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UKW-Abschaltung im Kabel (Sachsen spätestens 31.12.2018)

Dieses Thema im Forum "Analog-Ecke" wurde erstellt von Andy.Seydel, 15. Juli 2018.

  1. NFS

    NFS Institution

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    Man merkt es an den nun häufiger auftretenden Netztrennungen.
     
  2. Radiowaves

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    Jetzt bekommen sie offenbar kalte Füße. Vielleicht ist inzwischen auch angekommen, dass die gesetzliche Regelung der UKW-Abschaltung im Kabel dazu führen wird, dass die sächsischen Privatradioprogramme nicht mehr im Kabel vorhanden sein werden, da sich kleine Anbieter kaum leisten können, die unsinnige UKW->DVB-Wandlung zu installieren. Die kostet nämlich für 8 Programme so ca. schlappe 10 kEUR, während die öffentlich-rechtlichen Programme (teils zwar in falscher Regionalisierung) letztlich alle da sind - bundesweit, via Satellit zugeführt, mit wenigen 100 EUR für einen DVB-Transmodulator-Kanalzug.

    Exklusiv: Sachsen will analoges Kabelradio bis 2025 ermöglichen

    Das ist nicht der erste (hier noch nicht amtlich vollzogene) Angleich von eurphorisch und voreilig gemachten Gesetzen sächsischen Mediengesetzen an die Realität. Wäre es nach sächsischen Gesetzen gegangen, gäbe es ja seit 2010 (oder war es 2012?) auch kein terrestrisches UKW mehr im Freistaat. ;)
     
  3. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Was lernen wir daraus? Die Landesmedienanstalten sollten einen Hörfunktransponder der privaten Radiosender zusammenstellen (lassen) oder die privaten Hörfunkprogramme zusammen mit den Lokal-TV-Programmen aufschalten. Für die lokalen TV-Programme gibt es dafür ja wohl sogar eine Förderung für die Satellitenübertragung..
     
  4. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    In Thüringen war sogar einer der privaten /Radio Top40) jahrelang auf Astra. Grund war, dass die 16 erbärmlichen UKW-Funzeln (Standort teils auf Wohnhausdächern, teils nichtmal vollständige Versorgung der Stadt, in der die Funzeln stehen) darüber zugeführt werden sollten. Das wurde anfangs mit DAB (!!!) gemacht, also mit altem MPEG1-Layer2-DAB, UKW-Zuführung fiel nebenbei mit ab, via in 19"-Gehäuse eingebaute Terratec DR-Box. Dann lief die DAB-Förderung für das Programm aus und sie stellten (als primär für DAB lizensiertes Programm) den Antrag, aus DAB aussteigen zu können. Dem wurde stattgegeben von der TLM - im letzten Moment hat sich dann wohl jemand daran erinnert, dass UKW da dran hängt.

    Also kam Sat, anfangs mit trotz 192 kbps grauenvoller Audioqualität, irgendwann hatte man es aber bei der Media Broadcast hinbekommen. Die UKW-Sender wurden dann über Sat versorgt. Und viele Kabelnetze - große wie kleine - bezogen Top 40 auch von Sat. Selbst innerhalb Thüringens wurde häufig Sat in den Kopfstationen auf UKW umgesetzt, weil der UKW-Empfang lausig war.

    2016 wurde Sat abgeschaltet, da man nun UKW von der MB auf die Divicon übergeben hatte und die führt via IP mit 384 kbps Eapt-X zu (QBit Q562 mit Rückfallebene 64 kbps HE-AAC via ISDN-Einwahlverbindung). Damit verstummte Top40 in Thüringer Kabelnetzen - sogar bei der großen TeleColumbus in Jena, die da geschätzt ca. 20.000 - 30.000 WE versorgen dürfte. In einem kleinen alten Stadtteilnetz lief es weiter - da hatte man UKW als Quelle.

    Die Thüringer Landesmedienanstalt empfahl Netzbetreibern, zu versuchen (!), von UKW heranzuführen. Mehr Hilfe gab es nicht. Wenn weg, dann weg - trotz regionaler Lizensierung. Der Programmveranstalter selbst sah keine Probleme, die Hörer wären doch bitte auf App und Stream zu verweisen.

    Letztlich ist mir aber klar: die meisten derjenigen, die UKW im Kabel hören, würden nicht auf DVB-C umsteigen, sondern eher verzichten, die Wurfantenne nehmen oder den Stream anwerfen.
     
  5. Wechsler

    Wechsler Gold Member

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    Das betrifft nur Inselanlagen von Kleinanbietern. Sobald die großen KNBs die nächste Generation Glasfasertechnik aufbauen, ist UKW zwangsläufig weg. Die neue HFC-Technik für Gigabit kann nämlich nur noch digitale Übertragung.
     
  6. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Steht ja letztlich auch im Artikel: die Grenze soll bei 1000 WE gezogen werden. Da wäre unsere Anlage schon nicht mehr dabei.

