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Technisat STC/UHD + FW Update

Dieses Thema im Forum "TechniSat" wurde erstellt von yander, 19. August 2022.

  1. yander

    yander Guest

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    Es gibt ein Neues FW Update für den STC und UHD +
    2.73.0.14-4715)

    - Allgemeine Verbesserungen
    - Tonaussetzer im Vodafone-Kabelnetz beseitigt
    - Datenschutz aktualisiert
    09.08.2022, 65.25 MB


    DIGIT ISIO STC+ - Aktuelle Informationen, Downloads
    DIGIT UHD+ - Aktuelle Informationen, Downloads

    Habe mir die schon mal runter geladen .
    Ich lass die +2.73.0.13-4628 erst mal drauf keine Probleme.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. August 2022
    horst und pomnitz26 gefällt das.
  2. lg74

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    Danke, interessant!

    Ist hier zufällig jemand anwesend, der sagen kann, welcherart Tonaussetzer da behandelt werden?

    Etwa der grobe, der dadurch entsteht, dass die Vodafone bei manchen Programmen ihren selbstgestrickten AC-3-Audiospuren eine irre Kennung mitgibt? Sie setzen das AC-3 component_type Flag auf 1 (= "component_type wird bereitgestellt") und signalisieren dann knallhart einen component_type 0x0.

    Der AC-3 component_type ist eine Zahl, deren Zerlegung in die Binärstellen gleich mehrere Eigenschaften des Audio deklariert. ETSI EN 300 468 erläutert das im Annex D ab Seite 147. Siehe Tabellen D.1, D.2, D.3, D.4 und D.5.

    Wenn der component_type 0x0 sein soll, sind alle Bits 0. Damit wird das Audio signalisiert als

    b2 = 0, b1 = 0, b0 = 0 -> Mono

    b5 = 0, b4 = 0, b3 = 0 -> "Complete Main" (Hauptton, alles drin, was dazugehört)

    b6 = 0 -> "Decoded audio stream is an associated service intended to be combined with another decoded audio stream before presentation to the listener". Das ist eigentlich die Kennzeichnung eines im Receiver zum Hauptton zuzumischenden Tons, z.B. eine separate "nackte" Audiodeskription. Sowas macht z.B. meines Wissens nach die BBC, da sind die Spuren mit AD-Ton nicht vollständig, sondern nur die nackte Audiodeskription. Der Receiver hat es zur parallel gesendeten Hauptton-Spur hinzuzumischen, braucht also auch 2 Audiodecoder.

    b7 = 0 -> AC-3

    Da ist auf den ersten Blick ein Widerspruch drin. Wenn der Ton "Complete Main" sein soll, wie kann er dann gleichzeitig "intended to be combined with another decoded audio stream before presentation to the listener" sein?

    Da hilft dann Fußnote 1 in Tabellen D.4 und D.5. Bei D.4 steht "The values of the service type flags are only valid if the conditions identified in the restrictions column are satisfied." Zu b5 = b4 = b3 = 0 gehört aber zwingend b6 = 1. Das hebt den Widerspruch auf. Wenn "Complete Main" (b5 = b4 = b3 = 0), dann MUSS "Decoded audio stream is a full service (suitable for decoding and presentation to the listener)" (b6 = 1) gelten. Ansonsten ist die Angabe vom Receiver als Blödsinn zu werten.

    So wurde das monatelang (wird es vielleicht auch heute noch, bin nicht vor Ort, kann es nicht nachprüfen) mit MDR Thüringen HD im Netzbereich Thüringen gemacht:

    [​IMG]

    ...während die bundesweit angebotene Version MDR Sachsen HD bei Stereoinhalten korrekt 0x42 als component_type signalisiert:

    [​IMG]

    Für 5.1 wäre 0x44 zu signalisieren.

    Ebenfalls betroffen in Thüringen waren (sind?) BILD HD, QVC Style HD, QVC2 HD und HSE24 Extra HD. Ob das auch in anderen Netzbereichen auftrat oder auftritt, weiß ich nicht.

    Bislang war mir nur eine Receiverplattform bekannt, die sich davon irritieren ließ und keinen Ton ausgab bei den Murks-Signalisierungen, die also den Blödsinn nicht wie in der ETSI EN 300 468 vorgesehen ignorierte (und das auch nur ab einer bestimmten Softwareversion, was die Sache noch wirrer machte).

