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RTL wird PAY-TV! Die Analyse

Dieses Thema im Forum "HD+, Diveo, Freenet TV + weitere Anbieter via Sat" wurde erstellt von GranCanaria, 11. August 2006.

  1. GranCanaria

    GranCanaria Junior Member

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    RTL/APS SES ASTRA= PAY-TV

    Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, hat sich nun die Sendergruppe um RTL entschieden mit der Plattform APS/Astra SES zusammen zu arbeiten und RTL inkl. Ihrer dazugehoerigen Sender nunmehr als Pay TV zu vermarkten. Das Ganze nennt sich das „Projekt Dolphin“. In diesem Bericht hier soll die Materie etwas vertieft werden und dabei die Vor- und Nachteile der Konsumenten sowie auch der Sendergruppe und auch APS/ SES Astra naeher beleuchtet werden.
    In vielen Foren, die sich mit dem Thema bereits ausgiebig beschaeftigen, geht es seit Bekanntgabe dieser Nachricht drunter und drueber wobei die Meinungen teilweise weit auseinander gehen.

    Dolphin ist Pay-TV

    Zuerst einmal muss von vornherein klar gestellt werden, das es sich bei dem Vorhaben “Dolphin” NICHT um eine “Infrastrkturabgabe” oder um eine “Grundverschluesselung” handelt, sondern um PAY-TV.
    „Infrastrukturabgabe“ wurde von Initiatoren des Projekts neu erfunden anstelle von Pay-TV in diesem Zusammenhang,
    aber eine monatliche Belastung durch die Verschluesselung von RTL und Co. ist nicht anders anzusehen als Pay-TV und hat mit einer “Grundverschluesselung” nichts gemein.
    Ob nun RTL den Verschluesselungsauftrag an Kudelski vergibt oder an APS, kommt auf das Gleiche heraus!
    Eine Grundverschluesselung ist eine EINMALIGE Abgabe , die daher ruehrt, das die durch die Satellitenabstrahlung nicht zu vermeidende weitraeumige Abstrahlung und Empfangsmoeglichkeit der Programme verschluesselt werden um dadurch die Lizenzen nur fuer ein Land oder bestimmtes Gebiet eingegrenzen zu koennen. Der verschluesselte Sender haette dann keinerlei weiteres finanzielles Interesse und liesse sich durch diese EINMALIGE Abgabe nur die entstandenen Kosten, fuer die Bereitstellung der Zuganghard- und Software und die Smartcards, erstatten.
    Im hier vorliegenden Fall ist dies NICHT so und kann daher mit Recht nur als PAY TV bezeichnet werden, denn eine monatliche Abgabe hat ein eindeutiges finanzielles Interesse der Sendergruppe RTL und APS Astra SES gegenueber dem Konsumenten und RTL wird finanziell daran beteiligt.
    Im Fall RTL handelt es sich sogar um eine arglistige Taeuschung gegenueber der Oeffentlichkeit, denn man kann hier die Firma APS als einen Verschluesselungssubunternehmer werten, der sich nur die von Kudelski hervorgebrachte Verschluesselung “Nagravision” leiht, um sie wiederum weiter zu vermarkten. APS SES Astra ist also genau genommen nur ein Zwischenhaendler im anbieten von Verschluesselung und zusaetzlich noch der Kostenbeitreiber. RTL wuerde sich bei einem eigenen Aufbau dieser geplanten Plattform sofort unter der Rubrik PAY TV wiederfinden und dadurch zweifelsfrei die Sendelizenz der Landesmedienanstalt in NRW verlieren. Um aber den Status Free-TV auf keinem Fall zu verlieren, ist man diesen Weg ueber APS gegangen.
    Allein dieser Umstand am Anfang ist schon sehr fragwuerdig und hinterlaesst dem Vorhaben einen etwas schalen Beigeschmack . Der Ausrede seitens RTL, das man im Kabel bereits verschluesslt digital sendet, kann so nicht stehen gelassen werden, da durch diese Verschluesselung der Privatanbieter die Kabeleinspeisegebuehren gesenkt werden sollen , die es so nur in Deutschland gibt, denn in anderen Laendern muessen die Kabelgesellschaften fuer die Einspeisung der Programme in ihre Kabelnetze den Programmanbietern eine Gebuehr bezahlen.
    Da RTL sogar im DVB-T Terrestrik Bereich „pruefen“ will, ob man nicht dort auch noch verschluesseln kann, ist es wohl doch offensichtlich, das man hier auf keinen Fall von „Grundverschluesselung“ reden kann. RTL wird also Pay-TV und dies ist Fakt!

