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Vernünftige Unicable Komponenten und Signalpegel

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Paule2022, 15. Januar 2022.

  1. Paule2022

    Paule2022 Neuling

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    Guten Abend allerseits,

    ich wollte die in unserem Einfamilienhaus vorhandene Verkabelung schon länger auf Unicable umrüsten, da wir Fernseher, die an einem Strang hängen, immer nur abwechselnd benutzen können. Da die Installation schon älter ist und uns Kabelwege sowie -qualität unbekannt sind, habe ich einen Technirouter 5/2x4 G-R und eine Axing SSD-5-18 zum Testen besorgt und die vorhandenen Fernseher damit einzeln getestet. Einen Fernseher musste ich leider an der alten Dose testen und bei dem traten durchgehend Artefakte (Klötzchen) auf. Vor einiger Zeit hatte ich mir mal ein SatLink WS-6933 gekauft, um die Schüssel auszurichten. Auf diesem Messgerät wurde mir ein Signalpegel von 83 dBµV angezeigt, jedoch keine Bitfehler. Ich vermute, dass das Signal zu stark war. Die anderen Fernseher schienen auf den ersten Blick gut via Unicable zu funktionieren.

    Jetzt habe ich bei meinen Recherchen aber durchaus kritische Stimmen zu Technisat gelesen und frage mich, ob der Technirouter eine solide Wahl ist, wenn uns 2x4 Teilnehmer ausreichen? Ich brauche nicht unbedingt die neueste Technik. Es geht mir eher darum, dass die einmal installierte Technik viele Jahre zuverlässig funktionieren sollte und sowohl die alten Geräte als auch später angeschaffte Geräte einfach kompatibel sind. Der alte Multischalter hat noch diese typisch rechteckige Bauform mit integriertem Netzteil und Lüftungsschlitzen. Beim Technirouter erhält man inzwischen eine klassische Wandwarze als Netzteil dazu, die mich hinsichtlich Dauerbetrieb auf dem Spitzboden zumindest skeptisch werden lässt. Weiterhin habe ich Kritik an etwas mit dem Namen dCSS gelesen und bin mir nicht sicher, ob ich den Technirouter lieber zurückgeben soll. Natürlich würde ich ihn lieber behalten, da er günstig war und ich mit seinem Ausgangspegel bereits alles gemessen und durchgerechnet habe, aber wenn die verbaute Technik problematisch ist, dann natürlich nicht. Kann mir da jemand helfen?

    Bei meinen Messungen mit dem Technirouter habe ich festgestellt, dass es zwischen niedrigen und hohen Transpondern einen signifikanten Signalpegel-Unterschied von ca. 9 dBµV zu geben scheint…
    Messung Unicable mit SCR-Frequenz 1284 direkt am Ausgang des Technirouters:
    Transponder 10773 Mhz…Ber: 1.0E-09, PWR 93 dBµV, S/N 12.0 dB, S: 93%, Q: 58%
    Transponder 12604 Mhz…Ber: 1.0E-09, PWR 102 dBµV, S/N 14.7 dB, S: 99%, Q: 72%
    Die Werte haben mich erstaunt, weil ich zuvor die selben Transponder am Ausgang des alten Multischalters (also ohne Unicable) gemessen habe…
    Transponder 10773 Mhz…Ber: 1.0E-09, PWR 70 dBµV, S/N 12.5 dB, S: 70%, Q: 61%
    Transponder 12604 Mhz…Ber: 1.0E-09, PWR 69 dBµV, S/N 14.9 dB, S: 69%, Q: 73%
    Ich verstehe nicht, warum es bei Unicable zu diesem deutlichen Signalpegel-Unterschied kommt. Setzt Unicable nicht den vom Empfänger angeforderten Transponder immer auf die vom Empfänger vorgegebenen Unicable-Frequenz um? Das wäre in diesem Fall doch konstant 1284. Wieso gibt es dann diesen großen Unterschied?
    Und wie passt es zusammen, dass beim alten Multischalter die SNR-Werte der beiden Transponder deutlich abweichen, während sie vergleichbare Signalpegel aufweisen?

    Vielen Dank und herzliche Grüße
    Paule
     
  2. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Ja, es wird für jedes Userband auf eine feste Frequenz umgesetzt. Aber warum sollte daraus per se auch ein Transponder-unabhängiger Pegel resultieren? Die Umsetzung erfolgt ja nicht so, dass der jeweils angeforderte Transponder demoduliert und diese Info auf einen zunächst komplett unabhängig vom gewünschten Transponder generierten Träger aufmoduliert wird. Vielmehr wird das Eingangssignal durch Mischen mit einer Oszillatorfrequenz auf die Userbandfrequenz verschoben (… nicht ganz unähnlich der Verschiebung der Sat-Downlinikfrequenz auf die Kabel-Übertragungsfrequenz). Würdest Du vor den für den gewählten Transponder zuständigen Eingang des TechniRouters einen Dämpfungsregler einreihen, sähe man die Abregelung am Eingang auch am Einkabelausgang.