    Hat sich TechniSat etwa ebenfalls davon irritieren lassen?


    Auch wäre interessant, ob die neue Software für die STC/UHD noch immer schallplattenähnliches Knistern im Audio hat (MP2 und AAC, AC-3 habe ich nicht geprüft) und ob AAC-Audio immer noch 0,32 dB zu niedrig gepegelt ist und bei Aussteuerung höher als -3 dBFS in eine eigenmächtige Dynamikkompression mit Ratio 6:1 geht. Das könnte man am S/PDIF z.B. mit WDR 3 prüfen im Vergleich zu einer mit FFmpeg decodierten PVR-Aufnahme.

    Mein Testgerät DIGIT ISIO STC+ ist schon lange wieder beim eigentlichen Besitzer und Lust auf umfangreiche Tests habe ich auch nicht mehr.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. August 2022
  3. yander

    yander Guest

    @lg74
    ich hatte noch nie Probleme mit dem AAC Ton und auch noch nie diese Ton Aussetzer was einige haben , der Technicorder SC FW 3560 (ohne C) ist hier am Kabel Netz von Vodafone angeschlossen keine Probleme, höre darüber ab und zu mal Radio ,
    in den TS Geräten sind unterschiedliche Chips Version verbaut daher haben einige das Problem und einige nicht ,
    Rgo die mit Älteren Chips Versionen sind offensichtlich die besessen?

    Ich habe das Update 2.73.0.14-4715 Gesten trotzdem doch aufgespielt war einfach Neugierig alles Gut beim STC .
     
  4. KTP

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    ... bei "BR-Heimat" klingt die Blasmusik nicht mehr so schrill & klirrend,- man hört auch jetzt die Bässe bessser,- aber das ist nur mein Eindruck !
     
  5. lg74

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    Ich hatte mit dem DIGIT ISIO STC+, der mir 2 mal für jeweils wenige Stunden zur Verfügung stand, am 18. bzw. 22.3.2022 getestet. Damals mit Software 2.73.0.13 (4628) vom 19.5.2021, die war da noch aktuell.

    Dabei hatte ich jeweils via S/PDIF abgegriffen (Einstellung "PCM") und dazu die Lautstärkeeinstellung des Receivers auf "Vollanschlag" gebracht. Ist ja bei TechniSat so eine Unsitte, dass die Lautstärke auch am S/PDIF geregelt wird. Parallel hatte ich mit einem zweiten Gerät (Bemondis-HDTV-Receiver) via PVR-Funktion den Originaldatenstrom aufgezeichnet und daraus den Ton mittels FFmpeg in PCM gewandelt, was meine Referenz darstellt. Anschließend versuchte ich, dieses FFmpeg-Decoding und den bitgenauen S/PDIF-Mitschnitt des STC+ irgendwie zu vergleichen.

    Dabei stellte sich als erstes heraus, dass der S/PDIF (PCM) am STC+ bei LC-AAC um 0,32 dB niedriger gepegelt ist, als tatsächlich im AAC angeliefert wird und mittels FFmpeg auch decodiert wird.

    Nach Anhebung des Pegels um 0,32 dB (genauer konnte ich nicht) und samplegenauer Synchronisation zum Decoding mittels FFmpeg subtrahierte ich beide Audios voneinander. In der Differenz zeigte sich die meiste Zeit ein Pegel von ca. -78 … -68 dBFS. Strukturen des Audio-Inhalts waren ohne Verstärkung der Differenz nicht zu hören. Es fanden sich aber viele in unregelmäßigen Abständen auftretende kanalunabhängige Knackser, deren Spitzenpegel bis ca. -20 dBFS betragen konnten. Bei WDR 3 (Klassik) konnte ich einzelne Knackser deutlich hören, bei Popwellen gingen sie im allgemeinen Lärm unter.

    Der Unterschied zwischen FFmpeg und STC+-Decoding lag also abgesehen von diesen Knacksern im "unhörbaren" Bereich, es gab keine systematischen Differenzen. Einzig der Pegel des STC+ war 0,32 dB zu niedrig.