    Jetzt kann man der Sendergruppe RTL es nicht verbieten, sein Signal ueber Satellit zu verschluesseln, aber die Argumentation, warum es zum Pay TV wird, hat leider etwas den Anschein, die Oeffentlichkeit im Unklaren zu lassen, weil man sich bewusst ist, das die wahren Gruende eine totale Verweigerung der Konsumenten nach sich ziehen wird und dieses Vorhaben dann warscheinlich auch nicht realisiert werden kann. Doch was bewegt RTL nun wirklich dazu, seine Sendergruppe zum Pay TV umzuruesten? Gehen wir der Frage einmal nach:

    Strategie von RTL

    RTL und seine Senderfamilie strebt warscheinlich den glaesernen Verbraucher an mit dem Hauptziel, den HALB Pay TV Markt aufzurollen. Zusaetzliche Kanaele sollen gestartet werden mit dem Ziel, dem Endkunden einen weiteren monatlichen Obulus entrichten zu lassen. Dieses Ziel ist aber in der derzeitigen Aufteilung des Free und Pay TV Marktes mehr als schwer, denn den reinen Premium Pay TV Sektor hat “Premiere” und einige wenige andere Anbieter bereits deutlich unter sich aufgeteilt und eine Saettigung ist hier auch schon zu beobachten.
    Halb-Pay-TV-Markt kann man den Begriff deshalb benennen, da es sich in Zukunft warscheinlich um Programme drehen , die weniger Werbung zeigen, aber immer noch Hauptbestandteil sein wird.
    Es kann aber auch so sein, das RTL einen Trend aufhalten will, der jetzt vielleicht noch nicht so erkenntlich ist, naemlich, das in Zukunft der Werbegerlderkuchen kleiner wird oder sich durch die hohe Anzahl anderer Spartenprogramme im Free TV Sektor mehr aufteilen wird.

    Zudem strebt RTL warscheinlich eine zielgerichtetere Werbestrategie an, die es erlaubt, vom Kunden aufgrund der neuen Kundendaten eine bessere Uebersicht zu bekommen, wer genau das Programm anschaut und sich dafuer interessiert.

    Moechte RTL aber wissen, wer was wann anschaut, muss dazu noch ein Rueckkanal geschaffen werden (Beispiel: Receiver mit der Telefonbuchse verbinden), um diese Daten zu bekommen.

    Eine weiterer Grund sein Programm zu verschluesseln, wenn man es genau betrachtet, ist das ablehnende Urteil des europaeischen Gerichtshofes im Falle der Quersubvensionen von den Privaten durch den deutschen Staat im DVB-T (Digital Terrestrik) Bereich. Dadurch fehlen den Privaten wichtige Gelder um ihr Programm zu finanzieren. Das hat dann auch dazu gefuehrt, das seit ca. einem Jahr die Privaten Anbieter sich nicht mehr an den Neustarts in DVB-T in verschiedenen Bundeslaendern beteiligen.

    Anscheinend moechte sich RTL auch seine hohe Popularitaet in der deutschen Bevoelkerung zu nutze machen, denn noch haben sie hohe Einschaltquoten, die aber in den letzten 2 Jahren durch die stetig zunehmenden neuen Free TV Programme langsam broeckeln. Das wirkt sich natuerlich auf die Werbegelder , die RTL erhebt, aus.
    Wie man sieht, muss auch RTL immer mehr im Fernsehmarkt Deutschland kaempfen obwohl sie immer noch hohe Gewinne machen, diese aber nur durch Sparmassnahmen intern realisiert werden koennen. RTL will sich durch die bevorstehende Verschluesselung ein Segment sichern, das in anderen europaeischen Laendern bereits ueblich ist. Trotzdem ist der Weg, den RTL mit APS jetzt einschlaegt, als Pay TV zu werten und laesst keinen andere Bezeichnung zu, denn RTL wird an den Einnahmen beteiligt sei es nun direkt, oder durch Transponderkostenrabatte!




