Amazon will in Deutschland mehr als 2.800 Stellen schaffen

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Ich weiß schon was du meinst und ich bin definitiv auch der Letzte, der irgendwas gegen den kleinen Mann hat. Tatsächlich bin ich ja selber einer, weil weder Jurist, noch Hirnchirurg. Trotzdem kann die Putzfrau, vor der ich gemeinhin großen Respekt habe, einfach kein Juristengehalt fordern.

 

Warum eigentlich nicht?

Also grundsätzlich, dass die einkommenslose Zeit der Ausbildung ausgeglichen werden muss, versteht sich von selbst.

Ansonsten kann ich es nicht nachvollziehen, dass sich der Lohn von Arbeit umgekehrt proportional zum gesellschaftlichen Nutzen verhält.

 

Da stößt du bei mir definitiv auf offene Ohren. Ich bin aber Realist und weiß wer den Ton angibt und auch weiter angeben wird.

 

Ich finde die Arbeit eines Juristen oder Hirnchirurgen allemal wertvoller als die Arbeit einer Reinigungskraft. Daher auch das höhere Einkommen. Alles andere ist affig und entzieht sich einer vernünftigen Diskussion.

 

Sorry ... nicht bei der heutigen Arbeitsmarktsituation. Wir haben aktuell den arbeitnehmerfreundlichsten Markt seit Jahren. Ich begleite bei uns im Unternehmen zig Bewerbungsgespräche und wir schaffen es trotz der Attraktivität des öffentlichen Dienstes kaum noch Leute zu bekommen, da der Markt schlicht kaum noch etwas hergibt.

Wir haben kürzlich fast 1,5 Jahre nach einem Teamfähigen Mitarbeiter für unsere Systementwicklung gesucht. Das einzige was der mitbringen sollte war eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen oder technischen Bereich und Erfahrung mit Objektorientierten Programmiersprachen.

Das Einstiegsgehalt lag bei 44.241,22 EUR mit garantierter Höhergruppierung nach einem Jahr bei einer 39 Stundenwoche an 5 Tagen in Gleitzeit, betrieblicher Altersvorsorge, vermögenswirksamen Leistungen, 30 Tagen Urlaub usw. Wir haben 1,5 Jahre gebraucht die Stelle zu besetzen, weil man schlicht (zumindest in NRW) kaum noch gute Leute findet. Vor 10 Jahren hätten wir da locker 100 Bewerbungen drauf gehabt. Heute sind wir froh, wenn uns der Bewerber überhaupt versteht und wir die Zeugnisse lesen können.

Sorry, aber dass was Amazon als "Picker" einstell, sind Menschen die häufig nicht mal einen Schulabschluss haben. Das ist ein "2-3 Tage anlern" Job ohne jeglichen Anspruch.
Natürlich körperlich anstrengend - keine Frage, aber mit aktuellem Einstiegsgehalt von 11,35 EUR pro Stunde auch nicht sooo schlecht bezahlt. Die deutsche Post zahlt für ihre Postzusteller gerade mal 15 Cent mehr und die laufen mindestens genauso viel wie die Picker von Amazon, sind aber bei Wind und Wetter draußen unterwegs.

PS:
Der hier erwähnte ausgebildete Fachlagerist wird bei Amazon auch mehr verdienen, als die Picker. Er wird dort aber auch nicht als Picker arbeiten.

 

Kleines Gedankenspiel, alle Hirnchirurgen streiken gleichzeitig mit allen Müllmännern...

 

Hirnchirurg definitiv ja! Jurist...hmm, da bin ich mir eher nicht sicher. Das kommt dann schon sehr darauf an.

 

Ok, jede Diskussion ist irgendwann an dem Punkt angelangt, wo nur noch Blödsinn gelabert wird. Das ist jetzt. Ich bin raus.

 

Müllmänner sind besser bezahlt als man denkt. 3000 EUR pro Monat bei 13 Gehältern, betrieblicher Altersversorgung und Schichtzulagen sind da durchaus üblich voraus gestetzt man hat die entsprechende abgeschlossene Berufsausbildung und einen LKW Führerschein.

 

Bist du Jurist oder warum reagierst du jetzt so empfindlich?