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Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Koelli, 6. August 2004.

  1. Kai F. Lahmann

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Und die Regierungs-Zwiebel hat nichts anderes gesagt, als immer und immer wieder, dass man es den Kindern schon seit 1996 beibringt. Was ja nicht stimmt: Deutschlehrer müssen es, andere schreiben ja nichtmal selbst nach der neuen.

    hast du zuende geguckt? Da heißt es durchaus, dass einiges (weniges) Sinn hat. Keinen Sinn hat aber Anpassung von Fremdwörtern (geht absolut gegen den aktuellen Trend, solche sogar vermehrt zu benutzen und ausländische Eigennamen sogar samt Sonderzeichen zu übernehmen!) und vieles, was einfach nur "anders" ist, ohne aus 2 Regeln eine zu machen. Da war doch das Thema "7seitig" eeeh, "7-seitig" oder doch "siebenseitig"? (achtung, der Duden widerspricht sich da einmal selbst)

    Dazu sind die Fristen VIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEL zu kurz. Jemand, der 1996 schon schreiben konnte (worst case 1990 geboren) sollte IMHO sein Berufsleben lang mit den gleichen regeln arbeiten können - ergo muss "daß" mindestens bis 2055 erlaubt bleiben. Erst danach darf es überhaupt als "veraltet" gelten! Heute ließt man ja auch noch genug "Telephon" und "Photo", was schon länger als veraltet gilt. Davon abgesehen, bin ich der Meinung, dass der Duden nicht die Schreibung festlegen sollte, sondern diese *dokumentieren*. Dabei sollte vor allem auf das Anordnen von Regeln, die bis dato niemand benutzt hatte verzichtet werden. Man soll sich lieber mal um die Apostrophierung kümmern und kapieren, dass ß in groß als "SS" nicht funktioniert ("Alkohol ist in MASSEN gesund") und daher immer mehr "SZ" benutzt wird!

    Was dieses ganze Getue um Vereinheitlichungen mit "Recht haben und recht bekommen" (keine Ahnung, wie es nun richtig ist) angeht: niemand würde daran sterben, wenn man einfach LANGFRISTIG beide Versionen zuläßt.
     
  2. Kai F. Lahmann

    Kai F. Lahmann Board Ikone

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    - Kirchhoffsche Gesetze,

    schonmal gehört, was war das?

    - Redoxreaktionen,

    ?????? Klingt nach Chemie ;)

    - Welche Konstellationen führten zum Ausbruch des 1. Weltkrieges,

    Kettenreaktion zweier Pakte. Deutschland mit Österreich-Ungarn verbündet, Russland will Serbien beschützen, Frankreich wiederum hat Bündnis mit Russland.
    Nun fängt Österreich-Ungarn mit Serbien Krieg an und jeder meint, er müssen sich einmischen.
    ...extrem verkürzt

    - Was war die Containment Politik

    ?????????????? 0 Ahnung, worum es geht

    - Was ist die Ableitung von 2x*x + 7

    x² + 7 -> 2x [Mathe LK]

    - Woran sieht man, ob eine Figur, die die Kreuzigung Jesu zeigt aus der Gothik stammt?

    daran, dass der Lehrer alles andere als falsch bezeichnet (Antwort ernst gemeint!)

    Achja: Abi 2000, LKs: Mathe + Geschichte. Just die LK-Themen klappen jetzt auch.

    Wer in Wikipedia nachguckt, schummelt (alle Themen drin).
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2004
  3. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Die müssen doch nicht. Kein Mensch zwingt Rentner umzulernen.

    Nur das Schiller und Goethe nicht nach der "alten" Rechtschreibung geschrieben haben. ;)
     
  4. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2004
  5. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    ... und noch etwas ganz wichtiges: Niemand wird gezwungen im Privatleben die neue Rechtschreibung zu verwenden.
     
  6. Bertel

    Bertel Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Hier noch einmal die wichtigsten Argumente für die Abschaffung der Deform:

    Interview mit den Verlags-Chefs

    Auszug:


    Wie war das, Gag?

    Ausnahmen wurden abgeschafft?

    ...
     
  7. Nimrai

    Nimrai Silber Member

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Es ging doch bei der ganzen Rechtschreib(de)reformdebatte überhaut, samt und sonders, und ausnahmslos nur um die Schüler, um wen den sonst.
    Um die jetzigen Schüler und um die künftigen Schüler, ob schon in den Kindergärten steckend oder noch ungeboren und ungezeugt.

    Es ging doch niemand davon aus dass sich die Erwachsenen groß um die neuen Rechtschreibregeln kümmern werden.
    Die Lehrerschaft muss sie benutzen, natürlich. Das ist ihnen aber auch zuzumuten. Die schreibende Zunft auch irgendwie, die haben aber eh recht oft irgendwelche Hausregeln. Die Beamtenschaft soll bis 2005 umstellen, gut, aber zwingende Gründe für diese Regelung gibt es nicht, sinnvoller wäre ein wesentlich späteres Umsteigen.

    Der größte Teil der Bevölkerung nutzt im täglichen Gebrauch weder alte noch neue Rechtschreibregeln. Man schreibt halt einfach, und wenn's irgendwie richtig aussieht wird's schon passen. Zumindest ich gehe so vor, und eigentlich auch ziemlich alle die ich so kenne.