    Das allein erklärt noch nicht, warum man trotz weitgehend gleichem Eingangspegel rund 9 dB Unterschied am Ausgang sieht. TechniSat gibt die Verstärkung zwar mit 17 … 22 dB an, hohe Frequenzen werden danach mehr verstärkt als niedrige. Dabei bleibt aber unklar, ob sich diese Frequenzabhängigkeit auf eine eingangs- oder ausgangsseitige Verstärkung bezieht. Wenn man das früher für Unicable sehr bestimmende Szenario mit am Ausgang in Reihe geschalteten Dosen und längeren Kabelwegen denkt, wäre eine auf der Ausgangsseite - also nach der Frequenzverschieberei – ansetzende frequenzabhängige Verstärkung sinnvoll. Die trüge dann allerdings nichts zum gemessenen Unterschied für ein und dasselbe Userband bei. Bleibt also offen. Außerdem spielt im Vergleich mit den Verhältnissen am Ausgang des vorhandenen Multischalters die Frequenzabhängigkeit dessen Verstärkung eine Rolle.


    Der TechniRouter ist vom Konzept her schon ziemlich betagt. Bereits im Grundverfahren, mit dem der TechniRouter arbeitet, gab es zig Einkabelumsetzer von Mitbewerbern mit einer sog. AGC = automatic gain control Mit AGC sieht das anders aus, der Ausgangspegel ist (weitgehend) unabhängig vom Pegel in der Zuführung. Eine AGC sorgt auch dafür, dass alle Userbänder etwa dasselbe Pegelniveau erreichen (> Jultec > Technische Infos → AGC-Funktion).


    Mit dCSS hat dieser TechniRouter (… anders als die neuen Typen) nichts zu tun. Es gibt aber einen anderen Schwachpunkt dieser älteren Typen: Jeweils zwei Umsetzungen werden über denselben I²C-Bus gesteuert, wodurch (natürlich ungewollt) das Aktivieren / Deaktivieren / Umtunen des einen Userbands zu kurzen Bildhänger des anderen (über I²C) gepaarten Userbands führen kann (…. nicht muss, hängt auch von Userband- und Transponderfrequenz ab). Das macht – zusammen mit der fehlenden AGC – den TechniRouter für mich sicher nicht zu ersten Wahl.

    Wenn Netzteil, dann ist ein externes nicht so falsch. Denn Netzteil-Defekte sind nicht so selten, und mit externem ist ein Tausch relativ einfach. Konkret geht meist ein Elko kaputt. Die gibt's allerdings nicht nur im Netzteil. Unter diesem Gesichtspunkt wäre ein Einkabelumsetzer ohne Elko von Vorteil.
     
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  3. Paule2022

    Paule2022 Neuling

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    Hallo raceroad,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Abgesehen von den potentiellen Bildhängern stört mich die unerklärliche Schwankungsbreite beim Signalpegel, da dies aus meiner Sicht ein Optimieren auf den oberen Bereich des Normpegel-Fensters erschwert. Wenn dies z.B. bei Jultec durch AGC verbessert wird, werde ich einen Einkabelumsetzer von denen besorgen.

    Hat es eigentlich einen negativen Einfluss auf die Signalqualität, wenn man für die Versorgung von mehreren Ableitungen einen SAT-Verteiler verwendet? Ich finde bei Jultec nur 2-fach-Verteiler, kann mir aber vorstellen, dass es in alten Installationen oft mehr als 2 Ableitungen gibt. Bedeutet das, dass man generell besser Umsetzer mit der erforderlichen Anzahl an Ableitungen benutzen sollte?

    Die maximale Receiverlast bei Einkabelumsetzern wird von Jultec z.B. mit 185 mA zuzüglich LNB angegeben. Unsere Installation stammt noch von den Vorbesitzern und ist vermutlich mindestens 10 Jahre alt. Diesbezüglich beschäftigen mich 2 Fragen:

    1. Ich habe gelesen, dass LNBs praktisch so gut wie immer Längsregler verbaut haben und die 9V-Versorgung von Jultek daher als besonders stromsparend gilt. Allerdings gab es auch einen Kommentar, der auf das dadurch häufiger notwendig werdende Entfernen von Eis und Schnee am LNB hinwies. Es erscheint mir logisch, dass ein Längsregler mit weniger Spannnung auch weniger Abwärme produziert. Da wir an unser LNB wirklich nur sehr schwer rankommen, frage ich mich, ob der Hinweis ernst zu nehmen ist?

