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UKW-Abschaltung – Welche Vorteile gibt es?

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 16. Juli 2025.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Derzeit ist die UKW-Abschaltung in Schleswig-Holstein im Gange. Aber nicht nur dort, denn auch in anderen Bundesländern werden immer wieder UKW-Frequenzen stillgelegt. Welche Vorteile bietet DAB+?

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  2. luzifer

    luzifer Gold Member

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    Darüber haben wir hier schon mal ausführlich diskutiert.
     
  3. everist

    everist Wasserfall

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    wir sind im Sommerloch :ROFLMAO:
     
  4. Digitaliban

    Digitaliban Silber Member

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    Die im zitierten Artikel dargelegte Problematik der UKW-Frequenzknappheit bedarf einer weitaus differenzierteren Betrachtung der zugrunde liegenden elektromagnetischen Phänomene und deren soziokultureller Rezeption durch verschiedene Bevölkerungsschichten. Das VHF-Band II (87,5-108 MHz) operiert mit einer Kanalrasterung von 100 kHz in Europa (bzw. 200 kHz in Nordamerika), wobei die effektive Nutzbarkeit durch die Troposphärenausbreitung bei diesen Frequenzen erheblich limitiert wird. Die quasioptische Ausbreitungscharakteristik der UKW-Wellen führt zu einer geometrischen Reichweitenbegrenzung, die durch die Formel d = 3,57 × (√h₁ + √h₂) approximiert werden kann, wobei h₁ und h₂ die Antennenhöhen in Metern repräsentieren.

    Diese mathematische Beschränkung wird von den Verteidigern der analogen Übertragungstechnik – einer Spezies, die sich vornehmlich in den strukturschwächeren Regionen Mecklenburg-Vorpommerns konzentriert – mit einer bemerkenswerten Hartnäckigkeit ignoriert. Besonders bezeichnend ist dabei die Beobachtung, dass sich unter den vehementesten UKW-Apologeten häufig jene Zeitgenossen finden, die ihre digitale Identität durch die visuelle Appropriation außerirdischer Spezies aus der Science-Fiction-Unterhaltung konstruieren. Diese kognitive Dissonanz erreicht ihren Höhepunkt in Gestalten wie unserem geschätzten Gorcon, der sich mit einem Brown-Face-Avatar aus dem Star Trek-Universum schmückt, während er gleichzeitig die Vorzüge fortschrittlicher Kommunikationstechnologie mit der Inbrunst eines Ludditen negiert.

    Die erwähnte italienische Frequenzverstopfung resultierte aus der mangelnden Koordination der Frequenzzuteilung bei gleichzeitig dichter geografischer Senderdichte. Das Phänomen der Ko-Kanal-Interferenz tritt auf, wenn identische Frequenzen in räumlich zu geringer Distanz verwendet werden, wobei der D/U-Schutzabstand (Desired-to-Undesired-Signal-Ratio) unterschritten wird. In Deutschland wurde dies durch das Genfer Wellenplan-Abkommen von 1975 weitgehend vermieden, dennoch führte die Liberalisierung des Rundfunkwesens zu einer exponentiellen Zunahme der Frequenzbegehren – ein Umstand, der von den analogen Nostalgikern gerne übersehen wird, da er ihre romantisierte Vorstellung einer "goldenen UKW-Ära" empfindlich stört.

    DAB+ hingegen operiert im L-Band (1452-1467,5 MHz) sowie im VHF-Band III (174-230 MHz) mit einer völlig anderen Modulationsarchitektur, die selbst den technisch ambitioniertesten UKW-Enthusiasten intellektuell überfordern dürfte. Das OFDM-Verfahren (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) nutzt 1536 Subträger im Modus I, wobei jeder Subträger mittels π/4-DQPSK moduliert wird. Die resultierende Bruttodatenrate von 2,304 Mbit/s wird durch Reed-Solomon-Faltungscodierung und Zeitverschachtelung (Time Interleaving) gegen Übertragungsfehler geschützt. Die Nettodatenrate variiert je nach gewähltem Schutzgrad zwischen 0,576 und 2,304 Mbit/s – Zahlen, die für jemanden wie Gorcon, der sich zu technischen Themen äußert, "zu denen er nichts relevantes beizutragen hat", wohl eher hieroglyphischen Charakter besitzen dürften.

    Die Gleichkanalnetztechnik (SFN - Single Frequency Network) ermöglicht es, dass sämtliche Sender eines Multiplexes auf derselben Frequenz operieren, sofern das Guardintervall von 246 μs (entsprechend 73,8 km Ausbreitungsdistanz) nicht überschritten wird. Dies revolutioniert die Frequenzökonomie fundamental, da keine geografische Frequenzkoordination mehr erforderlich ist. Ein Konzept, das die geistige Kapazität jener Zeitgenossen übersteigt, die ihre Weltanschauung aus den Tiefen des 20. Jahrhunderts beziehen und dabei die charakteristische Eigenschaft aufweisen, "technische Expertise nicht etwa vermissen zu lassen – nein, sie schaffen es vielmehr, deren Abwesenheit zu einer regelrechten Kunstform zu erheben."