    Kannst Du mir solche HFC-Netzkomponenten der neuen Generation bitte mal verlinken? Ich bin nicht auf aktuellem Stand, ich kenne bislang nur die analoge Modulation des BK-Spektrums auf Glasfaser - und der war es egal, was im Spektrum war.
     
  7. Wechsler

    Wechsler Gold Member

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  8. Gorcon

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    Bei DAB+ ist die Audioqualität aber im Vergleich noch schlechter. :(
     
  9. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    @Wechsler: Danke! Also ein CMTS mit ausgelagerten QAM-Modulatoren für DOCSIS. Letztere sitzen nun näher am Kunden und versorgen immer einen Cluster, ohne dass man dort jedesmal ein separates CMTS installieren müsste. Soweit, so gut - das betrifft erstmal nur die Datenanwendungen. 16 Downstream-Kanäle und 4 Upstream-Kanäle sind im CMC, also im Downstream 16 x 50 MBit/s = 800 MBit/s Gesamtkapazität bei 256 QAM. Das reicht für vielleicht maximal 200 Haushalte, wenn man nicht jedem 200 MBit/s downstream / 20 MBit/s upstream verkauft und wenn es nicht alle gleichzeitig nutzen.

    Vielleicht hast Du aber auch gelesen "The RF output of the Cisco CMC can be combined with other services, such as, analog or digital video services." Man kann also innerhalb des Kanalplanes sehr wohl klassische BK-Dienste wie QAM-Kanäle (DVB-C), analoges TV (!) und natürlich auch UKW einschleusen - das CMC unterstützt das sogar ohne externe Hardware (Diplexer, Combiner etc.), es hat einen Einschleifeingang.

    Es gibt auch CMTS, die neben DOCSIS formal auch QAM-DVB-C könnten, zugeführt via IP und dann halt mit den MFPGA-Modulatoren umgesetzt, die ansonsten für DOCSIS Verwendung fänden. Ich glaube, unser CASA CMTS könnte das sogar. Machen wir aber nicht, bei uns läuft das CMTS wirklich nur für DOCSIS. Und bislang mit nur 8 Downstream-Kanälen und die zu allem Überfluss nur mit 64 QAM. Der Frage, warum man sich diesen Flaschenhals macht, wurde bislang ausgewichen. Offenbar reicht es bislang für die Zahl der angeschlossenen Kunden und deren Nutzerverhalten. Mal schlagartig 1/3 mehr Kapazität im Downstream wären also ohne Investitionen drin. Ich würde unser Netz sogar splitten. Klassische BK-Dienste in den 2 oder 3 Netzbereichen via Glasfaser zuführen und jeweils ein CMS für DOCSIS in diesen Netzbereichen installieren. Eigentlich kinderleicht, wenn es die Netzstruktur mitmacht.

    Soweit ich das überblicke, lässt das, was Du verlinkt hast, alle Möglichkeiten offen und ist so wie dargestellt erstens steinalt (2014 steht drunter) und zweitens nichtmal DOCSIS 3.1, könnte also nichtmal was mit dem UKW-Bereich im Upstream anfangen. Freilich wäre es möglich, das gleiche Konzept mit DOCSIS 3.1 durchzuziehen - ich gehe davon aus, dass es das auch schon gibt. Erst dann wird UKW ein Thema, weil man es dann killen muss, um die vergrößerte Upstream-Bandbreite nutzen zu können.


    Die 192 MP2 von Top40 auf Astra klangen wie 96 kbps. Die Media Broadcast hatte auf dem gleichen Transponder noch FFH, Planet Radio und Harmony FM, die hatten anfangs 256 kbps und klangen eher wie 128. Was auch immer da vermurkst wurde, es wurde in mehreren Schritten und wochenlanger Fummelei behoben. Der erste Top40-UKW-Sender (ich glaube Ilmenau) kam vor Behebung schon Sat-Speisung und prompt gab es Beschwerden von Hörern wegen des Klangs auf UKW. DAB (192 MP29 klang für diese Bitrate super, aber das Top40-Soundprocessing war lange Zeit unter aller Kanone, nur Verzerrungen. Das wurde dann mit Einbau eines Optimod 8400 statt des 8200 behoben (der 8200 hätte freilich auch anständig klingen können, wenn man ihn anständig eingestellt hätte....).

    192 kbps MP2 sind, wenn gut gemacht, nach EBU-Test ca. 88% Audioqualität im Hörtest (bei Fachleuten). DAB+ mit 128 LC-AAC (brutto) und fast ohne Slideshow sind nur 80% Audioqualit't. 96 kbps HE-AAC sind mit ebenfalls nur minimaler Slideshow ca. 68%. 64 kbps HE-AAC (brutto) sind etwa 44% Audio-Qualität...
     
  10. Gorcon

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    In % lässt sich das eigentlich nicht ausdrücken. ;)