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ProSieben prüft Pay-TV Bundesliga-Kanal

Dieses Thema im Forum "Sky - Programm" wurde erstellt von leoK, 18. Februar 2004.

  1. leoK

    leoK Gold Member

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    Der Preis ist heiß

    Machtkampf um das Kabel und die Bundesliga: Pro Sieben Sat 1 attackiert Premiere



    Norbert Schneider gilt als kluger, besonnener Mann. Jetzt aber findet der nordrhein-westfälische Medienwächter kernige Worte, um vor Gefahren im Fernsehen zu warnen – es geht um Konzentration im Geschäft der Kabelnetzbetreiber. Hier schickt sich die in München sitzende Kabel Deutschland GmbH (KDG) an, andere Anbieter zu übernehmen, um so ein Quasi-Monopol zu bekommen.


    „Einen Fortschritt kann man das nicht nennen“, sagt Schneider. Nach wie vor sei das Kabelnetz mit seinen gut 18 Millionen Kunden eine wesentliche Vorausstzung für die Freiheit des Fernsehens – hier sollten nicht nur „Fragen von Eigentum, Investment und Profit“ eine Rolle spielen, sondern auch „Fragen eines chancengleichen Zugangs zur öffentlichen Kommunikation“. Eine solche Entwicklung wie rund um die KDG sei weder in den USA noch in Frankreich möglich, kritisierte der Düsseldorfer Mediendirektor, der gemeinsam mit seinen Kollegen in den anderen Länder das Privatfernsehen beaufsichtigt und den Zugang der Sender zum Kabel regelt.


    Die Warnungen des gelernten Theologen sind in den Zentralen der großen werbefinanzierten Privatsender wie RTL und Sat 1 dankbar registriert worden. Hier hat sich in den letzten Wochen viel Zorn und Misstrauen aufgestaut – gegen die forschen Pläne der Kabelchefs, aber auch gegen eine drohende Ausweitung des Abo-Fernsehens (Pay-TV). Immerhin hat sich der weitaus größte Abo-Sender Premiere (2,9 Millionen Kunden) bereits mit der KDG verbündet.


    Wird hier an einem ganz neuen Fernsehmodell für Deutschland gearbeitet? Kann künftig RTL nur sehen, wer gleichzeitig bei dem Kabelmonopolisten ein Programmpaket kauft, das neben anderen Privaten auch Premiere aufweist? Nein, sagt die KDG, das sei alles nur ein Missverständnis. Es ist indes sagenhaft viel Unruhe in der Branche. Die Kontrahenten – hier die Privatsender, dort KDG und Premiere – leiten ein taktisches Manöver nach dem anderen ein, um möglichst viel Positionsvorteile zu erringen. Das Gelände sei „enorm vermint“, sagt ein Kabel-Manager.


    Neueste Variante: Der Konzern Pro Sieben Sat 1 Media AG lotet die Möglichkeit aus, Pay–Rechte an der Fußball-Bundesliga zu erwerben. Den Managern der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wurden bereits konkrete Vorschläge unterbreitet. Im Gespräch ist ein Angebot für drei Jahre, wobei pro Saison weit mehr als die 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt werden, die Premiere bislang bezahlt. Der Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Sat 1 Media AG, Urs Rohner, soll persönlich bei DFL-Chef Wilfried Straub vorgesprochen haben. „Kein Kommentar“, sagt die Fernseh AG.


    Die Klubs frohlocken


    „Kein Kommentar“, sagt auch Straub. Er bestätigt nichts, er dementiert nichts, der verschwiegene Fußball-Manager äußert sich überhaupt nicht. Anfang März will er seinen Gremien Vorschläge unterbreiten, wie sich die Liga ab der nächsten Saison am Besten im Fernsehen vermarkten lässt. Sicher ist einstweilen nur, dass die ARD weiterhin in ihrer Sportschau am Samstag berichtet, die Verträge gelten bis zur Weltmeisterschaft 2006.


    Verbürgt ist jedenfalls, dass der frühere, von der ARD abgelöste Bundesliga-Sender Sat 1 wieder mit der DFL verhandelt. Um das frei empfangbare Fernsehen (Free TV) kann es dabei nicht oder allenfalls am Rande gehen, nur die beiden derzeitigen Sonntagsspiele wären übrig. Bleibt also noch das digitale Pay-TV übrig. Hier gab es schon in den neunziger Jahren große Pläne bei der damaligen Pro-Sieben-Gruppe, die dann vom seinerzeitigen Inhaber Leo Kirch aus Rücksicht auf seinen Abosender Premiere gestoppt wurden. Kirch ist pleite, und die Pro-SiebenGruppe hat mit Premiere nichts mehr zu tun. Nun werden die alten Pläne wieder aufgefrischt, es geht offenbar um fünf Digital-Kanäle.