    Das galt aber nur, solange keine anbieterseitige Aussteuerung über -3 dBFS hinaus erfolgte. An Stellen, an denen der Pegel im FFmpeg-Decoding einen Wert von ca. -3 dBFS überschritt, griff der DIGIT ISIO STC+ ein und begann, das Audio zu komprimieren.

    Bei WDR 3, die bis 0 dBFS aussteuern (und übersteuern, das machten sie schon auf dem Hörfunktransponder mit 320 kBit/s MP2) fand ich im Decoding des STC+ maximal einen Pegel von -2,7 dBFS. Berücksichtigt man die 0,32 dB zu niedrigen Decoder-Output, kommt man auf einen korrigierten Spitzenpegel von ca. -2,4 dBFS am STC+. Der Bereich -2,4 dBFS ... 0 dBFS wurde nicht erreicht, es erfolgte also eine harte Dynamikkompression von 3 dB auf ca. 0,6 dB entsprechend Faktor 5:1 ab -3 dBFS Quellpegel.

    Bei Programmen wie MDR Sachsen-Anhalt und WDR 3 konnte man das Regelverhalten gut studieren. Programme, die nie über -3 dBFS aussteuern, waren unbeeinflusst.

    Hier WDR 3:

    [​IMG]

    oben linker Kanal FFmpeg-Decoding (Referenz), unten die Abweichung FFmpeg-STC+ (Begrenzerausregelung) des linken Kanals. Man sieht, dass nur die Spitzen weggeregelt werden.


    Hier MDR Sachsen-Anhalt:

    [​IMG]

    Da ist es deutlich mehr, weil der fragliche Pegelbereich häufiger erreicht wird. Das kann teils schon zu Lasten des "Drucks" in der Musik gehen. Ich glaube mich auch an Pumpeffekte erinnern zu können.

    Ob hier ein Fehler im Decoder des STC+ (MS11?) oder eine Fehlsignalisierung seitens der ARD vorlag, weiß ich nicht. WDR 3 läuft über einen Ferncast-Encoder und hatte zum Testzeitpunkt kein RDS in den Ancillary Data des AAC-Datenstromes, konnte also keine Fehlsteuerung der Dynamic Range Control im Receiver hervorrufen. MDR Sachsen-Anhalt läuft über einen Qbit-Encoder und hatte RDS in den Ancillary Data, aber seit mitte Januar eigentlich einen Workaround, der Dynamik/Lautheits-Fehlsteuerungen durch die RDS-Daten verhindern soll.

    Was die ARD hinsichtlich Dynamic Range Control überhaupt signalisiert, ist mir bis heute unbekannt. Ebenso, was sie bei Surround-Konfiguration als Downmix-Matrix signalisiert.

    Ein Test mit dem DLF (256 kBit/s MPEG 1 Layer II) zeigte, dass dort die Pegelabweichung von 0,32 dB nicht auftrat und das Decoding des STC+ absolut pegelgetreu zum FFmpeg-Decoding war. In der Differenz zwischen FFmpeg-Decoding und Decoding des DIGIT ISIO STC+ zeigte sich die meiste Zeit ein Pegel von ca. -85 … -80 dBFS, das ist eine Abweichung im Bereich eines minimalen Rauschens. Es fanden sich aber auch hier in unregelmäßigen Abständen kanalunabhängig Knackser, deren Spitzenpegel bis ca. -38 dBFS betragen konnte. In einer Stunde fanden sich 5 Knackser.

    Nun hätte es eines sehr hoch ausgesteuerten Programms bedurft, um das Kompressionsverhalten bei MP2 zu testen. Da konte ich nur auf Schlager Radio zurückgreifen. Dort fand ich bis -2,2 dBFS keinerlei Kompression, höher war nicht ausgesteuert.

    Wäre nun spannend, ob das aktuelle AAC-Decoding ohne diesen Murks auskommt und ob das Knacken generell beseitigt wurde.

    Dass bei BR Heimat irgendwas nicht mehr so "schrill und klirrend" klingt, erstaunt mich nach meinem Befund. Ich hatte nun nicht mit BR Heimat getestet, aber immerhin auch mit Bayern 1 (ich unterstelle vergleichbare Encodersettings zu BR Heimat). Da gab es keine Unterschiede zwischen STC+ und FFmpeg außer den 0,32 dB zu wenig und den sporadischen Knacksern. Den Spitzenpegel von BR Heimat kenne ich spontan nicht, falls sie DAB mit identischem Signal füttern sollten, sinds wohl nicht mehr als maximal -4 dBFS, so dass auch Kompression nicht auftreten sollte.

