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Wandhalterung im ungeschützten Bereich - Wie Erdung anbringen?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von gdogg2003, 12. September 2021.

  1. gdogg2003

    gdogg2003 Senior Member

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    Hallo zusammen,

    ich plane gerade die Montage einer Sat-Anlage an einem Hausanbau mit Flachdach (an einem Fachwerkhaus).
    Die Wandhalterung für die Schüssel muss dabei relativ hoch gesetzt werden, also im oberen Bereich bis zum Flachdach. Bedeutet, dass ich keinen geschützten Winkel mehr habe und somit einen 16mm² Erdungsleiter anbringen muss.

    Die Zuleitung des Erdungsleiters könnte nach dem Durchbohren der betroffenen Wand von innen verlegt werden. Bis zur HES sind es über den kürzesten Weg ca. 5-7 m. Also alles machbar.

    Die Wandhalterung (Kathrein ZAS61) wird wie gewöhnlich außen an der Wand montiert. Nur stellt sich für mich die Frage, wie ich den Erdungsleiter im Außenbereich an der Halterung befestige..?
    Bei bereits installierten Antennenmasten, die üblicherweise bis in den Innenbereich ragen, kann man innen ganz einfach eine Erdungsbandrohrschelle anbringen. Rein theoretisch geht das an einer Wandhalterung natürlich auch, habe ich so aber noch nicht gesehen. Auch weiß ich nicht, wie es mit Korossion aussieht. Sowohl bei der Schelle, wie auch dem freiliegenden CU-Innenleiter.

    Gibt es hierzu eine VDE-Empfehlung oder "Best practise"-Ausführungen?

    Besten Dank schon mal.
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Innenverlegung von Erdungsleitern mit gefährlichen Näherungen zu Personen und anderen Elektroleitungen ist zwar normativ nicht untersagt aber trotzdem schlecht. :rolleyes:

    Empfehlung würde ich die Forderung der IEC bzw. DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02 nicht nennen, dass Verbinder und Leiter nach Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig sein müssen. :)

    Wie an Antennenmasten genügt auch an der Wandhalterung eine Banderdungsschelle DEHN 540 103 aus NIRO, die als erdungstechnisch eierlegende Wollmichsau sowohl für ein- oder mehrdrähtigen Kupferdraht wie auch 50 mm² Blitzableiterdraht aus St/tZn, Alu oder Alu-Knetlegierung zertifiziert und auch für Außenanschluss von Kupferdraht korrosionsverträglich ist. Die gibt es auch noch unter KATHREIN-Label.

    Für den Anschluss am Fußpunkt ist eine HES für Blitzschutzpotentialausgleich mit Zugklemmen nötig, die man die aus Normunkenntnis fast nie vorfindet. Eine HES ohne Zugklemmen sollte eine Elektrofachkraft wechseln, die auch weiß, dass die Verbinder zertifiziert sein müssen, dann musst du auch keinen Eli mit Kopfschütteln ertragen. :D
     
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  3. gdogg2003

    gdogg2003 Senior Member

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    Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

    Die Innenverlegung des Erdungsleiters würde ich unabhängig von den Koaxialleitungen verlegen. Sowohl bei der Außendurchführung, wie auch im Innenbereich einzeln und getrennt. Den Erdungsleiter könnte ich im Innenbereich zudem in einem FFKuS-EM-F 20-Wellrohr komplett eigenständig bis zur HES führen. Das ganze Unterputz. Andere Optionen habe ich leider nicht, auch vom Aufwand betrachtet.

    Bezugnehmend auf die Banderdungserdungsschelle DEHN 540 103 aus NIRO: Hier wäre ja trotzdem noch der Cu-Innenleiter der Erdung im Außenbereich dran geschraubt. Das ist dann bzgl. Korrosion/Oxidation unbedenklich, oder?
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Bei Innenableitung ist die Einhaltung normkonformer Trennungsabstände illusorisch und dann sollte man konsequenterweise auf das Prinzip möglichst enger Vermaschung des Erdungsleiters jedenfalls mit den LNB-Kabeln umsteigen. Den kann man dann auch als PA-Leiter nutzen, ein parallel geführter 4 mm² PA-Leiter ergibt bei Innenableitung von Erdungsleitern keinen Sicherheitsgewinn.

    Man orientiert sich in solchen Fällen am besten am Schutzprinzip für Mobilfunkantennen nach DIN VDE 0855-300 mit möglichst enger Außenableitung des Erdungsleiters und der LNB-Kabel und Innenverlegung der Teilnehmerkabel. Eine Klasse besser wäre eine getrennte Fangeinrichtung auf dem First, die ohne Näherungen auf der Nordseite niedergeführt wird. Da bekomme ich in Erinnerung an eine DIY erstellte Fangeinrichtung mit querstehender Fangstange aber Zweifel ob das diesmal fachgerechter wird. :)

    Formal ist nach aktueller Normausgabe noch gefordert, dass berührbare Erdungsleiter in einem PVC-Rohr mit 3 mm Wandstärke (!!!) zu verlegen sind. Das wurde aus einer abgelösten Blitzschutznorm übernommen, dass dort aber schon lange auf 3-fach besser isolierendes hochvernetztes PE umgestellt wurde, erst zu spät bemerkt. In der nächsten IEC 60728-11 ist der Passus gestrichen.

    Diese Erdungsschelle ist der einzige mir bekannte Verbinder, der im Hochspannungslabor für einen PA-Leiter aus 4 mm² Cu mit Klasse N = 50 kA blitzstromtragfähig geprüft wurde. Wenn möglich einen kombinierten Erdungs- und PA-Leiter abstandslos zu den LNB-Kabeln AUSSEN verlegen und den Eingangs-PA nach der Einführung ins UG vornehmen.

    Alles andere außer einem durch eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft getrennten Blitzschutz sehe ich nicht als sinnvoll an.
     
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