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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. razorfx

    razorfx Neuling

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    Obwohl die Antenne sich im geschützten Bereich befindet, MÜSSTE diese, weil die Komponenten und Kabel sich auf dem Dachboden befinden, geerdet werden? Verstehe ich das so richtig?
    Und wenn die Kabel und Komponenten im Keller gewesen wären, dann nicht?
    Müsste diese Erdung dann mit einem 16mm² Kabel durchgeführt werden oder würden 4mm² genügen?
    Danke.
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Ungeschnittene 16 mm² Kupferdrähte überstehen per se in massiver und auch auch mehrdrähtiger Ausführung (7 x 1,7 mm) selbst seltene wilde Hausrüttler (Kachelmann-Jargon) mit 200 kA. Damit Antennenerdungen den zugedachten Brandschutz sicherstellen können, müssen aber außer den Leitern nach IEC 62561-2 auch die Anschlüsse an Antennenträgern, den Haupterdungsschienen (HES) - die wiederum mit normkonformen Erder verbunden sein müssen - und Verbindern für Verlängerungen nach IEC 62561-1 Klasse H = 100 kA zertifiziert sein.

    Das wird von Laien wie auch Elektrikern meist ausgeblendet und Erdungsleiter nur mit für Niederspannungs-PA konzipierten Banderdungsschellen angeschlossen. Die meisten Antennenerdungen sind daher von fraglicher Blitzstromtragfähigkeit.

    Für nicht blitzstromtragfähigen PA genügt ein 4 mm² Cu. Die Verwendung häuslicher Sanitär- oder Heizungsrohre ist aber sowohl für blitzstromtragfähige Erdung wie auch nicht blitzstromtragfähigen PA unzulässig. Erdungsleiter sind zudem wie Ableitungen von Blitzschutzanlagen ohne vermeidbare Umwege primär senkrecht und horizontale Verschleifungen auf oder unter Erdniveau vorzunehmen.

    FAZIT: Da weder geklärt ist, ob sich die Antenne und deren Kabel ausschließlich in als sicher angenommenen Fassadenbereichen befinden, noch ob der Verlauf des 16 mm² Kupferdrahts und die Erdungsanlage normkonform sind, kann niemand den gewünschten Persilschein ausstellen. Zudem sind Antennenerdung und der Potenzialausgleich integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen NAV § 13 zu beachten.

    Einen konzessionierten Elektriker zu finden, der noch weiß, was in der maßgeblichen IEC 60728-11 steht, ist allerdings keine einfache Aufgabe. Blitzschutzfachkräfte sind nur bei Direkterdungen an Blitzschutzsysteme und bei Montagen getrennter Fangstangen erforderlich. Im Blitzschutzbau sind nur wenige EFK und mehrheitlich Dachdecker ohne Konzessionseintrag bei einem Verteilnetzbetreiber aktiv.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. August 2018
  3. Discone

    Discone Institution

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    @ razorfx
    mach doch bitte ein paar Bilder von deinem Sat-Antennen Montageort und erkläre uns, wie die Koaxialleitungen zum Dachboden verlegt sind (welche Leitungsführung), wenn das auf den Bildern nicht erkennbar sein sollte.
    > Wie Anhänge hochladen ? (Für die Neulinge) Nachdem wir die Bilder gesehen haben, können wir evt. besser beurteilen, ob deine Antennenanlage erdungspflichtig ist.
     
  4. razorfx

    razorfx Neuling

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    Die Antenne (T90) befindet sich auf der Garage, ca. 1m von der Hauswand entfernt. Bild kann ich später machen.
    So sieht die Technik auf dem Dachboden aus:

    [​IMG]

    Habe vor kurzem alles auf Unicable umgestellt.
     
  5. razorfx

    razorfx Neuling

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    Wie sieht das denn hinsichtlich des Potentialausgleichs aus? Ist das denn soweit korrekt, wie es auf dem Bild umgesetzt wurde? Wie gesagt, das 4mm² Kabel geht von der Lochblechplatte, über die Erdungsblöcke, noch ca. 3m weiter und wird dort über eine separate Potentialausgleichsschiene mit einem 16mm² Erdungskabel (7 dickere Adern) verbunden.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    § 13 NAV ist ja wohl nicht erfüllt, aber konzessionierte Profis, welche aus Unkenntnis der IEC 60728-11 oder Faulheit PA oder Erdung nicht oder falsch ausführen, begehen einen wesentlicheren Verstoß als Laien, die normkonform installieren.

    Wenn der 4 mm² Leiter so geführt wurde, dass der PA auch bei Ausbauten einzelner Komponenten an allen Koaxleitungen erhalten bleibt, entspricht das der Norm.
    Nach Blitzschutzzonenprinzip sollte der erste PA möglichst nahe der Kabeleinführungen in die Gebäude - bei Antennen auf Schrägdächer somit möglichst mastnah - ausgeführt werden. Das ist zwar in der für Antennensicherheit maßgeblichen IEC 60728-11 (noch) nicht festgeschrieben, 3 m Abstand vom geerdeten Antennenträger genügen für den Schutz gegen elektrischen Schlage sind aber aus Blitzschutzgründen (Vermeidung von Lichtbögen) nicht optimal.