    Andererseits kenne ich Aussagen zu TechniSat-Geräten vom vergangenen Jahr, wonach massiv übersteuert (!) würde mit übler Dynamikkompression. Nachgewiesen wurde das damals ebenfalls bei MDR Sachsen-Anhalt. Da war das RDS aber auch noch so übertragen worden, dass es von manchen Receivern als Dynamiksteuerung fehlinterpretiert wurde. Ob das damals die Ursache war, weiß ich nicht.

    Das beste AAC-Decoding (aber nur LC-AAC), das ich bislang in Endgeräten fand, hat LaSAT/Bemondis. Das ist absolut pegelgetreu zum FFmpeg und unterschiedet sich nur in einem Prasseln unter ca. -80 dBFS von diesem (Zufalls-Schalten in den 2 niedrigsten Bit, möglicherweise aus Rundungen beim Übergang Float-Integer im Decoder). Seitdem die ARD bei den Qbit-Encodern den Abstand PCR-PTS verdreifacht hat (= dreifacher Puffer-Füllstand in den Receivern), knackt auch bei BR, NDR und Bremen nichts mehr minütlich - so wurde ein obskurer Fehler kaschiert, der möglicherweise immer noch in den Systemen steckt und nun aber von manchen Receivern ausgeregelt werden kann. Außerdem ist bei den Bemondis-Geräten der S/PDIF im Pegel fix auf 100%. Dieser AAC-Decoder ignoriert auch sämtliche Dynamic-Range-Steuerdaten, konnte also auch nicht durch spezifikationswidriges RDS irritiert werden. Dafür geht halt nur LC-AAC und nur Stereo. 5.1-Wiedergabe als Stereo geht nur mit der kostenpflichtigen Upgrade-Firmware V.0290A und da offenbar auch nur Durchreichen der beiden Front-Hauptkanäle als "Stereo", kein Downmix. Surround-Transcoding geht gar nicht mit diesen Geräten, Stereo dafür bestmöglich. Das sind die Vistron-Kabelradios VT855 / 855N / VDR100 / 110 sowie die HDTV-Receiver, die als WISI, Pollin, Vistron, Smart, Schwaiger, SKT, ... verkauft wurden - zumindest die, die von Bemondis hergestellt wurden.

    Falls ich an den STC+ nochmal rankommen sollte, könnte ich ja eventuell vor und nach Update auf die aktuelle Software testen. Vielleicht ja sogar mit der gleichen Sendung (PVR-Aufzeichnung). Aber die Zeit...
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. August 2022
  6. KTP

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    Viele Personen/Hersteller haben ihre Geräte im Juli 2021 bzw. Dezember 2021 getestet und danach nicht mehr,- und da liegt ein Fehler !
    Die TechniSat TechniVision ISIO-TV-Geräte wurden von TechniSat als nicht AAC LC konform eingestuft,was aber nicht stimmt,im Juli/Dezember 2021 gabs auf den 2 Radio-Transpondern 10.891 MHz/11.053 MHz mit den TechniSat TechniVision ISIO-TV-Geräten jede Menge Tonaussetzter,- ab März 2022 gabs mit den genannten TV-Geräten dagegen keinerlei Tonaussetzer mehr,also muß die ARD-Technik nochmal "nachgeschärft" haben,- es gab allerdings für die TechniSat TechniVision ISIO-TV-Geräte im genannten Zeitraum kein Software-Update mehr,denn das letzte Update ist vom 14.01.2016 !
     
  7. lg74

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    Es sind bei der ARD mehrere Dinge nach Aufnahme des AAC-Betriebs Ende Juni 2021 gemacht worden. Anfangs wars kompletter Pfusch (schon eine starke Leistung, sowas überhaupt öffentlich zu starten) mit teils schweren Fehlern im Datenstrom, die zu völligem Versagen bei der Wiedergabe führten. Geräte hängten sich teils komplett auf, CPUs wurden kochend heiß.

