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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Wolfgang,
    dir bzw. auch deinem Elektriker sollte bekannt sein, dass es dazu eine EN-Norm gibt, die EU-weit gilt. Deine Erwähnung der DIN/VDE-Norm greift nur in Deutschland.

    Die Verlegung eines Banderders, an den dann die (noch zu montierende ) HES (früher PAS) angeschlossen wird, ist nicht verkehrt. Insbesondere deshalb, weil der bisherige Banderder der Wasserleitung, anscheinend deftig korodiert zu sein scheint. Discone hat dir schon einen Anhaltspunkt bez. Länge und Tiefe gegeben. Das alles (inkl. HES-Montage und die Anschlüsse wie Heizung, Warm/Kaltwasser, Elektroanlage, Satschüssel ect.) sollte eine Elektrofachkraft (Meister) machen und dokumentieren (Fotos, Skizzen). Das ganze danach in einem Abnahmeprotokoll bestätigen, dass der Potentialausgleich gemäss der neuesten EN-Normen erneuert bzw. geändert wurde.
    Die deutsche NAV (Netzanschlussverordnung) verlangt das in Deutschland vom Betreiber eines Stromanschlusses.

    Dieser Potentialausgleich ist KEIN Ersatz für eine Blitzschutzanlage! Er ist nur ein weiterer Baustein in einem allumfassenden Blitzschutzsystem, welches aus weiteren Komponenten besteht und die u.a. aus einem Fundamenterder besteht (den du nachträglich in Form von Tiefenerdern realisieren müsstest).
    Bitte vergesse nicht, den Banderder an einer Stelle (sichtbar und markiert, evtl. abgedeckt) ca. 1m von der Hauswand entfernt, mit einer Anschlussfahne zu versehen, damit später dort evtl. weitere Erder (Banderder, Tiefenerder) angeschlossen werden können....
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2015
  2. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Soweit mir bekannt, musst du laut EN-Norm zuerst eine separate Erdung des Mastes im Garten machen (Blitzschutzerdung). Hier bietet sich ein Tiefenerder an oder Banderder ( müsste sowieso auch beim Tiefenerder verlegt werden) wie von Discone vorgeschlagen, der bis an das Haus mind. in 0,5m Tiefe (auch tiefer sofern der Erdboden das zulässt) verlegt werden sollte. Vor dem Haus einen Übergang zu 50mm2 Erdungsleitung machen, die dann an die HES (PAS) angeschlossen werden sollte. Eine Verbindung dieses Banderders an die Blitzschutzerder des Hauses, sollte mit entsprechend passenden Bauteile gemacht werden.
    Am Antennenmast im Garten, vor Einführung der Koaxkabel in das Haus und vor/nach dem Multischalter, würde ich jeweils einen Erdungsblock setzen. Den Erdungsblock im Garten am Mast an den Tiefenerder bzw. Banderder anschliessen, vor dem Haus an den Banderder und im Haus die vor/nach dem Multischalter mit 4mm2 an die HES (PAS) anschliessen.
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Alternativ lässt die Norm auch zwei Tiefenerder mit min. 1,5 m Länge und dem doppeltem Abstand ihrer Länge zu. Alle Erder sind möglichst erdfühlig außerhalb des aufgefüllten Arbeitsraumes zu installieren.
    Ein 10 mm² Cu verträgt an sich 150 kA Blitzsrom entsprechend Blitzschutzklasse 3 und war nach VDE 0855 Teil 1/07.71 mit Übergangsfrist bis 30.04.1985 zulässig. Vermutlich um die Draht-Erwärmung zu reduzieren wurden die Mindestquerschnitte in der Normausgabe 05.85 auf 16 mm² Cu und 25 mm² Al erhöht. Antennenerdungen sind aber nur so gut wie die Verbinder, siehe Anmerkung zum "Bestandsschutz".

