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20 Jahre DVB-T: Digital-terrestrisches Fernsehen am Scheideweg

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 3. August 2023.

  1. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    In anderen Ragionen (z.B. Flensburg) haben sich zwar auch die ÖR vervierfacht, dafür die Privatsender von vier auf Null.
    Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Privatsender in FL nie wirklich für den Direktempfang gedacht waren, sondern nur dafür gesorgt haben, dass die Programme "ortsüblich" waren und kostenlos ins Kabelnetz (die Kopfstelle in Flensburg hat viele Orte auch im weiten Umkreis versorgt) eingespeist werden mussten.
     
  2. lg74

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    In meiner Heimatregion gab es analog ARD, ZDF und das regional zuständige Dritte. Teils waren die 3 Programme je nach Stadtteil (Mittelgebirgsvorland, Flusstäler) auf unterschiedlichen Kanälen über unterschiedliche Umsetzer zu empfangen. In einem Fall waren es soweit ich mich erinnere 3 Umsetzer für ein Programm in einer Stadt. Direktempfang der Grundnetzsender war wegen der Tallage nicht sinnvoll möglich.

    DVB-T brachte dann nur die öffentlich-rechtlichen, die aber deutlich zahlreicher: Das Erste, ARTE, Phoenix, EinsFestival, MDR (Thüringen), RBB (Brandenburg), BR (Nord), hr, ZDF, 3sat, KiKa/ZDFneo, ZDF Info - also zahlenmäßig vervierfacht. Private gab es weiterhin nicht. Der Sender rückte direkt an den Stadtrand und blies mit 3 mal 50 kW ERP längs ins Tal. Empfang mit nem "nassen Bindfaden".

    Mit DVB-T2 vergrößerte sich die Programmzahl abermals (17 Öffis, 2 davon am Vorabend eine halbe Stunde weg wegen der MDR-Regionalisierungen) und es kamen die 3 Freenet-Muxe hinzu. Hinsichtlich Programmvielfalt also beide Umstellungen mit deutlicher Verbesserung. Hinsichtlich Bildqualität war T1 zwar grausam, aber gegenüber dem vergrisselten Bild, das man real ohne Dachantennenaufwand dort analog bekam, dann doch besser. T2 war dann natürlich nochmals eine gigantische Steigerung in der Bildqualität.

    Für diejenigen, die einfach nur die Öffi-Grundversorgung haben wollen, ist das dort das ideale System.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. August 2023
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  3. HDMinus

    HDMinus Senior Member

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    Ja, ich hatte hier auch schon öfters Ärger mit Drückerkolonnen von Vodafone. Die haben vor ein paar Tagen Verkaufsgespräche als Umfrage (ohne Verkaufsabsicht) getarnt. Ich hab ihnen dann dazwischen gegrätscht bei meinen Nachbarn und die aus der Wohnanlage geworfen, weil das klarer Hausfriedensbruch ist (wg. Täuschung).

    Aber das mit den DVBT-Antennen hätte ich gerne genauer erklärt. Wie schon gesagt, das Bild war beim Röhrenfernseher meines Großvaters klarer und der Ton deutlicher nachdem er die alte Antenne gegen so ein Modell getauscht hat. Oder ist das nur auf den Receiver zurückzuführen und nicht auf die Antenne selbst?
     
  4. prodigital2

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    In welcher Region war dass denn genau? In Mecklenburg-Vorpommern?
     
  5. Eheimz

    Eheimz Institution Premium

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    @prodigital2 Da von diversen MDR Regionalprogrammen und nicht NDR die Rede ist, wird es Im Bereich des MDR sein.

    Ja DVB-T2 ist ein Mehrwert, kann aber noch viel mehr, wenn alle Programmverandtalter dieses auch wollen und das Frequenzband nicht weiter vom Mobilfunk beschnitten wird.

    Ja LTE B20 und B28/N28 ist durchaus zu gebrauchen, jedoch fehlen genau diese Kanäle 49 bis 69 dem T2 Fernsehen für größere Programmangebote. In anderen europäischen Ländern gibt es ja durchaus echtes PayTV über DVB-T (nicht T2 !) und es wird genutzt. Kurios dabei, dass man teilweise sogar ins VHF III Band ausweicht, weil die Frequenzen so knapp sind (s. Boxer TV Sverige).
     
