18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Anzeige

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Auch das kann ich verstehen...

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Da ich auch regelmäßig an einem großen Kopfbahnhof stehe, würde ich sagen: Ja!

Warum? Ganz einfach: Züge können in einem Durchgangsbahnhof in loser Folge hintereinander ein- und ausfahren.
Bei einem Kopfbahnhof müssen sie den Weg wieder zurück, den sie gekommen sind. Ein nachfolgender Zug steht dann im Zweifelsfall dann genau im Weg.

Hinzu kommt dann eben noch, dass im Kopfbahnhof der Lokführer erst auf die andere Seite laufen, bzw. bei einigen Zügen noch immer eine neue Lok angekoppelt werden muss. Das kostet alles Zeit.

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Dennoch sag mal den Leipzigern die sollen Ihren schönen Kopfbahnhof abschaffen und unter die Erde verlegen...

Und auch für die charsimatische Zugeinfahrt nach Köln könnten die glatt Eintritt verlangen, so schön ist das...

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Naja, für Kölner verpufft der Reiz...

Dennoch ist die langsame Fahrt Richtung Kölner Dom schon schick...
(ist die Brücke eigentlich sanierungsbedürftig oder sind die vielen Schlösser am Geländer zu schwer?)

Wurde ja extra so gebaut das man denkt man fährt in den Dom. Erst kurz davor macht es einen Knick und man hält neben dem Bauwerk.

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Is wohl war.
Wenn man ihn jeden Tag sieht achtet man nicht mehr so drauf.
Spötter nennen ihn auch die Bahnhofskirche.

Du meinst die Brücke schwankt wegen der Liebesschlösser?
Bilderbuch Köln - Nachtlichter 3
Liebesschloss ? Wikipedia

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Bist du schon einmal in Stuttgart mit der S-Bahn durch den Tunnel gefahren ? Die "lose Folge" ist wirklich sehr "lose", seitdem die Zugführer nicht mehr auf Sicht fahren dürfen. ( Die Ausnahmegenehmigung wurde ja gestrichen, nachdem ein Signal abgebaut wurde ). Die Bahn ist allerdings nicht in der Lage, wie zum Beispiel in München, die Züge mit einer Art automatischem Abstandssystem auszustatten. Dies gestattet eine höhere Zugfolge und engere Taktung.

Bezüglich des "Rückweg" beim Kopfbahnhof teile ich deine Meinung nur eingeschränkt. Es gibt sicherlich in jedem größeren Bahnhof; ob es nun beispielsweise München sei, die sich bis auf weiteres nicht von dieser Lösung trennen wollen, Gleise, die für den eingehenden Zugverkehr reserviert sind und andere, die für den ausgehenden. Nur an den Schnittpunkten gibt es kurzfristig (!) Wartezeiten und diese werden durch die Signale geregelt.

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Genau deshalb braucht ein Kopfbahnhof mehr Gleise - das war ja die Frage hier.

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

... und das wollten die Befürworter von "K21" - im Rahmen des Möglichen - erreichen. Wer die Geographischen Verhältnisse von Stuttgart kennt ( Kessellage ); und das enge Einfallstor bzw. die Trasse für die Züge des ÖPNV-, Regional- und Fernzüge, der kann sicherlich nachvollziehen, dass die geringste Störung sofort zu erheblichen Stauungen führt.

Allerdings muss man zusätzlich berücksichtigen, dass Stuttgart auch nicht unbedingt die geeignete Stadt für den Tunnelbau ist. Beim Bau des S-Bahn-Tunnels sind beispielsweise Gebäude regelrecht abgesackt und mussten abgetragen und wieder neu aufgebaut werden (!) Desgleichen gibt es Gesteinsschichten, die bei Kontakt mit Wasser aufquellen und zum einen das ganze Projekt binnen kurzem sehr verteuern können und zum anderen die Infrastruktur in- und unterhalb der Stadt durch Setz- und Dehnrisse erheblich beschädigen würde. ( Ähnlich wie in der Stauferstadt durch die "Geobohrungen").

Ich habe es beispielsweise erlebt, dass über Jahre hinweg in einem Hinterhof wohl eine Kaverne ausgespült wurde und dann; plötzlich über Nacht die Decke eingebrochen ist. In dem entstandenen Loch verschwand ein kompletter Baum von etwa 8-10m Höhe ( Das ganze war der Hof eines Kindergartens !) Im gleichen Gebiet gab es in den Kellern von Gebäuden auch schon Absackungen.

 

AW: 18 000 Demonstranten gegen Stuttgart 21

Ok. Hast jetzt eine meiner Fragen zum Thema gemacht - und ich hatte und hätte noch ne ganze Reihe Fragen mehr in Bezug auf den Durchgangsbahnhof.

Richtig ist, dass bei funktionierender Taktfolge ein Durchgangsbahnhof mehr als doppelt so schnell ist als ein Kopfbahnhof. In sofern hat S21 mit 8 Gleisen eine bessere Kapazität als der Kopfbahnhof mit 16 Gleisen. Allerdings gilt das wirklich nur bei funktionierendem Ablauf.

Heute kann keiner sagen, ob unsere liebe Bahn das bis in 12 oder 15 Jahren wieder weitgehend im Griff hat oder nicht. Klar ist aber, dass das gesamte Regionalsverkehrskonzept geändert werden muss. Weg von den Zugläufen, die in Stuttgart starten/enden, hin zu den Durchgangsstrecken, also meinetwegen von Heilbronn nach Tübingen oder Aalen nach Rottweil (habs jetzt nicht überprüft, ob die Beispiele in Planung sind oder andere Start/Zielpunkte, aber das Prinzip ist ja klar).

Auf die mittelschwere S-Bahn-Pleite wurde ja in einem Vorgängerbeitrag schon hingewiesen. Sollte diese "Mini-Planung" am Anfang der Arbeiten an S21 sinnbildlich sein, wirds auch in 20 Jahren nicht fertig sein.

PS: Ich fand vor ein paar Tagen, dass der Bahnhof in Frankfurt eigentlich ganz gut funktioniert.

PS2: Die Lösung bei Taktstörungen in Durchgangsbahnhöfen sieht bei der DB so aus: Auf Gleis 8a fährt der Zug nach X, auf Gleis 8b nach Y (andere Richtung). Also quasi ein virtueller Kopfbahnhof. Selbst schon oft erlebt in Köln, Würzburg, Mannheim und anderen hochfrequentierten Durchgangsbahnhöfen.