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Umstellung Antennengemeinschaft auf separaten SAT Empfang

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Kresse46, 12. August 2022.

  1. Kresse46

    Kresse46 Gold Member

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    Hallo,

    leider wird unsere super günstige Dorf-Antennengemeinschaft (35 €/Jahr) zum Ende des Jahres aufgegeben. Leider hatte sich trotz langer Suche kein Anbieter gefunden der die Anlage übernehmen wollte, die Kopfstation liegt in einem Wohnhaus und die Verteiler sind leider auch nicht frei zugänglich ... .

    Im Haus liegen in jeder Wohnung 3 Antennendosen an, der Verteiler für die Wohnungen befindet sich im Keller, dort wird das SAT Signal eingespeist. Wir hatten nun den Vermieter kontaktiert ob es nicht möglich ist für unser Haus eine eigene SAT Anlage zu installieren. Der Vermieter hat uns angeboten gegen eine Gebühr von 10 € im Monat SAT Emfang zur Verfügung zu stellen. Jedoch sollen eventuelle Umbaukosten innerhalb der Wohnung vom Mieter getragen werden. Wir sind deswegen am grübeln ob überhaupt irgendwelche Umbauten innerhalb der Wohnung (an den Dosen) stattfinden müssen ? Schließlich wird derzeit das SAT Signal über die Gemeinschaftsanlage auch eingespeist und im Keller über den Verteiler an die einzelnen Wohnungen abgegeben. Meine Logik ist, das lediglich im Keller an dem Verteiler was umgeklemmt werden muss, das Kabel von der nun eigenen SAT Anlage eingetöpselt wird damit wieder in jeder in seiner Wohnung TV empfängt. Ist das richtig oder habe ich einen Denkfehler.

    Was ist wenn jemand einen Receiver seperat nutzen möchte ? Schließlich ist an der Dose ein Kabelanschluss und kein SAT Anschluss verbaut.

    Ich wäre über eure Hilfe dankbar !
     
  2. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Welchen Empfangsweg hat man denn in den Wohnungen?

    Den Begriff Kopfstation wird meist verwendet für eine Anlage, die (umgangssprachlich) Sat-TV in Kabel-TV wandelt.

    Und damit wäre sehr wohl Umbauten nötig, um Sat-TV ohne die (teure) Wandlung in Kabel-TV einzuspeisen.
     
  3. Kresse46

    Kresse46 Gold Member

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    Der TV ist über ein Antennenkabel (nicht SAT!) an die Dose angestöpselt.

    Danke, ich hatte wohl den Denkfehler das das SAT-TV bei uns erst im Haus am Verteiler in Kabel-TV umgewandelt wird. Das ist aber ja schon an der Kopfstation der Fall.

    Ich habe auf Youtube was gefunden, das wäre quasi genau der selben Umbau der bei uns im Haus erfolgen müsste.
    Wenn ich es richtig verstanden haben, müsste dann eine Kopfstation im Keller bei uns installiert werden, diese kostet um die 2000-3000 € ?

    Ich selbst nutze derzeit im Wohnzimmer eine Selfsat, da ich auch andere Sat-Positionen empfangen möchte, im Wohnzimmer und Arbeitszimmer schauen wir relativ wenig TV, da liegt derzeit halt noch die Gemeinschaftsantenne an.
     
  4. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Abgesehen von handwerklichen Fehlern (> weiße und damit nicht UV-beständige Kabel auch außen / nach Erdung mag man dann lieber nicht fragen.), wird eine Sache unterschlagen bzw. unvollständig dargestellt: Im Video ist (durch Skizze unterstützt) davon die Rede, dass im Gegensatz zu Kabel-TV für Sat-TV zu jedem Receiver bzw. TV ein eigenes Kabel verlegt werden müsse. Das stimmt einerseits. Sogar noch restriktiver: Jeder Sat-Tuner braucht sein eigenes Kabel. Das gilt aber nur für die konventionelle Art der Sat-Verteilung mit sog. Ebenen-Steuerung.

    Unterschlagen wird, dass es seit rund 20 Jahren teilnehmergesteuerte Sat-Einkabelsysteme gibt, die Empfang aller Programme (.. von zunächst bis zu zwei Satellitenpostionen) für mehrere (anfangs acht) über ein Kabel versorgte Tuner ermöglichen. Der dafür gebräuchlichste Begriff ist "Unicable". In einem Nachfolgestandart sind vom Protokoll her bis 32 Tuner pro Kabel möglich (Außerdem fällt die Begrenzung auf zwei Sats, was aber hier wohl nicht von Belang ist.). Jetzt ist mir nicht klar, um wie viele Wohnungen im Haus es geht, aber für "wenige" Wohnungen wird ein solches teilnehmergesteuertes Einkabelsystem meist die deutlich bessere Wahl als eine DVB-C Kopfstation sein, zumal auch der Energieverbrauch einer Kopfstation nicht unerheblich ist. Und auf der anderen Seite verfügen inzwischen die meisten TVs über "Unicable"-kompatible Sat-Tuner.

