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Verkabelung: Durchgangs(/End)dosen statt T-Splitter

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von Roebke, 27. Februar 2019.

  1. Roebke

    Roebke Neuling

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    Hallo,

    ich hätte als Laie im Bereich Coax-Technik mal eins zwei Fragen zum Thema Durchgangsdosen etc.

    Zur Ausgangslage: Ich wohne in einem Dreifamilienhaus (2. OG), Einspeisung des DVB-C-Signals erfolgt vom Keller aus sternförmig per Splitter (1 Strang je Wohnung, 6 dB Dämpfung). In der Wohnung läuft das Signal auf eine Multimediadose (TV, Radio, Internet), Typ Kathrein ESM 40/G (Produktdetail). Am TV-Anschluss der Dose hing ein T-Verteiler (Durchgangsdämpfung 3,5 dB; Entkopplung 22 dB), von dem aus das Signal in den nächsten Raum geleitet wurde (ca. 13m). Dort befindet sich das nächste T-Stück (gleiche Spezifikationen), an welchem ein TV Gerät und ein weiteres in einem dritten Raum mit je 5m Zuleitung angeschlossen waren. Der Empfang war soweit auch gut, sowohl an den TV-Geräten an jedem Verteiler als auch am Internet-Port an der Dose direkt. Sinnvolles Messwerkzeug besitze ich leider nicht, aber einen Screenshot von der Fritzbox an der Dose hätte ich anzubieten (falls man daraus sinnvolle Infos gewinnen kann).

    [​IMG]

    Durch Renovierung ist die ganze Geschichte derzeit bis zur Dose im Wohnzimmer abgebaut. Daher kam die Frage auf, ob die Zimmer unter den gegebenen Bedingungen auch ohne Probleme direkt mit Aufputzdosen ausgestattet werden können. Dass dazu die Dose im Wohnzimmer ausgetauscht werden muss (da keine Durchgangsdose), ist mir natürlich klar, allerdings bin ich bei der Auswahl der drei Dosen etwas überfordert. Meine Frage wäre daher, ob mir mit diesen Infos jemand weiterhelfen kann und eventuell eine Idee hat, was für Dosen in Frage kommen könnten und welchen Ansprüchen das Coax-Kabel dazwischen genügen müsste.

    Danke im Vorraus
     
  2. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Am sog. T-Verteiler wird außerdem ein TV direkt angeschlossen sein, denn sonst bräuchte man den ja nicht. Verteiler nach dem TV-Ausgang ist auch nötig, da der Buchsenausgang der ESM 40 nur UKW überträgt.

    Das geht nicht, ohne dass für einen höheren Pegel in der Zuführung gesorgt wird. Weniger Dämpfung als mit einer selektiven Stichdose wie der ESM 40 geht nicht. Die ESM 40 dämpft am Modemanschluss nur um 3,5 dB, und das ergibt Downstream einen vom Modem angezeigten Pegel von ca. 2 dB(mV). Selbst für nur zwei Dosen in Reihe müsste man (aus dieser Dosen-Baureiche von KATHREIN) mit einer Durchgangsdose starten (ESM 41), die am Modemport um 13,5 dB dämpft, so dass der Downstreampegel auf – 8 dB(mV) fiele. Für einen zuverlässigen Betrieb ist das zu wenig. Upstream sieht das mit vom Modem angezeigten bereits gut 50 dB(mV) noch schlechter aus.

    Ohne dass der Netzbetreiber für einen höheren Übergabepegel sorgt, bliebe für eine saubere Installation nur, vom TV-Ausgang auf einen eigenen Verstärker zu gehen, der die Versorgung der wohl drei für TV gewünschten Dosen übernimmt.
     
  3. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Ich sehe da noch ein Problem:
    Wenn das wirklich ein 3-fach-Verteiler im Keller ist (die 6 dB Dämpfung deuten darauf hin), dann hat der normalerweise nur ca. 25-30 dB Entkopplung zwischen den Abgängen. Wenn da in jeder Wohnung eine ESM40 installiert ist, die nur 1 - 5 dB Auskoppeldämpfung hat, hat man zwischen den Ports in 2 Wohnungen nur maximal 30 + 5 + 5 + Kabeldämpfung (ca. 3 dB) Entkopplung, minimal sind es nur 25 + 1 + 1 + Kabeldämpfung (3 dB). Damit verfehlt man die Teilnehmerentkopplung, die eigentlich zwischen unterschiedlichen Dosen vorgesehen ist: UKW und VHF 42 dB, UHF 36 dB.

