WWE, Raw, Smackdown (bei Sky von 04/17 - 03/20)

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Ok, danke, dass ihr euch die Zeit genommen hast, mich nochmal aufzuklären.

Das Interessante ist wirklich, dass es der WWE gelungen ist, mit ihrem Kunstprodukt Leute jeden Alters, aller sozialen Schichten und mit beliebigem Bildungsstand anzusprechen. Es ist wahrscheinlich mit einer Seifenoper vergleichbar. Den Leuten wird etwas von heiler Welt, von Gut und Böse vorgespielt und man gibt ihnen die Möglichkeit, durch die Sendungen und PPVs dem harten Alltag zu entfliehen, mal ganz aus sich herauszugehen und in eine andere, faszinierende Welt einzutauchen.

@sanktnapf Ich verstehe jedoch nicht, wie man sich an etwas erfreuen kann, das schon vorher feststeht. Natürlich würde ich das Ergebnis immer noch nicht kennen, auch wenn Kalle und Aki es vorher ausgeknobelt hätten, aber mit der Vorgabe, dieses oder jenes Ergebnis erreichen zu müssen, kann von einem freien, ehrlichen und sportlichen Wettkampf keine Rede mehr sein.

Und ich glaube, das ist der große Mentalitätsunterschied: Den wahren WWE-Fans ist das nicht wichtig, da die Show im Vordergrund steht. Wer aber seinen Fokus eher auf ehrlichen, harten Sport legt und verdiente oder unverdiente Sieger ohne Absprache sehen möchte, ist beim Wrestling falsch. Das ist eine Telenovela mit Kampfsegmenten, und selbst diese sind nicht ehrlich.

Ich persönlich fühle mich von der WWE verschaukelt. Kaum zu glauben, dass ich mal so "grün" war, diesem Produkt hinterherzulaufen.

Ich möchte keinen bekehren und auch jedem seinen Spaß lassen, aber mein Leben ohne WWE ist nicht schlechter als es mit der WWE war.

 

Aber der Ansatz WWE überhaupt mit irgendeiner Sportart zu vergleichen ist doch schon falsch.

 

Auf Fußball ist das sicher auch schwer umzusetzten, ob die Spannung wirklich da wäre wenn die Ergebniss vorher schon feststehen, wer weiß. Vermutlich hast du recht da es hier um Sportlichen Wettkampf geht.

Zu WWE, es gibt sozusagen schon einen sportlichen Wettkampf, nur findet dieser nicht im Match statt. WWE, bzw. Wrestling funktioniert ja so, dass nicht ein x Beliebiger Kerl Champion werden kann. Das muss man sich auch sehr hart erarbeiten. Dazu gehört eben, Training, Ringperformance, Mircoarbeit und aktzeptanz bei den Zuschauern. Das ist der ware Wettkampf. Wer gute Leistungen zeigt und gut am Micro ist, kommt auch weit. Wer nur gut im Ring ist, geht unter, wer nur gut am Micro ist, hat es auch schwer. Deshalb ist es als Wrestlingfan eher das spannende zu sehen, wie entwickelt sich ein Charakter weiter, wie verbessert er sich und hat er die Fähigkeiten, den Sprung ganz nach oben zu schaffen.

 

Obwohl ich es jahrelang selbst verfolgt habe und durchaus mitgefiebert habe, sind das böhmische Dörfer. Bei mir kommt noch dazu, dass ich zuerst mein Interesse am Wrestling und dann am "normalen Sport" entdeckt habe. So habe ich beide Sachen irrtümlich in meiner kindlichen Naivität in einen Topf geworfen und kann mich davon bis heute nicht lösen.

Andere Frage: Wie reagieren eure Familien oder Partner? Habt ihr manchmal das Gefühl, wegen Wrestlings nicht für voll genommen zu werden? Das war bei meinen Eltern ein Thema. DDR-Bürger, die an sich schon in ihrer Jugend wenige Möglichkeiten hatten, sich zu entfalten, sich gehen zu lassen.
Da wird so was natürlich sehr kritisch gesehen.

Ich war zur Wende 7 Jahre alt und habe natürlich in den ersten 7 Jahren und auch danach eine Prägung durch einen "DDR-Touch" erhalten. Ob man wollte oder nicht, ich glaube, das geht allen so, die ihre Kindheit komplett oder Teilweise in der DDR verbracht haben oder deren Eltern von dort stammen, die aber im vereinten Deutschland geboren wurden.

DDR-Touch heißt nicht, dass meine Familie überzeugte Kommunisten waren. Sondern einfach die Erziehung, das Lebensgefül, dass dem Mangel an Materiellem und Freiheit entsprach.

