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Zwei Signale auf "Combiner"

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von raceroad, 5. Juli 2022.

  1. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Vorbemerkung: So wie nachgestellt, ist das Folgende nicht praxistauglich. Die Motivation dazu, sich das anzuschauen, folgte aus einem etwas ungewöhnlichen Fehlerbild (.. anderes Forum). Aber vielleicht interessiert es dennoch jemanden.

    Für "Unicable" gab es schon vor Jahren Applikationen, nach denen zwei Ausgangssignale mittels "rückwärts" verwendetem Verteiler in der Funktion eines Combiners zusammengeschaltet werden. Was passiert, wenn man das im Unterschied zu "Unicable" (= Userband und damit belegtes Frequenzintervall nur auf einem der beiden Signale) mit Vollbandsignalen macht, ist von der Theorie her nicht überraschend. Sich das als Testergebnis anzuschauen, kann trotzdem interessant sein.

    Messung in vier Setups:
    1. Signal wird am Ausgang eines ersten Verteilers gemessen, dessen Eingang von einem Multischalter gespeist wird.
    2. Vom in 1) verwendeten Ausgang per 30 cm Patchkabel auf einen "Ausgang" eines zweiten Verteilers. Gemessen wird an dessen "Eingang". "Ausgang" / "Eingang" meint hier, wie man die Anschlüsse in der typischeren Verwendung als Splitter bezeichnet. Qualitativ (Spektrum) kein Unterschied, Pegel erwartungsgemäß geringer.
    3. Zwei Verbindungen zwischen den Verteilern, beide 30 cm lang. Ergebnis fast wie für 1).
    4. Eines der 30 cm langen Patchkabel wird durch ein 60 cm langes ersetzt. Für meine Referenz 11494 MHz (….bzw. auf dem Kabel 1744 MHz) praktisch kein Unterschied. Das ist aber Zufall, vorher gerechnet hatte ich nicht. Um 1240 MHz herum jedoch Ausfall, starker Einbruch ebenso am obere Ende Sat-ZF.

       [​IMG]

    Vergleich Theorie / Praxis: Nimmt man für das Kabel einen Verkürzungsfaktor von 0,85 an, errechnet sich für 1240 MHz eine Wellenlänge von etwa 20 cm. Das neue Kabel ist 30 cm länger als das alte bzw. das der anderen Verbindung. 20 cm davon verhalten sich bzgl. der Phasenlage des Trägers neutral, die restlichen 10 cm machen 180° Phasenverschiebung, was die Auslösung (destruktive Interferenz) um 1240 MHz erklärt.

    Mit zwei Vollbandsignalen auf Combiner ist das wie gesagt nicht praxisrelevant. Anwendung findet destruktive Interferenz z.B. beim Zusammenschalten zweier Terrestrik-Antennen mit dem Ziel, das ungewollt von hinten empfangene Signal zu unterdrücken, oder zur Reduktion der Entkopplung eines Verteilers.
     
  2. lg74

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    Herzlichen Dank für diese eher signaltheoretische Untersuchung! Ist ganz schön, das mal so bestätigt zu sehen.

    In der Zusammenschaltung der Signale in der Kopfstelle meines Heimat-Kabelnetzes, wo auch das Abschälen der Internet_Rückkanäle gemacht wird, ist eine so krude Installation am Laufen, da vermute ich Effekte wie den von Dir vorsätzlich erzeugten auch. Signale laufen da teils kaum nachvollziehbar "im Kreis". Ich wollte das vor Jahren mal umbauen (es wäre soweit ich mich erinnere auf eine Reduktion der Bauteile um ca. 2/3 hinausgelaufen), aber der Inhaber des Netzes hatte Bedenken, vor allem wegen des Rückweges (der derzeit ohne Diplexer separiert wird). Also bleibt es, wie es ist. Ich vermute, dass wir etliche dB MER deswegen verlieren.

    Gibt noch eine Anwendung bei terr. Sendeantennen. Die kann man auch, wenn es mehrere sind (Spalte, Zeile) und die abzustrahlenden Frequenzen nicht allzu weit auseinander liegen, versetzt anbringen und mit entsprechend unterschiedlich langen Leitungen speisen, um das zu kompensieren. Vereisen die Antennen und reflektieren damit mehr HF, löschen sich die reflektierten Anteile im vorgeschalteten Splitter weitgehend aus und gelangen nicht in voller Stärke in die Sendeendstufe zurück.