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20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

Dieses Thema im Forum "Film-, Serien- und Fernseh-Tipps" wurde erstellt von Spoonman, 27. Oktober 2009.

  1. Malganis

    Malganis Guest

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Eine interessante Doku, die in der Auflistung nicht erwähnt wurde, lief auch in der ARD vor einigen Tagen. Dort wurde aufgedeckt, wie die Propagandaabteilung im real existierenden Sozialismus mit allen Mitteln versuchte, gegen den Verlag Axel Springer vorzugehen, zu dieser Zeit war Springer unter den Medienmachern wohl derjenige, der sich am stärksten mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln am Kampf gegen die D"D"R beteiligte.

    Kernpunkte der Kampagne des Unrechtsstaates gegen das Verlagshaus, das sich aktiv für eine deutsche Einheit einsetzte, waren u.a.:

    - Bespitzelung Axel Springers durch eine eingeschleuste Sekretärin im Hauptbüro des Verlegers

    - Erstellung einer mehrteiligen TV Dokumentation über Axel Springer ("Ich, Axel Caesar Springer") durch die Propagandaabteilung, in der der Name Springer mit allen Mitteln der Kunst der Lächerlichkeit Preis gegeben wurde

    - als Höhepunkt der Kampagne sehe ich Überlegungen des Politbüros an, wie man die neugierigen Blicke der nach freiem Journalismus lächzenden DDR Bürger vom damaligen Verlagsgebäude (hier erschienen mittels LED Technik Nachrichten als Fließtext), direkt an der Westseite der Mauer gelegen, abwenden könne. Nachdem man sich scheinbar nicht dazu in der Lage sah, diese "Problematik" technisch (z.B. via Abblendscheinwerfern) zu lösen, beschloss man einfach, den entsprechenden Abschnitt auf der Ostseite der Mauer durch eine Siedlung zuzumauern, damit Gebäude den Blick auf die andere Seite versperren

    Die nachhaltige Schädigung des Springer Verlages, die bis in die heutige Zeit reicht, konnten die damaligen Parteikader, die 20 Jahre nach dem Mauerfall noch immer aktive Parteiarbeit (z.B. in Brandenburg) leisten und sich gegen zentrale Punkte der freien demokratischen Grundordnung aussprechen, zumindest teilweise erreichen- noch immer ist in weiten Teilen der Bevölkerung der Name Springer mit negativen Assoziationen verbunden, nicht nur, weil die BILD Zeitung im gleichnamige Verlag erscheint. Was sie damals nicht verhindern konnten, ist die Abschaffung des Unrechtstaates und die Schaffung der innerdeutschen Einheit!

    Abschließend muss man sagen: Eine gute Investition, zweifellos.

    Das Problem ist, dass die DDR Verblendeten in diesem Forum vmtl. auch bei diesem Thema wieder auf Durchzug stellen werden. Dennoch hoffe ich, dass der ein oder andere an diesem Beispiel erkennt, was für unglaubliche Politik in diesem Staat betrieben wurde...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. November 2009
  2. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Allein das Zumauern des Abschnitts an der Grenze durch eine Siedlung zeugte im Grunde genommen von Hilflosigkeit und war zudem irgendwie lächerlich.

    Manches im obigen Beitrag wirkt jedoch leider auch wie Parteipropaganda.
     
  3. pitti71

    pitti71 Gold Member

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    habe neulich in einem feature erfahren, dass ostberlin, obwohl kaum geld und mittel für wohnungsbau, nach dem bau der mauer auch noch rings um die leipziger strasse im bezirk mitte einen kompletten neuen stadtteil mit hochhäusern bauen lies.
    nun ist das nix besonderes in einer hauptstadt, abgesehen davon, dass es grotten-hässlich und steril war. auch dass dort nur diplomaten und parteikader und stasis lebten und leben.
    der wichtigste grund für diesen bau grenzt allerdings schon an verfolgungswahn, den die genossen ja besassen.
    es wurde genau berechnet , welche höhe die häuser haben mussten, in welchem winkel sie stehen mussten und wie weit dieser häusergürtel zu bauen ist, damit das springerhochhaus und posthochhaus in kreuzberg im gesamten bereich ostberlin von der jannowitzbrücke bis zum brandenburger tor nicht mehr zu sehen sind.
    sie hatten angst vor den nachrichten-laufbändern auf den hochhäusern im westen.
    ein armes system, das dies nötig hat, wo doch jeder mit nem kofferradio mindestens 8 sender aus der freien welt empfangen konnte.
    aber so waren sie.
     