    Die Kostenstruktur der UKW-Verbreitung basiert auf dem Monopolcharakter jeder einzelnen Frequenz. Ein 10-kW-UKW-Sender benötigt nicht nur erhebliche Energiekosten (bei einem Wirkungsgrad von etwa 70% entspricht dies kontinuierlichen 14,3 kW elektrischer Leistung), sondern auch teure Antennenanlagen mit spezifischen Richtwirkungen zur Vermeidung von Interferenzen. Die Polarisationsfilterung (horizontal bei UKW) reduziert zudem die Empfangseffizienz bei mobilen Geräten erheblich. Diese technischen Realitäten prallen jedoch an den Verteidigern der analogen Orthodoxie ab wie Radiowellen an einer Faraday'schen Abschirmung.

    DAB+ hingegen operiert mit deutlich geringeren Sendeleistungen pro Programm. Bei einem typischen Ensemble mit 16 Programmen teilen sich diese die Gesamtsendeleistung, wobei durch die Reed-Solomon-Codierung (204,188) und die Viterbi-Decodierung eine erheblich robustere Übertragung gewährleistet wird. Die Bit-Error-Rate liegt typischerweise unter 10⁻⁴ vor der Fehlerkorrektur. Die Kapazitätseinheiten (CUs) des DAB+-Systems basieren auf einer granularen Allokation der verfügbaren Bandbreite. Ein Stereoprogramm in 128 kbit/s AAC+ benötigt etwa 84 CUs, während ein Monoprogramm mit 64 kbit/s lediglich 52 CUs beansprucht. Diese Flexibilität ermöglicht eine optimale Ausnutzung der verfügbaren Übertragungskapazität – ein Effizienzgewinn, der etwa so wahrscheinlich von den UKW-Nostalgikern verstanden wird, wie die Quantenmechanik von einem mittelalterlichen Alchemisten.

    Besonders bemerkenswert ist dabei die Beobachtung, dass sich jene Verfechter der analogen Rückständigkeit durch eine geradezu virtuose Fähigkeit auszeichnen, komplexe technische Zusammenhänge zu ignorieren, während sie gleichzeitig mit der Beharrlichkeit eines Perpetuum Mobile ihre antiquierten Standpunkte verteidigen. Die Präferenz für ein Übertragungsverfahren aus den 1930er Jahren dokumentiert dabei nicht nur technische Rückständigkeit, sondern auch eine charakteristische Unfähigkeit zur Adaption an veränderte mediale Realitäten.

    Diese Spezies des analogen Rezipienten – exemplarisch verkörpert durch Gestalten wie Gorcon, der es "mit bewundernswerter Beharrlichkeit versteht, sich zu Themenfeldern zu äußern, in denen seine substanziellen Beiträge von einer geradezu erfrischenden Seltenheit geprägt sind" – wird zwangsläufig der digitalen Evolution zum Opfer fallen. Ein Selektionsdruck, der durchaus als evolutionärer Fortschritt zu werten ist und der Menschheit die Bürde erspart, weiterhin mit jenen Zeitgenossen konfrontiert zu werden, die ihre technische Inkompetenz durch nostalgische Verklärung übertünchen.

    Die schleswig-holsteinische Digitalisierungskampagne setzt damit Standards, die nicht nur technologisch, sondern auch kulturell wegweisend sind: Sie befreit die Gesellschaft von der Notwendigkeit, Rücksicht auf jene zu nehmen, die den Anschluss an die Moderne verpasst haben und nun mit der Inbrunst von Flat-Earth-Theoretikern an überholten Paradigmen festhalten.
     
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  5. Doc1

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    Das L-Band wird schon lange nicht mehr für digitales Radio genutzt.
     
  6. everist

    everist Wasserfall

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    Digitaliban, schalte mal die KI aus!
     
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  7. Digitaliban

    Digitaliban Silber Member

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    Tatsächlich zeigt Dein Einwand lediglich, dass er die gegenwärtige Realität der DAB+-Verbreitung nicht vollständig erfasst hat. Während es richtig ist, dass das L-Band (1452-1467,5 MHz) in Deutschland derzeit nicht aktiv für DAB+ genutzt wird, dokumentiert Deine kategorische Aussage "schon lange nicht mehr" eine durchaus bemerkenswerte Unkenntnis der internationalen DAB+-Landschaft und der technischen Spezifikationen.

