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Widerstand gegen Extreme

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von tarak, 7. August 2004.

  1. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Widerstand gegen Extreme

    Komisch ist eben nur, dass es der Staat DDR nötig hatte, seine Bürger mit einem Todesstreifen zum umgeben, damit sie ihn nicht verließen.
    Nun haben wir keine Todesstreifen mehr, jeder kann gehen oder kommen. Nun wenn es soviele Leuten in Deutschland nicht mehr gefällt, und woanders alles viel sozialer ist, wieso wandern sie nicht aus ?
    Und außerdem gibt es für micht "den Osten" nicht. Viele Leute dort sind nämlich auch zufrieden und würden sich niemals die DDR zurückwünschen.
    Es gibt bei jeder Umstellung Verlierer und Gewinner. Die gab's auch in der DDR.
    @Eike: ist schön, dass du keine Probleme hattest, sehr viele hatten sie aber.

    Manchmal hab ich den Eindruck, dass manche so reden wie die Generation davor. "Bei Hitler war ja auch manches nicht so schlimm".
    Genauso ist das jetzt mit der DDR. Da war ja auch manches toll. Alles schlimme liegt schon zuweit zurück, die Mauer, die Grenzer, die Stasi,usw.
     
  2. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Widerstand gegen Extreme

    Jaja, Terranus, betrachte die Mauer im geschichtlichem Kontext des kalten Krieges. Darüber ließe sich viel diskutieren. Von mir aus auch beim Gläsel Wein und vor Dir steht ein Hefeweizen. Aber leider hier nicht möglich.

    Nazideutschland mit der DDR zu vergleichen halte ich für unangebracht.
    Zur Wendezeit kann ich als aktiver Demogänger sehr direkt erzählen. Denn mit der DDR-Regierung war auch ich mehr als Unzufrieden. Dennoch konnte man immer seine Meinung sagen, wenn man nicht gerade Honecker selbst verhonepiepelte... Heute traut sich keiner dem Arbeitgeber seine Meinung zu sagen... Soviel zur Meinungsfreiheit...:rolleyes:
     
  3. Creep

    Creep Guest

    AW: Widerstand gegen Extreme

    Vielleicht haben das die "DDR-Bürger" ja gar nicht getan? Vielleicht waren das alles nur die Deutschen, die in der DDR leben mußten und dies nicht mehr wollten? Leute wie ich und nicht Du? Und vielleicht war es nicht nur das Westgeld, sondern die Chance, endlich ein Leben mit einer Perspektive zu führen, es selbst zu etwas zu bringen - oder auch nicht?
     
  4. Creep

    Creep Guest

    AW: Widerstand gegen Extreme

    Wenn ich Deine Meinung hier lese, kann ich mir das auch gut vorstellen. :D
    Andere sind dafür zumindest von der Schule geflogen, im schlimmeren Fall im Stasi-Verhör und schließlich im Gefängnis gelandet. Wenn sie Glück hatten, wurden sie dann vom Westen freigekauft.

    Sagt Dir der Skandal um "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" noch etwas? Darüber wurde sogar bei uns im Staatsbürgerkundeunterricht diskutiert - war das letzte Jahr vor der Wende, da ging es schon etwas offener zu. Uns wurde erklärt "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit" wäre die richtige Devise.
     
  5. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Widerstand gegen Extreme

    Da muß ich schmunzeln... In den neuen Ländern hat sich die Perspektivlosigkeit verstärkt wie nie zuvor. Die Abwanderung ist groß wie nie zuvor, die Demos sind wieder da...

    Woruber dikutieren wir? Über 20% Arbeitslosigkeit? Vielleicht?

    Bitte genau lesen bevor Du mir Systema r s c h kriecherei vorwirfst. Noch mal genau lesen...
     
  6. Creep

    Creep Guest

    AW: Widerstand gegen Extreme

    DAS sind die Leute, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, statt sich mit dem Geld vom Staat zu begnügen.


    Tja, wenn letzten Endes vor allem die zurückbleiben, die keine Eigeninitiative an den Tag legen - vielleicht. Viele, viele Ostdeutsche hatten nach der Wende Möglichkeiten, von denen sie vorher nur geträumt hatten. Viele haben sie genutzt. Andere nicht. Andere wieder hatten einfach Pech - auch das gehört zu einer freien Gesellschaft. Alle hatten damals die gleiche Ausgangssituation. Einige haben etwas daraus gemacht, andere nicht.
     