    Nachdem man das beseitigt hatte, spielten etliche TechniSat, die eigentlich AAC können sollten, immer noch nicht. Mit Ausnahme eines Programms: MDR Sachsen-Anhalt. Das spielte - aber irgendwann nicht mehr. Dort hatte man versehentlich einen falschen Datentyp angegeben, der TechniSat-Geräte dazu brachte, das Programm zu spielen. Nachdem man den Datentyp auf Radio-Service geändert hatte, war es stumm. Erst als man den Programmen den AAC_type Descriptor mit auf den Weg gab, spielten die TechniSat. Die brauchen die Signalisierung, dass das AAC auch wirklich AAC ist, andere Fabrikate brauchen es nicht.

    Interessant daran: die norwegische NRK, die ihren Hörfunk via Satellit um 2015 oder 2016 ruinierte, indem sie ihn auf HE-AAC-Klingeltonqualität umstellte, hatte von Anfang an den AAC_type signalisiert. Die ARD hatte da was versäumt.

    Die MDR-Programme hatten dann irgendwann im Sommer 2021 wochenlang wimmernde, "singende" Artefakte wie die Sampleratenwandlung von Windows XP. Man fand im Audiospektrum irre Spiegelungen an 6 kHz und 12 kHz. Nachdem das behoben wurde, war MDR Kultur wochenlang auf Bemondis-Geräten stumm: man sendete dauerhaft in 5.1, aber da geben die Bemondis-HDTV-Receiver mit jeglicher frei erhältlicher Software nur den Center links und rechts aus - und der ist bei Stereoinhalten nunmal stumm.

    Es gab noch weitere Fehler: Bemondis-Receiver (Vistron, WISI, Pollin, Schwaiger, ...) knackten bei Programmen von BR, NDR und Radio Bremen etwa minütlich und fügten immer 144 Samples (exakt 3 Millisekunden) Blödsinn ein. Schnitt man das raus, hatte man das originale Audio. Denen ist regelmäßig der Puffer leer gelaufen. Das passierte gleichermaßen via Sat und via Kabel, ein PCR-Restamping, wie es bei Kabelumsetzung geschieht, änderte also nichts daran. Das testete ich im September 2021 an Sat und 2 Kabelnetzen (Astro-IP-Kopfstelle, WISI-Kompaktkopfstelle). Parallelmitschnitte via Sat und Kabel mit 2 Bemondis-Geräten brachte die Knackser an unterschiedlichen Stellen - wann es knackt, entschied sich also im Gerät und nicht beim Programmanbieter.

    Andere Fabrikate (ich testete im September 2021 einen Grundig TV von 2014 und später bekam ich Testfiles eines VU+ UHD-Receivers) drehten in Echtzeit an der Abspielgeschwindigkeit, veränderten also messbar die Tonhöhe, verlangsamten das Ausspielen, weil ihnen auch der Puffer leer lief. Der Grundig machte das dauernd, die VU+ x mal je Minute. Ein Neutrino-Gerät von ca. 2014 knackte auch permanent.

    Auch in einem professionellen (!) Softwaretranscoding (nachgebauter Hörfunktransponder mit AAC-Satsignal als Quelle, Umsetzung auf MP2) fand ich Knacken, und zwar so, dass es naheliegt, dass das Knacken beim Decodieren des ankommenden AAC entstand und nicht beim Decodieren bei mir. Es war bandbegrenzt auf den Frequenzgang des MP2-Transcoders.

    Mir fiel dann irgendwann auf, dass die Anstalten, die mit Encodersoftware von Qbit laufen (BR, MDR, rbb, NDR, Bremen) nur ca. 40 ms Abstand zwischen PCR (Program Clock Reference) und zugehörigem PTS (Presentation Timestamp) hatten, während die Anstalten mit Encodersoftware des anderen Anbieters (SR, SWR, WDR, hr) ca. 150 ms (soweit ich mich erinnere) Differenz aufwiesen und damit etwa den 3- bis 4-fachen Pufferfüllstand in den Receivern erzwangen. Ob die Timing-Probleme bei BR, NDR und Bremen damit zu tun haben, konnte ich freilich nicht sagen, aber MDR und rbb spielten auch knackfrei auf den Bemondis-Geräten - mit gleich geringem Pufferfüllstand. Die Ursache musste also woanders liegen. Ich ahne auch wo, nämlich in der Zuführung von München bzw. Hamburg nach Potsdam zum Uplink.