    Die Übergangsfrist für die Nutzung der Hauswasserleitung als Erder ist am 30.09.1990 abgelaufen und jedes Gebäude muss als Basisschutz - mit und ohne Dachantenne - einen vollständigen Schutzpotenzialausgleich haben.

    Bei erdungspflichtigen Antennen sind 2,5 m Länge nur bei Tiefenerdern normkonform, als Oberflächenerder ist Längenfaktor 2, somit entweder ein Strahlenerder mit 2 x 2,5 m oder nach Blitzschutznorm einteilig 5 m erforderlich.

    Nach den für Antennensicherheit und Blitzschutz maßgbelichen Normen beträgt die Frosttiefe min. 0,5 m. In der DIN 18014 wurde die in Angleichung an DIN-Baunormen auf 0,8 m geändert.
    Ein Ringerder vom Typ B geht definitionsgemäß um das Gebäude herum, hier geht es - auch wenn 10 mm Ringerder-Draht verwendet wird - um einen Oberflächenerder vom Typ A. ;)

    Erder vom Typ A müssen normativ nicht aus NIRO (V4A) bestehen, es ist aber ein Gebot der Vernuft kein feuerverzinkten Rund- oder Bandeisen in die Grube zu legen. Von den 10 m ist nur die Länge nachhaltig wirksam, die auch Kontakt zum gewachsenen Boden hat.

    Der früher Hauptpotenzialausgleich genannte Schutzpotenzialausgleich ist auch ohne erdungspflichtige Antennen und unabhängig von der Netzform überfällig. Die früher PAS genannte HES muss bei Gebäuden mit Blitzschutzsystemen oder erdungspflichtigen Antennen eine Zertifizierung Klasse H = 100 kA für die verwendete Drahtart haben, allgemeine Hinweise auf die VDE 0185-305 reichen nicht aus.

    "Bestandsschutz" kann nur geltend gemacht werden, wenn die Ausführung 1961 auch nachweislich den damals gültigen Normen wie z. B. der VDE 0855 Teil 1 von 1959 entsprochen hat und keine wesentlichen Änderung vorgenommen wurden. Mögliche k.o.-Kriterien:
    • Der Eli hat wie die Mehrheit seiner Gilde entgegen seiner Unterschrift beim VNB kein VDE-Auswahlabo und ist außerstande den Nachweis zu führen
    • Der Erdungsleiter wurde unsichtbar am Rohrnetz oder nach dem Wohnung-Wasserzähler angeschlossen
    • Die verwendete Schelle ist zwar sichtbar, hat aber keine damals übliche stabile Kastenklemme (siehe Normenreihe DIN 4881xx)
    • Die damals gültige 1/20-Regelung für zulässige Umwege (heutiger Begriff Schleifen) der Erdleiteführung wurde nicht beachtet
    • Nach kleinlicher VDE-Definition ist bereits die Montage einer Satellitenantenne an einem terrestrischen Antennenmast eine wesentliche Änderung welche die Nachrüstung der Antennenerdung auf aktuellen Normenstand erfordert, die man ohne gefährliche Näherungen außen verlegen sollte
    1961 war für Antennenerdung noch ein "Banderder aus Stahl, verzinkt, strahlenförmig, Halbmesser ca. 5 m" gefordert. Ab VDE 0185 Teil 1/05.84 waren Banderder mit 3 m Länge und aktuell sind Strahlender mit min. 2 x 2,5 m bzw. Banderder mit min. 5 m Länge vorgeschrieben.

    2,5 m lange Bandeisen waren daher noch nie ein normkonformer Antennenerder. Nach den für Antennensicherheit und Blitzschutz maßgeblichen Normen beträgt die Frosttiefe min. 0,60 m, Ringerder von Neubauten müssen seit Angleichung der DIN 18014:2004-03 an Baunormen min. 0,80 m tief eingebaut werden.

