1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

ACHTUNG KINOGÄNGER

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von kinski2, 8. Juli 2002.

  1. abgebrannter_Zyniker

    abgebrannter_Zyniker Senior Member

    Registriert seit:
    9. Januar 2002
    Beiträge:
    172
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Anzeige
    Das würde ich mal künstlerische Freiheit nennen breites_

    Nee aber leider müssen wir uns wohl weil wir sogar bis an unser Lebensende in Deutschland nicht mündig sind,uns in diesem Land immer mehr mit kastrierten Filmen abfinden.Und es gibt ja sogar noch genug Leute wie Gag ,die gut damit Leben können.
    Ich find diese Gesetze zwar auch Mist ,lebe aber zum Glück zur Zeit nicht in Deutschland ,sondern in Belgien.
    Da hab ich doch letztens des Nachts einen Film gesehen hier im FreeTV wo die heilige Inquisition einer angeblichen Hexe bei der Folter die Zehnägel entfernte.Der Film war zwar schon sehr alt und tricktechnisch nicht sehr gut,aber mein erster Gedanke bei diesen Szenen war" in Deutschland unmöglich im Nachtprogramm,noch nicht mal mit 1000fach Verschlüsselung beiPremiere ,keine Chance".
    Aber keine Angst Leute ,nur weil ich diesen "tollen" Film gesehen habe und in Belgien ganz andere Waffengesetze gelten,werde ich mir jetzt keine Pumpgun besorgen und mit einem Bolzenschneider in der Hand durch die Strassen Erfurts ziehen,und hübschen Mädchen die Zehen abschneiden breites_
    Ich hoffe jeden versteht ,was ich damit sagen will,nämlich armes deutsches Volk .

    a.Z.
     
  2. kinski2

    kinski2 Gold Member

    Registriert seit:
    27. Januar 2002
    Beiträge:
    1.010
    Zustimmungen:
    46
    Punkte für Erfolge:
    58
    Genau,Leute die mit Gewalt ( so oder so )nicht umgehen können gibt es überall.( diese Thema war ja schon mal im Board )Ich wollte nur den Leuten
    die nicht damit leben können einen Hinweis geben evtl ihr Geld zu sparen . Ich auf jeden Fall tue es und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
    Ich kann zwar bei meinem BIG MAC auf die Gurke verzichten ,nicht aber bei einem Film auf eine Sekunde ( die unseren Nachbarn nicht vorenthalten bleibt.)
     
  3. dirk12049

    dirk12049 Junior Member

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    127
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Was hat Erfurt damit zu tun???
    Ich gebe kinski 2 vollkommen recht.
    Das ähnliche Problem hat ja auch "Black Hawk Down" von Ridley Scott.Der kommt bei uns erst gar nicht in die Kinos.
    Aber zum Glück gibts ja RC-1 DVD'S!
     
  4. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    Leute, das Problem liegt doch ganz wo anders: Die Regisseure wollen sich mit der übertriebenen Gewaltdarstellung doch immer gegenseitig überbieten. Für die Story ist es völlig irrelevant, ob man den Kopfschuss in Großaufnahme oder nur angedeutet sieht.
    Ich weiß nicht, wie das Euch geht, aber ich sehe mir einen Film an, weil ich eine Geschichte erzählt bekommen möchte, nicht weil ich mir Bilder ansehen möchte, die sonst nur die Gerichtsmediziner kennen.
    Aber manchen Leuten geht es nur exakt darum. Kein Wunder, dass rotten.com so populär ist. Und solchen Leuten empfehle ich dringend, dass sie allen anderen mit ihrem Geschrei nach noch mehr Blut nicht auf die Nerven fallen sollen!

    Und dann gibt es noch die Leute, die einen Film als "ganzes" sehen möchten, so wie es der Regisseur eben wollte. Nun, da möchte ich dann den von a.Z. (hoffentlich) ironisch gemeinten Begriff der künstlerischen Freiheit aufgreifen: Ich erinnere mich da an einen Christoph Schlingensief, der in einer Berliner U-Bahn vor laufenden Kameras einem nackten Mann eine Möhre in den ***** geschoben hat. So viel aus meiner Richtung zum Thema "Kunst".
    Nebenbei: "Kunst" kommt von "Können" und nicht von "Wollen", sonst hieße es ka "Wulst"... winken

    Um bei dem Big-Mäc zu bleiben: Man stelle sich nur mal als Beispiel vor, dass in den USA auf dem originalen Big-Mäc Formaldehyd in den Gurkenscheiben enthalten ist, weshalb in Deutschland diese Gurkenscheiben nicht zugelassen sind. Er wird statt dessen mit anderen Gurkenscheiben belegt.
    Jetzt kann ich mir bildhaft vorstellen, dass es Leute gibt, die den Original-Formaldehyd-Burger fordern, weil sie sich von der Deutschen Gesetzesgebung nicht bevormunden lassen wollen.

