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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    Hier mal ein Bild einer Verlegung eines Banderders im Fundament eines Hauses, wie es NICHT sein sollte:
    [​IMG]

    Habe ich die letzten Tage bei einem Neubau eines Reihenhauses gesehen und musste das mal fotografieren.
    Ich kenne das bei Staatsbauten anders. Dort wird der Banderder mit spez. Schellen entweder senkrecht oder flach auf der ersten Schicht Beton gehalten. Dann kommen die Fundamentarmierungseisen darüber. Das ganze läuft mit einem Abstand von mind. 25cm vom äusseren Rand des Fundamentes ringsherum und nur in die Mitte geht eine Strecke durch, wo später die HES (früher PAS) gesetzt wird. An allen 4 Ecken (je nach Grösse des Hauses sogar noch mehr) gehen Banderderstücke nach aussen hoch, wo später die Ableitungen des Blitzschutzes angeschlossen werden.

    Noch ein weiteres Bild, das den weiteren Verlauf des Banderders zeigt:
    [​IMG]
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Inkompetenz und Schlampigkeit pur. Das Laub spart imerhin Beton.

    Die Vorschriften der DIN 18014 gelten für alle privaten und öffentlichen Neubauten. Bei Bauten für die ein Blitzschutzsystem baurechtlich vorgeschrieben ist, muss auch die DIN EN 62305 (VDE 0185-305) beachtet werden.

    Verbal verhaspelt?

    Die Band- oder Rundeisen werden meistens mit Abstandshaltern, die in den gewachsenen Boden der Fundamentsohle eingedrückt wurden, und/oder mit Rödeldraht in der Bewehrung fixiert. Zusätzlich ist min. alle 2 m eine geschraubte oder geschweißte Verbindung zur Bewehrung auszuführen.

    Der Fundamenterder ist als geschlossener Ring im Fundament unter den Außenwänden zu velegen wobei eine Betondeckung von 5 cm eingehalten werden muss.

    Die Position der HES hat sich nicht nach der Anschlussfahne zu richten, sondern die Anschlussfahne kommt dorthin wo die HES am sinnvollsten ist. :D

    Davon unabhängig müssen Fundamenterder eine Maschenweite von max. 20 x 20 Metern einhalten. Eine diagonal verlegtes Bandeisen sehe ich zum ersten Mal. Bei Vollperimeterdämmung, Schaumglasschotter oder geschlossenen Wannen ist nach DIN 18014 ein Ringerder auszuführen, der bei Gebäuden mit Blitzschutzanlage eine Maschenweite von max. 10 x 10 m aufweisen darf.

    Auch mit Ringerder ist ein Band- oder Rundeisen als Potenzialausgleichsleiter in der Bewehrung zu verlegen und ebenso alle 2 m zu verbinden. Je Anschlussfahne bzw. mindestens je 20 m Gebäudeumfang ist eine Verbindung zwischen Ringerder und Potenzialausgleichsleiter zu verlegen.
     
  3. Discone

    Discone Institution

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  4. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    Nö, das Laub muss von den Bauarbeitern mit Pressluft und/oder Wasser herausgeblasen werden.
    Ja mir schon klar. Nur hier in dem Beispiel, wird das grob missachtet....
    Ja ich habe mich verbal verhaspelt. Deine Ausführungen sind genauer und entsprechen dem, was ich auch so nennen wollte und auch so kenne (23 Jahre auf dem Bau gearbeitet, viele öffentliche Gebäude dabei wo eine Blitzschutzanlage laut LBO Pflicht ist) .
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Aus Anlass dieses Parallelthreads Zitat meiner Antwort in einem anderen Forum zur Kernfrage:
    Die Antwort ist kurios: Es ist gefährlich aber (vorbehaltlich Erdung) zulässig

    Dazu eine Kostprobe aus der VDE Schriftenreihe 6, letzte Auflage von 2005. Der kompetente Autor war lange Zeit im für Antennensicherheit zuständigen Kommitee DKE K 735 federführend tätig:
    Die Einspruchsfrist des Final Draft der IEC 60728-11 Ed. 4.0 endet zum 1.1..2016. Wer der Ansicht ist, dass Trennungsabstand nicht nur bei Ableitungen von Blitzschutzanlagen und getrennten Fangstangen erforderlich ist, kann Einspruch erheben.

    Entsprechende Bemühungen im zuständigen deutschen DKE K735 blieben bislang erfolglos.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    DEHN hat neue Praxislösungen, darunter auch ein PDF zur DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) für Antennensicherheit erstellt. Im Titelblatt ist mit DIN EN 600728-11 ein Tippfehler unterlaufen.

    Bei den Erdern wurde der Strahlenerder mit 2 x 2,5 m Länge nicht abgebildet und die im Final-Draft der IEC 60728-11 enthaltene Versenkung der Köpfe von Vertikalerdern steht auch noch nicht drin.

    Warum man erneut SPD 2 Überspannungsableiter nach dem Multischalter darstellt ist mir unverständlich, damit wird der Schutz des MS unnötig eingeschränkt. Nicht nur bei einem MS im UG ist eine Anordnung vor dem Schalter besser.
     
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  7. mittelhessen

    mittelhessen Board Ikone

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    Hallo Dipol, ich kann dir da nicht ganz folgen. Seitens des Niederspannungsnetzes ist der MS in den Abbildungen durch einen Dehn DFL M 255 (924 396) geschützt. Das ist ein SPD vom Typ 3. Die koaxialen Eingänge des MS sind durch einen Dehn DGA FF TV (909 703). Auch das ist ein SPD vom Typ 3. Lediglich bei der nicht mehr empfohlenen (aber wohl immer noch zulässigen?), direkten Masterdung wird der Dehn DGA GFF TV (909 705) empfohlen, der wegen der höheren möglichen Blitzstromeintragung zusätzlich zum SPD Typ 3 noch ein SPD Typ 1 vorgeschaltet hat.