    Discone hat bereits auf den 1 m Soll-Abstand vom Haus hingewiesen, der verhindern soll, dass Erder im aufgefüllten Arbeitsraum installiert werden. Wichtiger als die Verwendung eines Bandeisens anstelle von Runddraht ist m. E., dass der Erder am Grund der Sohle auf 5 m Mindestlänge möglichst erdfühlig eingebaut wird. Ein sorgfältig in gewachsenen Boden eingeschlämmter Runddraht ist erdfühliger als ein im Sandbett oder in der Auffüllung trocken liegender Banderder. Nach Empfehlung der Blitzschutznorm soll der erste Meter vertikaler Erder als unwirksam betrachtt werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2015
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Déjà-vu zu einer Anfage in einem anderen Forum? :)

    Nur ein auf 2,5 m Tiefe direkt ins Erdreich eingepresster Mast wäre ein normkonformer Antennenerder.
    Der kluge Bauherr sorgt vor, aber Dachantennen sind auch ohne getrennte Fangeinrichtung mit Direkterdung sicherer als Freilandantennen, weshalb man die möglichst vermeiden sollte.
    Die IEC 60728-11 für Haushaltsantennen ist in Österreich als ÖVE-EN 60728-11 harmonisiert und geht wie schon europäisch harmonisierte Vorgängernormen EN 50083-1 auf exotische Freilandantennen nicht mehr ein. Nach deutscher DIN VDE 0855-300 für Funksende-/empfangsantennen und abgelöster nationaler Altnorm ...
    ... ist bzw. war eine Erdung des Antennenträgers zwingend gefordert.

    Ohne Personengefährdung, darf man somit den LNB und die Antennenleitung(en) von unidirektionalen Haushaltsantennen einem Blitzschlag opfern. Ein LNB ist relativ schnell gewechselt, 15 m gebratene Erdkabel auszubuddeln ist deutlich aufwändiger, die kann man durch einen parallel verlegten Erdungleiter schützen.
    Dazu muss man wissen, dass es für 16 mm² Kupferdraht keine Cupalhülsen gibt um den an Blitzschutzbauteile mit 8-10 mm Durchmesser normkonform Klasse H anzuschließen.
    Wenn man eine Erdung am Mast macht, sollte die auch mit dem Fundament-/Ringerder des Gebäudes blitzstromtragfähig verbunden sein.

    In diesem Forum haben wir uns mehrfach den Kopf zerbrochen, wie man am besten die Vorschriften für Dachantennen auf Gartenantennen überträgt. Mein Fazit: Am besten löst man sich davon und lehnt sich - unter gleichzeitiger Beachtung der Normenreihe VDE 0100 - am Vermaschungskonzept der für Haushaltsantennen nicht zuständigen DIN VDE 0855-300 für Funksende-/empfangsantennen an. In dieser Norm sind Erdungsleiter aus 50 mm² Blitzableiterdraht und blitzstromtragfähige PA-Leiter mit einem Querschnitt von min. 10 mm² Cu Standard.

    ALTERNATIVEN:

    • Erdwinkel mit handwerklich verstärkter Anschlussklemme unmittelbar nach dem Eintritt der Kabel montieren
    • Direkt dahinter, bei vier Leitungen mit hoher Geflechtdichte notfalls auch davor, SPD Bitzstromableiter wie z. B. KAZ 12 Grobschutz (Stoßstrom 10/350 µs)
    • Vor dem Multischalter SPD 2 Überspannungsableiter als Mittelschutz (8/20 µs) z. B. KAZ 11
    • PA-Leiter mit min. 6 mm², besser 10 bis 16 mm², Cu vom Erdwinkel zur HES
    • Für Gartenantennen am besten nur LNB mit galvanischer Verbindung zur Antenne (KATHREIN UAS-LNB + CAS-Antenne) verwenden oder die Verbindung mit SPAUN EDKL 1 und 4 mm² Cu handwerklich herstellen
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2015
  5. T.Lancer

    T.Lancer Neuling

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    Moin zusammen, Kurze Frage:

