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Angriffskrieg gegen Irak?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Custer, 11. September 2002.

  1. Custer

    Custer Silber Member

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    Hallo,

    du beschreibst genau die Position der Amerikaner. Hatte vor kurzem eine Diskussion mit einem amerikanischen Kollegen, der genau das gesagt hat was du geschrieben hast. Auf meine Frage hin ob die USA dann auch alle anderen Länder mit unstabilen Regierungen die eine potenzielle Gefahr darstellen angreifen werden, hab ich keine befriedigende Antwort bekommen. Das die Amerikaner vor 10 Jahren einfach aufgehört haben ist mir auch bis heute noch unverständlich. Du hast recht, dass wir uns militärisch nicht mit der USA, Großbritannien und Frankreich vergleichen können. Wenn sich aber Länder wie Holland und Dänemark schon angeboten haben mitzumachen sollte es für Deutschland eigentlich auch möglich sein. Trotzdem bin ich in diesem Fall dagegen, weil ich denke, dass damit mehr Schaden angerichtet wird als das was erreicht werden kann. Mir wäre es lieber wenn die Irakis die Inspectoren wieder ins Land liessen. Mich hätte noch interessiert, ob du auch für einen Angriff ohne UN-Mandat bist.

    Danke für deinen Beitrag,

    Custer
     
  2. x-man

    x-man Gold Member

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    Genau das wollen auch die Amis, damit später keiner etwas kritisieren kann, wenn sie mal wieder misst bauen.
     
  3. PeterB

    PeterB Junior Member

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    Och ja, wenn Politik einfach wäre, dann würde es schon besser werden winken .

    Mich wundert es nur, kann sein das ich zu einfach denke, daß z.B. die USA immer wieder in Reportagen ihre SpecialForces/Teams herausstellen und beweihräuchern und lauthals verkünden "diese Teams sind dafür da um in Kriesensituationen auserwählte Zielpersonen zu eliminieren...". Also ich würde sagen jenes ist im moment eine K-Situation und was wird gemacht? Korrekt, es wird evtl. ein Krieg gegen ein zivilles Volk geführt.
    Gut der Irak ist nicht gerade Pro Eingestellt, aber jenes bedeutet auch nicht gleich, daß jeder Iraker ne Bombe nimmt und jene in die USA schickt.

    Würde die Weltpolitik endlich vernüftig gestaltet werden, der Regierung der USA mal ein deutliches P vorgesetzt werden, würde vieles vermieden werden können. Denn Terror hat nur dort Nährboden, wo soziale Ungerechtigkeit, Diaktur und Unterdrückung herrschen.

    Also sollten solche selbsternannten Diktatoren eliminiert werden, zugleich (als Vorsorge) seine enferen Gefolgsmänner gleich mit und eine Streitkraft für evtl. Miniunruhen als "Aufpasser" vor Ort. Somit wäre alles erledigt.

    Jenes ist aber nicht umsetzbar, da nicht zuletzt die USA sehr gut an jeden Krieg mitverdient und so auch eine Möglichkeit hat, von ihren eigenen Problemen abzulenken. Deutschland macht genau das gleiche. Geht die Wirtschaft zu weit runter, wird irgendwo ein Krieg vorbereitet/angefacht entt&aum .
     
  4. giovanni11

    giovanni11 Gold Member

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    Gewalt schafft Gegengewalt. Das ist wahr.