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  6. NFS

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    Weiter oben ist konkret von Thüringen die Rede.
     
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  7. lg74

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    Korrekt, Thüringen.

    Auch wegen
    eher nicht
    ;)
     
  8. lg74

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    DVB-T arbeitet wie die anderen Mitglieder der DVB-Familie - DVB-S/S2 für Satellit, DVB-C für Kabel, DVB-H (gescheiterte Version von DVB-T für bevorzugt Mobilgeräte, dafür geeignete Smartphones etc.) - digital. Bild und Ton werden "vermessen" und als "Zahlenkolonnen" umgerechnet. Diese Zahlenkolonnen werden in Pakete mit meist mehreren Programmen (Multiplexe, Muxe) gebündelt, also ineinander verschachtelt, mal paar Daten vom Ton dieses Programms, dann paar Daten vom Bild jenes Programms, dann ... Dieser Mux wird dann mit Zusatzdaten versehen, die eine Erkennung eines gewissen Maßes an aufgetretenen Übertragungsfehlern un deren Koorektur ermöglicht (Fehlerschutz). Danach wird der Datenstrom in ein Muster aus Hochfrequenzstrahlung umgewandelt und gesendet, bei DVB-T halt über erdgebundene (terrestrische) Sender, Fenrsehtürme, Sendemasten etc.

    Wenn der Empfang weitgehend gut gelingt, kann der Fehlerschutz vom Receiver dazu genutzt werden, die Originaldaten vollständig zu rekonstruieren. In diesem Fall werden Bild und Ton dann erstmal "ruckelfrei", "klötzchenfrei" und störgeräuschfrei (Aussetzer, Qietschen, ...) wiedergegeben. Da die Originaldaten vorliegen (bzw. wenige Übertragungsfehler vollständig korrigiert werden konnten), kann der Receiver, wenn seine Decoder für Bild und Ton korrekt arbeiten (ich kenne eine Receiverplattform, bei der bis zu einer bestimmten Softwareversion der MP2-Ton verklirrt und verrauscht ist, das war aber wirklich Macke dieser Geräte und kein Fehler des Systems an sich) kommt genau das Bild und der Ton raus, die rauskommen sollen.

    Lass nun mal den Empfang schlechter werden - anderer Platz im Haus für die Zimmerantenne, verdrehte Dachantenne etc.). Dann kann der Receiver die Originaldaten zunehemnd schlechter aus den enpfangenen Funksignalen rekonstruieren. Da der Fehlerschutz noch wirkt, greift der nun häufiger ein und stellt immer noch die Originaldaten wieder her. Solange das gelingt, merkst du von den Verschlechterungen im Empfang nichts. Du kannst nur das Signaleigenschaften-Menü aufrufen und schauen, ob der Balken für die Signalqualität weniger lang ist und die zugehörigen Zahlenwerte schlechter.

    Ab irgendeinem Zustand schlechten Empfangs kann die Fehlerkorrektur nicht mehr vollständig rekonstruieren. Das hängt dann auch noch vom Grad der Fehlerkorrektur ab, also wieviel Prozent der Gesamtdatenmenge der Programmanbieter (Mux-Anbieter im Falle von DVB-T, denn da gilt es für alle Programme im Mux einheitlich) für Fehlerschutz verwendet werden. FEC 1/2 (die Hälfte der übertragenen Datenmenge dient einzig der Fehlerkorrektur) spielt halt noch, wenn FEC 5/6 (nur 1/6 der Datenmenge für Fehlerschutz) nicht mehr spielt. Dann schlagen unkorrigierbare Fehler in den Decodern für Bild und Ton auf. Das macht das Bild aber nicht verwaschener oder blasser und den Ton nicht dumpfer, sondern es treten dann irgendwo bunte Klötzchen im Bild auf und im Ton ploppts oder quietscht es mal kurz. Wird es noch schlechter, bricht es einfach komplett ab.

    Das ist bei der Digialübertragung durch die verwendeten "Symbole" ein wenig so, als wenn eine Oma ihrem noch nicht des Lesens mächtigen Enkelkind eine Gute-Nacht-Geschichte vorliest. Im Märchenbuch steht die Geschichte in "Symbolen" (Buchstaben) encodiert, die über das Papier "übertragen" werden. Die Oma erfasst mit ihren Augen ("Tuner", "Demodulator") die Symbole, das Hirn "decodiert" die Symbole und wendet dabei einen Fehlerschutz an. Der ist übrigens sehr robust, sonst könnten wir sowas

    [​IMG]
    nicht spontan und flüssig meistern (hier: Echtzeitvergleich im Hirn mit vertrauten Datenstrukturen, bei unbekannten Wörtern würde diese Form der Korrektur sofort zusammenbrechen).