    Wesentlicher ist, dass der mehrdrähtige Erdungsleiter (7 Adern mit min. 1,7 mm Durchmesser) am Antennenträger und an seinem Fußpunkt mit dafür nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA zertifizierten Bauteilen mit dem Schutzpotenzialausgleich und einem Erder verbunden ist. Ansonsten ist das im Falle von zum Glück seltenen Einschlägen nur eine Dekorationserdung mehr.
     
  7. razorfx

    razorfx Neuling

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    Ich habe die ganze Zeit fälschlicherweise von Erdung geredet, aber meine tatsächlich nur den Potentialausgleich.
    Dass ich die Komponenten untereinander mit einem 4mm² Kabel verbunden habe und dann das 4mm², über eine zusätzliche Potentialausgleichsschiene, mit einem 16mm² Kabel verbunden habe, welches zur HES geht, ist doch so in Ordnung oder nicht?
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    SEUFZ! Du drückst dich um die Knackfrage wo deine Antenne montiert ist.

    Der Unterschied zwischen nicht blitzstromtragfähigem Potenzialausgleich zum Schutz gegen elektrischen Schlag und dem was darüber hinaus für erdungspflichtige Antennen zur Ableitung von Blitzeinschlägen noch erforderlich ist, zieht sich doch durch den ganzen Thread.

    Wenn Antennen, die Koaxleitungen und auch der 4 mm² Cu ausschließlich in den nach IEC 60728-11 als sicher bezeichneten Bereichen verlegt sind, genügt ein nicht blitzstromtragfähiger PA-Leiter zur HES und dann muss die nicht mal (mehr) mit einem normkonformen Erder verbunden sein. Was im Falle eines Einschlags passiert, wenn man insbesondere Regenfallrohren zu nahe kommt, kann sich auch jeder Laie selbst ausmalen.

    Antennenmontagen auf Dächern oder Fassadenbereichen außerhalb angeblich passiv schützender Fassaden, unterliegen der Erdungspflicht und dann muss der Antennenträger bis zur Erdungsanlage durchgehend mit blitzstromtragfähigen Verbindern Klasse H = 100 kA verbunden sein. Das gilt für den Mastanschluss, die HES und auch eine als Verbinder genutzte örtliche PAS. Vor Inkrafttreten der aktuellen Normausgabe durfte der PA-Leiter ausschließlich nur am geerdeten Antennenträger angeschlossen werden, mittlerweile darf er auch zusätzlich vermascht werden.

    Bei erdungspflichtigen Antennen reicht es nicht aus einen PA-Leiter mit 4 mm² Cu "separat" zu verlegen. Der erste Erdblock muss auch mit dem geerdeten Antennenträger verbunden sein, um bei Direkteinschlägen brandauslösende Lichtbögen zu vermeiden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. August 2018
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  9. Discone

    Discone Institution

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    Das Bild von der Antenne auf dem Garagendach fehlt noch, hat das Garagendach eine umlaufende Metalleinfassung, auch ausserhalb vom geschützten Bereich (max. 1,5 m Wandabstand). Wie verlaufen die Koaxialleitungen von der ungeerdeten Sat-Antenne bis in das Haus, über das Garagendach?

    Hier wurde auch über den Trennungsabstand zu blitzgefährdeten Metallkonstuktionsteilen diskutiert:
    Satanlage richtig erden
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. August 2018
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  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Huston, wir haben ein Problem.

    Dieser bekannte Satz lässt sich auch auf Antennenerdungen übertragen. Ein Jahrzehnt lang hat man die Normen für Antennensicherheit von den Blitzschutznormen abgekoppelt, zuerst mehrdrähtige Erdungsleiter im Antennenbau generell verboten, später wieder zugelassen aber die Prüfnorm auf diese Leiterart kastriert und erst danach 100 kA entsprechend der Gefährdungsklasse 3 normaler Wohngebäude für einzelne Erdungsleiter auch bei Massivdraht an Physik und Blitzschutznormen angepasst.

    16 mm² Kupferdrähte sind in der Prüfnorm IEC 62561-1 nicht aufgeführt und lediglich ein Hersteller von Blitzschutzbauteilen stellt bislang online Prüfzeugnisse in Anlehnung an die Prüfnorm zur Verfügung.

    Jahrelange Bemühungen führten bei zwei Produkten endlich zum Erfolg. Dass das nunmehr erhaltene Prüfprotokoll einer als blitzstromtragfähig beworbenen Potenzialausgleichsschiene lediglich die stabilen Klemmen für Band- und Rundstahl betraf, machte mich baff. Den Klemmen, die für 16 mm² Querschnitt konzipiert wurden, hat der Anbieter womöglich selbst die nach IEC 60728-11 geforderten 100 kA (10/350 µs) nicht zugetraut und erst gar nicht getestet.

    Beim Anblick dürftiger Schräublein habe ich deren Blitzstromtragfähigkeit zwar oft bezweifelt und immer wieder mal nachgefragt, aber eine Rätselauflösung in dieser Form nicht für möglich gehalten. Ich bleibe am Ball, es wird spannend ob und was sich noch für andere Bauteile herausstellt.
     
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