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Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Koelli, 6. August 2004.

  1. Nimrai

    Nimrai Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Ja, man schrieb halt damals gerne in so Schachtelsätzen.
    Ich will ja auch nur dem immer wieder vorgebrachten Argument wiedersprechen, durch eine kleine Rechtschreibreform werden plötzlich Klassiker wie Grass oder Schopenhauer unleserlich.
    Es ändert sich einfach, jenseits jedweder Rechtschreibreform, allmählich der Ductus der geschriebenen Sprache.
    Deshalb müssen wir uns in ältere Texte einfach länger Eindenken, die paar Schreibänderungen durch eine Rechtschreibreform spielen dabei keine große Rolle.
    Wenn ich z.B. §17 von Leibnitz Monadologie lese, brauche ich auch in der Rechtschreibung von 1996 lange bis ich verstehe was er meint.

    "§. 17. Man ist außerdem genötiget zu bekennen daß die perception und dasjenige / was von ihr dependieret / auf mechanische Weise / das ist / durch die Figuren und durch die Bewegungen / nicht könne erkläret werden. Und erdichteten Falls / daß eine Machine wäre / aus deren Structur gewisse Gedanken / Empfindungen / Perceptionen erwüchsen; so wird man dieselbe denkende Machine sich concipieren können / als wenn sie ins große nach einerlei darinnen beobachteter Proportion gebracht worden sei / dergestalt daß man in dieselbe / wie in eine Mühle / zugehen vermögend wäre. Wenn man nun dieses setzet / so wird man bei ihrer innerlichen Besichtigung nichts als gewisse Stücke / deren eines an das andere stosset / niemals aber etwas antreffen / woraus man eine Perception oder Empfindung erklären könnte. Dahero muß man die Perception in der einfachen Substanz / und keines weges in dem Composito oder in der Machine suchen. Man kann auch in denen einfachen Substanzen nichts als dieses / nämlich die Empfindungen und ihre Veränderungen finden. Auch hierinnen alleine können alle die innerlichen Actiones derer Monaden bestehen."

    Solche Texte waren für jemanden aus der Mitte des 19-Jahrhunderts einfach noch viel leichter zu lesen, aber die Rechtschreibung ist eben nicht das Problem.
    Darum halte ich es für nicht schlüssig, ständig damit zu argumentieren.
     
  2. FilmFan

    FilmFan Lexikon

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    So sieht also eine Vereinfachung aus: Indem man zusätzlich zu den alten Regeln neue Regeln erfindet? :eek:

    Hat man (vor allem Lehrer) dann nicht viel mehr zu lernen? Und wird man dann nicht beim Lesen irritiert, wenn man es mal so und mal so liest? Übrigens widersprechen sich ja selbst die "offiziellen" Wörterbücher teilweise untereinander - leider ist der Duden ja nicht mehr das Maß aller Dinge.

    Warum schaffen wir eigentlich nicht einfach die deutsche Sprache ab und führen Englisch ein, dann haben es unsere Kinder (in der Welt) nämlich wirklich viel einfacher.
     
  3. Nappi16

    Nappi16 Talk-König

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Ähm... also in der Schule lernst du ja die "NEUE" Rechtschreibung. Von daher siehst du da dann Krepp und nicht Crepe. Und definitiv NEIN es macht für Lehrer kein Problem im gegenteil. Ich kann dir nur die erfahrungen meines Vaters berrichten (der ist Lehrer) und er findet wie die meisten hier an der Schule die "neue" Rechtschreibung einfacher als die "alte". Du musst immer bedenken das die Schüler ja seit Jahren die Neue Rechtschreibung schreiben sollen. Desshalb ist die Schule an sich das geringste der Probleme. Viel mehr ist das Problem, das man sich immer schwer tut mit veränderungen. Sind wir mal ehrlich, egal wie es geändert worden wäre es würde immer Gegner geben. Nen bisschen Fadenscheinig finde ich die Zeitungen. Mit der aussage "die Bewährte Rechtschreibung".... Toll dann Kauf ich meine Bildzeitung jetzt mit bewährtem Geld und zahle 2 D-Mark dafür ! Denn das ist ja die "bewährte" Währung. Also lasst uns doch die D-Mark wieder einführen !
     
  4. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Solange Crêpe nicht als falsch angestrichen wird - von mir aus.

    Das Hauptproblem an der Reform ist das man es an die große Glocke gehängt hat.
    Still und leise hätte man solche Veränderung wie "Rad fahren" statt "radfahren" durchführen können. Es wäre niemanden aufgefallen. Was die Autoren angeht, die durften schon immer nach Lust und Laune schreiben, Verlage hat schon immer eine Art internes Regelwerk - und nicht zuletzt privat darf jeder wie er will. Wirklich betroffen sind also nur Beamte und Lehrer, Schüler.
     
  5. Bertel

    Bertel Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Ach. Die MEISTEN werden sich beruflich in irgendeiner Form schriftlich mitteilen müssen und wären dann gezwungen, falsch zu schreiben.

    Wie schon gesagt: Es reicht eben nicht, irgendwas einfach REFORM zu nennen, und dann müssen alle dafür sein. Hätte man der Sprachentwicklung ihren Lauf gelassen, wie es seit 100 Jahren gang und gebe ist, so hätten sich manche Dinge automatisch vereinfacht. Hätte die Mehrzahl der Schreibenden das ß ausgephast, so wäre diese Änderung eben irgendwann übernommen worden.

    So aber geht's nicht Jungs, das werdet ihr schon sehen.

    Da kann auch Frau Ahnen den Tränen nahe zum 100sten Mal "Aber die Kinder!!!!!!!!!!!!" rufen.