    Konkret dazu raten kann ich aber (noch) nicht, sondern nur die Prüfung dieses Weges anraten. Denn ob und wie sich ein teilnehmergesteuertes Einkabelsystem realisieren ließe, hängt maßgeblich von der Topogrraphie des vorhandenen Verteilnetzes (… vor allem wie viele Dosen / Tuner pro Kabel), außerdem von den Distanzen und der Qualität der verlegten Kabel ab.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2022
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  5. Kresse46

    Kresse46 Gold Member

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    Vielen Dank für die interessanten Informationen. Leider bin ich auf dem Technischen und Handwerklichen Gebiet ein kompletter Laie.

    Wir sind insgesamt 6 Mietparteien im Haus, pro Wohnung stehen 3 Antennendosen zur Verfügung. 2 Mieter nutzen IPTV über die Telekom, 3 Mieter nutzen ausschließlich die Antennengemeinschaft, 2 davon haben auch kein Internet. Ich nutze vorwiegend im WZ meine eigene Selfsat, Freundin im SZ dann wieder über die Antenne. Die Beiden Mieter mit IPTV Nutzung haben noch kein großes Interesse an dem SAT Empfang.

    Ich habe das ganze beim Vermieter in den Gang gesetzt und nun geht es uns Mieter darum nicht übers Ohr gehauen zu werden und welche Variante für alle die Günstigste ist. Im Schreiben vom Vermieter steht das der Vermieter bereit ist die Anschlusskosten bis zur Dose zu finanzieren. Die anfallenden Kosten für die Umstellung in der Wohnung sollen von uns Mietern getragen werden.
     
  6. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Das mag auf den ersten Blick gar nicht so schlecht klingen. Denn die Kosten für den Tausch von drei Dosen (pro Wohnung) würden sich in Grenzen halten.


    Die große Frage ist aber, welche Art Sat-Verteilung der Vermieter ins Auge gefasst hat. Auch dafür wäre bereits von Interesse, wie sich die Situation vor Ort darstellt. Würde zumindest jede Wohnung von einem eigenen Kabel versorgt und innerhalb der Wohnung auf drei Dosen verteilt werden, gäbe es einen sog. Wohnungsstern (> Lässt sich das verifizieren?). Dafür könnte der Vermieter auf die Idee kommen, jeder Wohnung (… über das eigene Kabel) ein "normales" Sat-Signal zu Verfügung zu stellen. Damit könnte aber lediglich ein Tuner frei verwendet werden. Darauf sollte man sich nicht einlassen.

    Oder geht die Überlegung in Richtung statisches Einkabelsystem? Ich bin an sich kein Freund davon, weil so etwas immer mit einem eingeschränkten Programmangebot verbunden ist. Aber das war bisher ja auch schon so. Eine Kopfstation wandelt nie alles, was man vom Sat empfängt, in ein Kabel-Signal um. Das wäre zu teuer. Für die wichtigsten frei empfangbaren deutschsprachigen Programme und zumindest einen Teil von HD+ würde ein statisches Einkabelsystem reichen. Vor sagen wir 10 Jahren musste man für ein möglichst flexibles statisches System ganz grob 4000 ... 5000,- € auf den Tisch legen (… etwa 3x Polytron TSM1000 + Zubehör). Heute kann das bereits ein LNB für um die 50,- € mit entspr. Programmierung (= Zusatzkosten).

    Die für meinen Anspruch technisch optimale Lösung bleibt aber ein teilnehmergesteuertes Einkabelsystem. Denn nur damit gibt es keine Einschränkung des Programmangebots. Auch dafür wäre der oben angesprochen Wohnungsstern von Vorteil, weil so nicht wohnungsübergreifend installieren müsste. Die Kosten pro Wohnung hingen sehr von Qualitätsanspruch und davon ab, wie viele Tuner pro Wohnung einsetzbar sein sollen. Beispiel: Für eine (wobei das diskutabel ist) mittlere Anzahl von acht Tunern pro Wohnung müsste man nur für die vorgelagerte hochwertige Verteiltechnik etwa mit einem JRS0506-8T grob 100,- € pro Wohnung ansetzen.
     
  7. lg74

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    Auch wenn das für ein einzelnes Haus absurd ist, hier mal paar "Hausnummern"...

    Kopfstellen, die Sat auf Kabel umsetzen, gibt es in den unterschiedlichsten Preisklassen. Dabei müssen Geräte, die sehr geringe Kosten je umgesetzten Transponder (Kanal) haben, nicht unbedingt qualitativ schlechter sein. Schon gar nicht hat man dann schlechteres TV-Bild oder so - ist ja digital, es werden Daten durchgereicht und solange diese Daten unversehrt ankommen, ändert sich nichts an der Bild- und Tonqualität.

