Und hier zeigt sich der wahre Charakter dieses Systems

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AW: Und hier zeigt sich der wahre Charakter dieses Systems

Gestern ein Bericht über Multijober und Tagelöhner in Deutschland weil die um keinen Preis Geld vom Staat annehmen wollen.
Mal meine Nichte fragen ob sie sich nicht schämt beim Staat auf zu stocken.
Kann doch auch morgens halb drei Zeitung austragen und abends noch putzen gehen wie die Frau im Bericht.
Zwischen den drei Jobs blieb ja noch Zeit sich um zwei Kinder zu kümmern.
Das Arbeitsmodell der Zukunft.

 

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Das ist zweifelsfrei extrem, jedoch sollten sich diejenigen, die sich auf ALG2 "ausruhen" mal eine Scheibe von abschneiden.

Ich hab in meinem Bekanntenkreis auch so einen "Multijobber". In der Spitzenzeit hatte er 5 Jobs gleichzeitig. Darunter eine Teilzeitstelle im Supermarkt, Tankstelle, Zeitung austragen, usw. Natürlich könnte er es einfacher haben. Nur hat er eben Ziele und möchte sich auch mal etwas leisten können. Und er hat verstanden, dass das eben nicht von alleine kommt. Er hat jedenfalls meinen vollsten Respekt -- u.a. auch, weil ich seinen Lebenslauf kenne und das lange Zeit dort ganz, ganz anders aussah.

 

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Ausruhen auf alg2 ist wohl was übertrieben deshalb auch die "".
Jeder Mensch hat wünsche, da ruht man sich nicht mit Geld aus das zum Leben zu wenig ist und höchstens von der Hand in den Mund reicht.
Die in dem Bericht wünschen sich auch einen festen Job mit geregelter Arbeitszeit.
Und wer weiß wie lange die Frau mit zwei Kindern das noch körperlich durch hält schließlich macht sie das schon paar Jahre und wird auch nicht jünger.
Jeden Tag bis in die späte Nacht arbeiten und dann wieder 2.30Uhr aufstehen kann man nur Respekt vor haben.

 

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Richtig erkannt.

Klar. Eine solche Situation ist nicht schön. Doch von nix kütt nix.
Jemand, der sein Leben mit mehreren Jobs selbst in die Hand nimmt, verdient jedenfalls mehr Anerkennung, als diejenigen, die von ALG2 leben und jammern, dass es nicht reicht.

 

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Den Satz sollte man fairerweise um sechs weitere Wörter erweitern:

Jemand, der sein Leben mit mehreren Jobs selbst in die Hand nimmt, verdient jedenfalls mehr Anerkennung, als diejenigen, die von ALG2 leben , sich nicht um einen Job bemühen und jammern, dass es nicht reicht

So würde ich das unterschreiben. Jemand der sich aber redlich bemüht, darf m. E. auch über das Geld jammern, wenn´s hinten und vorne nicht reicht.

Donn

 

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Reichen tut es nie.
Aber wie viel sollte es sein.
Für schwarz-gelb so wenig wie möglich wegen dem Abstandsgebot zu den Niedriglöhnern, is klar.
Aber die Sozialverbände meinen was von 420,- +Miete im Monat.

 

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Naja, wer abseits der Miete 420€ als Alleinstehender über hat, steht nun weißgott nicht ohne Dach und Essen da.

Zu so mancher Zeit (und das ist keine 10 Jahre her) habe ich mir gewünscht im Monat 420€ zum Leben (wie gesagt abseits der Miete und Nebenkosten) über zu haben.

Donn

 

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Das sehe ich etwas anders. In ALG2 kommt man ja nicht von jetzt auf gleich. Im Normalfall sind bis dahin schon 12 Monate* verstrichen, in denen man sich um einen neuen Job bemüht hat.