    RTL waere warscheinlich besser beraten gewesen, wenn sie ihre Strategie anders gewaehlt haetten. Beispielsweise haetten sie neue Sender starten koennen und diese dann unter einem Zusatzbuget vermarkten koennen. Auch haette man dann nach und nach einige Teile des Hauptprogramms RTL in diese verschluesselten Sender verschieben koennen, aber dies braucht eine lange Zeit bis zur Akzeptanz des Konsumenten und deshalb hat man sich auch entschieden, gleich den Hauptsender RTL mit seinen Tochterprogrammen zum Pay TV umzugestalten.
    Denn von hier aus kann man schneller auf hoeherwertige Pakete upgraten, denn die “Infrastruktur” waere dann ja vorhanden. Nur, dieser Weg ist sehr riskant und hat in den letzten Tagen schon einen erheblichen Schaden am Image von RTL verursacht.
    Der Zeitpunkt, RTL als PAY TV zu vermarkten, kann man “auf den letzten Druecker” bezeichnen. Wuerde sich die Sendergruppe auch nur noch ca. ein Jahr laenger Zeit lassen, wuerde man warscheinlich mit dem Vorhaben keinen Erfolg mehr haben, da sich die Bevoelkerung immer mehr Richtung Digital SAT-TV verschoben haette, denn noch immer sind mehr analoge Receiver in den deutschen Haushalten zu finden als digitale. Der sogenannte “Break Even” waere aber naechstes Jahr zur Weihnachtszeit erreicht gewesen und es waeren mehr Sathaushalte digitalisiert gewesen als analoge . Der Verlust an Zuschauern oder Verweigerern waere enorm und wuerde den Werbetreibenden ein kraeftiger Dorn im Auge sein was die Reichweite betrifft, denn wer schon einen Free-to-Air Receiver erworben hat und mitbekommt, das er jetzt wieder neue Receiver und Smartcard und vielleicht eine Aktivierungsgebuehr plus monatliches Entgeld entrichten muss, was vorher eben FREI war, ist um ein erhebliches misstrauischer und Negativer eingestellt. Man muss also nur noch auf die im Moment vorhandenen 6 Millionen bereits digitalisierten ueber Satellit Astra empfangenen Haushalte verzichten, falls sie verweigern wuerden.
    Im Moment moechte man sich auch noch einen Effekt zu nutze machen, der immer noch sehr tief in der Bevoelkerung in Deutschland verankert ist, naemlich das Digital immer auch gleich “verschluesselt” bedeudet. Dieses Faenomen ist standhaft seit der Einfuehrung des digitalen Zeitalters in Deutschland und immer noch in vielen Koepfen verankert. Schon deshalb ist der schleppende Verkauf von Receivern im DVB-S System von vielen bemaengelt worden.
    Diese “Umstiegsverweigerung” der Konsumenten kann sich RTL jetzt zu nutze machen, da immer noch ueber 70% der deutschen Haushalte ihre analogen Receiver in den Haushalten stehen haben.




    HINWEIS: Dieser Bericht wurde von mir verfasst und nach besten Glauben erstellt. Er ist FREI verfügbar für alle Boards! Meinungen und Kritik sind gefragt und sehr erwünscht! GC
     
  2. GranCanaria

    GranCanaria Junior Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Lizenz und Urherberrechte wahren?