    Überhaupt ist dies das lächerlichste Argument schlechthin.

    An alle, die infantil-trotzig immerzu "die Kinder" ins Feld führen, merkt ihr nicht, wie unglaublich heuchlerisch das ist?

    Dieselben Kinder, die euch nicht die Bohne interessiert haben, als ihr diesen unausgegorenen Mist auf sie losgelassen habt?

    Man kann gar nicht so viel fressen, wie man k*tzen möchte.

    Genau wie bei Christiansen diese erbärmliche Lehrerin, die jammerte, wie schwer es doch sei, sich dann wieder auf die alte Rechtschreibung umzustellen, aber sofort im Anschluß meinte, ja, die Umstellung auf die neue war ja soooooo problemlos, das war ja überhaupt kein Thema.

    Wenn das so ist, ist es ja auch kein Problem, sich wieder auf die bewährte Schreibweise umzustellen!
     
  6. Nappi16

    Nappi16 Talk-König

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Ah interessant du beziehst dich hier auf Christiansen :) Herrlich. Dann nenne mir ein vernünftiges Argument von der Sendung GEGEN die Reform ?! Und ich meine ein VERNÜNFTIGES. DAs was da gestern von den gegnern gekommen ist war alles Populistischer Abfall ! Aber kein einziges gundlegend vernünftiges Argument. Tatsache ist, dass das erlernen des Schreibens einfacher geworden ist für Schüler und für Ausländer. Es wurden klare Regeln aufgestellt wie was geschrieben wird und wo Satzzeichen hin gehören. Das Problem hierbei ist leider, das man noch ausnahmen hat. Von denen jedoch weniger als früher !

    Also für mich jedenfalls war das gerstern ein Armutszeugniss der Reform gegner ! Da kam kein wirklich KEIN Argument gegen die Reform welches eine vernünftige begründung hatte !
     
  7. Bertel

    Bertel Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Das beste Argument dürfte Dein eigener Text sein ... :D

    Ich will ja nicht oberlehrerhaft klingen, aber ich finde es doch bezeichnend, daß gerade die Texte der Deformverfechter vor Fehlern nur so strotzen.


    BTW: Das EINZIGE Argument der Befürworter gestern war, daß man die Reform bereits eingeführt habe. Peinlich.
     
  8. Nappi16

    Nappi16 Talk-König

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Doppelpost sorry :(
     
  9. Nappi16

    Nappi16 Talk-König

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Ich hab ja auch nie behauptet, dass ich gut in Deutsch bin. Besser is da Englisch, weil das meine Muttersprache ist. Nur ich hätte mich gefreut von Anfang an die neue Rechtschreibung zu lernen, das wäre für mich einfacher gewesen, weil sie in vielen Teilen logischer ist. Ich hatte mehr Probleme mit der als mit der neuen Rechtschreibung. Und ich musste sie wirklich lernen, weil die Hauptsprache, die ich gelernt hatte Englisch war/ist.

    Zu meinem Text und Fehlern: Zähl se doch von mir aus ALLE. Ich würde selbst von mir nie behaupten, dass ich gut in Deutsch war/bin. Dazu kommt noch das ich was ich hier schreibe nicht nochmal korrigiere. Wenn ich wollte könnte ich vermutlich fast fehlerfrei schreiben. Nur das ist ja nur nen Forum und jeder versteht hoffentlich was ich schreibe. Mehr ist mir hier nicht wichtig.

    PS: Wo ist das Argument aus der Sendung gestern !? Habe noch keines gehört ?!
     
  10. Nimrai

    Nimrai Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Die englischsprachigen Länder sind in dem Fall ein gutes Argument, für die Rechtschreibreform.
    Der Aufwand der z.B. in Großbritannien (in den USA weiß ich's nicht) für die korrekte Orthografie getrieben wird ist um einiges höher als bei uns, ich schätze mal ein 30-40% mehr an Schulstunden, und dies mit ziemlich durchmischten Ergebnis.
    Wenn man sich, auf der Suche nach dem Grund dafür, etwas in die englische Problematik einliest, wird man schnell auf folgenden Konsens treffen:

    Die englische Orthografie ist seit den 16-Jahrhundert im wesentlich unverändert. Wie keine zweite Indo-Germanische Sprache ist die englische Orthografie nun historisch begründet (wie z.B. Mayonnaise) und nicht phonetisch (wie z.B. Majonäse).
    Bei Kindern die in die Schule kommen ist der Spracherwerb bereits abgeschlossen. Sie müssen nun die von der geschriebenen Sprache stark abweichende Schriftsprache praktisch wie eine Zweitsprache erlernen, und dies ist mit viel zusätzlichem Aufwand verbunden. In Großbritannien kann man sich den aber ohne Probleme leisten, da man dafür bei den Fremdsprachen etwas einsparen kann.

    Nun hätten wir bei uns, in starken Dialektgegenden, das gleiche Problem, wenn nicht die Kinder bis zur Einschulung bereits tausende Stunden Hochdeutsch durch Fernsehen und andere Medien intus hätten.
    Auch zielen nicht alle neuen Rechtschreibregeln auf eine stärkere Angleichung von Orthografie und Aussprache ab(eigentlich nur das Stammwörterprinzip und die Fremdwörterregeln, vielleicht auch noch die ss/ß-Regel in gewisser Weise), aber ein Argument für eine Schreibreform ist obiger Fakt dennoch.

    Sprachen die keine Rechtschreibreform nötig haben, da die Orthografie schon fast vollkommen phonetisch ist (was unsere niemals werden wird und kann), wären das Spanische und Italienische (Natürlich nicht bei Dialekten, aber in der Hochsprache)