waren blutrünstig, und wie. Glaub mir. ;) Es wurden Kriegsgefangene dem Sonnengott regelmäßig geopfert, da die glaubten, dass nur wenn der Sonnengott regelmäßig durch Menschenblut gestillt werde, die Sonne am nächsten Tag wieder aufgehen würde.
    Vor paar Monaten lief mal auch eine Doku drüber auf Discovery Geschichte.

    Vor allem diese Rituale haben die Spanier nur noch mehr angespornt, diesen "grausamen Barbaren" das Handwerk zu legen und sie zu christianisieren.

    Gibson hat da nicht gefuscht. Wär ja auch eine äußerst üble Sache, wenn das so wär.
     
  2. dequer

    dequer Talk-König

    Registriert seit:
    21. Februar 2006
    Beiträge:
    6.144
    Zustimmungen:
    143
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Diese Diskussion hatten wir schon mal. Musst nur die Suchfunktion benutzen. Da hab ich ausführlich erklärt, warum Passion Christi nicht antisemitisch ist.

    Ich sehe bei beiden Filmen keinen Ansatz von "Missionsdrang".
    Beide Filme wollen nicht sagen: Hey Leute, ihr seid Idioten, schaut mal, das ist die Wahrheit.
    Natürlich will Gibson eine Botschaft vermitteln, das sollte jeder Film auch tun, aber beide Filme sind actionreich und sehr unterhaltsam. Und dürfen daher nicht zu Arthouse gezählt werden.
     
  3. kinofreak

    kinofreak Foren-Gott

    Registriert seit:
    16. Januar 2005
    Beiträge:
    11.684
    Zustimmungen:
    1.243
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony XR-85X95J
    Technisat Sonata 1
    AUDIOMASTER SW 150 Subwoofer
    AUDIOMASTER RS 1 Surround-System
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Natürlich muss man einen Filmemacher auch zugestehen einen Film so zu machen wie er sich das vorstellt, noch dazu wenn man sein eigenes geld investiert. alles andere macht ja keinen sinn. wer mit der Botschaft nicht einverstanden ist, kann selbst einen Film machen um dann seine sicht der dinge zu vermitteln...
     
  4. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    ;)
    Ich war nicht so gut in Geschichte. ;) Habe mich unter anderem auf diesen Link hier bezogen http://www.iae-bonn.de/iae/index.php...72&tt_news=224 . Viele Zeitungskritiken haben sich damals in ähnlicher Richtung geäußert. Kann man leicht googeln. Vielleicht hier noch eine Kritik der FAZ, die meiner Meinung am nächsten kommt (vielleicht weil ich das Blatt seit Jahren lese und schon infiziert bin ;))

    http://www.faz.net/s/Rub070B8E40FAF...0AAA10CCB864AF1C3F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2008
  5. dequer

    dequer Talk-König

    Registriert seit:
    21. Februar 2006
    Beiträge:
    6.144
    Zustimmungen:
    143
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Das hier ist besser: http://de.wikipedia.org/wiki/Maya

    Abschnitt Götter und Opfer. ;)

    Wichtige Passage: In der Religion der Maya waren Menschenopfer durchaus üblich. Die Art der rituellen Hinrichtungen reichte von Köpfen, Ertränken (z. B. in Cenotes), Erhängen, Steinigen, Vergiften, Verstümmeln bis hin zu lebendig begraben. Zu den grausamsten Tötungsarten gehörte wie bei den Azteken das Aufschlitzen des Bauches und das Herausreißen des noch schlagenden Herzens. Letzteres ist vor allem für die Postklassik indirekt (über Kultgegenstände, siehe chakmol) belegbar. Geopfert wurden sowohl Kriegsgefangene als auch Mitglieder der eigenen Gruppe, auch aus der Oberschicht. Die Bedingungen, wer wann, wie und wo geopfert wurde, werden zur Zeit noch erforscht. Sicher - und durch Darstellungen gut belegt - ist die Tötung von Kriegsgefangenen im größeren Maßstab, vielleicht aus der Oberschicht des gegnerischen Staates.

    Die Kultur war bei der Ankunft der Spanier schon fast untergegangen. Also hält sich Gibson an die Fakten.