    RTL begruendet seine Verschluesselungsplaene mit den Lizenz- und Urheberrechten, die immer teurer und komplizierter werden wuerden. Im Sportbereich mag dies vielleicht ansatzweise richtig sein, weil zu einem hochrangigem Sportereignis der deutsche Kommentar dazu nicht sehr stoert und die Bilder und Szenen um einiges wichtiger sind, aber im Filmbereich und dann besonders im Blockbusterbereich ein Italiener oder Franzose, der die deutsche Sprache nicht beherrscht, schnell die Lust an einem Film verliert, weil er nur in deutscher Syncronisation ausgestrahlt wird. Allein die Sprachbarriere grenzt hier den auslaendischen Zuschaueranteil um ein erhebliches ein. Einzig die zu vernachlaessigenden Deutschen, die im europaeischen Ausland leben und in den Genuss der deutschen Programme kommen, kann man noch zaehlen. Und es ist auch richtig, das diese Deutschen fuer die Privaten uninteressant sind weil sie ja nicht die deutsche Werbung im Programm in den deutschen Kosumindex nicht mitbestimmen. Aber, wir reden hier ueber einen Anteil von maximal ca. 500.000 Deutschen im europaeischen Ausland, die dort dauerhaft ansaessig sind. Das sind auf Deutschland selbst bezogen unter 1 % Quote wenn man von 80 Millionen Deutschen ausgeht. Natuerlich gibt es weit mehr Deutsche im Ausland, aber weder kann man in Thailand noch in den USA oder Australien deutsche Sender empfangen ( DW- TV ausgenommen).
    Man kann also auch diese Argumentation seitens RTL und SES Astra getrost als „Peanuts“ bezeichnen zumal noch ein weiterer wichtiger Punkt hinzukommt. Dieser ist, das es seit einiger Zeit moeglich ist, Satelliten mit sogenannten „Spotbeams“ auszustatten und daher den abstrahlenden Bereich eines Satelliten sehr stark eingrenzen kann. Spotbeams sind mittlerweile bis auf wenige hundert Kilomter eingrenzende Transponder der Satelliten sodass man zum Beispiel durch so einen Transponder nach wenigen Stunden Fahrt aus dem deutschen Raum keinen Empfang mehr hat und die Schuesselgroesse ueberdimensioniert sein muss, damit der Empfang noch moeglich ist.
    Beispiel: Auf Mallorca waere ein Empfang der Sendergruppe RTL bei einem solchen Spotbeam absolut unmoeglich und selbst an der Code D’Azur im Sueden Frankreichs nur mit erheblichen Schuesseldurchmesser. Sehr gut ist dieses Szenario auf Astra3 zu sehen, denn dort haben die BBC einen solchen Transponder angemietet. Im Westen Deutschland ist der Empfang noch problemlos moeglich, aber jeder Kilomter Richtung Osten und damit in den neuen deutschen Bundeslaendern ist der Empfang dieser Programme nur noch mit Schuesseldurchmessern von 180 cm moeglich (Dresden, Frankfurt (Oder)).
    Allein dieser Punkt lassen erhebliche Zweifel an den Argumentationen seitens RTL und APS/SES Astra entstehen.

    APS Boxenspezifikationen

    Der Verschluesselungsanbieter APS, der ja eine Tochtergesellschaft von SES Astra ist, moechte einen eigenen Boxenstandart auf den Markt bringen, der viele Erneuerungen und festgelegte Parameter haben soll. So soll ein sogenannter Kopierschutz integriert werden sowie eine Umschaltblockierung, die es verdindert, auf ein anderes Programm zu zappen, waehrend man in der Werbepause ist.
    Um es gleich vorweg mitzuteilen, der Kopierschutz zum verhindern von Aufnahmen auf eine Festplatte oder DVD Recordern ist auch heute schon mit dem freien Signal ueber Astra moeglich und bedarf keiner Verschluesselung des ganzen Signals. Das gab die Firma Macrovision in einer seiner Pressemitteilungen bekannt.
    Die Aussage der beiden Partner RTL und APS SES Astra, das die Verschluesselung noetig ist, um einen Missbrauch der Programme zu verhindern, ist also falsch!
    Auch dies hat somit wieder einmal einen anderen Hintergrund, naemlich dieser:
    RTL muss naemlich dann verschluesseln, um ein Umschalten waehrend der Werbepause zu verhindern. Hierzu ist auch ein neuer Boxenstandart mit dem gewaehltem Nagravision als Verschluesselung zwingend notwendig.
    Weiter ist auch ein wichtiger Punkt von belangen, das bei diesen speziellen Features eine Reihe Aenderungen innerhalb jeder Software der verschiedenen Receiverhesteller von noeten ist, der den freien Markt durch die dann noetige Lizenzierung der Spezifikationen um einiges verteuern wird. Das Beispiel D-Box in Verbindung mit der Kirch Media AG hat es in der Vergangenheit bewiesen.
    Ausserdem soll dann die Software der Receiver verhindern, das man nach eigenem Geschmack eine Senderliste zusammenstellt und abspeichert. Sie kann beim ersten installieren der Box eine von APS voreingestellte oder ueber Softwareupdate festgelegte Senderliste abspeichern die nicht mehr geaendert werden kann.