    Die Oma kann so lange fehlerfrei vorlesen, wie die Zahl der von ihren Augen falsch erfassten "Symbole" (Buchstaben) eine gewisse Menge nicht überschreitet. Da kann das Papier im alten Mächenbuch dunkelbraun verfärbt sein, die Schrift ausgeblasst, Wasserflecken drin und es wird langsam Dämmerung (schlechter Kontrast, also schlechte "Signalqualität") - Oma liest immer noch fehlerfrei, das Kind merkt nichts von der Mühe, die ihre "Fehlerkorrektur" (Hirn) hat. Außer, das Kind fragt die Oma, ob sie noch gut lesen kann ("Signalqualitätsanzeige").

    Das geht solange gut, bis die "Signalqualität" zu schlecht wird. Dann verheddert sich Oma in den Zeilen, stockt beim Lesen, weil sie ein Wort nicht sinnvoll erkennen kann etc. Erst da merkt dann das Kind, dass es "Übertragungsprobleme" gibt. Bis vor diese Stelle, an der die Korrektur nicht mehr vollständig möglich ist und es also zum Abbruch kommt, ist die vorgelesene Geschichte aber unverfälscht. Die Handlung ändert sich nicht und es fehlen auch keine Details, bloß weil eine Seite im Buch einen (korrigierbaren) Wasserfleck hat oder es leicht dunkler wird im Zimmer.

    So ist es auch beim Digitalfernsehen: solange die Fehler vollständig entfernbar sind, ist alles wie gewünscht. Danach treten zunehmend grobe Fehler auf. Sowas wie "flaues Bild", "blasse Farben" etc. ist nicht Folge von schlechtem Signal. Der Empfang kann in der Tat sowas wie "schwachen Kontrast" haben - aber auf Symbolebene (Symbole gehen im Rauschen der Übertragung zunehmend unter). Wir bekommen aber nicht die Symbole zu sehen, sondern die Rückwandlung auf Bild und Ton. Solange die fehlerfrei gelingt, weil der Receiver mit der schlechten Empfangsqualität noch umgehen kann, ist das Empfangsproblem nicht zu bemerken.

    Beim Analogfernsehen (Direktempfang mit dem Röhrenfernseher z.B.) werden Bild und Ton aber direkt aus der empfangenen Hochfrequenz abgeleitet und nicht über Symbole, die "vertraute", eindeutige Werte haben. Es gibt also nicht nur "0" und "1", was man auch noch bei "verbeulten" Symbolen unterscheiden kann, sondern alle Zwischenwerte. Und da schlagen Empfangsbeeinträchtigungen direkt auf Bild und Ton durch: es grisselt, die Farben sind kaputt, es sind Wellenlinien im Bild, es gibt Doppelkonturen an senkrechten Kontrasten ("Geisterbilder") durch Zweifachempfang mit geringem Zeitversatz (Empfang über Reflexion) usw. Das tritt dann wirklich gleitend auf und wird mit zunehmend schlechterem Empfang immer schlimmer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2023
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  9. Gorcon

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    War hier ähnlich, nur das man von einem Standort aus mehre dritte (vom NDR) empfangen konnte die dann ihre unterschiedlichen Regionalprogramme sendeten. Da reichten die 8 Sendespeicher für alle Sender nicht mehr aus. Bei meinem TV später (1986) hatte ich dann den "Speicher" (Spindelpotis) auf 16 erweitert, aber auch das wurde mit Einführung der Privaten schnell knapp.
     
  10. lg74

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    Mit Aufwand

    [​IMG]

    (der Mast steht 80 m höher als das Tal mit der Siedlung und ist selbst nochmal 20 m hoch)

    bekam man an meinem Heimatort 1983 alle 6 Speichertasten voll:

    [​IMG]

    DDR 1, DDR 2, ARD, ZDF, Bayern, NDR

    So viele Programme hatten manche damals nicht in Westdeutschland...
     
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