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Schwarzsehen im Namen des Gesetzes

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von lagpot, 23. Februar 2004.

  1. lagpot

    lagpot Gold Member

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    Schwarzsehen im Namen des Gesetzes

    Santa Fu Jahrelang schauten Gefangene »Premiere« - und zwar für lau

    Riesenwirbel im Knast: Seit Anfang der Woche gibts für die Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel nur noch ein ziemlich eingeschränktes Fernsehprogramm. Keine Pornos mehr. Keine Spielfilme des Pay-TV-Senders "Premiere". Noch bis zur vergangenen Woche gehörte das zum täglichen Unterhaltungsangebot. Dann aber kam heraus: Seit mehreren Jahren gucken die Gefangenen schwarz - und zwar mit Duldung der Anstaltsleitung.

    Justizvollzugsanstalten, das sind - zumindest in der Theorie - die Orte, wo Gesetzesbrechern beigebracht wird, ein anständiges Leben zu führen. Dass ausgerechnet eine solche Institution selbst Gesetze bricht - ein Skandal.

    Zum Hintergrund: Die JVA in Fuhlsbüttel verfügt über ein eigenes Fernsehnetz. Rund 150 Gefangene haben in ihrer Zelle einen Fernseher. Darüber werden beispielsweise Sendungen von ARD, ZDF und RTL empfangen. So weit, so gut.

    Im Medienraum steht aber seit Jahren auch eine so genannte D-Box, ein Gerät, das nötig ist, um die verschlüsselten Sendungen des Pay-TV-Senders "Premiere" anschauen zu können. Zwar wurde seitens der JVA ein Abo-Vertrag mit "Premiere" abgeschlossen. Aber nur ein einziger! Und genau das ist der springende Punkt. Denn nach Auskunft von Premiere ist es verboten, Spielfilme des Pay-TV-Senders öffentlich vorzuführen. Das sei nicht einmal den Gaststätten erlaubt, die einen speziellen Vertrag mit Premiere haben. Auch sie dürfen ihren Gästen lediglich Sportsendungen zeigen.

    Gelten hinter Gefängnismauern andere Regeln? Seit langem war es in der JVA Fuhlsbüttel üblich, dass der Gefangene, der im Medienraum von Anstalt I arbeitet, täglich die besten "Premiere"-Filme auf Video aufzeichnet und so frische Ware für das Knast-Heimkino produziert. Täglich gabs dann zu festgelegten Zeiten Spielfilme und Pornos vom Feinsten.

    Am Freitag vergangener Woche informierte die MOPO "Premiere" in München. Zuvor hatte ein Gefangener die Staatsanwaltschaft ebenfalls auf diese - wie er meint - illegale Praxis aufmerksam gemacht. Das hatte Folgen. Ingo Wolfram, Sprecher der Justizbehörde: "Wir haben den Vertrag mit ,Premiere' gekündigt. Es werden keine Filme des Senders mehr gezeigt." Wer denn die Anweisung gegeben habe, Filme zu kopieren? Und seit wie vielen Jahren das gemacht wurde? Knappe Antwort: "Wir prüfen die Angelegenheit rechtlich."

    Nach Meinung von Pascal Oberndörfer vom Institut für Urheber- und Medienrecht München hat die JVA mehrfach gegen Gesetze verstoßen. Schon das Anfertigen einer Kopie sei nicht zulässig. Und auch das zeitversetzte Einspeisen der "Premiere"-Filme sei illegal. Inzwischen hat die "Premiere"-Rechtsabteilung Kontakt mit der Justizbehörde aufgenommen.

    Möglicherweise ist dem Pay-TV-Kanal ein immenser Schaden entstanden: Wäre für jeden der 150 Häftlinge ein Vertrag über das Paket "Premiere komplett" abgeschlossen worden, hätte der Knast dafür monatlich 6450 Euro zahlen müssen. Macht pro Jahr 77 000 Euro.

    Quelle :Hamburger Zeitung
     
  2. Michael

    Michael Platin Member

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    Mit Kofi scheint's ja echt zuende zu gehen, wenn er selbst im Knast Schwarzseher hat breites_
    Kann er wohl "draußen" keine mehr finden? Und seine Abozahlen scheinen auch nicht zu steigen ... da sucht man eben da weiter, wo man schon die ganzen aufgeflogenen Schwarzseher eingesperrt hat: In der JVA breites_ breites_ breites_
     
  3. digitalreceiver24

    digitalreceiver24 Platin Member

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    ...und genau hier wird es wieder komisch. Anstatt hier von "Verlust" zu reden ist es ein jahrelanger "Gewinn" gewesen, da es wohl Utopie in Reinstform ist anzunehmen, das jeder Inhaftierte entweder Premiere selbst abonniert, geschweige denn die öffentliche Hand (JVA) hier die Kosten für ein Abo übernimmt. Hier geben sich die Juraschwachmaaten mal wieder die Blöse - sicherlich - 1 Filmabo darf nicht zu öffentlichen Zwecken "mißbraucht" werden - hier aber gleich von "Schaden" und "Verlust" zu reden ist mehr als lächerlich.
     
  4. nevers

    nevers Gold Member

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    Aber meiner Meinung nach sind Gefängnisse geschlossen und es gibt eine beschränkte Anzahl von Bewohnern, die dass Programm schauen können. Es ist doch nicht so wie in Gaststätten, wo jeder kommt um Premiere zu schauen.
    Also sind die Vorführungen imo nicht öffentlich.

    <small>[ 23. Februar 2004, 18:44: Beitrag editiert von: nevers ]</small>
     
  5. digitalreceiver24

    digitalreceiver24 Platin Member

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    "Die wohnen dort".
    winken

    Hört sich schon komisch an, aber defakto hast Du schon Recht! winken
     
  6. BlackWolf

    BlackWolf Wasserfall

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    Och ich klau jetzt nur deswegen was, dass ich möglichst lange eingelocht werd, damit ich endlich Premiere für lau sehen kann breites_

    Aber öffentlich ist das ja wirklich nicht, das is halt ne größere WG in sonem Knast winken
     
  7. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Wieso gibts im Knast überhaupt Fernsehen? Geschweige denn Pay-TV? Junge, Junge...
     
  8. Poker Face

    Poker Face Junior Member

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    Wenn JVA öffentlich ist, dann können auch die Nachbarn eingeladen werden oder die Vertreter von PW! l&auml;c ...Zur Sportsendungen wie BOXEN, Catchen, Frestling ....in jedem Zimmer!
     
  9. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    In Kneipen tun sie doch auch und das ist eher noch öffentlich. winken
    Gruß Gorcon
     
  10. digitalreceiver24

    digitalreceiver24 Platin Member

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    Eike, Du meinst also man sollte TV gegen Bickel tauschen und die Leute 25h/Tag im Steinbruch arbeiten lassen, auf 25 Inhaftierte 20 Werkzeuge verteilen und wehe dem, der nicht "bickelt"?

    Hmm, verdient hätten sie es winken