  7. Creep

    Creep Guest

    AW: Widerstand gegen Extreme

    Das war bewußt provozierend gemeint ;)
    Ich frage mich nur, in welcher DDR Du gelebt hast, wenn dort jeder systemkritische Meinungen vertreten konnte (dazu gehört auch das Plakat auf der Demonstration), und nicht daran gehindert wurde. Vielleicht griffen die nur in Berlin so rigoros durch, und woanders war heile Welt?
     
  8. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Widerstand gegen Extreme

    Punkt 1: also Du willst das alle in den Westen kommen und aus dem Rest Agrarland machen, wenn es hoch kommt.

    Punkt 2: Demos auf der Staße waren nur zum ersten Mai erlaubt. Und das eher nur mit Forderunegen nach Frieden, das wissen wir beide. Aber Privat, in der Kneipe, vorm Parteisekretät der Abteilung, vom Meister und und, habe ich immer meine Meinung gesagt und die wurde respektiert. Vorm Arbeiter hatte man auch "Angst".
    Die Story wegen der Nachtstreiks habe ich schon erzählt.
    Ein verbales Honecker ist S c h w e i ß e ist eh kontraproduktiv.
    Das kannst zwar jetzt zu Schröder sagen, nutzt es was? Ist das eine Gestaltung?
     
  9. Creep

    Creep Guest

    AW: Widerstand gegen Extreme

    Nein - obwohl das rein ökologisch sicher nicht die schlechteste Idee wäre ... hmmm ...

    Aber mir ist jeder, der im Westen eine Arbeit findet und diese annimmt, lieber als jemand, der dies könnte, aber lieber in seiner gewohnten Umgebung bleibt, Sozialleistungen in Anspruch nimmt und vielleicht auch noch stolz darauf ist, daß er noch nie im Westen war.

    Was wir in Ostdeutschland wirklich brauchen, sind Versuche, sich selbständig zu machen. Selbst wenn jeder 2. damit scheitert, wird sich die Situation effektiv bessern. Das dies gerade in den frühen 90ern massiv behindert wurde, habe ich immer kritisiert, das hast Du sicher auch mitbekommen.

    Da kommen wir der Sache doch schon näher. Genügt Dir diese Freiheit? Findest Du es akzeptabel, daß Kinder von ihren Eltern lernen müssen, was sie in der Schule sagen dürfen, und was nicht?

    Natürlich konnte ich in Ostdeutschland auch meine Meinung sagen - unter Freunden. Natürlich habe ich auch schon damals nur von der "Zone" oder der "sogenannten DDR" gesprochen. Aber eben nur im "geschlossenen Nutzerkreis". Wir hatten auch das Glück, einige Lehrer zu haben, mit denen man im gewissen Rahmen kritisch reden konnte. Aber man mußte auch hier seine Grenzen kennen. Das verstehe ich nicht unter freier Meinungsäußerung.

    Heute haben wir auch kein Recht auf freie Meinungsäußerung. Es gibt Tabuthemen, die man nicht ansprechen darf, wenn man nicht negative Folgen in Kauf nehmen will. Dazu kann man stehen, wie man will.


    So etwas sage ich auch nicht. Es gab Dinge unter der SED, die wir heute gern hätten. Die hohe Beschäftigungsquote für Frauen, die Kindergärten für alle, die Betreuung nach der Schule, und und und. Die Sache ist die, zu welchem Preis wurde dies erkauft?

    Ich sage konkret für mich, daß ich unser heutiges System der DDR jederzeit vorziehe, trotz aller Fehler und Ungerechtigkeiten. Das sage ich auch noch, wenn ich selbst von Arbeitslosigkeit bedroht bin - und das war ich schon. Hier bin ich das, was ich selbst aus mir mache.
     
  10. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Widerstand gegen Extreme

    Ich gönne Dir deine Einstellung auch vom Herzen. Jeder sucht sich so sein bißchen Glück im Leben. Das mache ich auch.

    Ich habe die Möglichkeiten die die DDR bot ausgenutzt , und tue dies auch jetzt. In so fern sind wir uns beide ähnlicher als Du denkst.

    Nun jedem vorzuschlagen sich selbstständig zu machen halte ich aber für ein Witz.
    Ich kenne schon drei Leute die auf den Kopf gefallen sind. Selbst das Arbeitsamt warnt schon unter vorgehaltener Hand vor der Ich-AG. Schon diese Hartz-reform gilt als gescheitert. Die nächste wird auch keine Wende auf dem Arbeitsmarkt bringen.