    Die Frage war doch vielmehr, wollen wir unseren Kinder zumuten z.b. 38 Kommaregeln und 24 Unterregeln + 18 Ausnahmeregeln zu lernen, natürlich wohlwissend dass Sie sie nicht anwenden werden können. So wie auch wir sie nicht anwenden konnte, genauso wie die Generationen vor uns (Ausnahmen gibts immer, aber bei der alten Kommaregel werden's nicht viel sein).
    Ich habe "Spiegel" und "Zeit" abonniert, und lese auch gelegentlich die "FAZ" und die "NZZ" (Neue Züricher Zeitung).
    Das waren also bisher 4 unterschiedliche Regelsysteme Spiegel-neu, FAZ-alt, Zeit-Hausregel, NZZ-Hausregel schweizer Provinienz, der Spiegel stellt jetzt ja um, aber Probleme im Schriftbild oder beim Lesen gab's wirklich nicht.
    Mehr Auffälligkeit gibt's da schon mit Texten aus den '20 und '30-Jahren, nicht wegen der Rechtschreibung (war ja eh die alte "logische"), sondern weil Wortwahl und Satzbau schon manchmal etwas antiquiert sind.

    Dazu mal ein Beispiel, folgender Text stammt aus einem Sturmbericht aus dem Jahre 1764:

    "Gegenwärtige Bogen enthalten eine umständliche und zuverläßige
    Beschreibung einer in hiesigen Gegenden bey Menschengedenken
    unerhörten Naturbegebenheit, nämlich des heftigen Orcanes,
    des 29ten Jun. 1764.
    Es ist solche theils aus dem von mir einige Zeit nachher
    genommenen Augenscheinen, theils aus dem Berichte
    glaubhafter Leute, als Augenzeugen erwachsen, und nach
    und nach auf einigen deßfalls vorgenommenen kleinen Reisen entworfen,
    und, nachdem es meine anderweitigen Geschäffte verstatten wollen,
    in einigen Briefen an denjenigen Minister in Neustrelitz,
    der mir solches aufgetragen hatte, verfasset und in Ordnung gebracht worden."

    Und, genau gelesen, irgendwie ungewohnt, gelle?
    Liegt's an der Schreibung?. Quatsch, natürlich an Wortwahl und Satzbau.
    Diese ändern sich aber kontinuierlich Dekade für Dekade, ohne jedwede Rechtschreibreform.
    Die Art der Rechtschreibung konserviert nichts, und ändert auch (fast) nichts.

    (Übrigens den Bericht zum bisher größten deutschen Tornado von 1764 findet man hier - http://www.tordach.org/pdf/Genzmer1764.pdf )
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2004
  8. Lechuk

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Einmal gelesen empfinde ich es als ganz normales Behördendeutsch.
    Ergo schreiben die auch noch nach einer irgendwie gearteten (alt)deutschen
    Schreibweise.
    Es ist schon etwas schwer zu lesen,hört sich gesprochen aber gut an.
    Leider hat heutzutage keiner mehr die Zeit richtig zu sprechen.
    Ich mein aber nicht erst dieses Jahrtausend,wenn ich sage,das keiner mehr
    die Zeit hätte,das ist wohl ein schon etwas länger gepflegtes Übel.
    In den unteren Geselschaftsschichten eher mehr vorkommend,denen
    wollte man dann wohl das Leben erleichtern,damit sich ein Kultusminister
    von einem Proleten auch verstanden weiß. ;)
    Man hätte da einst einfach mal Frau Ulla Schmidt fragen sollen,
    was die denn dazu sagt.Da hat man schon eine solch fleißige Frau in der
    Ministerriege,die zudem auch noch gelernte Lehrerin ist und bei der holt
    man sich dann keine Amtshilfe?!
     
  9. SchwarzerLord

    SchwarzerLord Wasserfall

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    Gute Bsp.!
    Ich finde zb Gräuel richtig, da von Grauen abgeleitet. Crepe aber als Krepp zu schreiben ist eine Vergewaltigung der Sprache an sich. Die Trennungsregeln sind der allerletzte ******. :mad:
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2004
  10. SchwarzerLord

    SchwarzerLord Wasserfall

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    AW: Alte Rechtschreibung kehrt zurück in Zeitungen

    zu 1.) - :eek:
    zu 2.) Schau dich bei diversen Umfragen um. Entweder lebst du als Mönch irgendwo und hast die letzten Jahre nix mitbekommen oder du ignorierst deine Umgebung: Die Bevölkerung ist deutlich und massiv gegen diese Bockmist-Deform! :wüt:
    zu 3.) Wenn irgendwo abgehoben 16 Kultusminister eine Deform beschließen hat das nichts, aber auch gar nichts mit Demokratie zu tun. Aber dieses Problem hat sich in den 6 Jahren rotgrünen Chaos noch verschlimmert. Politik wird nur noch gegen und an den Menschen vorbei gemacht. So auch die Rechtschreibdeform. :eek:
    zu 4.) Die Schüler haben wahrlich andere Probleme wie zu kleine Klassenräume, überfüllte Klassen, überfrachtete Lehrpläne etc. Ich kenne genug Schüler, u.a. ist mein kleiner Bruder in der 9. Klasse. Selbst denen leuchtet der Unsinn dieser Deform nicht ein. Fasel nicht vom "Rücken der Schüler". Ich vermute vielmehr, du selbst möchtest die Deform beibehalten weil du damit so schreiben kannst wie du möchtest. :eek:
    Denn: Seit der Deform-Einführung ist die Beliebigkeit leider Trumpf bei der Rechtschreibung. :eek: