Worauf zu achten: Flachbildschirme - verwirrende Vielfalt

Westside · 4. Dezember 2006

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Interessanter Bericht von www.wdr-markt.de über Flachbildschirme

Sendung vom 27. November 2006

Flachbildschirme: Verwirrende Vielfalt

Wer zu Weihnachten einen neuen Fernseher kaufen will, hat die Qual der Wahl: Plasmagerät, LCD-Fernseher oder doch die gute alte Röhre? Und wenn es denn ein Flachbildschirm sein soll: einer mit „Flashing Backlight“ oder doch lieber mit „Frameratenverdopplung“? markt zeigt, worauf man achten sollte.

Von Sven Gummich und Thomas Hilden

Zur Fußballweltmeisterschaft sind schicke Flachbildschirme in zahlreiche Haushalte eingezogen. Aber schick bedeutet nicht gleichzeitig auch ein gutes Fernsehbild. Vor allem bei schnellen Bewegungen zeigen die LCD-Geräte (Liquid Crystal Displays) Schwächen. Fußbälle bekommen einen Schweif, schnelle Objekte werden unscharf. Im Vergleich mit dem guten alten Röhrengerät ist das Bild der Flachbildschirme häufig schlecht. Doch pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sind jetzt Flachbildschirme mit neuer, verbesserter Technologie auf den Markt gekommen.
Während bei Röhrenfernsehern die einzelnen Bildpunkte nacheinander aufleuchten, sind beim LCD immer alle Pixel aktiv. Folgt das Auge einem bewegten Objekt auf dem LCD-Bildschirm, erscheint das Leuchten aller Bildpunkte wie eine zu lange Belichtungszeit bei der Kamera. Jetzt aber scheint es eine Lösung für dieses Problem zu geben und die hat man sich bei den Röhrengeräten abgeschaut. Will man wackel- und schlierenfreie Bilder erreichen, muss man die Impulsdarstellung des Röhrengerätes auf dem LCD-Bildschirm simulieren.

Künstliche Zusatzbilder und blinkende Hintergründe
Zwei neue Technologien sind jetzt auf dem Markt. Bei der ersten Methode rückt man den Bewegungsunschärfen rechnerisch zu Leibe. Jedes Einzelbild wird nur halb so lang angezeigt wie üblich. Ein im Fernseher integrierter Prozessor erkennt die Bewegungsrichtungen und errechnet synthetische Zwischenbilder. „Frameratenverdopplung“ heißt das Verfahren. Die zweite Lösung schaltet die Hintergrundbeleuchtung periodisch an und aus. Technische Bezeichnung hierfür „Flashing Backlight“.
Doch wie wirken diese mit den neuen Techniken bestückten Flachbildschirme in der Realität? markt hat sich die verschiedenen Technologien zusammen mit dem WDR-Fernsehtechniker Volker Koch und ganz normalen Fernsehkonsumenten genauer angeschaut. Zum Vergleich haben wir einen aktuellen Röhrenbildschirm, einen neuen Plasma- und einen etwa 1,5 Jahre alten, herkömmlichen LCD-Fernseher hinzugezogen.
Das Ergebnis war für unser unrepräsentatives Publikum eindeutig. Während vor allem der ältere LCD-Fernseher abgeschlagen auf dem letzten Platz landete, konnten die neuen Techniken überzeugen. Je nach Testsequenz belegten „Frameratenverdopplung“ und „Flashing Backlight“ die vordersten Plätze. Der Plasmafernseher hatte ebenso seine Stärken, besonders bei Spielfilmen. Der Röhrenfernseher hingegen überzeugte unser Publikum kaum, fiel aber auch nicht besonders negativ auf - im Gegensatz zu dem knapp 1,5 Jahre alten LCD-Fernseher mit herkömmlicher Technik. Besonders bei schnellen Bewegungen musste das Gerät kapitulieren. Schriftbänder und dynamische Bewegungen wurden unscharf und stark verwaschen.

Qualität hat ihren Preis
Allerdings hat die neue Technik ihren Preis. Während 32 Zoll große LCD-Auslaufmodelle schon ab 700 Euro im Fachmarkt zu haben sind, schlug unser Testsieger mit „Flashing Backlight“-Technologie mit knapp 1.400 Euro zu Buche. Die ebenso überzeugende „Frameratenverdopplung“ beginnt je nach Hersteller bei etwa 1.300 Euro. Für einen aktuellen Plasmafernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 37 Zoll muss der Kunde mindestens 1.100 Euro zahlen.

Verwirrende Begriffsvielfalt
Zu erkennen sind die neuen Techniken nicht immer, denn diese werden aus Marketinggründen von jedem Hersteller mit fantasievollen Begriffen betitelt. So hört die „Frameratenverdopplung“ je nach Hersteller auf die Namen „Clear Motion Drive“ (JVC), „Perfect Motion Drive“ (LG), „truD“ (Loewe, Sharp), „Active Vision M100“ (Toshiba) oder auch „Smooth Motion“ oder „True Color in Motion“ (Samsung). Die Optimierungstechnik „Flashing Backlight“ bezeichnet der Handel beispielsweise auch als „Clear LCD“ (Philips).

Tipps vom Experten

Unser kleiner Versuch hat auch gezeigt, dass jeder Teilnehmer eigene Sehgewohnheiten hat. Die Tipps von unserem Fernsehexperten Volker Koch lauten daher:

Lassen Sie sich im Fachmarkt beraten und bringen Sie eine eigene DVD mit, um diese auf den Fernsehgeräten im Geschäft anzuschauen.

Nehmen Sie die Fernbedienung in die Hand und schalten Sie die verschiedenen Bildoptimierungsverfahren aus und an.

Besprechen Sie mit dem Händler ein 14-tägiges Rückgaberecht, denn in Ihrem Wohnzimmer herrschen andere Lichtverhältnisse als im Fachmarkt, und da kann das Gerät unter Umständen schon ganz anders aussehen.

Wenn Sie auf ein gutes Bild Wert legen, lassen Sie die alte LCD-Technik links liegen. Auch wenn Flachbildschirme ohne Qualitätsverbesserung jetzt preisgünstiger angeboten werden, sollten Sie sich lieber für ein Gerät mit neuer Technologie entscheiden.

Quelle: www.wdr.de/tv/markt/20061127/b_1.phtml
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