    Das ist doch albern, oder?

    Nochmal:
    1. Ein Film, der eine Geschichte erzählt, verliert nicht dadurch, dass er keine Ekel-Szenen enthält.
    Sollte es bei dem Film jedoch um einen Streifen handeln, der eigentlich ausschließlich von diesen Einstellungen lebt, dann stelle ich persönlich für mich dessen Sinn in Zweifel. Ich würde ihn mir ohnehin nicht ansehen.

    2. Die Regisseure sind aufgefordert, wieder zu dem zurückzukehren, wo sie früher einmal waren: Einen Film zu produzieren, der ohne ekelerregende Effekte leben kann.
    Denn dann würde dieser Film nicht in Gefahr laufen, mit irgend welchen nationalen Gesetzen in Konflikt zu geraten und von irgend jemandem geschnitten werden zu müssen.

    Gag

    PS. Noch ein Vergleich: Ich finde, dass es unglaublich hässlich aussieht, wenn an in Deutschland zugelassenen amerikanischen Sportwagen das deutsche Nummernschild vorne die Front verschandelt.
    Ist aber irgendwie komisch, dass es andere Hersteller ohne Probleme schaffen, das großformatige Nummernschild mit ins Design zu integrieren (z.B. Alfa), oder?
     
  5. kinski2

    kinski2 Gold Member

    Registriert seit:
    27. Januar 2002
    Beiträge:
    1.010
    Zustimmungen:
    46
    Punkte für Erfolge:
    58
    Ich meinte in meinem Beitrag nicht das schneiden
    von Gewaltszenen sondern die Schnitte insgesamt.
    Ich kann dir unzählige Filme(nicht nur amerikanische) nennen die vom deutschen Verleih , Fernsehsender ,Videoanbieter usw so verstümmelt wurden , daß die Handlung kaum noch nachzuvollziehen ist. Bei manchen Filmen gar nicht mehr.Mir ging es auch nicht um Amerika sondern generell. Was Kunst ist oder nicht darüber streiten sich die Gelehrten schon sooooo lange und ein Ende dieser Debatte ist nicht in Sicht.
    Ich kann bei meiner Pizza auf die Tomaten verzichten aber bei einem Film auf keine Sekunde.
     
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    Was die allgemeine Praxis des Schneidens angeht, da stimme ich Dir zu.
    Ich finde es einfach ätzend, wenn diese sichtbaren Schnitte eine Szene kaputt machen. So dieses typische "Bösewicht kommt rein" SCHNITT "Alle sind tot"... Furchtbar.

    Da wünschte ich mir, dass es irgend eine Fassung gibt, die diesen Schnitt elegant kaschiert.

    Von Pornos werden schließlich auch drei Fassungen hergestellt: Die Softporn-Version ohne Mumus und Ständer, die Hardcore-Video-Fassung und die Pay-TV-Fassung.
    Warum geht das nicht bei diesen Mega-Action-Filmen. Davon soll es ja auch welche geben, die so etwas ähnliches wie eine Story haben. Und da wäre es doch wirklich kein Problem, eine Fassung herszustellen, die man problemlos im Abendprogramm bringen kann und dann eine, für angehende Gerichtsmediziner... winken

    Dass Filme "ohne Grund" geschnitten sind, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne das eigentlich nur vom Privatfernsehen, wenn die selber zur Schere greifen, um den Film zwischen die Werbeblöcke einzupassen.

    In diesem Sinne,

    Gag

    -----------------
    Ich fordere mehr Weitsicht bei Regisseuren und Filmverleihen!
     
  7. kinski2

    kinski2 Gold Member

    Registriert seit:
    27. Januar 2002
    Beiträge:
    1.010
    Zustimmungen:
    46
    Punkte für Erfolge:
    58
    Gründe fürs Schneiden finden die Verwerter immer.
    Ich selbst habe Anfang der 80er für einen sehr bekannten Videoanbieter gearbeitet und da der Film 108 Minuten lief aber nur 100 Min Kassetten zur Verfügung standen mußte wir den Film auf diese Länge kürzen . Was und wo blieb uns Überlassen .
    Meistens sind die Kürzungen Finanzieller Art.
    FSK Einstufung etc.
     
  8. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    Aaaaaahhhhhglgll!

    Zum Glück sollte im Zeitalter der DVDs das Problem gelöst sein.

    Nebenbei, ist etwas OT: Angeblich soll die Spielzeit einer CD auf 60 Minuten (Scheibendurchmesser 10 cm) konzipiert worden sein. Aber die erste CD, die erscheinen sollte, war irgend ein klassisches Stück von Karajan, der darauf bestand, dass es komplett auf die Scheibe kommt. Und da es länger als 60 Minuten war, etschied man sich für eine Vergrößerung der Scheibe auf 12cm und 74min Spielzeit.