Es ist etwas anderes, in der DDR erzogen zu werden oder von Eltern, die dort geboren wurden und gelebt haben, als in einem freien Land groß zu werden und Eltern zu haben, die dieses System und Leben nie kennengelernt haben.

 

Also wenn jemand diskriminiert wird und vor allem vom eigene Lebenspartner dafür verhöhnt wird, läuft grundsätzlich etwas falsch. Genauso verhält es sich mit Freunden
Klar bei mir wissen alle ich schaue WWE zur Unterhaltung und ich sage immer dazu mir ist bewusst, dass es Show ist. Eben zur Unterhaltung. Stört niemanden und macht sich niemand lustig. Es werden zwar Spitzen ausgeteilt, von wegen Muskelberge, die sich verhauen und warum soll man das anschauen
Nun gut: Fussball sind 11 Idioten, die hinter einem Ball herlaufen. Also es ist egal was man schaut, es ist doch gut diese Vielseitigkeit und eben Geschmackssache.
Schlimm sind nur die Menschen, die meinen WWE seien Idioten und nur dumme Menschen schauen das.
Wie gesagt: Fussball, Basketball oder gar Football sind da dann gleich zu setzen und kein Stück besser oder schlechter

Wäre echt schlimm, wegen WWE zu diskriminieren, denn genau dieser Sport/Show schafft es ALLE Menschen zu vereinen. Egal ob schlau, "doof", groß, klein etc. Selbst höchstintelligente und studierte schauen diesen Sport.
Das schafft selten ein Sport. Ich kann mich zumindest an keinerlei Ausschreitungen bei den WWE Fans erinnern seit es diesen Sport gibt
Da darf man wenn man schon fragt wer der Dumme ist, schon fragen wie es damit bei anderen Sportarten aussieht

Von daher: Geschmackssache !

 

Zählt es zu Ausschreitungen, als in der ECW Al Snow nach einem Stuhl gefragt hat, und hunderte in den Ring geworfen wurden

Gerade bei WWE Fan sieht man, dort kommen Leute aus der ganzen Welt zusammen. Ich hab bei WM29 soviele Nationalitäten kennengelernt. Die Leute kamen aus jeden Erdteil angeflogen

Meine Frau schaut auch seit 2000 WWE, zwar nicht so regelmäßig wie ich, aber bei den PPV´s ist sie immer dabei. Meine Mutte hat auch immer gerne mitgeschaut, nur mein Vater konnte nicht soviel damit anfangen. Bei Freunden ist das nix besonderes, die wissen ich schau Wrestling, so wie manche Asienfilme mögen und schauen.

Ich bin in Bayern großgeworden, ich hab aber auch keine Ahnung wie man in der DDR aufgewachsen ist. Ob das wirklich so entscheidend ist wo man aufwächst. Ich kann nur für mich sprechen, trotz bayerisches Dorf kann ich mit der bayerischen Lederhosen/Wirtshaus und Bierkultur nicht soviel anfangen. Mir taugt die Amikultur viel mehr. Deswegen denke ich, ist es nicht wichtig wo man aufwächst, sondern was man daraus macht

 

Danke für die aufschlussreichen Antworten, Jungs.

Nochmal kurz am Thema vorbei: Ich denke schon, dass es einen großen Einfluss auf das Leben eines Menschen hat, wo er herkommt. Sei es charakterlich und auch finanziell. Die Herkunft bestimmt die Erziehung zu großen Teilen.

Auch wenn man dann irgendwo mal woanders landet oder das Land plötzlich frei wird- die Erziehung und kulturelle Prägung bleiben. Du als Bayer wirst immer Bayer bleiben, egal ob du in Hamburg landest oder Honolulu.

Bayern und NRW würde hier für die Wrestling-Diskussion keinen großen Unterschied machen. Aber die DDR und BRD waren geteilt und die Lebensverhältnisse waren so verschieden wie Tag und Nacht.

Sag mal einem Türken, dass es keinen Unterschied macht. Der wird nur müde lächeln oder im schlimmsten Fall aggressiv reagieren.

 

Von meinen Kumpels macht sich keiner drüber lustig weil jeden von denen selber mal Wrestling geschaut hat oder immer noch guckt.
Wenn dann hier in Oberhausen, Dortmund oder Köln mal wieder eine Houseshow ist kommen die auch mit obwohl die ewig kein WWE mehr geschaut haben. Macht auch immer Bock
Bin im Bekanntenkreis auch immer überrascht wie viele Frauen sich auch Wrestling angucken

 

Bei Frauen spielen vielleicht die gestähöten und geölten Körper auch eine Rolle.

 

Gerade bei euch gibt es ja die meisten Fans, WWE in Köln ist immer geil Bayern ist auch nicht so die Wrestlinghochburg