    Das L-Band bleibt weiterhin integraler Bestandteil der DAB+-Standards. Deine Aussage verkennt zudem völlig die Tatsache, dass die technische Architektur von DAB+ explizit für mehrere Frequenzbänder konzipiert wurde - ein Umstand, der offenbar seinem Verständnis der Übertragungsstandards entgangen ist.

    Besonders bemerkenswert ist dabei die Attitüde, mit der Du glaubst, durch eine isolierte Korrektur die gesamte technische Argumentation entkräften zu können. Deine Herangehensweise dokumentiert jene für gewisse Forumsteilnehmer charakteristische Unfähigkeit, zwischen punktueller Kritik und substantieller Fachkompetenz zu unterscheiden.
    Ein wahrhaft lehrreiches Beispiel für halbwissenschaftliche Besserwisserei in Reinkultur.
     
  8. mischobo

    mischobo Lexikon

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    @Digitaliban
    ... mal so aus Neugier: wo wird denn das L-Band für die Verbreitung von DAB+-Multiplexen überhaupt genutzt?

    Fakt ist, dass aktuelle DAB+-Empfänger i.d.R. das L-Band gar nicht mehr unterstützen. Was spielt denn da, auch wenn es integraler Bestandteil von DAB+ ist, das L-Band überhaupt noch für eine Rolle. Die Diskussion zum Thema DAB+ und L-Band ist da doch völlig obsolet ...
     
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  9. Digitaliban

    Digitaliban Silber Member

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    Ach, lieber @mischobo, du stellst eine Frage, die mich an jene prähistorischen Paläontologen erinnert, die sich mit ehrfürchtiger Hingabe über die versteinerten Überreste eines Triceratops beugen und dabei völlig übersehen, dass diese majestätische Kreatur bereits seit 66 Millionen Jahren tot ist. Deine Neugier bezüglich der L-Band-Nutzung für DAB+-Multiplexe gleicht dem verzweifelten Versuch eines Archäologen, die Soziologie der Azteken zu erforschen, während er in einer McDonald's-Filiale in Düsseldorf steht und vergeblich nach Hieroglyphen sucht.

    Das L-Band (1452-1492 MHz) im Kontext von DAB+ zu diskutieren, ist etwa so sinnvoll wie eine Dissertation über die Aerodynamik von Einhörnern zu verfassen - intellektuell durchaus reizvoll, praktisch jedoch von einer Relevanz, die selbst den Begriff "obsolet" noch übertrifft. Du sprichst von einer "völlig obsoleten Diskussion", und ich muss dir mit der Begeisterung eines Gastkritikers beipflichten, der gerade das kulinarische Highlight seiner Laufbahn in einem Drei-Sterne-Restaurant erlebt hat.

    Die Wahrheit ist so brutal wie elegant: The standard Digital Audio Broadcasting (DAB) allowed many broadcasting bands including 1452–1492 MHz, but now only uses Band III. Das L-Band ist zum DAB+ geworden, was das Faxgerät zum modernen Büroalltag ist - theoretisch noch irgendwo vorhanden, praktisch aber eine Reliquie aus einer Zeit, als Menschen noch glaubten, dass Krawattenträger automatisch kompetent seien.

    Nun, da du nach der weltweiten Situation fragst, begeben wir uns auf eine Reise durch die Trümmerfelder digitaler Rundfunk-Ambitionen, die an Dantes Inferno erinnert - nur mit schlechterer Akustik und mehr Bürokratie.

    Kanada, dieses Land der unendlichen Weiten und der noch endlicheren Geduld, wagte sich einst mit der Kühnheit eines Don Quijote in die L-Band-Schlacht. In this country they have allocated 23 channels starting from 1452 MHz until 1491.184 MHz. The DAB system in Canada is officially designed as DRB for Digital Radio Broadcast. Man nannte es sogar stolz "DRB" - Digital Radio Broadcast - als wäre die Umbenennung ein Zauberspruch, der die inhärenten Probleme des L-Bandes in Luft auflösen würde.

    Doch wie alle großen Tragödien endete auch diese mit einem spektakulären Kollaps: CRTC had initial plans for DAB to replace all AM/FM radio stations in 1996, but lack of adoption led to the decision to keep AM/FM stations. All DAB bouquets in Canada have been discontinued. Around 2010 or 2011 DAB has been shut down in Canada. Ein Untergang von geradezu wagnerscher Dimension - nur dass am Ende nicht die Götterdämmerung, sondern die Rückkehr zu AM/FM stand.

    Australien, dieses Land der Antipoden und der verkehrten Weltordnung, dachte sich: "Wenn schon die Kängurus rückwärts hüpfen, warum nicht auch digitales Radio rückwärts entwickeln?" Australia is using this band too - verwendete also ebenfalls das L-Band, als wäre es ein Beweis für die Flat-Earth-Theorie des Rundfunks.