    Bei der Kinofassung kann ich mir dieses Argument aber auch gut vorstellen. Soweit ich mich erinnere, werden die Filmstreifen ja nach wie vor in kleinen Rollen ausgeliefert, die irgendwas um die 25 Minuten lang sind.

    Gag
     
  9. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    Hallo,

    für mich sind bei diesem Thema keine pauschalen Urteile möglich. Es gibt Filme, denen ich keine künstlerischen Höhenflüge unterstellen würde, bei denen die Gewaltdarstellung Zweck und Ziel der Veranstaltung ist. Und dann gibt es Filme, bei denen eine künstlerische Aussage darüber steht. "Taxi-Driver" zum Beispiel, wo es um das Abdriften in eine Psychose geht oder "Es war einmal in Amerika". Leterer kam mit einer 16-Jahre Fassung wüst zerschnitten in die Videotheken, man verstand überhaupt nichts mehr.

    Die Grenzen zwischen Kunst und Gewaltdarstellung um ihrer selbst willen sind manchmal fließend. Oliver Stone ist sicher ein großer Künstler, aber was er mit "Natural Born Killers" fabriziert hat, ist auch einer kontroversen Diskussion wert, zumindest was die Folgen angeht. Einem Scorsese, einem Leone und auch einem Ridley Scott traue ich zu, verantwortungsvoll mit dem Thema Gewalt umzugehen. Notfalls muß man eben die Altersfreigabe beschränken. Aber das wollen ja viele Studios nicht und dann geht auch bei solchen Filmen los mit der Schneiderei und Verstümmelung.

    Andere Filme finde ich persönlich derart abstoßend, daß ich sie am liebsten ganz verboten sähe. Das gilt auch für Videospiele. Es geht ja nicht nur um einzelne Szenen, sondern um die Haltung, die manche Filme transportieren. Da dient es dann unter Umständen der Selbstverwirklichung, Menschen abzumetzeln oder dem amüsanten Zeitvertreib am Feierabend. Man gönnt sich ja sonst nichts. Taucht dann nach all den ätzenden Leuten, die man eigentlich nicht mehr ertragen kann, in eine virtuelle Welt ab, in der es plötzlich ganz einfache Lösungen für die komplexen Probleme des wirklichen Lebens gibt.

    Gruß Alaska
     
  10. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    Alaska, volle Zustimmung!

    Was viele Leute nicht verstehen, ist die Praxis der Medienwächter, auch Handlungen oder Botschaften zu zensieren -- nicht nur Bilder. Und bei Filmen, die nur eine einzige Botschaft transportieren, ist es eben verdammt schwierig, da noch irgend etwas übrig zu lassen.
    Und da sollte man wirklich überlegen, ob man diese Filme überhaupt auf FSK16 herunterschnippelt.

    Den von Dir angesprochenen Regisseuren fehlt zweifelsohne noch Coppola.
    Bei Oliver Stone ist das in der Tat so eine Sache. Waren JFK, Nixon, Talk Radio exzellente Streifen, ist NBK schon ziemlich "gequirlte ****** e" (Zitat "Der Spiegel"). Man weiß wirklich nicht, was er letztlich damit aussagen wollte. Denn eine Aussage hatte der Film nicht. Es dokumentierte den Blutrausch dieses Pärchens. Der Film überlässt dem Zuschauer die Bewertung. Und das ist das knifflige dabei, dass er eben auch zur reinen Gewaltverherrlichung dienen kann. Ihm fehlt die eindeutige "Don't try this at home"-Botschaft, die ihn damit als "Anti" klassifizieren könnte.
    Siehe Apocalypse Now!, der durch seine gesamte Dramaturgie und Bildersprache auf ein einziges Ziel hinsteuert.
    Oliver Stone hat sich ja auch schon mal an dem Vietnam-Thema mit "Platoon" versucht. Da kann ich mich noch sehr gut erinnern, dass ich da irgendwo in der sechsten Klasse war. Da gab es ein paar Mitschüler, die den Film (auf Video) gesehen hatten und ihn total geil fanden. Ich habe ihn dann erst wesentlich später sehen können, da mein Kaff lange Zeit nicht verkabelt war und meine Eltern keinen VCR hatten.
    Und ich muss sagen, dass Platoon schon sehr hart an der Grenze vom Anti-Kriegsfilm zum "geilen" Action-Film schrammt!

    Und richtig übertrieben hat es ja Verhoeven in Starship Troopers. Hier muss man die kritischen Töne auch mit der Lupe suchen. Und jüngere Zuschauer werden unter Garantie die bis zur Lächerlichkeit übertriebenen Army-Werbespots eben nicht als Ironie verstehen, sondern ernst nehmen. Und darin liegt ja genau die Gefahr, deshalb werden solche Filme so hoch eingestuft.

    In diesem Sinne,

    Gag