    Auf dem Dach befindet sich eine Sat-Schüssel und DVB-T antenne. Mir ist bekannt dass die Schüssel eigentlich am PAS angeschlossen werden muss und zusätzlich Blitzschutz haben muss. Im Keller befindet sich jedoch keine PAS, dort sind alle Geräte an der Gas- oder Wasserleitung angeschlossen. Laut Rescherche ist die Erdung einer Schüssel an Wasser oder Gas nicht erlaubt. Genügt dann die Erdung mit dem Blitzschutz, ohne interne Erdung? Was müsste man machen? Das Gebäude ist ca 100 Jahre alt, daher auch keine PAS im keller. Der Multiswitch ist bereits über eine zwischenstelle im Dachboden mit der Schüssel verbunden. Wenn die Schüssel geerdet ist, wäre auch der Multiswitch geerdet. Reicht nur Blitzschutz um im Falle eines Falles versichert zu bleiben?

    Dann zur DVB-T Antenne. Diese Antenne ist weder geerdet noch an einem PAS angeschlossen. Die Antenne ist auch nicht in Benutzung. Müsste diese dann geerdent werden? Ich denke schon oder? So Laut VDE 0855? Sonst würde doch keine Versicherung zahlen?

    Außerdem: Ein Blitzschutzanschluss gibt es am Haus bereits. Kann man diesen verwenden?

    Bild: p10702290vkv4.jpg - abload.de und Bild: p107022668kcq.jpg - abload.de
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Der früher Haupt- und heute Schutzpotenzialausgleich genannte Basisschutz ist noch wichtiger als eine möglichst niederimpedante Erdungsanlage. Der Schutz-PA muss nach Normenreihe VDE 0100 auch ohne erdungspflichtige Antenne schon lange in allen Gebäuden unabhängig von deren Alter installiert sein.
    Nein, nur die Kombination aus Äußerem Blitzschutz (hier Blitzschutzerdung) und Innerem Blitzschutz (Schutzpotenzialausgleich) bietet Schutz und nur damit ist die Ausführung normkonform!

    Die Antenne ist mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder Blitzableiterdaht blitzstromtragfähig zu erden und mit dem unverzüglich nachzurüstenden Schutzpotenzialausgleich über die neue Haupterdungsschiene (früher PAS) zu verbinden. Nach Norm muss der PA auch bei Ausbau von Komponenten erhalten bleiben, weshalb es nicht genügt nur das Gehäuse des Multischalters zu erden.
    Versicherungen können nicht jeden Schaden vor Ort ansehen und begnügen sich primär bei Bagatellschäden die Plausibilität mit den Blitz-Registrierungsystemen von SIEMENS/Blids und EUCLID zu prüfen. Das schließt aber Stichproben nicht aus.

    Dachantennen sind nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) erdungspflichtig, unabhängig davon ob in den Antennendosen ein Anschlusskabel steckt.
    Das ist noch eine Altanlage mit verseilten Ableitungen deren Tauglichkeit und Korrosionszustand nur durch Ausgraben von einer Blitzschutzfachkraft zu prüfen ist. Die verseilten Ableitungen haben vermutlich keine Verbindung untereinander und ohne Schutz-PA geht sowieso nichts. Siehe ABB Merkblatt # 10.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. November 2015
  7. T.Lancer

    T.Lancer Neuling

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    ah ok, so hatte ich es mir gedacht. Nur wie und wo wird dann eine PAS im Keller aufgebaut? weil dieser muss ja auch irgendwie geerdet sein, oder nicht? Weil z.Z werden ja Gas und Wasserrohre als "Schiene" benutzt. da hängen Heizungsrohre, Heizung und Kabelanschluss dran.
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Wasserleitungs- und Heizungsrohre dürfen schon lange weder als Erdungs- noch Potenzialausgleichleiter verwendet werden.

    Die Installation des Schutzpotenzialausgleichs ist nach NAV § 13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten, welche am besten entscheiden können an welcher Stelle die HES (früher PAS) angebracht wird.
     
    koebes gefällt das.
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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  10. Discone

    Discone Institution

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