    2. Ich weiß leider nicht, welcher LNB bei uns verbaut ist. Ist trotz unbekanntem Quattro-LNB anzunehmen, dass nahezu jeder Fernseher die erforderliche Stromversorgung gewährleistet, oder sollten wir vorsichtshalber ein JNT19-2000 einplanen?

    Vielen Dank und herzliche Grüße
    Paule
     
  4. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Ein Verteiler macht das Signal nicht per se schlechter (= verminderte Signalqualität), sondern nur leiser (= reduzierter Pegel / reduzierte Signalstärke). Die Pegelreduzierung durch einen oder gar mehrere kaskadierte Verteiler muss berücksichtigt werden, aber zwischen niedrigster und höchster nach Norm zulässiger Leistung liegt Faktor 1000, mit Reserve immer noch 100.

    btw:. Typisch für alte Installationen waren doch (… als anfangs wichtigstes Einsatzgebiet von "Unicable") Verteilnetze mit in Reihe geschalteten Dosen und damit (bei gleicher Teilnehmerzahl) weniger Ableitungen, als das heute mit einem Sternnetz der Fall sein sollte.

    Kleinere Cluster bedeuten mehr Zuverlässigkeit, vor allem, weil ohne Gegenmaßnahmen bereits ein falsch konfigurierter Receiver / TV oder einer mit fehlerhafter Einkabel-Implementierung alle anderen an der Wahl des für sie nötigen Transponders hinder kann. Die größere Bedeutung hat das aber, wenn mehrere Wohnungen zu versorgen sind. Dies sollte vorzugsweise mit eigenem Port pro Wohnung oder, wenn das nicht realisierbar ist, durch die Verwendung von intelligenten Antennensteckdosen erfolgen, die nur zulässige Kommandos zur Stammleitung durchlassen. Wenn im privaten Bereich alle Endgeräte unter eigener Kontrolle liegen, sind in einer P/L-Abwägung auch größere Cluster tolerierbar

    Dieses Argument mag vom Grundsatz her stimmig sein, ist mir aber dennoch neu. Sicher kann Schnee vor dem Feed des LNBs den Empfang zunichtemachen. Da nützt dann eine Reflektorheizung alleine auch nichts mehr. Delta hatte einmal ein beheiztes LNB im Programm. Leider finde ich auf die Schnelle nichts in meinem Archiv, aber meiner Erinnerung nach gab es ein Heizelement um den Feeddeckel herum. So würde das jedenfalls Sinn machen. Wenn in einem LNB ein Längsregler in der Größenordnung 2 W (10 V x 200 mA) ein ganzes Stück entfernt vom Feed "verbrät", reicht das nach meiner Einschätzung für einen halbwegs zuverlässigen Schutz vor Vereisung / Schnee-Blockade nicht aus.

    Sorry, aber für ein unbekanntes LNB kann ich keine Vorhersage machen.
     
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  5. Paule2022

    Paule2022 Neuling

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    Hallo raceroad,

    das verstehe ich natürlich. Ist eine Vorhersage, ob der unbekannte LNB 9 Volt tauglich ist, ebenso wenig möglich? In dem Fall müsste ja vermutlich der LNB getauscht werden...

    Vielen lieben Dank nochmal für Deine Hilfe.

    Herzliche Grüße
    Paule
     
  6. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Unbekanntes LNB bleibt unbekanntes LNB: Im Sinne von Statistik kann man sagen, dass mehr LNBs mit der auf 9 V reduzierten LNB-Versorgung klarkommen als nicht.

    Vor dem Hintergrund, dass möglicherweise nicht jeder TV in der Lage ist, die Systemlast (JRS... + unbekanntes LNB) sicherzustellen, wurde ja bereits nach einem optional anschließbaren Netzteil gefragt. Die auf 9 V reduzierte LNB-Spannung gilt nur für die Versorgung aus den Endgeräten, mit Netzteil hängt die Versorgungsspannung von der Spannung eines Netzteils ab. Das NT müsste nicht zwingend das JNT19-2000 sein > man könnte die Funktion auch mit einem am Netzteil-Eingang eines JRS... angeschlossenen Receiver testen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2022
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  7. Paule2022

    Paule2022 Neuling

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    Ein hervorragender Tipp mit dem Receiver zum testen! Wir haben noch einen Ausrangierten der tadellos funktioniert, den könnten wir dann so lange zweckentfremden bis ein passendes Netzteil da ist. Tausend Dank!