    Der einstige Pro-Sieben-Chef Georg Kofler kennt diese Ideen nur zu gut, heute können sie ihm gar nicht mehr gefallen. Der Südtiroler leitet längst das Pay-TV-Unternehmen Premiere, das die Bundesliga weiterhin exklusiv live präsentieren will: Alle Spiele, alle Tore. Der umtriebige Manager bietet für zwei Jahre, wobei der Preis pro Saison bei nunmehr 160 bis 170 Millionen Euro liegt. Die Gegenofferte von Pro Sieben Sat 1, die offenbar darüber liegt, droht für den noch defizitären Abosender Premiere das Honorar weiterin die Höhe zu treiben. Davon träumt natürlich die Bundesliga, deren Klubs seit der Kirch-Pleite große Geldsorgen haben. Vereinsmanager frohlocken, dass derzeit alle mit allen über alles reden – vor allem dank der neuen Kontakte von Pro Sieben Sat 1.


    Tatsache ist auch, dass Vorstandschef Rohner schon in der Vergangenheit ausrechnen ließ, ob sich ein Pay-TV-Kanal lohne. Das sind Vorbereitungen für das digitale Fernsehen, bei dem mehrere hundert Kanäle möglich sind. Nun wäre ein digitaler Fußballkanal rund um Sat 1 denkbar, der die Spiele live zeigt. Das könnte Investor Haim Saban freuen, der mit neuen Geschäften den Börsenkurs der Sendergruppe fördern will.


    Auch die Kabelbranche, ohne die das nicht möglich wäre, ist wohl im Bilde. Es hat allem Anschein nach Gespräche zwischen Sat 1, der KDG und dem Kölner Kabelkonzern ish gegeben, der wohl als nächstes von dem Münchner Kabelprimus aufgekauft wird. Dabei hoffen die Sat-1-Strategen offenbar, die KDG aus der engen Verzahnung mit Premiere lösen zu können. Die KDG und Premiere haben frühzeitig einen weitreichenden Kooperationsvertrag vereinbart. Das könnte die Möglichkeiten anderer Fernsehveranstalter stark einschränken, im Kabelfernsehen selbst digitales Abo-TV – mit dem Lockmittel Bundesliga – anzubieten. Vielleicht ist am heutigen Mittwoch Näheres zu erfahren. Es soll ein Treffen von KDG-Chef Roland Steindorf mit mehreren Fußball-Managern anberaumt sein.


    Den TV-Aufseher Schneider erinnert das Gezerre an die Vorkommnisse um den amerikanischen Kabelkönig John Malone, der sich vor zwei Jahren anschickte, das deutsche Kabelnetz zu beherrschen. Es mache wenig Sinn, sagt Schneider, „diese Diskussion noch einmal zu führen – mit dem einzigen Unterschied, dass es diesmal andere Namen sind“.

    Quelle: Sueddeutsche Zeitung

    MfG
     
  2. TheGood

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    Jetzt wird das ganze doch noch interessant.
    Mich würde aber dann schon interessieren was die auf den 5 PayTV Kanälen senden wollen. Nur mit Fussball wird sich das nämlich nicht rechnen, sie müssten unweigerlich in die Lücke von Premiere reinhauen. DAs Wären aktuelle Serien und Filme die so zwischen 3 und 10 Jahren sind.

    <small>[ 18. Februar 2004, 08:25: Beitrag editiert von: TheGood ]</small>
     
  3. Laddi

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    Mit Serien reisst man nichts. Dafür zahlen zu wenig extra. Kino und Sport, speziell die Bundesliga.

    Das ist ja eine lustige Entwicklung. Sat1 macht Pay-TV ?! Fünf Kanäle ? Da kann man ja nicht mal mehr alle Spiele am Samstag übertragen plus eine Konferenz. Und das läuft alles über Kabel. Wird Sat1 dann auch Sat bedienen ? Was für Boxen werden die wohl unterstützen ? Fragen über Fragen ....

    Ich glaube, dass jetzt die Gefechte über das digitale Fernsehen beginnen und der Fussball ein Druckmittel ist. Hier geht es darum, sein Programm digital an den Endkonsumenten zu bringen, zu möglichst guten Konditionen, für den Konsumenten möglichst kostenlos.

