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Unicable mit 8 Teilnehmern und unkonventioneller Kabelführung

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von AllesPlastik, 9. August 2016.

  1. AllesPlastik

    AllesPlastik Neuling

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    Hallo zusammen,

    wir haben ein Haus und möchten gerne von unserem Kabelanbieter weg und auf SAT umrüsten.
    Da kein Blitzableiter vorhanden ist und die für den Blitzschutz eingeholten Kostenvoranschläge den finanziellen Rahmen sprengen würden, überlege ich, die SAT-Schüssel in einer Schutzzone auf dem Balkon in der 1. Etage zu montieren und dann von dort aus alle anderen Geräte zu versorgen. Momentan wird das Kabelfernsehen vom Dachboden aus via 3-Fach-Verteiler sternförmig in die 3 Etagen des Hauses verteilt. Ich würde daher am liebsten auf dem Balkon in der 1. Etage ein Unicable-LNB mit nur einem Strang und 8 Teilnehmern installieren und dieses mit dem Strang der 1. Etage verbinden, um die dort vorhandenen Geräte zu versorgen und die Signale zum Dachboden zu bringen. Auf dem Dachboden würde ich dann das Signal via 2-Fach-Verteiler in die anderen beiden Etagen leiten, um dort die restlichen Geräte zu versorgen.

    Nun habe ich ein paar Fragen und hoffe, dass Ihr mir etwas weiterhelfen könnt:

    Als LNB habe ich z.B. einen UK124 von DurLine gefunden. Sind bei diesem LNB zumindest die "alten" 8 Unicable-Frequenzen auch von älteren Unicable-Tauglichen Geräten ohne Einschränkungen empfangbar? Ich bin mir nicht sicher, ob das LNB "abwärtskompatibel" ist? Wir haben nämlich noch ein paar alte Geräte, die unserer Recherche nach wohl Unicable tauglich sind, aber vermutlich nicht die neuen Jess-Normen beherrschen.

    Kann man aufgrund von Erfahrungswerten abschätzen, ob so eine Verkabelung einen zusätzlichen Verstärker auf dem Dachboden benötigt? Ich schätze mal, dass die Strecke vom Balkon zum Dachboden ca. 15 Meter beträgt. Die Strecke vom Dachboden zur letzten Dose im Erdgeschoss könnte möglicherweise 30 Meter betragen. Die Verkabelung ist schon ein paar Jahrzehnte alt und auf den Leitungen stehen leider keine Eigenschaften drauf. Die im Haus vorhandenen überzähligen Dosen wollte ich entfernen und die Kabel möglichst verlustfrei mit entsprechenden Adaptern verbinden. Die Frage ist jetzt, ob die 65 dB vom LNB bei korrekter Pegelberechnung für die Dosen und Streckenabschnitte ausreichen?

    Mal angenommen ich montiere und verlege alles korrekt in der Schutzzone - dann würde ich doch lediglich einen Potentialausgleich der Anlage mit 4 qmm Cu benötigen?

    Reicht es dann aus, wenn der Potentialausgleich nur am 2-Fach-Verteiler auf dem Dachboden erfolgt?

    Dann habe ich noch eine allgemeine Frage zur Installation solcher Anlagen durch gewerbliche Firmen...ich habe mich in unserem Haus quasi als "Einäugiger unter den Blinden" mit dem Thema SAT-Anlagen vertraut gemacht und mir in dem Zusammenhang auch einige SAT-Anlagen bei Freunden und Bekannten angesehen. Von denen war kaum eine geerdet, obwohl die überwiegend auf den Hausdächern oder auf Garagendächern weit außerhalb der Schutzzonen montiert waren. Der Potentialausgleich war - wenn überhaupt - in der Regel am nächsten zur Verfügung stehenden PE angeschlossen, ganz egal ob der nun 2,5 qmm oder weniger hatte. Lustigerweise hat aber kaum jemand von meinen Bekannten die Schüssel selber montiert, sondern dafür entsprechende Firmen anrücken lassen(oft Radio-Fernseh-Techniker, ein paar haben es aber auch den Dachdecker machen lassen). Jetzt frage ich mich, wie die Firmen mit dem Thema Haftung umgehen? Schließen die cleveren Vertreter der Branche die Haftung dann schon im Angebot aus? So nach dem Motto: Das Angebot umfasst weder Potentialausgleich noch Erdung(Blitzschutz), darum möge sich der Auftraggeber selber kümmern, nach mir die Sintflut, etc.? Zumindest bei den Radio-Fernseh-Betrieben kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass dort so viel Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Vorschriften vorhanden ist. Oder lassen die es bewußt drauf ankommen, weil die Angebote sonst nicht wettbewerbsfähig sind? Mich hat der Kostenvoranschlag nur für den Blitzschutz ja schon umgehauen, dazu kommt dann möglicherweise noch ordentlich Arbeit für den PotentialAusgleich und da oben drauf noch die ganzen Kosten für die SAT-Montage. Würden bei ordnungsgemäßer Planung die meisten Aufträge einfach nicht zustande kommen und ist das der Grund für die zahlreichen Quick-And-Dirty-Installationen in dem Bereich?

    Viele Grüße
    AllesPlastik
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Hallo und Willkommen im Forum!

    Auf der Seite von Dura ist die Userband- und Frequenzzuteilung exakt beschrieben.

    Ausgehend von
    • ~ 85 dB(µV) LNB-Ausgangspegel bei ASTRA-Empfang über 85er Antenne mit 65 dB LNB-Verstärkung
    • ./. spezifische Kabeldämpfung x Länge + Dämpfung der Verteilbausteine und Dosen
    muss das Norm-Pegelfenster von 47 - 77 dB(µV) eingehalten sein. Eine gute Planung erkennt man daran, dass zu den Limits 3 bis 6 dB Abstand eingehalten werden und an den Dosen möglichst gleiche Pegel anliegen.
    Idealerweise erfolgt der PA der Kabelschirme möglichst nahe an der Einführung ins Gebäude. Wenn Antenne und Leitungen ausschließlich in der als sicher bezeichneten Fassadenzone verlegt sind und genug isolierende Trennungsabstände zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen einhalten, ist der PA auch an anderen Stellen tolerierbar. Auch nach Ausbau von Verteibausteinen muss der PA an allen Leitungen erhalten bleiben.
    Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen ist NAV § 13 zu beachten. Ein Eigenleister der normkonform installiert begeht einen geringeren Regelverstoß als ein konzessionierter Elektriker, der nicht erdet und den PA unterlässt.
    Die Zeiten, zu denen man seinen Eli um die Ecke oder RFT nach der für Antennensicherheit maßgeblichen Norm fragen konnte und wie aus der Pistole geschossen eine richtige Antwort DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) bekam, sind lange dahin. Da nur noch wenige EFK-Exoten vertragstreu ein VDE-Auswahlabo vorweisen können, wird nur noch gemacht, was man immer schon gemacht - oder nicht gemacht - hat.

    Eine normkonforme Erdung mit blitzstromtragfähigen Verbindern gehört selten dazu, ein normkonformer PA ist noch seltener.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2016