    Was jetzt diese Einsätze betrifft:

    a) Saddam ist ein Diktator, der ziemlich skrupelos sogar Giftgas-Einsätze gegen Kurden durchführen ließ...

    b) Saddam ist viele Jahre von den USA gestützt worden

    c) vor 10 Jahren konnten sie wohl aus politischen Gründen nicht nach Bagdad (die arabische Anti-Irak-Front wäre wohl weggebrochen); allerdings war wohl der Glaube, dass das Saddam-Regime zusammenbrechen würde, ein Irrglaube

    d) aus meiner Sicht war das Taliban-Regime in Afghanistan ziemlich fürchterlich

    e) dennoch behaupte ich, dass sogar der Afghanistan-Feldzug (und auch ein potentieller Irak-Feldzug) durchaus noch andere Gründe hat (nicht nur die Frage, ob es diktatorsiche Regime waren...

    f) Osama ist auch von den USA unterstützt worden...

    g) die Frage ist jetzt, mal allgemein gestellt: Kann die internationale Staatengemeinschaft gegen diktatorische Regime vorgehen? Wo hört die staatliche Souveränität auf? Welche Maßstäbe werden festgesetzt? Was ist mit Staaten wie Saudi-Arabien, China etc.?

    Schlußfolgerung: Es gibt wohl keine Lösung. Um überhaupt einigermaßen "sauber" zu bleiben, bleibt wohl nur Option b) von Custer, also die mit dem Welt-Sicherheitsrat. b) impliziert aber, dass

    1) auch die USA anerkennen müssten, wenn der Weltsicherheitsrat keinen Krieg für gerechtfertigt hält

    2) dass auch die EU und andere sich in angemessener Form an einen Kampf gegen Saddam (oder wen auch immer) beteiligen, wenn dies der Weltsicherheitsrat für nötig hält

    3) die lieben USA auch ihre Staatsbürger (und damit auch ihre Elite-Soldaten) unter der Justiz des internationalen Gerichtshof stellen (ohne Ausnahmeregelung)

    4) keine Alleingänge von wem auch immer akzeptiert werden.

    Dieser Schlußfolgerung steht leider die aktuelle Machtpolitik entgegen, oder?

    Dennoch, ich tendiere zu b) und verlasse mich darauf, dass der UN-Sicherheitsrat etwas differenzierter an die Sache rangeht als Kollege Bush...

    Viel Spaß noch bei der Diskussion...

    <small>[ 12. September 2002, 20:40: Beitrag editiert von: giovanni11 ]</small>
     
  5. Custer

    Custer Silber Member

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    Hallo giovanni11,

    ich kann deinen Ausführungen überwiegend zustimmen. Jedoch wird sich die USA unter der Regierung von G.W. Bush einen Dreck um die Meinung von Anderen kümmern. Selbst wenn sie keine UN-Resolution bekommen, werden sie wenns sein muss auch alleine die Sache durchziehen. Laut Tony Blair soll es Beweise gegen den Irak geben...die aber der Öffentlichkeit noch nicht bekanntgegeben wurden. Da kann man nur noch hoffen, dass Bush noch von seinen eigenen Landsleuten gestoppt wird und er für diese Aktion keine Mehrheit bekommt. Außenminister Powel war leider nicht dazu in der Lage seinen Einfluss geltend zu machen.

    Custer
     
  6. PeterB

    PeterB Junior Member

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    He he gerade England muß sich in den Vordergrund drängen winken . Es gibt auch Beweise, wonach sie nichts in Irland zu suchen haben. Daher sollte sich D mit Irland verbünden und England besetzen. Wer sich wehrt wird Standrechtlich erledigt winken .

    Ich verstehe die Welt sowieso nicht mehr entt&aum - überall Krieg, aber der Mensch ist jaaaaa sozial veranlagt und somit zurecht am Ende der Nahrungskette. Ja ja :}...
     
  7. giovanni11

    giovanni11 Gold Member

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    Ja, das befürchte ich allerdings auch, und bisher sind ja die Äußerungen von Bush und Co. auch in diese Richtung gegangen. Aber immerhin, Powell scheint es ja doch etwas anders zu sehen, und in den USA könnte sich ja auch was regen, dass man eben nicht einfach losschlägt, noch dazu ohne UN-Mandat.

    Man sollte bei dieser Diskussion auch nicht vergessen, dass die USA/GB mehr oder weniger regelmäßig Irak bombardieren (sogar mit UN-Mandat), um UN-Resolutionen durchzusetzen. Nur hat Bush ja schon mehrfach verkündet, dass das Saddam-Regime weg müsse...

