Was macht ihr so beruflich?

Anzeige

Hallo Leute,

keine Ahnung ob es so einen Thread hier schon gibt

 

Sehr gute Idee. Und du so?

Ich bin Lagerarbeiter und liege knapp über Mindestlohn. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Geld ist aber zum Glück nicht alles und alles ist besser, als dem Staat oder der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen, auch wenn es für mich sicher fast lukrativer wäre (plus die viele Freizeit, die man ja nicht mit Geld bezahlen kann).

Ich selbst hatte vor ca. einem Jahr einen ähnlichen Thread gestartet (aktueller Beruf und Traumberuf). Resonanz war nicht so prall. Ja, wir Deutsche sind schon ein komisches Volk- immer diese Geheimniskrämerei. Als ob ein Forenmitglied wegen irgendeines hier getätigten unbeabsichtigten Hinweises auf den Wohnort und Arbeitgeber/ Beruf morgen auf der Matte stehen würde oder einen Bettelbrief/-PM wegen eines erwarteten überdurchschnittlichen Gehalts schicken würde.

Schämt man sich, weil man im unteren Lohnsegment arbeitet und weniger hat als die große Masse? Oder ist es einem vielleicht sogar peinlich, mit 100k und mehr pro Jahr nach Hause zu gehen

Wir sind doch eigentlich echt schizophren- einerseits bei allen möglichen Anbietern unsere Daten hinterlassen, fleißig posten, mit Urlaubsfotos bewusst oder unbewusst angeben, aber in Threads wie diesen wird man plötzlich wach und gibt nicht das kleinste Detail preis.

 

Ich habe über verschiedene Zeitarbeitsfirmen als Lagerhelfer gearbeitet, und dort immer unterschiedlich verdient. Gelernt habe ich mal Holzbearbeiter, aber nie in dem Beruf gearbeitet. Zurzeit mache ich eine Umschulung zum Fachinformatiker für SystemintegrationEnde März habe ich dann meine erste Zwischenprüfung.

Viele Grüße
Peter

 

ich bin gelernter gärtner, 3 jahre zierpflanzenbau, danach 3 jahre garten- und landschaftsgestaltung.
seit 8 jahren bin ich rentner, und geniesse das, keine diktatur der uhr mehr, einfach leben wie es gefällt, wie z.b. um diese zeit am pc rum zu hängen, das nicht nur am wochenende, sondern auch unter der woche.

 

Es können hier gerne mehr Leute posten

 

okay

Ich bin Maurer. wobei aber mein Schwerpunkt und auch meine Fähigkeiten nicht unbedingt beim Häuslebauen liegt. sondern eher im Betonbau und auch Tiefbau.

seit ich 50ig bin fällt es mir tatsächlich immer schwerer auf der Baustelle. ich hätte jetzt noch 10 jahre bis ich mit 65 in Rente gehen könnte ohne Abzüge. mal schauen.

 

grundsätzlich muss ich sagen, dass hat jetzt nichts mit der heutigen zeit zu tun mit sozialen Medien etc. hatte ich in jungen Jahren überhaupt kein Selbstbewusstsein was meinen Beruf angeht und das ich aus einer Landwirtschaft komme. keine Ahnung warum ich so dachte. ich dachte dass frauenvolk will keinen Maurer und eine Bauernhof Bub schon gar nicht. erst viel viel später hab ich begriffen das ich gar keine schlechten Job habe. und was den Bauernhof betrifft so hab ich Haus und Hof geerbt. was will man eigentlich mehr?? aber ich hab das alles überhaupt nicht zu schätzen gewusst. bis mir irgendwann mitte 30ig dann schon klar geworden ist das man sich dessen nicht schämen muss...

 

Gelernt wurden Trockenbau und Zweiradmechanik. (Fahrrad).

Zwischendurch als alles mögliche gearbeitet und jetzt Kabelknecht für Stuttgart 21.

Lange geht das wegen der Knochen nicht mehr. Dann muss irgendwas anderes her. Habe ja noch locker 30 Jahre vor mir bis es in die Tonne geht.

Einen Traumberuf hatte ich nie.

 

Und - ist es gut ausgegangen wie ich vermute?

In letzter Zeit war ich nur sporadisch hier im Forum und habe diesen interessanten Thread erst jetzt entdeckt.

Dann schreibe ich mal was dazu, denn ich finde es schon bemerkenswert, dass Leute zum 10x oder häufiger posten, was sie denn so gegessen haben, aber beim Beruf verschlägt es bis auf die positive kleine Minderheit hier allen die Sprache - warum eigentlich?

Es waren damals eher unselige Zeiten, aber da war mal von Arbeitern der Stirn und welchen der Faust die Rede. Immerhin von der letzteren Gruppe gibt es ein paar interessante Äußerungen hier - mein Respekt gilt euch! Dann will ich mich mal als erster ehemaliger Arbeiter der Stirn äußern.

Allerdings habe ich als Student in einer Stahlfabrik und auch auf dem Bau gearbeitet, weil ich Geld brauchte. Daher kann ich dich gut verstehen Ulti.

Ich hatte zunächst keinen Traumberuf im Kopf, sondern ein Traumziel. Ich wollte etwas machen, was international war oder mit dem Ausland zu tun hatte.

Der Fluglotse bei Eurocontrol klappte nicht, weil sie damals keine Brillenträger genommen haben. Dann wollte ich in den Auswärtigen Dienst. Immerhin wurde ich aus über 200 Bewerbern in die Endausscheidung in Bonn über 2 Tage eingeladen. Einen der knapp 30 Plätze habe ich dann doch verpasst - vermutlich spielte dabei auch der längere Bildungsabfall durch die (unfreiwillige) Zeit bei der Bundeswehr eine Rolle.

Also bin ich dann Lehrer in Berlin geworden und habe dort wenigstens einiges von der wilden Zeit in den 70ern erlebt. Meinen Auslandstraum habe ich aber nicht aufgegeben. 1980 hat es denn endlich geklappt, und ich ging über 7 Jahre an eine Firmenschule in Afrika.

Über meine Anfangszeit möchte ich euch mal ein Video zeigen, denn das Filmen war damals schon mein großes Hobby. Ihr dürft mich gern zu weiteren Einzelheiten befragen. Inzwischen bin ich schon eine Weile im Ruhestand.