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Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von XXLHerbie, 3. November 2004.

  1. XXLHerbie

    XXLHerbie Junior Member

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    Warum ist für die Umstellung auf DVB-T so ein aufwändiger Umbau notwendig?

    Mit meinem bescheidenen Laienwissen stelle ich mir das so vor:

    Ein Sender sendet, dass was er als Input Signal bekommt, früher hat er alles analog bekommen und sendet es auch so weiter, wenn er jetzt ein digitales signal bekommt müsste er es doch einfach digital senden können? Die Sendefrequenzen bleiben ja gleich, es ändert sich höchstens die Polarisation, auch hier frage ich mich, wieso für dvbt meistens vertikal polarisiert gesendet wird?

    Hoffentlich kann mich jemand schlauer machen...

    Für DAB mussten die Sender doch auch nicht umgerüstet werden, oder doch?

    Herbie
     
  2. Stefan_DVB-T

    Stefan_DVB-T Senior Member

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    Empfänger: Kathrein UFD 570/S V1.19, Antenne: OneForAll SV 9150
    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Ist mir leider auch nicht ganz klar, wo genau der Unterschied liegt.

    Interessant finde ich, dass die meisten Sendetürme in Deutschland (Berlin, Colonius, Broitzem, Wendelstein, Europaturm, Telemichel, ...) aber auch viele andere Weltweit von der Firma Kathrein umgerüstet werden.

    siehe Presse-Service http://www.kathrein.de/de/presse/index.htm
     
  3. testboy

    testboy Junior Member

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Was soll daran interessant sein?
     
  4. senderlisteffm

    senderlisteffm Senior Member

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Die sind nunmal der Marktführer bei terrestrischen Antennen!

    Im Prinzip kannst Du davon ausgehen, daß nahezu jede professionell genutzte Sendeantenne die Du sehen kannst, von denen kommt. Mobilfunk, BOS, Polizei, Rundfunk-/Fernsehantennen.

    Im Privatbereich sind die weniger bekannt, weil die Antennen meistens relativ teuer sind. Ich habe für meine Handy Autoantenne z. B. knapp hundert Mark bezahlt und mir die Füße platt gelaufen, bis ich sie endlich hatte.

    Und wer macht das schon? Nüchtern betrachtet, ist die nämlich nicht so viel besser, wie sie teurer als ein Fernost Superbilligteil war.

    Hoffentlich bringen die demnächst noch eine DVB-T Antenne, die den Namen Kathrein wirklich verdient. Aber das Consumer Geschäft verfolgen die offensichtlich eher halbherzig.
     
  5. radio

    radio Senior Member

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Landesanstalt für Medien NRW:
    "Die vertikale Polarisation ist wegen der Wellenausbreitung besser für den portablen und mobilen Empfang geeignet. Als Antennen sind im einfachsten Fall senkrecht angebrachte Stabantennen ausreichend."
    Man möchte halt gerne "Überallfernsehen". Zur Sendetechnik ein Link:
    http://www.radiobremen.de/magazin/wissenschaft/dvbt/technik_sendeanlage.html
    Teilweise wird das Material erst im Sendeturm digitalisiert, in Bremen das erste Programm zum Beispiel.
     
