15jähriger prügelt Mitschüler in den Tod: 2 Jahre Bewährung für den Täter

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Was lernen denn Jugendliche durch unser Strafrecht? Jeder, der erzieht, weiß wie wichtig es ist, möglichst schnell Konsequenzen folgen zu lassen. Wenn einer klaut oder jemand zusammenschlägt dauert es Monate, wenn nicht Jahre, bis es einen Termin gibt. Die meisten werden eh wieder eingestellt. Opfer lernen dagegen meistens, daß sie nicht geschützt werden können.

Bei allen hehren Prinzipien unseres Rechtssystems läuft es in der Praxis oft darauf hinaus, daß die Täter von gewalttätigen Übergriffen sich nach dem Prozeß abklatschen und die Opfer traumatisiert den Gerichtssaal verlassen. Das Buch von Kirsten Heisig bringt diese Probleme auf den Punkt.

 

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So etwas läßt sich mittelfristig leicht dadurch umgehen, daß man seine Opfer mehr und mehr "entmenschlischt", sich also daran gewöhnt, sie nicht mehr als Menschen, sondern als Bedrohung, Schädlinge, Ungeziefer zu sehen. Dann ist es für die eigene Moral auch kein Mord mehr, sondern etwas Gutes, wie das Abschießen eines wildernden Raubtiers.

 

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Das ist im übrigen ein Punkt, bei dem ich durchaus Verbesserungspotenzial sehe: Die Erziehungsberechtigten* sollten im Rahmen des Jugendstrafrechts ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden.

Denn diese Tat zeigt doch eines: Hier hat das "erziehende" Umfeld des Adoleszenten hoffnungslos versagt.

*) Den Begriff "Erziehungsberechtigt" halte ich ohnehin für einen blanken Hohn. Denn "berechtigt" dazu sollte jeder sein. Und die Personen, die man heute als "Erziehungsberechtigte" bezeichnet, sollten eher "Erziehungsverpflichtete" sein.

 

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Und leider ebensowenig auf dem Grundsatz der Gerechtigkeit.

 

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Seit wann???

 

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So gesehen kann man auch fragen, "Wem nutzt es, wenn der Täter überhaupt (irgendwie) bestaft wird?"

 

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Stimmt, hatten wir ja schon. Das "Kroppzeug" wurde einfach in die Gaskammer geschickt. Und den hässliche Ausdruck "ermorden" kann man auch schön euphemistisch kaschieren: eliminieren, liquidieren, beseitigen, usw.

 

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Gerechtigkeit kannst du maximal bei materiellen Schäden erreichen. Bei allen immateriellen Schäden kann es per Definiton keinen Ausgleich geben.

Fängt doch schon bei Kleinigkeiten an: Jemand klaut mir im Urlaub die Digitalkamera. Materieller Schaden ist der Wiederbeschaffungswert der Kamera und der Speicherkarte. Aber meine Fotos sind weg. Selbst wenn ich den gesamten Urlaub bezahlt bekäme, so dass ich die Gelegenheit hätte, jedes Foto noch einmal zu schießen, ist das noch immer nicht dasselbe.

Insofern kann es niemals Gerechtigkeit bei Straftaten geben.

 

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Das ist keine Antwort auf die Frage.

Um Dich (fast wörtlich) zu zitieren: Woher nimmst du dein Wissen, dass dies so wäre?

O ja, das sieht man bei Typen wie Mehmet und Co.

Mal eine völlig ernst gemeinte Frage an dich: Wozu dann überhaupt Strafen? Die machen ja schließlich keine begangene Tat ungeschehen...

Ein Grund mehr, ihm zu zeigen, dass man das nicht durchgehen läßt.

 

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Und dann? Besser überhaupt nicht strafen???