    Vor eine ESM 40 gehört nach meinem Verständnis ein Abzweiger - da geht es dann so ab 12 dB Dämpfung im Keller los. Man bräuchte also schon 6 dB mehr Pegel als derzeit - auch im Rückweg (Rückwegverstärker). Dein Rückweg ist ohnehin schon grenzwertig dämpfend, die Fritzbox haut gut was raus.

    Wenn man den 3-fach-Verteiler im Keller lässt (und das wäre sinnvoller, denn dann kann man in den Wohnungen Dosen nachrüsten), müssen Durchgangsdosen verbaut werden. Da geht es dann bei Multimediadosen bei etwa 17 dB Ausgangsdämpfung los, wenn man 3 Dosen in Reihe setzen will (17 - 14 - 11 aus der Braun telecom btv-Serie beispielsweise). Auch hier bräuchte man im Keller verglichen zu jetzt ca. 14 dB mehr Pegel, im Rückweg sogar ca. 16 dB mehr Verstärkung. Der Rückweg ist aber ohnehin zu stark gedämpft, da wären 20 dB mehr Verstärkung schon angebracht (4 dB niedrigerer Sendepegel als bisher). @raceroad , schau mal bitte drüber, ich bin so lange raus aus sowas. ;)

    Wenn eine größere Sanierung ansteht, sollte das mal mit den anderen dort Wohnenden abgesprochen werden. Vielleicht hätten die auch gern mehr Dosen, dann könnte man das mal insgesamt sauber in Auftrag geben. Da es ein Netz mit Internet ist, dürfte die Dosen-Bastelei in den Zuständigkeitsbereich desNetzbetreibers fallen, also eine kostenpflichtige Leistung werden. Dafür ist dann auch hoffentlich der Rückweg sauber eingemessen.
     
  4. Roebke

    Roebke Neuling

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    Das ist nicht der Fall, die Kabelanlage wurde zuletzt vor ca. 10-15 Jahren grundlegend erneuert (inkl. Zuleitung zum Haus) und in allen drei Wohnungen wurden einfache TV/Radio-Dosen installiert (genauer Typ ist mir leider nicht bekannt). Nur in dieser einzelnen Wohnung wurde vor 2 Jahren die Dose getauscht, weil erst zu diesem Zeitpunkt auch Internet über die Leitung angeboten wurde.

    Ist in diesem Fall etwas schwieriger als gedacht. Bei uns gibt es keinen der großen Kabelbetreiber, wir bekommen das TV-Signal über eine kleine lokale Antennengemeinschaft (Signal ist trotz des Namens DVB-C; klein heißt hier vlt. ein Drittel des Stadtbereichs wird darüber versorgt). Internet kommt wiederum von einem anderen, lokalen Internetanbieter, welcher mit der Antennengemeinschaft eine Mitnutzung ihres Kabels vereinbart hat. Das läuft hier alles relativ provinziell ab, ich kann mich nicht erinnern dass jemals jemand sich von denen um die Installation im Haus gekümmert/interessiert hat.

    Okay, der Verstärker müsste also zwischen Verteiler im Keller und der Dose in der Wohnung, mit entsprechend ca. 14dB im Hin- und 20 dB im Rückweg? Was für ein Gerät wäre denn da sinnvoll?

    Das steht aller Voraussicht nach in den nächsten 5-15 Jahren für mindestes die beiden anderen Wohnungen tatsächlich an, daher gehe ich davon aus dass wir bei dieser Aktion auch die Antennenverkabelung erneuern werden und in diesem Zusammenhang ab der Übergabe des Signals hinter der Hauswand neu konzipieren werden. Von daher würde ich jetzt vielleicht nur so umbauen, wie es finanziell und vom Aufwand für diesen Überbrückungszeitraum Sinn macht. Also wahrscheinlich macht es von daher wohl am ehesten Sinn, die bisherige Verteilung wieder aufzubauen und zu hoffen, dass es die Jahre noch so hält :D
     
  5. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Soll denn das Modem an eine andere Stelle? Wenn nicht, macht ein Verstärker mit Rückweg die Sache unnötig kompliziert. Wie das (mit Modem an bisheriger Stelle und ohne UKW) einfacher geht, steht oben.