    Die Preisunterschiede entstehen z.B. durch unterschiedliche Flexibilität der Kopfstellen und unterschiedliche weitergehende Möglichkeiten. So können einfache Geräte immer nur Sat-Transponder als ganzes in Kabelkanäle umsetzen, man kann allerhöchstens einzelne Programme vom jeweiligen Transponder sperren, die gehen dann nicht mit ins Kabel. Hoch professionelle Anlagen können auch sowas wie aus z.B. 4 Sat-Transpondern Programme herausziehen und ein "best of-Paket" davon bauen und das ins Kabel umsetzen. Solche Funktionen, die tief in die Datenströme eingreifen (es müssen dafür ja z.B. auch alle Daten, die den EPG und die Programm-Info-Box am Empfänger ermöglichen, aus den Sat-Transpondern rausgeholt, filetiert und nur das, was benötigt wird, in einen neuen Datenstrom umverpackt werden), kosten gleich erheblich mehr. Faktor 3 in den Kosten ist da durchaus bei gleicher Kanalzahl drin.

    Sowas leisten sich dann z.B. Stadtwerke für ihr Netz, an dem 20.000 oder 50.000 oder noch mehr Haushalte hängen.

    Das mit billigste hochwertige, was ich kenne, ist die QAM-Box von Astro Strobel. Eine QAM Box eco 16 kostet, wenn man sie supergünstig kauft, ab ca. 2800 EUR. Sie setzt 16 Sat-Transponder in 16 Kabelkanäle um. Also Kosten von ca. 175 EUR je umgesetzten Sat-Transponder. Und 16 Kanäle sind zu wenig, selbst mit 32 Kanälen kann man nicht alles, was für Deutschland so sendet, umsetzen, wenn jemand die Privaten in HD (HD+) haben will und jemand auf Sky Wert legt. Allein Sky hat 10 Transponder laufen, HD+ verteilt seine Programme auf mindestens 8 Transponder (mit UHD und Zusatz-Sport-Angeboten sind es schon 11 Transponder).

    Da würden also mindestens 5600 EUR fällig für eine eigene Kopfstelle - fällt aus, ist klar.

    Auch: so eine QAM-Box ist super energieeffizient, aber 35 Watt ohne LNB-Speisung will sie schon noch haben. Zwei QAM-Boxen plus LNB also eher so um die 75 Watt - rund um die Uhr, das ganze Jahr. Das sind 660 kWh im Jahr, inzwischen über 200 EUR Stromkosten. Die Kisten wissen doch nicht, ob gerade jemand zu Hause ist und TV schaut, sie müssen alle Kanäle dauerhaft anbieten. Auch das verbietet sich heute mehr als jemals zuvor aufgrund der Energiekosten (und aufgrund der Sinnlosigkeit).

    Wenn man an einer Kopfstelle 1000 Haushalte hängen hat oder gar 10.000 Haushalte, verteilt sich das halt.

    Wieviele Haushalte (im gesamten Dorf) nutzten euer Dorfnetz?

    Nur aus Neugier: was für Technik ist da in der Kopfstelle verbaut, kommst Du da an Informationen?

    ...was hiermit ein praktisches Beispiel bekommen hat.

    Bei 6 Mietparteien also 60 EUR Einnahmen im Monat. Also 720 EUR im Jahr. Ob da der benötigte Hausstrom für was-auch-immer schon dabei ist oder ob der extra zählt, wissen wir noch nicht.

    ..und zwar Einmal-Kosten (Abnutzung / Verwitterung der Sat-Antenne und des LNBs nicht mit betrachtet). Es kämen wahrscheinlich noch neue Dosen in den Räumen hinzu (Dose grob 10 EUR), es käme evtl. Blitzschutz, auf jeden Fall aber Potentialausgleich für die Antenne hinzu. Hoffentlich sind die Kabel qualitativ ok und nicht misshandelt worden beim Verlegen. Für Sat sind die Anforderungen an die Intaktheit der Kabel doch schon höher als für Kabelempfang, es geht bis etwa zur dreifachen Maximalfrequenz hoch und es wird auch Gleichstrom zur Speisung von Komponenten übertragen.

    Stromkosten aus dem Hausstrom kämen keine hinzu - bei Nutzung speist jeder Receiver selbst den Funktionsblock des JRS0506-8T, den er braucht. Nutzt niemand, ist das System auch wirklich stromlos.

    Ganz frech würde ich sagen: ab dem dritten Jahr verdient der Vermieter an dem Deal mit den 10 EUR je Monat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. August 2022