    Was genau passt da nicht?
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Ein wirkungsvoller Blitzschutz erfordert stets ein energetisch abgestimmtes Konzept mit Erdung und (Blitzschutz-)Potenzialausgleich sowie Grob-, Mittel- und evtl. Feinschutz. Allein mit Feinschutz Blitzströme und Überspannungen bändigen zu wollen ist physikalisches Voodoo, der Glaube bringt aber Herstellern und Händlern ein nettes Zubrot.

    DGA FF TV entspricht dem KATHREIN KAZ 11 und ist ein SPD 2 Überspannungsableiter mit Stoßstrom 8/20 µs, der als Mittel- oder Feinschutz eingesetzt werden kann.
    Direkterdung ist nach den Anerkannten Regeln der Technik (Norm-Minimum) weiterhin erlaubt. Wer sich für diese suboptimale Schutzart entscheidet, nimmt im Fall eines Direkteinschlags Teilblitzströme in die Antennenanlage hin. Der Eingangs-PA ist stets möglichst unmittelbar nach dem Kabeleintritt anzubringen und insbesondere bei Direkterdung an ein Blitzschutzsystem der Grobschutz gleich danach. KAZ 12 sollte aber bei korrekter Reihung nicht mit gedrehter Signalrichtung auf einen Erdblock oder Erdwinkel aufgeschraubt werden.

    In der BDA von KATREIN sind auf Seite 1 KAZ 12 und KAZ 11 direkt hintereinander geschaltet, was entkopplungstechnisch nicht ideal ist und ein Grund für den Schutzvorschlag hinter dem MS sein könnte. Auf Seite 4 steht unter Bezug auf das Blitzschutzzonenkonzept, dass KAZ 11 möglichst nahe am zu schützenden Objekt installieren ist.

    Ich stehe mit DEHN in freundschaftlichen Kontakten und kann dir versichern, dass der Schutzvorschlag nur ein Beispiel ist und für meine Ansicht, dass die Anordnung der SPD 2 Überspannungsableiter vor dem MS auch bei Dachmontage für den MS Vorteile hat, Einvernehmen besteht.

    Stell dir mal einen 5/16er Multischalter vor: 16 SPD 2 Überspannungsableiter die nur die Sternleitungsanschlüsse schützen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2016
  9. Discone

    Discone Institution

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    Daraus resultiert eine massive Verbesserung für den künftigen Geschäftsbericht von DEHN. :LOL:
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Immer dann, wenn an denkt, dass man schon jede kreative Abart antennentechnischer Inkompetenz und Normresistenz kennt, wird man eines schlechteren belehrt.

    Heute habe ich ein 1972 durch einen renommierten Bauträger erstelltes Gebäude mit 12 Wohneinheiten untersucht:
    • Der Schiebemast hat keinen Erdungsleiter zur PAS/HES, nach VDE 088 Teil 1 waren damals min. 10 mm² Cu, 16 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht gefordert
    • Die Baumnetz-Verteilstruktur mit ca. 15 Antennendosen und direkt eingeputzten 60 Ohm-Altkabeln ist undokumentiert und unklar
    • 2002 wurde an den terrestrischen Mast eine CAS 90 mit ASTRA- und Hotbird-(Reserve-)LNB angebracht und
    • in ca. 15 m Entfernung eine KATHREIN UFO 316 mit erstmals 3 UFO 365 (PAL-Ausgangssignal!) und 8 UFO 385 installiert
    • Die 8 Leitungen von den beiden UAS-LNB zur UFG 316 und die Rückleitung wurden ca. 10 m weit als Blitzfänger über die Dachplatten und Dachbleche geführt
    • Die Zusammenschaltung der Umsetzersignale mit der passiven Terrestrik erfolgte über einen rückwärts geschalteten EBC 20 Zweifachverteiler
    • Am Fußpunkt der terr. Antennen lagen geschätzt min. 60 dB(µV) QAM-Pegel an, bei solch unfreiwilligen Sendeanlagen kann man die Störstrahlung der nur einfach geschirmten Altkabel vernachlässigen
    • Die 8 + 1 LCD 90-Antennenleitungen wurden neben der UFG über zwei Erdungsschienen in Klemmtechnik geführt, die ihr "Erdpotenzial" aus einer freigelegten Q-Armierungsmatte in der Betonwand beziehen
    • Das Netzkabel der UFG steckt in einem Voodoo-Schutzbaustein POPP Safety-Box (Feinschutz Klasse D nach E DIN 0675 Teil 6/11.89)
    • Laut Fehlerdiagnose einer größeren Elektrofirma sollen außer dem Netzteil der UFG auch alle 6 noch vorhandenen UFO 385 und 2 nachbestückte UFO 372TP Twin-Kassetten kaputt sein, was ohne intaktes Netzteil nicht überprüft werden konnte
    • Das Original-Netzteil war (wieder???) montiert, als Anlagenersatz hatte die Elektrofirma bereits eine ASTRO QAM-Box angeboten
    • Beide UAS-LNB sind okay, aber seltsamerweise war nur der ungenutzte Hotbird-LNB auch an einer der beiden Stromweichen angeschlossen
    Keiner der beauftragten Elektriker hat bei einer Erweiterung oder einem Kassettenwechsel auf die gravierenden Mängel hingewiesen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Januar 2016