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Alten DVD-Player auf neuen Fernseher anschließen?

Dieses Thema im Forum "DVD-Player, Recorder und Multifunktionsgeräte" wurde erstellt von rovf, 14. Juni 2019.

  1. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Um das alles verstehen zu können, muss man den Anfang von analogem Farb-TV kennen. Ziel war es, ein FarbTV-Übertragungssystem zu entwickeln, was vollständig abwärtskompatibel zum etablierten S/W-TV ist. Also die selbe Sendetechnik mit der selben Sendebandbreite nutzbar bleibt und auch die S/W-TVs weiterhin nutzbar bleiben. Grundvoraussetzung ist da, dass weiterhin wie gehabt das S/W-Signal (Y-Signal) gesendet wird. Über die Drei-Farben-Theorie, dass der Y-Wert eine Summe der der Farbwerte von RGB ist. Durch umfangreiche technische wie auch sehphysiologische/sehpsychologische Untersuchungen hat sich gezeigt, dass das menschliche Sehvermögen eine höhere Auflösung für Schwarz/Weiß (Helligkeit) hat als das für Farben. Damit war klar, dass man beim FarbTV neben dem Y-Signal mit voller Bandbreite (Auflösung) nur noch die Farbinformationen mit verringerter Auflösung (Bandbreite) irgendwie sinnvoll mitsenden muss, damit die Abwärtskompatibilität zum S/W-TV erhalten bleibt. Weitere Überlegungen und Untersuchungen haben dann gezeigt, dass die Farbdifferenz-Signale R-Y und B-Y genau diesen Anforderungen (möglichst niedrige Bandbreite) entsprechen und man an Hand der Summenbeziehung mit Hilfe des Y-Signals die drei Farbsignale RGB zur Ansteuerung einer Farbbildröhre, die auch die drei Farben erzeugen kann, gewinnen kann. Um die Farbdifferenzsignale ohne große Beeinflussung des Helligkeistssignals mitsenden zu können, hat man entsprechende Modulationsverfahren verwendet, entweder genau mit der Zeilen-/Bildfrequenz synchronisierten Quadratur-Modulation eines Hilfstragers im Spektrum des Helligkeitssignals bei NTSC und PAL oder im Gegensatz zum amplitudenmodulierten Helligkeitssignal als frequenzmoduliertes Farbdifferenzsignal bei SECAM. Das so gesendete Signalgemisch aus Helligkeits- und Farbsignal ist dann das so genannte Composite-Videosignal. Dieses wird dann im FarbTV in seine Bestandteile (Helligkeistsignal und Farbsignal) durch Frequenzfilter zerlegt, was dann den S-Video Signalen entspricht. Das Farbsignal durchläuft dann den Farb-Dekoder, der die gesendeten Farbdifferenzsignale R-Y und B-Y liefert. Danach folgt die so genannte Farbmatrix, die entsprechend der Drei-Farben-Theorie entweder nur das nicht mitgesendete G-Y Farbdifferenzsignal erzeugt und die Bildröhre mit allen drei Farbdifferenzsignalen zusätzlich zum Y-Signal angesteuert wird und die Addition des Y-Signals erst in der Bildröhre erfolgt, oder vorher wird elektronisch das Y-Signal den drei Farbdifferenzsignalen hinzuaddiert und die Bildröhre dann mit den drei Farbsignalen RGB direkt gesteuert. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Letztlich hat sich die RGB-Steuerung durchgesetzt, weil man so einfach Zusatzinformationen wie Teletext oder BTX direkt ins Bild einblenden kann. Das Farbdifferenzverfahren wurde dann auch in angepasster Form zur magnetischen Speicherung bei Video-Recordern verwendet, weil eben die erforderliche Gesamtbandbreite aller drei Signale deutlich geringer ist, als sie für drei vollständige Farbsignale notwendig wäre. Die analogen wie auch die digitalen Komponenten-Signale PbPr entsprechen dabei den beiden Farbdifferenzsignalen B-Y und R-Y. Letztlich beruhen auch die digitalen Farbvideo-Codecs noch immer auf dem Farbdifferenzverfahren, weil es effizienter ist ein breitbandiges Helligkeitssignal und zwei Farbdifferenzsignalen mit geringerer Bandbreite zu kodieren als drei breitbandige Farbsignale.

    Viel geschrieben und ja, es gab analoge FarbTVs, die analoge Farbkomponentensignale verarbeiten konnten, weil es letztlich auch nur Helligkeits- und Farbdifferenzsignale sind.
     
    simonsagt und Gorcon gefällt das.
  2. simonsagt

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    Danke für die ausführliche Erklärung.
    Dass die das verarbeiten konnten, habe ich verstanden. Der Schaltplan von Gorcon hat das schon schön verdeutlicht.

    Aber was ich nicht verstanden habe, warum bei den Anschlüssen auf RGB gesetzt wurde. Um in der Unterhaltungselektronik (Fernsehgeräte) einen Anschluss anzubieten, braucht es doch auch Zuspieler, die das als Ausgang liefern. Die ersten Geräte für den Heimbereich waren doch so Heimcomputer und Videorekorder. Und die hatten einen HF-Modulator um den Antenneneingang zu nutzen, da TV-Geräte damals keinen anderen Eingang hatten.

    Im nächsten Schritt kamen aber dann nicht Verbindungskabel, die für Y und Farbdifferenz genutzt wurden, sondern für RGB. Dass über die gleichen Leitungen dann auch YPbPr geschickt wurde, kam doch erst später, und zwar zeitlich in etwa mit den Flachbildschirmen.

    Und für den Anschluss der zwei Geräte im OP ist nun die kuriose Situation, dass der beste analoge Ausgang nicht mit dem besten analogen Eingang zusammenpasst, jedenfalls laut Spec.

    --

    Dass man bei Computermonitoren und Grafikkarten zu Anfangs auf RGB gesetzt hat, kann ich ja sogar auch nachvollziehen, denn da musste man kein Schwarz-Weiß-Signal mitschleppen. Auch wenn sich psychovisuell dann sogar rausgestellt hatte, dass diese Art der analogen Codierung effizienter sein müsste. Aber RGB bei Scart will mir halt nicht in den Kopf...
     
  3. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Wie schon geschrieben, RGB-Scart ist wegen dem leichten Anschluss von computerähnlichen Geräten wie BTX-Terminals und der damit verbundenen besseren Bilddarstellung, statt die Video-Signale bandbreitenbegrenzt erst noch einen Farb-Dekoder durchlaufen lassen zu müssen, und eben auch wegen Teletext/Videotext, die auch RGB-Signale liefern, bei analogen TVs üblich geworden. Dass das dann auch von Video-Zuspielern wie Recordern. Receivern wegen der besseren Bilddarstellung genutzt wurde, war naheliegend. Dagegen war SCART/RGB eher nur in ganz seltenen Fällen direkt von echten Computern nutzbar, weil die niedrige Zeilen- und Bildfrequenz des analogen TVs der Bildauflösung enge Grenzen gesetzt hat. Mehr wie 576i geht eben mit den wenigsten AnalogTVs, falls überhaupt.