Signalverzögerung gegenüber Satellit

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Ich habe die Programme Das Erste HD, ZDF HD und MDR S-Anhalt HD über DVB-S2 und DVB-T2 verglichen.
Überraschend: Das ZDF hat die kürzeste Signalverzögerung, unter 1 Sekunde!
Bei Das Erste dauert es viel länger bis bei T2 das Signal nachgezogen hat und ausgerechnet beim MDR, der das DVB-T2 Signal selbst erzeugt ist die Verzögerung am längsten, also greift man anscheinend nicht auf das interne Signal zu.

Hier meine Tests in Video-Form:

 

Wer Satelliten-Empfang hat, interessiert sich nicht für terrestrisches TV und wer nur terrestrisches TV sehen man interessiert sich nicht für Satelliten-TV. Was soll also solch ein Vergleich bringen, außer dass es eben über unterschiedliche Empfangswege unterschiedliche Signal-Verzögerungen gibt.

Wenn man schon solche Vergleiche (zu "akademischen" Zwecken) durchführt, dann fehlen noch zwei übliche TV-Übertragungswege: KabelTV und IPTV.

 

Ich interessiere mich für beide Übertragungswege. Und da der Sat-Empfang immer der schnellste ist und ich explizit nur T2 zum Vergleich anwenden wolle geht das schon in Ordnung.

 

Klar... das ZDF hat die Encoder für DVB-T2 direkt in Mainz neben den für DVB-S2 und T stehen... man greift direkt das Signal ab wie es aus der Sendeabwicklung kommt.

Die ARD Anstalten hingegen verwenden die DVB-S2 Muxe als Quelle... die kommen zwar per Glasfaser, sind aber inhaltlich mit dem was man per Satellit bekommt genau gleich.... Ausnahme sind nur bei einigen ARD Anstalten die "eigenen" Programme, zB der BR greift das BR Fernsehen und alpha direkt ab - weswegen die auch wesentlich früher dran sind.

Der MDR betreibt seine Muxe zusammen mit dem RBB - das Playout ist daher in Potsdam, daher nimmt man da auch einfach die DVB_S2 Muxe her...

 

Umgekehrt, von den üblichen Übertragungswegen ist Sat die langsamste Variante

Jedes Signal braucht Zeit, um sich auszubreiten. Über Sat (hin und zurück) ist immer der längste Weg, Zwar ist die Freiraumausbreitung schneller als über Kabel, aber den enormen Wegunterschied macht das nicht wett.

 

In der Theorie ja, in der Praxis aber nicht, weil die Kabelbetreiber die Signale ja "re-encodieren". Das kostet Zeit und frisst den Zeitvorteil wegen der Leitung mehr als auf. Via Vodafone kommen alle Sender über 5sec verzögert an gegenüber Satellit. Sogar DVB-T2 ist da immer noch schneller.

 

Mit dieser Bemerkung disqualifizierst du dich selbst.

Die Kombination DVB-S + DVB-T ist sinnvoll und wird in Deutschland millionenfach gemacht. Kollege @Volterra kann dir die aktuellen Zahlen liefern, wie viel % der Haushalte einen Zweitfernseher haben.

Ich weiß, dass du in Berlin wohnst und vom Alex versorgt wirst. Fahr aber mal aufs Land und schau dir die Satelliten-Antennen in ländlichen Regionen an, wo kein Kabel liegt.

Die weit überwiegende Mehrheit der Sat-Antennen hat ein LNB mit einem Kabel. Nur ein Bruchteil davon dürfte Unicable sein.

Der Normalfall des Sat-Empfangs ist das Single LNB für 19º Ost, das pro Haus genau einen Fernseher versorgt.

Willst du einen zweiten Fernseher aufstellen, was machst du dann?

Von 2005 bis 2016 war es hier in meiner Region eine hervorragende Lösung, den Zweitfernseher mit DVB-T zu "füttern". Da gab es 24 TV-Sender für wenig Aufwand.

RTL und Sat.1 haben sich aus diesem Zweitfernseher-Geschäft selbst rausgekegelt.

Ob die das durchhalten, bleibt abzuwarten.

@drod beschreibt in diesem Thread ein sehr ernstes und sehr störendes Problem.

Nicht selten kommt es bei mir im Haus vor, dass die Tagesschau auf zwei unterschiedlichen Geräten läuft.

Es ist einfach nur mega-ärgerlich, dass die DVB-T Tagesschau mehrere Sekunden Verspätung hat. Wenn beide Geräte gleichzeitig an sind und man im Haus herum läuft ... das stört.

Es ist eindeutig ein DVB-T2 Effekt, denn die DVB-T1 Tagesschau im Hessischen Fernsehen auf Kanal 33 ist fast pünktlich.

Bei mir ist die terrestrische DVB-T2 WDR-Tagesschau übrigens mehr als eine Sekunde schmeller als die DVB-T2 "Das Erste" Tagesschau.

Ich muss schon sagen, dass hier mit DVB-T2 eine Verschlechterung eingetreten ist, die mich erheblich stört.

Und ich bin nur eines von Millionen Häusern, wo seit Jahren der Zweitfernseher über DVB-T "gefüttert" wird.

 

Was heisst hier Theorie? Das ist die Physik, von der der TE anscheinend keinen Schimmer hat Und dass Kabelprovider generell re-encodieren ist ja wohl auch nicht wahr. Also sollten wir uns zunächst an die Physik halten und individuelle Fälle quantitativ belegen. Otelo/Vodafone habe ich übrigens gerade gekündigt, aber das ist Mobilfunk

 

Das sind Phänomene der "modernen Technik", die man leider nie mehr wird ändern können. Die Laufzeiten der einzelnen Übertragungswege sind einfach von viel zu vielen Faktoren abhängig, die sich summieren.

Vor der Umstellung auf DVB-T2 konnte ich via Sender Brocken (K29) Das Erste schneller als via Satellit sehen! Nicht nur schneller als die HD-, sondern auch schneller als die SD-Version auf Astra.

Das war schon sehr interessant bei einer Fußball-Liveübertragung, wo ich bekanntlich Zeitverzögerungen überhaupt nicht leiden kann.

Ich werde nie das Gesicht meines Nachbarn vergessen, als ich einmal ca. 27 (!) Sekunden früher als er bei einem WM-Deutschlandspiel über ein Tor gejubelt hatte (zugegeben, das war eine ZDF-Übertragung, und damals sah er noch über Kabel Deutschland).

Daraufhin hat er sich eine SAT-Antenne auf den Balkon gestellt.

Gruß Holz

 

Vodafone macht es im großen Stil und ist der größte Betreiber. Im Vodafone Kabel sind die Sender durchweg mindestens 4-5sec. später dran als via Satellit, teils noch viel länger. Keine Theorie, sondern nachgemessen...