    Wenn Sat1 Pay-TV macht, wird wahrscheinlich kräftig Werbung gesendet. Das glaube ich schon. Aber die Zukunft bleibt spannend. Und da meine Verein zu 99% absteigt, werde ich mir das Sat1-Abo dann nicht holen.

    Gruss
    Laddi
     
  4. Thunder2001

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    Köln? winken
     
  5. tschippi

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  6. Eike

    Eike Moderator Premium

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    Meine Meinung: Das sind nur Ränkespiele weil sich ProSieben/Sat1 von KabelDeutschland verarscht fühlt. Immerhin war es tatsächlich so geplant, das man RTL und Co. nur sehen konnte wenn man ein Kabelpaket inkl. PremiereStart abonniert. Dann wird Premiere einseitig bevorzugt denn Pro7,RTL und Co. sind Free-TV-Sender. Einer Verknüpfung halte ich auch sehr fragwürdig. Nun lässt man die Muskel spielen und verbündet sich mit der BL die Ihrerseits unzufrieden ist mit dem Geld von Premiere ist. Die ProSieben-Sat1.-Gruppe kann nun Druck auf KabelD erhöhen Ihre Sender ohne weitere Kosten einzuspeisen und die BL übt damit Druck auf Premiere aus und kann die Kosten nach oben treiben.

    Ich würde eine Abwanderung des Sports von Premiere begrüßen. Ein Premiere nur mit Film ist überlebensfähig. Hatten wir ja mit Premiere-Digital schon und man war mal fast in den schwarzen Zahlen. Aber ein BL-Pay-TV hat glaube ich keinen Chance. Es fehlen andere Sport-Rechte, keine Filme und nur mit Serien ist keiner hinter dem Ofen vor zu bewegen. Ich glaube eher an folgende Auflösung: Premiere wird die Gebote erhöhen für die BL und ProSieben und Co bekommen kostenfreie Kabelplätze bei Kabel D.
     
  7. Riedmann

    Riedmann Senior Member

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    So wirds wohl kommen.

    Aber es bleibt trotzdem die Alternativa möglich:

    Pro7 und Sat1 nehmen alle guten Serien und Filme einfach werbefrei in einen pay-tv-Kanal und fertig ist die Sache. Und ich bin der erste Abonnent!

    Gestern habe ich Sex in the city gesehen, na, wo wohl, jo, auf Pro7!

    Sat1 und Pro7 sind heute schon teilweise aktueller und besser als Premiere.

    Wo läuft denn Star-Treck, Enterprise? exakt, auf Sat 1.

    Kommissar Rex, Der Bulle von Tölz usw usw. alles läuft auf Sat1 oder Pro7.

    Auf Premiere läuft doch nur noch Müll, besonders im Plus-Paket. Sci-Fi z.B. ist eine Zumutung.
     
  8. Eike

    Eike Moderator Premium

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    Naja, mit alle guten Filme...
    Die Erstaustrahlungsrechte hat derzeit Premiere. Und mit Serien lockste keinen oder nur wenige vor. Ich denke wenn die Serien als Erstausstrahlung bringen wollen, muss ja auch neu verhandelt werden. Pay-TV hat es generell schwer in Deutschland. Die sollten lieber Aufpassen, Pro 7 und RTL sind glaube ich die einzigen Sender die ne schwarze Null schreiben. Mit Pay-TV kann man schnell am Abgrund landen.
     
  9. leoK

    leoK Gold Member

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    Die Frage ist nur, besitzen Pro7 und Sat1 für "alle guten Serien und Filme" auch die Pay-TV Rechte oder nur die fürs Free-TV.

    MfG
     
  10. leoK

    leoK Gold Member

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    Kurz durchgerechnet:

    Bundesliga 170 Mio.
    Übertragung: 25 Mio.*
    Werbung und Vertrieb: 56 Mio.*
    Abonnetenbetreuung: 34 Mio.*
    Organisation: 22 Mio.*
    -------------------------------

    Gesamt: 307 Mio.

    * Grundlage Premiere Kennzahlen 2003 gerechnet auf 1 Mio. Abonnenten.

    Dazu kommen noch Kosten für die Erweiterung der Sat1 Fußballredaktion (Kommentatoren etc.). Dann fangen die bei 0 Abonnenten an, und wir alle wissen wie langen Premiere für die 2,9 Mio. gebraucht hat. Dann kommen noch die ganzen Kosten für die Smartcards dazu.

    Ob sich das wirklich lohnt mag ich zu bezweifeln.

    Mfg