    Andere Geräte (genannt wurden Fernseher von Panasonic, Philips, Thompson und auch Receiver von Dyon und TechniSat) wurden vor allem bei MDR-Programmen zu bestimmten Zeiten - meist kurz nach "um" und gegen "halb" von alleine leise und wieder laut. Hier wurden spezifikationswidrig in die Ancillary Data des AAC eingebettete RDS-Informationen als Dynamic Range Control Data interpretiert. Die Geräte haben sich korrekt verhalten, die mitgegebenen RDS-Daten bei BR, MDR, RBB, NDR und eigentlich auch Bremen waren schuld. Der MDR führt das umfangreichste RDS-Set mit sich (PI-Code, PS, RT, CT, M/S, TP, TA sind midnestens dabei) und hatte dann auch die heftigsten Fehlsteuerungen bewirkt. Geräte, die das ignorierten und damit eigentlich nicht vollständig spezifikationskonform waren (Bemondis) waren hier fein raus - keine Irritation.

    Der hr hatte auf VU+-Geräten schallplattenähnliches Knistern. Das gleiche Knistern bekommt man hin, wenn man den VU+ via File (und nicht via Tuner) ein selbst erstelltes AAC aus dem Fraunhofer-Encoder zum Spielen gibt. Erstellt man das AAC mittels FFmpeg, knistert es nicht. Irgendwann im Herbst wurde das Knistern beim hr behoben - offenbar hatte man da bis dahin als einzige Anstalt Fraunhofer-Encoderalgoithmus und wechselte dann auf FFmpeg - meine Vermutung.

    Von neueren TechniSat hatte ich im Herbst 2021 Aussagen wie "3 dB zu laut und dann komprimiert". Schlechterer Klang als 128 kBit/s MP2 (!) wurden auch von TechniSat-Besitzern gemeldet. Auch andere Fabrikate waren viel zu laut und verzerrten teils brutal. Kathrein UFS-913 wurde von jemandem im Berliner Umland mit Bayern 2 gegen das Gastspiel von Bayern 2 im Berliner rbb-DAB verglichen: die DAB-Verbreitung (88 kBit/s Subchannel Size entsprechend ca. 73 kBit/s netto-Audio HE-AAC mit "Fake-Höhen" gewann gegen Sat via UFS-913 (160 kBit/s LC-AAC mit ca. 158 kBit/s echtem Audio). Ob sich daran etwas geändert hat, weiß ich nicht. Auch aus dem WDR-Gebiet gab es Aussagen, wonach WDR via DABü deutlich besser klänge als via Sat - und WDR-DAB ist Magerbitraten-DAB, das muss schlechter klingen als Sat. Offenbar gibt es massiv Geräte mit Decoderfehlern.

    Zu dieser Zeit spielten z.B. Bemondis-Geräte bis auf das Knacken bei BR, NDR und Bremen längst fehlerfrei und waren klanglich nur an fehlenden Details aufgrund der zu niedrigen Bitrate vom noch parallel laufenden alten Hörfunktransponder zu unterscheiden. Es muss also massive Qualitätsunterschiede in den AAC-Decodern geben.

    Um den Jahreswechsel 2021/2022 meldete sich jemand bei mir mit einem Mitschnitt eines Philips-Fernsehers: rbb RadioEins via Sat (128 LC-AAC) deutlich platter und pappiger als via Stream (128 MP3) auf ner App auf diesem TV. Ich griff mir also Sat und Stream ab, decodierte beides sauber und fand keinen Unterschied in Pegel und Dynamik, nur halt etwas saubereren Sound auf Sat dank AAC statt MP3 bei dieser neidrigen Bitrate. Auch der Philips-TV machte also irgendwas falsch. Ob er das immer noch macht, weiß ich nicht.