    Noch habe ich die Hoffnung, dass zwischen Ankündigungen (Forderung nach Umsturz von Saddam, notfalls im Alleingang) und Taten (Krieg gegen Irak ohne Unterstützung der europäischen (und arabischen?) Verbündeten, möglicherweise außenpolitische Isolation, Ungewißheit so groß wie seit dem Vietnamkrieg nicht mehr über Kriegsausgang etc.) ein Unterschied besteht und die USA den Weg über den Sicherheitsrat suchen - mit der Notwendigkeit von Kompromissen (Forderung nach Einlaß der Inspekteure statt nach Umsturz etc.)
     
  8. FilmFan

    FilmFan Lexikon

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    2x Nokia d-Box 1 Kabel (R.I.P.)
    giovanni11 for President!

    Dein Beitrag von 20.38 Uhr beschreibt die ganze Problematik sehr gut.

    <small>[ 12. September 2002, 22:57: Beitrag editiert von: FilmFan ]</small>
     
  9. beiti

    beiti Platin Member

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    Wenn es eine einfache Möglichkeit gäbe, per Kriegseinsatz Saddam zu stürzen und den Irak zu demokratisieren, würde ich sagen: Nur zu. Aber wer glaubt das ernsthaft?

    Das Problem ist die Art und Weise, wie die Amerikaner vorgehen. Saddam persönlich vom CIA meucheln zu lassen, soll bereits mehrfach fehlgeschlagen sein.

    Also soll jetzt wieder die alte Sippenhaftungsmethode angewandt werden: Wir bombardieren Stadt A und killen 10.000 irakische Menschen. Wenn Saddam dann noch nicht aufgibt, bombardieren wir Stadt B und killen 20.000 Menschen usw.
    Damit "kriegt" man keinen schießwütigen Diktator, solange der sicher im Bunker hockt. Bei Hitler hat es auch nicht geklappt, im Gegenteil: Selbst Nazi-Gegner glaubten angesichts amerikanischer und britischer Bombenangriffe, daß die Angreifer wohl nicht ihre Freunde sind. Erst der Einmarsch von Bodentruppen brachte den Sieg. Daß hierzu vorbereitend deutsche Großstädte plattgemacht werden mußten, kann mir niemand erzählen.
    Im Krieg wird die Menschheit in zwei Gruppen eingeteilt: "Wir" und "Die". Wer zur falschen Gruppe gehört (und das kann sich niemand aussuchen) muß dran glauben. Das müßte im Hightech-Zeitalter anders zu lösen sein.

    Ich denke (zum Vergleich) an eine Begebenheit in Friedenszeiten, als ein BGB-Trupp einen RAF-Terroristen quasi "hingerichtet" haben soll. Es gab jahrelange Untersuchungen, um die Situation nachzustellen und die Wahrheit aufzuklären. Selbst ein vielfacher Mörder genießt bei uns Menschenrechte und darf nicht ohne echte Notwehrsituation getötet werden. Das ist gut und richtig so.

    Es erschreckt mich aber, daß wir selbst im beginnenden 21. Jahrhundert immer noch einfach so die Unterscheidung treffen: Jetzt erklären wir Krieg, und von da an ist alles erlaubt, was sonst undenkbar wäre.

    Um zum Thema zurückzukommen: Ich traue den Amerikanern nicht übern Weg. Was auch immer der Grund für die Kriegspläne sein mag (Ölreserven?), irakische Massenvernichtungswaffen sind dabei allenfalls ein kleiner Nebenaspekt.
    Wenn die bloße Vermutung, jemand könne eine Atombombe bauen, einen Krieg rechtfertig, dann müßten wir in der halben Welt einmarschieren.
     
  10. Wilfried56

    Wilfried56 Platin Member

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    beiti,
    du bringst es auf den Punkt!

    Übrigens vermisse ich u.a. die Standpunkte des Papstes und der anderen Kirchen!