    Ausserdem soll ein sogenannter Rueckkanal geschaffen werden, der von Zeit zu Zeit “nach Hause anruft” um die Sehgewohnheiten des Abonenten zu uebermitteln. Das allerdings ist datenschutzrechtlich sehr fragwuerdig und wuerde warscheinlich Verfassungswidrig sein.

    Die 3,50 Euro Schwelle

    Die 3,50 Euro Schwelle wird in den letzten Tagen immer haeufiger diskutiert. Wenn man diesen Betrag hernimmt und verschiedene Personen befragt, merkt man, das dieser Betrag sehr genau gewaehlt wurde, denn er bedeutet bei vielen “das geht ja noch” Gefuehl. Aber, und das sei hier deutlich gesagt, es ist ein Einsteigerpreis, der im sich Moment noch wenig anhoert, aber wenn ein Haushalt mehrere dieser Pay TV Abos braucht, auch schnell ein zweistelliger Betrag zusammenkommen wuerde, denn nach dem wie es zur Zeit aussieht, wird pro Receiver abgerechnet und jeder Receiver kann nur ein Programm darstellen (ausgenommen Twin Receiver).
    Und nachdem herausgekommen ist, welche Boxenspezifikationen integriert werden sollen, baut sich in den Foren im Internet eine breite Front gegen die “Diskriminierung” auf. Vielen geht es nicht mehr um die 3,50 Euro, sondern um die Features, die die Boxen (Receiver) dann vorgeschrieben haben werden.

    Hier merkt man, das sich bei diesem Vorhaben gleiche zwei Lager gebildet haben. Die einen wollen auf keinen Fall RTL abonieren und dafuer Geld bezahlen wenn RTL zum Pay TV Provider wechselt. Das andere Lager schiesst sich auf die ihrer Meinung nach diskriminierenden Boxenspezifikationen seitens APS SES Astra ein und verweigert deswegen einen Kauf der Boxen, die dann in den Handel kommen werden.

    Auch ist noch anzumerken, das der Preis von 3,50 Euro pro Monat fuer das Pay TV Konsortium bei einem Erfolg nicht gleichbleiben wird. Sobald eine gewisse Marktdurchdringung erreicht ist, kann man schnell an der Preisschraube drehen. Zuerst einmal muss den diesen harten Wechsel zum Pay TV aber schaffen.

    RTL/ APS gegen die deutsche Fernsehlandschaft

    Das Problem ist , das die Fernsehlandschaft in Deutschland eine voellig andere ist, als man sie zum Beispiel mit den europaeischen Ausland vergleichen kann. Das Free TV hat hier einen viel staerkeren Einfluss als anderswo.
    Die Programmauswahl ist enorm und sehr vielfaeltig. Ueber die Qualitaet der angebotenen Free TV Kanaele kann man sich zwar streiten, aber vorhanden ist sie allemal. Das kann kein anderes europaeisches Land vorweisen.
    Schon aus diesem Grund wird es fuer die RTL Gruppe warscheinlich sehr schwer, zum Pay TV Anbieter zu werden. Das sich RTL aber nicht sicher sein kann, ob das Vorhaben auch klappt, kann man an einem anderen Beispiel zeigen:

    RTL will eine Uebergangszeit bis zur harten Verschluesslung des gesamten Programms verstreichen lassen. Offiziell heisst es, damit die Konsumenten sich auf diese Situation einstellen koennen. Wuerde sich der Anbieter aber sicher sein, koennte man doch von heute auf morgen die Verschluesselung vollziehen, ohne Uebergangszeit. Die Menschen wuerden sich schnell die Hardware kaufen und die dazugehoerige Smartcard erweben um ein Abo abzuschliessen. Aber der Pay TV Markt ist schon wie zu Anfang bemerkt, sehr gesaettigt.