    Hab auch schon damals bei der Passion-Diskussion gesagt, man sollte erst einmal selbst gut recherchieren bevor man seine eigene Meinung äußert.
    Das spart viel Kraft. :winken:
     
  6. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Das finde ich jetzt ein bißchen überheblich. Zum einen geht es hier um persönliche Tips und Meinungen dazu und nicht um wissenschaftliche Gutachten, zum zweiten ist Wikipedia sicherlich nicht das Maß aller Dinge, mit dem Du die von mir genannten Quellen zur Seite fegen kannst.

    Wir werden auf diese Weise unsere Meinungsunterschiede wohl nicht verringern, also lassen wir es lieber beim Status quo. Das spart viel Ärger. :winken:
     
  7. kinofreak

    kinofreak Foren-Gott

    Registriert seit:
    16. Januar 2005
    Beiträge:
    11.684
    Zustimmungen:
    1.243
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony XR-85X95J
    Technisat Sonata 1
    AUDIOMASTER SW 150 Subwoofer
    AUDIOMASTER RS 1 Surround-System
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    nun lass mal die kriche im dorf, und sei nicht so selbstgefällig. wiki kann jeder zitiern, das hat aber mit gründlicher Recherche und Fachwissen NICHTS zu tun. das Mayas (oder waren es die azteken ;)) Menschen den Göttern geopfert haben, hab ich schon bei was-ist-was als kind gelesen und auch das sei einem das Herz rausgeschnitten haben. aber läßt sich darauf alles reduzieren? bestimmt nicht...

    laßt uns bitte nicht darüber diskutieren ob Gibson einen historisch exakten film gemacht hat oder nicht! ich glaub nicht das wir, du eingeschlossen dequer, tatsächlich in der lage sind dies fair beurteilen zu können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2008
  8. dequer

    dequer Talk-König

    Registriert seit:
    21. Februar 2006
    Beiträge:
    6.144
    Zustimmungen:
    143
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Du hast ja Recht. Aber er hat behauptet, dass die Maya so was nie gemacht hätten, was gar nicht stimmt. Ich könnte jetzt den Brockhaus holen, aber darum geht es ja nicht.

    Was ich will, ist, dass jeder Mensch endlich mal lernen sollte, seinen eigenen Verstand zu benutzen und nicht schweigend nickend mit anderen mitzieht. Darum geht es mir.

    Nun zurück zum Thema.
     
