Wiedereinführung des G9-Abiturs in Niedersachsen

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AW: Wiedereinführung des G9-Abiturs in Niedersachsen

Deutsch würde ich jetzt nicht für so dramatisch wichtig ansehen, das man da den Stoff nochmal ausweiten müsste. Sondern da denke ich eher das man bereits in der 8. / 9. Klasse soweit ist das man alles gelernt hat, was man im Leben, Beruf und in den meisten Studiengängen braucht.

Chemie und Physik würde ich hingegen sogar lieber noch etwas ausweiten. Wobei ich aber da gerne den Unterricht reformieren würde. Denke da sollte man in der Schule weniger rechnen und Formeln lernen, also Prinzipien vermitteln und die Schüler für den Stoff begeistern.

"Finanzbildung" gibt es schon ansatzweise als "Wirtschaft" oder "Wirtschafts- und Rechtslehre" aber natürlich würde da eine Ausweitung nicht schaden.

 

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Das würde es für Schüler, die in Sprachen, Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde weit über dem Klassendurchschnitt sind, andererseits kaum bis keinerlei Zugang zu den Naturwissenschaften haben, nur noch mehr erschweren.

 

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Es geht nicht um die Vermittlung einer Meinung, sondern um die Befähigung,sich eine solche unabhängig bilden zu können.

Gruß
th60

 

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Darum habe ich ja geschrieben das der Art des Unterrichts geändert werden soll. Mehr Versuche und Inhalte vermitteln, dafür aber weniger exakte Formeln lernen und weniger rechnen.

Dadurch könnte man auch mehr Schülern einen Zugang vermitteln.

 

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Es sollte früher möglich sein, einen Schwerpunkt nach seinen Neigungen zu wählen. Wozu wird man mit Latein gequält, wenn man seine Stärken eindeutig bei den Naturwissenschaften hat?
Noch mal zurück zum Geschichtsunterricht: bei mir war es ähnlich wie oben beschrieben, mit der Kapitulation war die Schule fertig. Danach kommen ja einige politisch unbequeme Themen wie Vietnam, Korea und Israel, aber auch Nordirland. Als ich in die Schule ging, war die EU noch die EG, es gab noch kein Schengen-Abkommen und der "Ostblock" war wie ein anderer Planet, da wurde auch eindeutig zu wenig Wissen vermittelt. Bisher sehe ich aber nicht, dass sich im Unterricht grundlegend etwas verändert hätte

 

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Gibt es bei euch Zwangslatein? Ich hatte gedacht, das träfe nur noch für Bayern zu. Bei uns wählt man nach Englisch zwischen einer modernen Fremdsprache (meist Spanisch oder Französisch) oder Latein als zweiter Fremdsprache. Gerade die Tüftler, Bastler und Denker, die man häufig unter den Schülern mit naturwissenschaftlichem Interesse findet, entscheiden sich oft, und mit Recht, für Latein. Eher kommunikativen, spontanen Sprachtalenten raten wir andererseits zu einer modernen Fremdsprache. In der Oberstufe kann man die zweite Fremdsprache überhaupt durch eine entsprechende naturwissenschaftliche Fächerkombination ersetzen.

Mit der Kapitulation hattest du noch Glück. Zu meinen Schulzeiten hörte die Geschichte meist 1933 auf...

Gruß
th60

 

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In Bayern kommt es auch auf die Art des Gymnasiums an, es gibt ja zB. neusprachliches oder musisches Gymnasium oder mathematisch-naturwiss. Gymnasium. Danach richtet sich auch die Fremdsprachenauswahl. Bei uns gab es zwangsweise erst Englisch, dann aber 7.Klasse konnte frei zwischen Latein und Französisch gewählt werden. Spanisch wurde leider gar nicht angeboten. Ich habe dann Französisch genommen, in Latein sah ich keinen Sinn. Die Entscheidung der meisten für Latein war damals nicht ob mans brauchen kann, sondern die hatten alle Bammel vor Französisch... es haben sogar einige nach eine paar Monaten noch umgewählt auf Latein.

 

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Auch in Bayern gibts kein Zwangslatain, bzw. höchstens in Sonderformen welche recht rar sind.

Am Gymnasium meiner Schwester gabs die Wahl zwischen Latein, Französisch und Russisch, wobei man in der Oberstufe die Wahl hatte entweder Englisch oder die zweite Fremdsprache abzuwählen.

Selber war ich an keinem Gymnasium, sondern hab Fachabi an der Berufsschule und das volle Abitur dann an der BOS13 gemacht. Da hatten wir die Wahl zwischen Französisch und Russisch. Latein stand garnicht zur Verfügung.

Selber hab ich mich für Russisch entschieden.

Generell glaub ich sind folgende Sprachen "abitauglich":

- Latein
- Altgriechisch
- Französisch
- Russisch
- Spanisch

Wobei es sich an den meisten Gymnasien auf Latein, Französisch und Russisch und an den anderen Schulen mit Oberstufe auf Französisch und Russisch beschränkt.

Altgriechisch und Spanisch scheint kaum angeboten zu werden. Guido Westerwelle betont übrigens oft gerne das der Altgriechisch kann. Und an der Realschule hatten wir in WiR/RW einen Lehrer der sagt der auch Altgriechisch konnte. Hätte es als Wahlfach angeboten, aber gab nicht genug Intresse.

 

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Bei mir hätte es damals tatsächlich eine Wahlmöglichkeit zwischen Französisch und Latein gegeben. Eine Wahl zwischen Regen und Traufe.
Bei meiner Tochter wird wohl in der 6. Klasse Französisch eingeführt, und zwar ohne Wahlmöglichkeit für eine andere Sprache. Da man noch an einem neuen Bildungsplan bastelt, hoffe ich, dass man diesen Unfug zum nächsten Schuljahr ändert und auch Spanisch anbietet. Das wäre zumindest eine Sprache, die weit verbreitet ist und nicht ausgestorben ist. Wobei ich mich ernsthaft frage, wozu man pauschal eine zweite Fremdsprache braucht, wenn man seine Stärken z.B. mehr in naturwissenschaftlichen Fächern hat.

 

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Wo ich tätig bin, ist Spanisch seit ca. 5 Jahren eingeführt und hat Französisch bei Weitem den Rang abgelaufen (Latein hat so nebenbei seine Stammkundschaft). Das wird tendenziell nach und nach überall so kommen. Eine zweite Fremdsprache in Grundzügen zu beherrschen, ist IMHO auch gerade für die "Scientists" ganz vernünftig; nicht alle Forschungsliteratur wird auf Englisch publiziert; letztlich geht es ja um Hochschulreife, also die Studienbefähigung.

Gruß
th60