    Mit der Uebergangszeit will man ausprobieren, ob genug Konsumenten auf den Pay TV Zug von RTL/APS SES Astra aufspringen.
    Ein Mitarbeiter von RTL hat sich gegeueber der Presse anonym geaeussert, das es bei RTL ein internes geheimes Papier gibt, das dieses Vorhaben in allen einzelnen Punkten analisiert und wie der Umstieg vom Free TV ins Pay TV Geschaeft klappen soll.
    Darin seien auch Zahlen vermerkt. Wenn nicht eine Mindestzahl von Abonennten in einem gewissen Zeitraum auf die Plattform aufspringen, soll das Unterfangen wieder eingestellt werden sowohl in der Uebergangsfase als auch nach der kompletten Verschluesselung .
    RTL versucht hier die deutsche Fernsehlandschaft umzukrempeln und einen neuen “Standart” zu schaffen.

    Der grosse Unbekannte PROSIEBENSAT1 im Dophin Projekt

    Falls ProSiebenSat1 bei einer positiven Antwort seitens des deutschen Kartellamtes im Falle RTL/APS SES Astra Verschluesselung mit in den Pay TV Markt einsteigt, wird es spannend fuer die deutschen Konsumenten. Man kann sich leicht vorstellen, was fuer eine Macht entsteht bei einer Umsetzung dieses Projektes. Allein bei einer zeitweisen totalen Verweigerung der deutschen Sat TV Konsumenten haben die Firmen zusammengenommen einen sehr langen finanziellen Atem, die Durststrecke Verschluesselung ueber Satellit und ohne die 6 Millionen digitalen Sat Haushalte zu ueberstehen, denn sie sind Prozentual immer noch in der Minderheit.
    Das deutsche Kartellamt sollte also in seine Ueberlegungen ruhig die kuenftige Konstallation RTL, Pro7Sat1, APS Astra einbeziehen, denn hier scheint sich wirklich eine Monopolstellung herauszukristallisieren wie sie im Fall Bertelsmann/ Deutsche Telekom vor einigen Jahren der Fall war und vom Kartellamt verboten wurde.
    Hier sind die Vorzeichen etwas anders, aber im Grundprinzip gleich, weil die Firmen RTL , PRO SIEBENSAT1 und APS SES Astra zusammen genommen einen Marktanteil von ueber 71% haben. Astra selbst sogar ueber 85%.


     
  3. GranCanaria

    GranCanaria Junior Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Analog bleibt unverschluesselt, aber...

    RTL Pro Sieben, Sat1 und seine Senderfamilie bleiben analog zwar unverschluesslt ueber Satellit und Kabel, aber wie bereits hinlaenglich bekannt sein duerfte, wird in absehbarer Zeit das analoge Fernsehzeitalter bis zum Jahre 2010 komplett eingestellt, auch ueber Kabel. Wenn sich also bis dahin ueber das digitale Signal in verschluesselter Form durchsetzen sollte, kann man den deutschen Konsumenten als Verlierer betrachten, denn danach kann die Plattformanbieter RTL, ProSieben Sat1 eigentlich keiner mehr aufhalten und ihre Macht wird dann weit groesser, als man es sich jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen koennte.
    Analog ist zwar im Moment noch aktuell, aber das aendert sich schnell, falls das Projekt Dolphin ein Erfolg werden sollte, denn niemand hindert RTL und Konsortien daran, die analoge Signalverbreitung vorher einzustellen, schon gar nicht, wenn der Partner Astra heisst und damit noch schneller die Umstellung forcieren kann. Man verzichtet einfach im Einvernehmen gegenseitig auf die geschlossenen alten Vertraege und kann die analogen Sattransponder abschalten und digitalisieren.