    Ein den Nenndaten nach neutraler Umbau inkl. Internet an allen Dosen wäre, dem Verteilerausgang für Deine Wohnung einen ZGV 12-65 A nachzuschalten (+ F-Abschlusswiderstand auf freiem Ausgang) und – wenn je Dose ein TV-Port reicht – mit ESM 41 > ESM 41 > EMS 42 (+ Dosen-Abschlusswiderstand) durchzustufen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2019
  6. elo22

    elo22 Silber Member

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    Die genannte Dose ist eine »Einzelanschlussdose für Stichleitungs- und Stern-Verteilsysteme«. Ergo ist das davor ein Abweiger und kein Verteiler. Wenn man hier mehrere Dosen braucht muss im Keller aus der Wohnungsleitung eine Stammleitung gemacht werden. Hier braucht es einen (Netzbetreiber) Fachmann der die passenden Dosen raussucht und die Anlage entsprechend einmisst. Und wenn man schon renoviert dann bitte auch unter Putz.

    Lutz
     
  7. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Sollte es pauschal sein, ist es aber nicht:
    3.fach Abzweiger mit 6 dB an den Taps geht nicht.


    Ich sehe das etwas pragmatischer: Für das, was vielleicht falsch gemacht wurde, ist der TE nicht verantwortlich. Formal darf er nichts ändern, aus technischer Sicht spricht nichts gegen einen pegelneutralen (!) Umbau. Ob Stichdosen nach dem Verteiler falsch sind, kann ich noch nicht einmal sicher sagen. Die genannten 42 dB Entkopplung werden zwar bestimmt verfehlt, gelten aber nur für UKW und VHF im 7 MHz-Frequenzraster. Bzgl. der 36 dB bin ich nicht normfest, meine aber, dass die für Analog-TV im UHF vorgegeben waren. Je nach dem, was eingespeist wird, kann es also sein, dass nur noch der 30 dB-Wert eingehalten werden muss, was für etwas höher dämpfende MM-Dosen auch mit Stichdosen nach einem Verteiler erfüllt sein kann.
     
  8. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Laut einigen Folien von @Dipol beträgt die geforderte Entkopplung zwischen Dosen:

    UKW + VHF 42 dB
    UHF 36 dB
    Sat-ZF 30 dB

    Die Folien sind älter, ob es da was neues gibt inzwischen, weiß ich nicht.

    Ich sehe es so wie @raceroad: statt das ganze Haus aufzureißen und die vermutlich nicht normkonforme Verteilung zu erneuern, kann mans ja mal mit der wohnungseigenen Lösung versuchen. Mit Durchgangsdosen ca. 10 dB Pegelverlust einbringen und mit dem genannten Verstärker diese 10 dB wieder kompensieren. Es wird im Rückkanal aber wohl damit nochmals 2-3 dB gedämpfter und die Fritzbox dreht dann noch weiter auf. Die Vorwegpegel sind, zumindest die an der Fritzbox gemessenen für die 4 Downstreamkanäle, ok.
     
  9. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Zumindest nicht an der Stelle, an der das Modem aktuell betrieben wird. Die vorhandene EMS 40 dämpft am Datenausgang um 3,5 dB, die als Ersatz vorgeschlagene ESM 41 um 13,5 dB, und der ZGV 12-65 A hat auch im Rückweg (2x) 10 dB Verstärkung. Mehr Dämpfung hätte man an der zweiten ESM 41.

    Sollte das Modem vielleicht tatsächlich an die zweite Position, aber sicher nicht an die dritte, könnte man an #2 eine btv MMD 12-HPF (= Hochpass am Stamm) nehmen und an #3 eine "normale" 8 db-Dose.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. März 2019
  10. Radiowaves

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    Die im Ausgangsposting verlinkte Produktdetail hat 1 dB Dämpfung im Rückweg. Das deckt sich auch mit dem PDF, das mir vorliegt:

    [​IMG]

    Damit kommen beim Umbau nochmal ca. 2,5 dB Dämpfung im Rückweg hinzu.