  4. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Die Informations- und Medienpolitik in der DDR war widersprüchlich und scheiterte letztendlich komplett. Besonders mit Druckerzeugnissen aus dem Westen (oder flüchtig lesbaren Texten von dort - s. die Laufbänder) hatte man enorme Schwierigkeiten. Hingegen kehrte bei elektronischen Medien spätestens in den 70er Jahren doch eine gewisse Toleranz ein; später wurden Initiativen zum Rundfunk- und Fernsehempfang (z. B. Antennengemeinschaften) nicht nur geduldet, sondern sogar z. T. gefördert.
    Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, nur behindern und verzögern.
    Außerdem muss man akzeptieren, dass ein Teil der Bevölkerung immer "vereinfachte" Informationen bevorzugt, ob nun in Gestalt entsetzlicher Radiosender (private Stationen in Sachsen sind besonders grässlich) oder in Form von Hetzblättern, was "die Zeitung" zweifellos auch heute noch ist.

    Zum Wohnungsbau: Dieser wurde unter Honecker sehr angekurbelt; davor war er unterentwickelt. (Ost-)Berlin erhielt jedoch immer eine Vorzugsbehandlung und konnte sich über mangelnde finanzielle Mittel weit weniger beklagen als der Rest der DDR.
     
  5. HumaxPVR8000

    HumaxPVR8000 Platin Member

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Das klingt fast so als ob das was getan wurde. Es mag ja so sein das Berlin bevorzugt wurde mit Mitteln, nur hatte das überhaupt keine nennenswerten Auswirkungen bis auf ein paar Paradestraßen, sanierte Eckhäuser und steinzeitliche Plattenbauten die man zähneknirschend als Altlasten sehen muß.
     
  6. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Mit Recht gelten heute Plattenbausiedlungen in West- und Mitteleuropa vielfach als seelenlos und überholt; in asiatischen Ballungszentren werden sie in großem Maßstab errichtet.
    "Plattenbau" ist jedoch schon fast zum Synonym für DDR geworden, obwohl ähnliche Gebäude - nur die Bezeichnung der Bauweise war anders - auch anderswo entstanden, vor rund 100 Jahren bereits in New York.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. November 2009
  7. bambergforever

    bambergforever Lexikon

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Kam am letzten Samstag von 23:55 Uhr - 4:55 Uhr auch auf VOX. Nur Rohmaterial ohne Sprecher. War wirklich interessant, schade das es nicht mehr auf Spiegel.TV über KDG wiederholt wird :(
     
  8. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Ja, diese Sendung hab ich teilweise aufgenommen. Da konnte man wirklich fast direkt miterleben was in diesen Tagen passiert ist. Das war ja das erste große geschichtliche Ereignis bei dem massig Kameras unterwegs waren ...und es nicht nur ein paar s/w Filmfetzen gibt.

    Eines wurde einem da klar: die Mauer ist lange nicht nur wegen Schabowskis Versprecher gefallen, danach hätte die Mauer gar nicht aufgemacht werden dürfen. Vielmehr waren die Grenztruppen nicht mehr bereit, die Grenze mit Waffengewalt zu verteidigen, weder die Offiziere noch die einfachen Soldaten. An dem Abend gabs nur zwei Möglichkeiten: schießen oder aufmachen, und schießen wollte keiner mehr...
     
  9. HumaxPVR8000

    HumaxPVR8000 Platin Member

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    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Uff, nicht erst heute, guten Morgen. Die DDR fing damit an als alle anderen davon mittlerweile abgekommen waren.
    Das war ein billiges, effekthascheriches Gesäusel auf minderwertigem bautechnischem Niveau.
    Altbausanierung war gleich Null, Blendervorzeigeobjekt mehr nicht.

    In (West-)Berlin sind die Dinger noch immer bewohnt, trotz sozialem Brennpunktstatus. In (Ost-)Berlin sind fast alle aus den Dingern geflüchtet.
    Vielleicht waren die einfach zu lieblos und zu schnell erbaut.
     
  10. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: 20 Jahre Mauerfall / Wende in der DDR

    Ja, ich hatte mich da nicht präzise genug ausgedrückt. Wir haben es ja selbst in den 80er Jahren mitbekommen, dass Gäste aus Großbritannien zunächst gar nicht verstehen konnten, wieso es in der DDR lange Wartelisten und elendige Bettelei für diese "Neubauwohnungen" gab. Die Sozialwohnungen in den "estates" in GB sind schließlich der reinste Horror.

    "Plattenbau" ist ein Wort, das nicht von hier stammt; ich verwende es ungern, wie manch andere Wortschöpfungen ("Flieger" für "Flugzeug", "Azubi", "Zivi" usw.).
    Aber selbstverständlich kann man die Bauten der 70er und 80er Jahre beim besten Willen nicht mehr als "Neubauten" bezeichnen.