    Die Zukunft beim Erfolg von Dolphin

    APS koennte beispielsweise weiteren kleineren Anbietern, die ebenfalls zusteigen wollen, den Zutritt erschweren oder sogar unmoeglich machen. Das interne Mitspracherecht aller Beteiligten ware zwar vielleicht kartellrechtlich verboten, aber ein Telefonat untereinander und das Verbot waere ausgehebelt.
    Das Private TV wuerde es in Deutschland so in der jetztigen Weise nicht mehr geben und nur noch das oeffentlich rechtliche Fernsehen waere frei empfangbar was aber auch keine Sicherheit bietet.

    Es wuerde nur noch spezifizierte Boxen zugelassen werden und die Senderlisten koennten von APS diktiert werden.
    Der freie Receivermarkt waere quasi trockengelegt und nur der Hersteller, der sich den Vorgaben von APS Astra unterwirft, wird eine Lizenz zum herstellen der Receiver fuer den deutschen Markt bekommen.
    Der Konsument waere vor einer jaehrlichen Erhoehung der „Abgabe“ nicht mehr gefreit, wie es bereits in den Niederlanden zu sehen ist, wo die Privaten Sender ueber Satellit seit Anfang Juli ebenfalls nur noch durch eine monatliche Pauschale freigeschaltet werden.
    Man muss im Moment eigentlich nur in die Nachbarlaender schauen, die das gleiche Prozedere in fortgeschrittenem Stadium erleben.
    Vorteile fuer den Konsumenten sind leider im Moment nicht zu finden, wenn man sich die Argumente genau anschaut.
    Alles, und das ist leider so, alles scheint auf eine Abschottung der deutschen Fernsehlandschaft hinzudeuten wo der TV Konsument nur bittere Pillen schlucken muss und dann einem System ausgeliefert ist, aus dem er nicht mehr herauskommen kann, wenn einmal der „Break Even“ dieses Projekts erreicht werden sollte. Leider verschweigen die Initiatoren diese Argumentationen und versuchen durch fadenscheinige andere Argumente die Bevoelkerung zu beruhigen und Zeit zu gewinnen.

    Aber, und das ist der Vorteil, das Projekt ist auf wackeligen Beinen und es gibt eine Gegenmacht und das ist der Fernsehkonsument selbst. Er kann naemlich frei entscheiden, ob er sich dieser neuen Fernsehlandschaft unterwerfen will.

    HINWEIS: Dieser Bericht wurde von mir verfasst und nach besten Glauben erstellt. Er ist FREI verfügbar für alle Boards! Meinungen und Kritik sind gefragt und sehr erwünscht! GC
     
  4. robiH

    robiH Foren-Gott

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Sehr interessant. Aber hätte ein Link zur Quelle nicht gereicht?
     
  5. music

    music Gold Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Dieser Text müsste auf ein Flugblatt und an alle Haushalte mehrmals (im Abstand von 3-6 Monaten) verteilt werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2006
  6. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Die quelle ist er selber :rolleyes:
     
  7. GranCanaria

    GranCanaria Junior Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Ja, habe ich selber geschrieben und verfasst! Sind meine Gedanken und habe es versucht zu verfassen! Fehler moege man mir verzeihen!

    Gruss GC
     
  8. thomas_1

    thomas_1 Junior Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Klasse Zuammenfassun der derzeit bekannten Fakten!

    Diesen Bericht sollte man als Leserzuschrift an alle bekannten Fernsehzeitungen schicken!
     
  9. starlight

    starlight Silber Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Halb so schlimm. Um nicht zu sagen: eine reizvolle Vorstellung.

    Nachdem du dir so viel Mühe gegeben hast und so einen langen Text verfasst hast, hättest du vielleicht noch mal drüberlesen und die schlimmsten Rechtschreibfehler enfernen sollen. Eventuell hilft auch ein Korrekturprogramm ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2006
  10. music

    music Gold Member

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    AW: RTL wird PAY-TV! Die Analyse

    Die Fehler entfernt jedes Rechtschreibprogramm (gibts im Netz auch gratis)!

    ;)