Wenn ich 12 Monate lang nichts gefunden habe, dann sollte ich mir doch mal so langsam Gedanken darüber machen, ob ich nicht irgendwas an meiner Suche ändern sollte -- und zwar im Interesse aller. Ich hatte auch mal so eine Phase während der IT-Krise Anfang der 0ziger. Da hab ich mir ein hartes Limit von 6 Monaten gesetzt, innerhalb denen ich nach meinem "Idealjob" suche, bevor ich die Strategie ändere. Glücklicherweise hatte ich nach 4 Monaten dann was.

Dabei fällt mir eine interessante Marktlücke ein: Warum wird eigentlich nicht analysiert, warum die Leute erfolglos sind? Was haben die angeschriebenen Firmen denn auszusetzen?
Problematisch dabei: Die bekloppten Antidiskriminierungsgesetze, die den Unternehmen praktisch einen Maulkorb verpassen.

Man müsste die Sache doch mal lösungsorientiert angehen. Du kannst jemanden noch so oft auf irgendwelche Bewerber-Trainings schicken: Wenn der sich schlicht auf die falschen Jobs bewirbt, dann bringt das nix.

*) Es gibt selbstverständlich Ausnahmen, bei denen man auch schon früher in ALG2 rutscht.

 

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Das suggeriert allerdings, es gäbe wirklich für jeden Arbeitssuchenden einen Job, der halbwegs akzeptabel ist. Das ist meiner Meinung nach nicht der Fall.

Was ich meinte auch eher die Härtefälle, denen es zugegebenermaßen aufgrund zum Beispiel des Alters und des Werdegangs kaum mehr möglich ist, einen Job zu finden.

Ich nenne mal (völlig wertfrei) ein solches Extrembeispiel (haltlos und ohne Belege, ohne Berücksichtung von Genossenschaften etc..., einfach nur als Beispiel, allerdings nicht völlig fiktiv).

- Kulibert Kohle
- 53 Jahre alt
- davon 35 Jahre Bergbau / Tagebau
- arbeitslost, Grube geschlossen
- arbeitssuchend
- kann nichts anderes als diesen Job
- Volksschule
- Abfindung
- 70000€ Abfindung (ich sag mal 35x 1 Monatsgehalt)
- 18 Monate ALG1 (24 Monate gibts ja noch nicht)
- anschließend HartzIV unter voller Berücksichtung der erhaltenen Abfindung (also erstmal nüscht)
- Kredit für´s Haus läuft noch bis 63, also bis zur Rente

Nun bewirbt sich der Gute natürlich zunächst bei allen in Frage kommenden Firmen und nimmt auch Alternativen als z. B. Lagerarbeiter in Kauf.
Findet nichts, weil nicht der Hellste (sorry), keine PC Kenntnisse, Rücken und Schultern kaputt. Er ist aber bemüht und bewirbt sich auf alles mögliche.

Hat sojemand nicht das Recht, ggf. mit der Höhe seines monatlichen ALG2 unzufrieden zu sein? (nicht mit dem System an sich!) Kann Herr Kohle mit entsprechender Umschulung wirklich noch etwas "reißen" auf dem Arbeitsmarkt?

Ich sehe das kritisch.

Und diese kritische Denke in diesem Spezialfall meinte ich mit "Recht zu meckern".

Bei allem anderen gebe ich Dir Recht.

Donn

P.s.: Der Fall mag ausgedacht erscheinen, aber es gibt eine ähnliche Basisversion in meinem näheren Umfeld.

 

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Gibt auch noch die alleinerziehende Mutter mit zwei Kinder, die weder eine gute Schulausbildung noch eine abgeschlossene Ausbildung hat oder den Schwerbeschädigten, der allein wegen seiner Schwerbeschädigung keinen Job bekommt usw. usf.

Gibt etliche Beispiele. Zu alt, zu krank, minderjährige Kinder, Alleinerziehung, Ausländer, hässlich, zu schlecht ausgebildet, keine oder schlechte Schulbildung usw.