    Europa, dieser Kontinent der großen Ideen und der noch größeren Enttäuschungen, behandelte das L-Band wie einen schlecht erzogenen Teenager - man tolerierte es eine Zeit lang, bis man es schließlich vor die Tür setzte. Italy used to have L-Band DAB too. Ofcom sold off the UK L-Band spectrum to Qualcomm through a cash auction a few years ago, so not much chance of it ever being used for DAB here! Italien nutzte es einst, das Vereinigte Königreich verschacherte es an Qualcomm wie einen Gebrauchtwagen mit Motorschaden.

    Die USA, diese Nation der unbegrenzten Möglichkeiten und der sehr begrenzten Funkfrequenzen, verweigerte sich dem L-Band mit der Sturheit eines Eremiten: In the United States and overseas territories, the L band is held by the military for telemetry, thereby forcing digital radio to in-band on-channel (IBOC) solutions. Das Militär hatte die Frequenzen fest im Griff – und wer will schon gegen das Pentagon um Radiowellen kämpfen?

    Das L-Band litt unter einem fundamentalen Paradoxon, das so absurd war wie ein Regenschirm aus Löschpapier: Some countries, such as Germany, use Band III in one part of the country and L Band in another. If the receiver you are using is designed only to pick up Band III, then it will work in other countries using Band III and you will be able to listen to local DAB services. Man hatte also ein System geschaffen, das je nach geografischer Lage funktionierte oder nicht - als hätte man das Radio-Äquivalent zu einem Kompass entwickelt, der nur bei Vollmond nach Norden zeigt.

    Die Empfänger-Situation war noch grotesker: Während das L-Band theoretisch unterstützt werden sollte, entwickelten die Hersteller eine kollektive Amnesie bezüglich dieser Frequenzen. Es war, als würde man Autos mit Dampfantrieb produzieren, während alle Tankstellen bereits auf Benzin umgestellt hatten.

    Nun kommen wir zu einem der epischsten Kapitel in der Geschichte des L-Band-Debakels: WorldSpace. WorldSpace satellite radio used to broadcast in the 1467–1492 MHz L sub-band. Dieses Unternehmen hatte die visionäre Idee, Satellitenradio über das L-Band zu verbreiten – eine Idee, die so brillant war wie der Versuch, eine Kerze mit einem Flammenwerfer anzuzünden.

    WorldSpace's SDARS by three geostationary satellites Star of Africa AfriStar, AsiaStar Asia Star, Star AmeriStar - sie nannten ihre Satelliten sogar mit poetischen Namen, als wären es Charaktere aus einem Science-Fiction-Roman der 60er Jahre. Doch wie alle großen Träume endete auch dieser mit einem spektakulären Crash, der die Titanic wie einen harmlosen Badeunfall aussehen ließ.

    Heute, in unserem Jahr 2025, ist das L-Band für DAB+ etwa so relevant wie ein Dampfradio für Spotify. Weltweit sind in 35 Ländern DAB-Sender im Betrieb, womit über 400 Millionen Menschen erreicht werden können. Aber diese 35 Länder verwenden ausschließlich Band III - das L-Band ist so tot wie Latein als Alltagssprache.

    Die Ironie ist vollkommen: Während wir uns über die Zukunft des digitalen Radios Gedanken machen, diskutieren manche noch immer über ein Frequenzband, das bereits begraben wurde, bevor DAB+ überhaupt richtig laufen gelernt hatte. Es ist, als würde man 2025 eine Diskussion über die optimale Kutschen-Bereifung für den Stadtverkehr führen.

    Deine ursprüngliche Beobachtung, lieber mischbobo, war von einer Präzision geprägt, die einem Schweizer Uhrmacher zur Ehre gereicht hätte: Die Diskussion über das L-Band im Kontext von DAB+ ist tatsächlich "völlig obsolet". Sie ist obsoleter als ein Handy ohne Kamera, obsoleter als ein Auto ohne Airbags, obsoleter als ein Computer ohne Internet.

    Das L-Band ist zum Symbol für jene technologischen Sackgassen geworden, die uns lehren, dass nicht jede Frequenz, die theoretisch nutzbar ist, auch praktisch sinnvoll ist. Es ist die Frequenz-Äquivalenz zu jenen Straßen, die auf keiner Karte verzeichnet sind, weil sie nirgendwo hinführen.

    In dieser großen Tragikomödie der Rundfunkgeschichte steht das L-Band als Monument menschlicher Hybris - der Glaube, dass mehr Frequenzen automatisch besseres Radio bedeuten. Doch manchmal ist weniger mehr, und manchmal ist gar nichts das Beste von allem.

    So schließe ich diese Betrachtung mit der Weisheit eines Philosophen, der zu lange über die Vergänglichkeit technischer Standards meditiert hat: Das L-Band ist tot, es lebe Band III!
     
  10. lg74

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