ÖR Fernsehen - Wo gibt es Stand 2023 die beste Qualität?

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Aber nur bei ausgewählten Sendungen im Download.
Live aus der Mediathek kommt keine gleichbleibende Qualität.
Hatte letztens mal "Wer weiss denn sowas" gestreamt, da wird das Bild oft zu Matsch komprimiert.

 

Wobei das aber aktuell bei fast allen Sendungen der Fall ist. (Beim ZDF ist das nur in ausgewählten Sendungen der Fall).
Was die Datenraten angeht, das ist recht unterschiedlich von Sender zu Sender. Die gleiche Sendung bei einem anderen Sender kann also eine deutlich bessere Bildqualität haben.

Der Ton ist aber bei allen ÖR Sendern gleich schlecht und maximal nur in Stereo.

 

Ja leider. Mediathek der Öffis sieht bei mir fast immer schlechter aus als das Liveprogramm über DVB-T2, mindestens jedoch bei den 1080p Inhalten. Also hier wird ordentlich an der Datenrate gespart und dann hilft auch 1080p nicht.

 

Ich habe in der Mediathek schon alte, wohl noch einst auf analoge MAZ gespeicherte Ausgaben der "Eisenbahnromantik" zu sehen bekommen, bei denen war der Ton 192 kBit/s LC-AAC Stereo. Das ist mehr, als die (Hoch)kulturprogramme Bayern 2 und BR Klassik heute auf dem einst hochwertigsten Verbreitungsweg DVB haben - die haben da 160 kBit/s LC-AAC stereo.

Auch fand ich schon eine DDR-Kinderfilmserie in der Mediathek, deren Mono-Ton man 192 kBit/s LC-AAC Stereo bereitgestellt hatte. Auch hier: der Unterschied zum ARD-Hörfunk und was man dem gönnt, ist beachtlich (und für mich befremdlich).

Ganz spontan mal einen aktuellen Beitrag aus dem Regionaljournal für Thüringen rausgegriffen:

https://odmdr-a.akamaihd.net/mp4dyn2/e/FCMS-e924169e-8465-4a71-b938-c5cb9787c685-70dc5e5f2727_e9.mp4

Bild 1080p50 H.264 mit ca. 5 MBit/s mittlerer Videobitrate. Ton 192 kBit/s LC-AAC - wieder besser als z.B. das hochwertige Bayern 2 via DVB. Irre.

 

Ich möchte mich hiermit besonders bei User lg74 ganz persönlich für die bisherigen Erläuterungen bedanken. Für meine Begriffe sind das die besten Rechechern und besten Antworten auf den Eröffnungstitel von User Xyloto Ghost !
Deshalb auch den besten Dank für seine perfekte Fragestellung !

 

Die Ausführungen von lg74 sind wirklich sehr umfangreich und sehr gute Informationsquellen, vor allem um sich dann selbst weiterzubilden. Aber auch die angeregte Diskussion aller Beteiligten erfreut mich. Ich finde besonders interessant, wie sich die Qualität nicht nur durch die unterschiedlichen Empfangsmethoden, sondern eben auch von Sender zu Sender unterscheidet - und das obwohl alles ja ÖR ist. Dass hier so wenig Einigkeit besteht ist für mich unverständlich.

Als Antwort auf meine Fragestellung kann ich mir durchaus vorstellen, einfach die Mediathek-Version zu nehmen. DBT2 ist von der Bitrate ja wirklich nicht die beste Wahl, zumal die Auflösung beim RBB da eher ungewiss scheint.

Da kann die Mediathek dann qualitativ mithalten, denke ich.

Meine größte Sorge was die Bitrate angeht ist, wie hier auch schon häufiger angesprochen, die Sichtbarkeit von Artefakten. Konzertfilme spielen ja zu abendlicher Zeit und besonders dunkle Szenen sind anfällig für Komprimierungsprobleme. Aber naja, ich glaube qualitiativ kommt da bei keiner Quelle die Offenbarung.

Beim Ton bin ich noch uneinig, hier könnte Satellit eventuell einen Mehrwert gegenüber der Mediathek-Version bieten. Jedoch kenn ich mich mit Capturing von Satellitenfeeds nicht aus. Allgemein gibt es aber den Vorteil, dass die Mediathek-Version der Sendung zwei Wochen vor der TV-Ausstrahlung erscheint. Sollte ich also bei einem der Punkte unzufrieden sein, kann ich mich dementsprechend noch vorbereiten.

Ich freue mich über alle Antworten unter meinem Thread und für die freundliche Aufnahme im Forum!

Schönes Wochenende

 

Was glaubst Du, weshalb ich mit 88 Jahren immer noch an diesem Forum hänge ? Du hast Dich ja auch gleich an alle gewandt, sehr gut ! Du kennst aber auch diesen Spruch: "Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten".
Höhen und Tiefen gab es hier auch für mich persönlich schon mal. Ausgerechnet im Thread für "Einsteiger" lese ich jetzt noch so viel Wissenswertes. Dein Eintritt ist auf alle Fälle eine Bereicherung dieses Forums !
Gruß Scholli !

 

Hallo, aber ist den die Quali der Mediathek immer gleich? Ist es nicht auch vom Traffic her evtl. verschieden? Also angepasst?

Ich habe weder T noch C und bin mit Sat immer zufrieden. Mei Technisat zeigt meist 9-12 Mbit an.
Vor wenigen Monaten gab es einen Tatort der war Hammer in der Quali, direkt aufgefallen und hier zeigte der Rec 11-15 an.

 

Wobei die Nettodatenrate bei Sat und Kabel erheblich niedriger ist da sehr viele Nullbytes mitgesendet werden. Per Internet gibt's die natürlich nicht und da kann bei gleicher Bildqualität die Datenrate nochmal gut halbiert werden.

