An die Fotografen und Knipser

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AW: An die Fotografen und Knipser

Am Ende zählt das Resultat und ob es vergleichbares gibt. Welcher Aufwand dahinter steckt, ist irrelevant. Für den Wert der "Mona Lisa" spielt es keine Rolle, ob Davinci daran ein Jahr oder einen Nachmittag gemalt hat. Wenn du es schaffst, identische Fotos mit weniger Aufwand herzustellen, dann würde ich dem Künstler sagen, dass er da ja mal ordentlich Zeit verschwendet hat.

Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch, dass es, zumindest nach deinen Schilderungen, nicht so einfach ist, identische Fotos zu bekommen.

Schlimm finde ich Kunst zum Selbstzweck, wenn eben ein irrer Aufwand getrieben wird, das Ergebnis dann jedoch trivial ist und das "Kunstwerk" dann nur als solches verstanden werden kann, wenn man diesen lächerlichen Aufwand berücksichtigt.

Schönes Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: Eine Freundin hat eine Porzellan-Teekanne, die von einer "Künstlerin" stammt. Das Teil ist krumm und schief, die Tülle ist zu niedrig, so dass man die Kanne nur 3/4 füllen kann. Die Öffnung ist zu klein, so dass man kaum einen Teebeutel reingefummelt bekommt. Zweifelsohne war es sehr aufwändig, dieses "Kunstwerk" zu schaffen. Nur bringt es nichts, wenn man diese Kanne am Ende nicht benutzen kann.

 

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ich denke deiner Aussage kann man nix hinzufügen, sie sagt eigentlich schon alles und läßt wohl gewisse Rückschlüsse zu!

 

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glücklicherweise ist das so. Kunst ist halt nicht jedermanns Sache und das ist auch gut so ...

 

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siehst Du, so etwas kann man nur bis zu einem gewissen Grade lernen, denn entweder man hats, oder man hats nicht ;-)

 

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Das ist Ansichtssache, aber mit der Einstellung würde sich kein Künstler mehr an aufwendige Projekte wagen.

Oder nehmen wir mal diesen "Künstler". Das Ergebnis ist sicherlich eher unbedeutend, die "Kunst" wird eher durch den Weg wie sie entsteht für manche interessant. Das Resultat an sich zählt da nur wenig.

 

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Naja, manche Menschen brauchen das halt, um sich von anderen abgrenzen zu können, sich als was besseres zu fühlen.

Dieses elitäre Verhalten kennt man auch aus anderen Bereichen.

 

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ich denke hier tust du wohl wahren Kunstliebhabern doch gewaltig Unrecht, außerdem ist so ein Denken typisch für die neodekadente westliche Hemisphere!

 

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Da wirfst du zwei grundverschiedene Dinge durcheinander. Wie sprechen hier von Fotos, was o.g. Künstler betreibt, ist Performance Art.

Mit hohem technischen Aufwand ein triviales Foto herzustellen, bei dem man nur mit einer "bestimmten Bildung" erkennt, wie teuer das Objektiv war, hat wahrlich nichts mit "Performance" zu tun – das ist reine Angeberei.

Für ein gutes Foto ist es irrelevant, welcher Aufwand dahinter steht und ob man ihn "versteht". Es zählt einzig das Resultat.

Warum sollte ein von einem Berggipfel mit Super-Teleobjektiv geschossenes Foto irgendwie "besser" sein, als ein aus näherer Distanz angefertigtes Foto desselben Inhalts? Ich sag da nur: Selbst schuld, dass du dein sauteures Equipment so weit geschleppt hast.
Es dient dem Fotografen vielleicht als nettes Erinnerungsstück. Aber dem Betrachter ist es völlig egal. Das Foto ist das Werk, nicht seine Entstehung und erst Recht nicht das dafür eingesetzte Equipment.

Was spielt es für eine Rolle, wie z.B. das berühmte "Lunchtime atop a skyscraper" angefertigt wurde? Was spielt es für eine Rolle, was für eine Kamera das war, welches Objektiv verwendet wurde, wo sie aufgestellt war? Hing der Kameramann an einem Kran? Stand er auf einer Plattform? Ist das wichtig?

Das Foto wirkt alleine. Das ist Kunst.

Nicht sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen, was für eine ausgefeilte Technik man doch eingesetzt hat.

 

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Das hat nichts mit "elitär" zu tun. Nehmen wir das von mir genannte Beispiel der Blende und der Schärfentiefe. Der Fotograf hat damit die Möglichkeit in einem Bild etwas dezent hervorzuheben. Er kann damit den Blick des Betrachters lenken, einen Akzent setzen, und das ganz unauffällig, oder brutal und offen.
Oberflächlich betrachtet mag das vielleicht gar nicht auffallen, ja vielleicht merkt der Betrachter es noch nicht einmal. Aber die Bilder hinterlassen einen anderen Eindruck. Das kann, richtig eingesetzt, auch ganz subtil geschehen. Zwei Fotos können einen ganz anderen Eindruck hinterlassen, obwohl sie auf den ersten Blick fast gleich aussehen.

 

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Was ist mit der Luft dazwischen, die du einmal mit fotografierst, und einmal nicht. Das kann ein leichter Dunst sein, oder Hitzeflimmern, aufsteigende Feuchtigkeit aus einem Wald. Bei dem von dir genannten Beispiel liegen die Unterschiede in der mitfotografierten Luft, und in der perspektivischen Entzerrung. Beides kann für das Bild am Ende wichtig sein, kommt darauf an was der Künstler damit bezweckt hat.