  9. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    Ich wollte nicht bestreiten, daß die Maya Menschenopfer gemacht haben, sondern daß sie ein primitives, blutrünstiges und barbarisches Volk waren. Vielleicht liest Du die Links nicht, hier nochmal ein Ausschnitt aus einem Schreiben des Geschichtsinstituts der Uni Bonn, auf das ich mich dabei vorwiegend bezogen habe:
    Das Fehlen an Handlung kompensiert Gibson durch eine Orgie sinnentleerter Gewaltszenen, die, in fast allen Fällen völlig frei erfunden und aus dem sozio-politischen oder religiösen Kontext gerissen sind, den wir wissenschaftlich rekonstruieren können. So dienten kriegerische Überfälle, genau wie in allen anderen Kulturen, im wesentlichen zur Aneignung fremder Ressourcen. Blut- und Menschenopfer waren – wie in allen antiken Gesellschaften - Teil eines komplexen religiösen Systems; für ein Massenschlachten, wie es im Film darstellt ist, fehlen jegliche fundierten Belege. Hier vermischt der Autor eine ebenso verzerrte koloniale spanische Propaganda zur kulturellen Abwertung der zentralmexikanischen Azteken mit der Darstellung der bereits dreihundert Jahre zuvor kollabierten klassischen Maya-Gesellschaft.
    Kulturelle Errungenschaften dieser Hochkultur, wie die Entwicklung einer völlig eigenständigen Schrift und eines Kalendersystems, das auf einem mathematischen System basierte, welches die Zahl "0" kannte, bleiben nicht nur faktisch unerwähnt. Vielmehr wird den klassischen Maya gar ihr astronomisches Wissen aberkannt, indem die Gewalttäter im Film sich sichtlich von einer Sonnenfinsternis überrascht zeigen, welche ihre real-historischen Vorbilder ohne Zweifel exakt zu berechnen wußten.
    Nicht nur, daß solche Formen der Disqualifizierung dem hiesigen Kinobesucher zu einem Bild der Maya als kulturlosem und primitivem Volk verhelfen; der Film hat ferner das Potential weiteren Nährboden für den ohnehin schon bestehenden Rassismus gegen die heutige Mayabevölkerung (ca. 8 Millionen Menschen) in den Staaten Mexiko, Guatemala, Belize, Honduras und El Salvador zu schaffen.
    Der Bürgerkrieg in Guatemala, in dem mindestens 200.000 Menschen, in der Mehrzahl Maya, ihr Leben lassen mußten und über eine Million Maya vertrieben wurde, wurde erst vor zehn Jahren durch einen Friedensvertrag beendet. In dem von Gewalt gezeichneten Land gelingt es der indigenen Bevölkerung nur langsam, wieder einen angstfreien Umgang mit der eigenen kulturellen Identität zu leben. Die Rückberufung auf die Errungenschaften der vorspanischen Mayakultur hilft dabei – ein Prozeß, der von Wissenschaftlern und NGO's gleichsam begleitet und unterstützt wird. Die Berge von aufgetürmten Leichen, die im Kontext von Gibsons Werk sicherlich keine zufällige visuelle Reminiszenz an die Konzentrationslager von Auschwitz und Bergen-Belsen sind, untergraben diese neugewonnene Identität, indem sie die Wirklichkeit verkehren: Opfer werden im Film zu Tätern. Täter, die ihren Untergang, die christliche Mission und 500 Jahre Kolonialherrschaft verdienen – und Opfer, die ihren eigenen Völkermord rechtfertigen.
    Als Wissenschaftler und Studierende des Faches Altamerikanistik/Ethnologie an der Universität Bonn distanzieren wir uns von der Form der Darstellung der vorspanischen Mayakultur in Apocalypto. Dieser Film richtet Schaden an.​
    Die Hervorhebungen sind von mir. Und ob die nun recht haben mit ihrer Kritik oder nicht kann ich beurteilen, ich kann es nur vermuten, auch weil sich relativ seröse Zeitungen wie die Zeit und die FAZ dem anschließen

    :eek::eek::eek:
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2008
  10. kinofreak

    kinofreak Foren-Gott

    Registriert seit:
    16. Januar 2005
    Beiträge:
    11.684
    Zustimmungen:
    1.243
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony XR-85X95J
    Technisat Sonata 1
    AUDIOMASTER SW 150 Subwoofer
    AUDIOMASTER RS 1 Surround-System
    AW: Eure Persönlichen Premiere TV-Tipps

    und das kann ich eben nicht aus dem Film ableiten. Mayas entführen Mayas... also zumindst die dorfbewohner waren mir sympathish und hatten Humor... und auch das sind doch Mayas, oder nicht? ;)

    nach wie vor denke ich, du steigerst dich da in etwas hinein was nicht so gedacht ist und läßt dich auch zu sehr von der negativen presse beeinflussen.

    die faz ist nicht der nabel der welt! bei Filmbesprechungen liegen sich auch daneben, was in der Natur der Sache liegt...

    diesen abschnitt verstehe ich im übrigen nicht:


    Vielmehr wird den klassischen Maya gar ihr astronomisches Wissen aberkannt, indem die Gewalttäter im Film sich sichtlich von einer Sonnenfinsternis überrascht zeigen, welche ihre real-historischen Vorbilder ohne Zweifel exakt zu berechnen wußten.


    es ist ganz klar so das die hohen priester wußten das eine Sonnenfinsternis ansteht und dieses opferorgie eben genau darauf hin geplant haben. man erkennt das an den blicken die sie sich zuwerfen einwandfrei. man kann auch Vorwürfe einfach konstruieren um etwas negatives schreiben zu können... man könnte in frage stellen ob sowas auch wirklich gemacht wurde, ihr astronomisches wissen wir aber den mayas hier nicht aberkannt.... im gegenteil!

    der ganze Beitrag schießt vollkommen über das ziel hinaus...
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2008