 

Teils liegt das sicher an den unterschiedlichen Investitionszyklen - nicht alle Anstalten haben zeitgleich eine neue Sendeabwicklung in Betrieb genommen und nehmen nach x Jahren auch nicht zeitgleich die darauf folgende Generation in Betrieb. Schon hat man jetzt irgendwo (noch) den 720->1080-Flaschenhals im DVB-T2 und bei anderen Anstalten nicht mehr. Die einen können schon ohne diesen Flaschenhals, die anderen noch nicht.

Warum man bei DVB-T2 so unterschiedliche Settings fährt (das geht schon bei der Konfiguration des Multiplex los, die Anstalten nutzen teils sehr unterschiedliche Parameter für Modulation und Fehlerschutz, was dann zu unterschiedlichen Nettodatenraten je Mux führt), weiß ich nicht. Da könnten die Themen Sendernetz(dichte), Senderabstand und Geländeprofil (Flachland oder Gebirgsland) eine Rolle spielen, aber das recht flache NDR-Gebiet hat offenbar gleiche Settings wie der ARD-Mux des HR, während der HR-Mux des HR wiederum andere Parameter hat.

Auch die Webstreams gehen auf die momentan vorhandenen technischen und finanziellen (!) Möglichkeiten der jeweiligen Anstalt zurück. Mir wurde vor etwa 1 1/2 Jahren ein Dokument zugeschoben, in dem eine Anstalt "Hebel" zur Senkung der Betriebskosten identifiziert hat und die Vor- und Nachteile diskutiert. Das beinhaltete auch die Reduzierung der Auflösung in der Mediathek von 1080 auf 720, weil da wirklich Kosten (Traffic) dranhängen. Als Nachteil hatte man aber auch gleich dazu geschrieben, dass das im Zeitalter der großen Fernseher und der UHD-Auflösung (die man selbst gar nicht bieten kann) arg peinlich wäre. Man hats wohl auch bis heute nicht so umgesetzt. Aber diskutiert wurde es.

Dafür ist DVB-T2 halt HEVC (H.265), womit Bitratenvergleiche mit den anderen Wegen (Sat, Kabel, auch Mediathek) nicht mehr durchführbar sind. Ob nun 720p H.264 Sat mit hoher Bitrate (außerhalb der Regionalisierung wohl um die 9-10 MBit/s mittlere Videobitrate), 1080p H.264 Mediathek mit geringerer Bitrate (3,8 MBit/s mittlere Videobitrate in einer Ratgebersendung, der Ton hatte auch nur knapp 128 kBit/s LC-AAC) oder die von 720p auf 1080p aufgeblasene DVB-T2-Version in H.265 (keine Ahnung, was da in Berlin an Datenraten gefahren wird) jeweils vorne sind, vermag ich absolut nicht einzuschätzen.

Was anderes habe ich beim RBB aber mal erlebt, das wog viel, viel schwerer. Die DDR-TV-Kinderserie "Spuk unterm Riesenrad" gibt es als Neuabtastung in allen 7 Teilen. Es wurde einst aber auch mal ein zweiteiliger Kinofilm daraus geschnitten, den es offenbar nur in grausig matschiger, blasser, flauer Uralt-Abtastung gibt. Der RBB hat zweimal letztere Fassung gesendet, der MDR hat die 7-teilige Neuabtastung gesendet vor 1 1/2 Jahren. Da werden die Karten komplett neu gemischt. Die im RBB gezeigte Fassung war einfach nur übler Schrott - egal auf welchem Verbreitungsweg. Wie oft so etwas bei altem Filmmaterial passiert, weiß ich nicht, aber es war bemerkenswert.

448 kBit/s AC-3 im Stereomodus dürften wirklich allen anderen Wegen überlegen sein. Mediathek bietet da wohl maximal 192 kBit/s LC-AAC (auch das hat das Potential dazu, bei Stereo "transparent" zu sein), man kann aber auch - je nach Anstalt - nur 128 kBit/s LC-AAC erwischen. Die Sat-Tonspur in 192 kBit/s MP2 ist dann aber wieder an der Untergrenze des Brauchbaren oder teils darunter. Ich erinnere mich an furchtbar zischelndes Audio in 192 kBit/s MP2 beim NDR-TV - das war da aber bei der SD-Variante. Wer weiß, wie alt deren Encoder ist. Da macht keiner mehr was dran, wird eh bald abgeschaltet. Und DVB-T2 hat je nach Anstalt massiv unterschiedliche Tonparameter.

Was TV-Live-Streaming betrifft, kann ich nichts dazu sagen. Aber Abrufe von Files aus der Mediathek via die mittels mediathekviewweb.de gefundenen Links liefern zumindest soweit ich das beobachtet habe bei jedem Abruf bitgenau das gleiche Resultat. Eben mal gemacht: am Abend des 16.4.2023 hatte ich einen Kurzbeitrag aus einem ARD-Regionalmagazin runtergeladen und gespeichert, weil ich da drin eine aussage sehr bemerkenswert deutlich fand. Jetzt, 14 Tage später, habe ich den Beitrag nochmal runtergeladen (er ist immerhin noch da!) und ich fand bitgenau (!) identisch das gleiche File. Bild übrigens 1080p50 mit ca. 5 MBit/s mittlerer Videobitrate, Ton 192 kBit/s LC-AAC.

Ich muss meine Frage wiederholen in Hoffnung, dass jemand das nachweisen kann (ich kanns nämlich nicht): sind bei den HD-Programmen der ARD via Satellit immer noch so viele Füll-NALU drin wie in der Erprobungsphase, in der Das Erste, ZDF und arte HD auf einem Transponder waren? Oder ist das heute nur noch Nacherzählen von obsoleten Begebenheiten?