  6. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Viele der analogen Sender sind noch in Röhrentechnik ausgestattet, hier findet die AM-Modulation in der Endstufenröhre statt. Diese Sender müssen komplett ersetzt werden.
    Die Anforderungen an DVB-T-Sender sind ganz anders als bisher, dies beginnt mit der Signalzuführung. Bisher wurde "einfach" per Richtfunk zugeführt und dann ausgestrahlt. Der Sender dicht am Studio hat das Signal also tatsächlich früher ausgestrahlt als der Sender am Ende der Kette.
    Bei COFDM nun muß das Signal von einem zentralen Multiplex kommen und bei allen Sendern exakt zeitgleich ausgestrahlt werden, dazu wird via GPS synchronisiert.
    Die Modulation wird von einem sog. Steuersender übernommen, wie er bei modernen Transistorsendern schon üblich ist. Bei neueren Sendern (z.B. R+S) kann die Sendeendstufe (die dann einen ganzen Frequenzbereich abdeckt) weiterverwendet werden. Nun wird meistens auf anderen Kanälen gesendet als bisher, dazu müssen die Antennenweichen (Kathrein) und ggf. die Antennen angepasst werden (Änderung der Polarisation). Teilweise sind die Antennen auch schon so alt, daß man sie bei der "Gelegenheit" auch gleich austauscht (früher waren die z.B. "draußen" am Mast montiert, inzwischen sind die "innen" in einem Kunststoffrohr).
    Weiterhin wird die Netzabdeckung bei DVB-T völlig anders erreicht als bei AM, man möchte ohne Füllsender auskommen. Deswegen werden manchmal auch neue Senderstandorte verwendet und ggf. die Ausstrahlungen, die meist bei ARD und ZDF/3. von unterschiedlichen Standorten kamen zusammengelegt.
    Alles in allem also gar nicht einfach.
     
  7. snape

    snape Junior Member

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    @XXLHerbie:
    "Warum ist für die Umstellung auf DVB-T so ein aufwändiger Umbau notwendig?
    ..."

    Die Sendeantennen an den bestehenden Standorten sind/waren idR Kanalantennen,
    die ein, max. zwei Kanäle konnten. Die neuen Antennen müssen den breitbandigen
    Anforderungen des neuen Frequenzeinsatzes Bd IV/V am Standort genügen und
    das bedeutet idR Austausch.

    snape
     
  8. emtewe

    emtewe Lexikon

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    Multiroom Denon 3xHeos1 + 1xHeos7
    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Das geht aber nur bei Insellösungen, wo ein einziger Sender ein begrenztes Gebiet versorgt. Für die Gleichwellenfelder wie in NRW z.B. also dort wo verschiedene Sender das gleiche Signal auf gleicher Frequenz senden, müssen die digitalen Signale Bit für Bit identisch sein, und das geht nicht wenn erst im Sendeturm digitalisiert wird.
     
  9. Wellenreiter

    Wellenreiter Neuling

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    AW: Wieso müssen die Sendetürme für DVB-T aufwändig umgebaut werden?

    Hallo,

    also die neuen Sender oder auch die neuen Antennen machen eher einen geringen Anteil am Projekt aus.

    Am Aufwendigsten ist die Planung (u.a. Baugenehmigungen), der Hochbau (Statik, Brandschutz) und die Gebäudetechnik (Klima/Kühlung, Stromversorgung).

    Da die alten analogen Sender parallel weitersenden, kommen zusätzliche für DVB-T hinzu. Pro Kanal/Bouquet ein Sendeschrank mit ca. 3 bis 5 kW Sendeleistung (http://www.rohde-schwarz.de/www/dev_center.nsf/html/114120).

    Diese erfordern entsprechende Kühlaggregate und eine zusätzliche Stromversorgung (unterstützt durch Notstrom-Dieselgenerator). Befindet sich die Technik in den Betriebsgeschossen der Türme, müssen diese wegen dem hohen Gewicht vielleicht auch statisch um/aufgerüstet werden. Stahlträger oder ganze Technikräume müssen geschottet werden (Brandschutz).

    Sehr aufwendig ist auch die Verkabelung zwischen den einzelnen Sendern und Weichen. Diese bestehen durchgängig aus sehr dicken Kupferohren (Kunststoffkabel können wegen der hohen Stecker-Dämpfung/Kosten nicht verwendet werden).

    Die Antennenanlage unterscheidet sich von der alten erheblich. Statt der alten Schmetterlingsantenne werden jetzt pro Ebene bis zu acht breitbandige Feldantennen (Richtantennen) mit hohem Gewinn kreisförmig angeordnent. Nur so erhält man eine Rundstrahlcharakteristik und aus der relativ geringen Sendeleistung eine äquivalente Strahlungsleistung von durchschnittlich 50 kW ERP (trotz Kabeldämpfung).