    Der hr stellte dann von RDS via separatem "private PID" auf RDS via Ancillary Data im AAC-Datenstrom um - damit begann beim hr eine Zeit mit deutlicher zeitlicher Drift des Audiosignals. Entsprechende Aussagen bekam ich aus dem Rhein-Main-Gebiet. Ich hatte vorher schon beim rbb (Qbit-Encoder) in einem Vergleich UKW Berlin-Scholzplatz gegen Sat eine zeitliche Drift von ca. +/- 5-6 Millisekunden mit Periodendauer von ca. einer Stunde festgestellt, die es beim Vergleich UKW gegen alten Hörfunktransponder nicht gab. Das wiederholte ich dann im MDR-Sendegebiet und fand eine Drift von ca. 2,5 Millisekunden - der alte Hörfunktransponder hatte gar keine Drift.

    Mitte Januar erhöhte die ARD bei den Anstalten, die mit Qbit-Encodersoftware laufen, den Abstand PCR-PTS auf ca. 120 ms - das Knacken der Bemondis-Geräte verschwand vollständig, die liefern jetzt auch über Stunden am S/PDIF völlig samplesynchron zu einem nachträglichen Softwaredecoding mittels FFmpeg. Die VU+ drehte dann nur noch alle paar Minuten kurz an der Abspielgeschwindigkeit, den Grundig-TV testete ich nicht nochmals. Ich gehe davon aus, dass der eigentliche Fehler möglicherweise noch immer besteht, aber durch den verdreifachten Pufferfüllstand von einigen Geräten vollständig ausgeregelt werden kann.

    Gleichzeitig implementierte man einen Workaround für die RDS-Übertragung in den Ancillary Data. Durch Segmentierung der Daten verhindert man, dass 0xBC als Wort vorkommt - das ist das Startsignal für Dynamic Range Control Data. Seitdem sollten die Geräte, die von allein leise und laut geworden sind, sich nicht mehr so verhalten.

    Ob die ARD Dynamik Range Control Data signalisiert, weiß ich nicht. Das könnte auf Geräte mit vollständigem AAC-Decoder durchaus Einfluss haben.

    Im Mai (?) 2022 stellten dann noch WDR, SWR und SR auf RDS in den Ancillary Data um.

    Zum Vergleich: der alte Hörfunktransponder spielte einfach - auf allen Geräten, stabil, ohne Drift, ohne Pegel- und Dynamik-Gemurkse in den Endgeräten, mit kompatiblem, kinderleicht zur AV-Anlage übertragbarem Surround und in einer Qualität, die man als "Leitungsqualität" bezeichnen könnte.

    War halt viel zu gut und viel zu kompatibel. Musste weg. Die Umstellung ohne jeglichen Zugewinn für die "Endkunden" (und Beitragszahler) hat ja nur hunderttausende maximal 4 Jahre alte DVB-Kabelradios und zig Modelle an HDTV-Receivern (ebenfalls hunderttausender-Stückzahlen), allen SD-Receivern und etlichen UKW-Kopfstellenumsetzern die Funktion gekostet.

    Für mich ist seitdem die ARD kein als integer zu betrachtender Programmanbieter mehr. Seine eigenen Finanzierer und Beauftrager behandelt man nicht so. Aber das Thema erledigt sich dank Patricia Schlesinger jetzt möglicherweise sowieso endgültig.

    Kann das die Erhöhung der Differenz PCR-PTS Mitte Januar 22 gewesen sein? Dann wären die Aussetzer vorher aber nur auf BR, NDR, Bremen und ggf. noch MDR und rbb aufgetreten, nicht aber bei SR, SWR, WDR und hr.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. August 2022
  8. KTP

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    ... für mich auch nicht mehr,denn ein Burow,usw. sind auch nicht besser,meine Meinung !

    Die Tonausetzer bei den TechniSat TechniVision ISIO-TV-Geräten waren am schlimmsten bei den Klassikradios,- seit März 2022 keine Knackser,Tonaussetzer mehr,warum auch immer !
     
  9. yander

    yander Guest

    Wen HBB TV interessiere es gibt die Blaue Teste bei den ÖR Sendern .
     
  10. loger

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    Schöne Zusammenfassung. Ach du meine Güte... Da fragt man sich wirklich wer bei der ARD solche Entscheidungen trifft. Technischer Sachverstand ist da wohl nicht mehr vorhanden. Ein absolutes Armutszeugnis. Peinlich, einfach nur peinlich.

    Für mich hat sich das Thema ARD-Radio erst mal erledigt, diesen Schwachsinn mache ich nicht mehr mit.