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Privaten können doch ins Kabel, aber ...

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von kopernikus23, 24. April 2003.

  1. kopernikus23

    kopernikus23 Platin Member

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    Hallo,

    nach dem ich wegen fehlender Zeit nur nebenbei, mit viel Kopfschütteln und Unverständnis, die teilweise widersinnigen Beiträge bezüglich der Einspeisung der privaten Programmanbieter bzw. deren Verzicht von digitalen Programmpaketen im Kabel verfolgt habe, sehe ich mich veranlasst aus meinen langjährigen Erfahrungen beim Betrieb von Kabelanlagen in meinem Umfeld auf einige entscheidende Dinge hinzuweisen.

    Grundinteresse eines jeden Programmanbieters, egal welcher Eigentumsform und Inhalt, ist sein Ziel möglichst sehr viel Nutzer zu erreichen. Dabei ist es ihm im Regelfall egal, ob die Verfügbarkeit/ Nutzung analog, digital, über Sat, Kabel oder Antenne erfolgt.

    Abhängig von der sogenannten Reichweite fließen u.a. auch die entsprechenden Werbeeinnahmen sofern man auf diese angewiesen ist.
    Weder die Möglichkeit über Sat noch Kabel Programme nutzen zu können, stellt auch sicher, dass der Konsument jedes Programm auch entsprechend den Wünschen der jeweiligen Programmanbieter hinreichend nutzt. Dies lässt sich zum Glück nicht steuern.

    Wer die entsprechenden Artikel (siehe auch Digital Fernsehen) aufmerksam liest, kann bereits dort entsprechende Hinweise mit den verschiedenen Interessenkonflikten nachlesen. Nirgendwo steht dort, dass die Privaten die Einspeisung ihrer Digitalpaketen verbieten! Besser wäre es gewesen die verschiedenen Interessen deutlich darzustellen, statt dieses Thema oberflächlich zu betrachten und unnötig Raum für wilde Spekulationen zu schaffen.

    Mit der Digitalisierung von Programmangeboten im DVB- Format sind viele neue Sender auf dem TV- und Radio- Markt erschienen und die bisherigen großen Sender mussten und müssen Marktanteile an Spartensender und neue Anbieter abgeben. Wer nun glaubt, dass die bisherigen „großen“ Senderfamilien wie RTL... und Sat1/ Pro7 dies verhindern könnten, die irrt. Dies käme dem Kampf gegen Windmühlen gleich und der war bekanntlich erfolglos.

    Die Einspeisung von Programmangeboten in Kabelnetzen obliegt bei analoger Nutzung dem Netzbetreiber und nach den unterschiedlichen Vorgaben der jeweiligen Landesmedienanstalten.

    Für Sachsen- Anhalt gibt es folgende „must- carry- Programme“ für Kabelanlagen (§ 39 MedienG LSA):
    „ Fernsehen (zzgl. der jeweiligen Programmbouquets in digitalisierten Kabelanlagen)

    - ARD (einschließlich Programmbouquet in digitalisierten Kabelanlagen)
    - ZDF (einschließlich Programmbouquet in digitalisierten Kabelanlagen)
    - MDR
    - 3Sat
    - Kinderkanal
    - ARTE
    - Phoenix
    - das jeweilige Programm eines kommerziellen lokalen Fernsehveranstalters
    - das jeweilige Programm eines Offenen Kanals (OK)

    Radio: ....“

    Ab 1990 habe ich sehr zügig dafür gesorgt, dass sehr schnell ein sehr umfangreiches Programmangebot zur Verfügung stand um eine große Zufriedenheit zu erreichen. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelang es jedes deutschsprachige Programm von der ersten Sendeminute bereitzustellen. So konnten bis auf 2 Anschlüsse alle bisherigen Teilnehmer gesichert werden.

    Im Gegensatz zu anderen Kabelnetzbetreibern erhalten wir keine Einspeisgebühren. Dass für Programme, die auf gesetzlicher Basis (z.B. ARD/ ZDF) eingespeist werden, sogenannte Einspeisgebühren bezahlt werden müssen, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

    Unsere Einspeisstrategie richtet sich ausschließlich nach den Interessen unserer Nutzer. Bei uns werden keine weiteren Programme auf analoger Basis zusätzlich eingespeist, bei Wunsch jedoch ausgetauscht.
    Wir speisen z.Z. 18 Digitalpakete ein. läc Bei uns werden alle wichtigen privaten Programmanbieter und ... auch digital eingespeist.

    Die Programme, die jedem Bürger per Sat- Direktempfang verfügbar sind, warum soll ein Anbieter dies nun den Kabelnutzern verwehren wollen???

    Kein privater Programmanbieter verbietet einem Kabelnetzbetreiber die kostenneutrale Einspeisung ihrer Digitalangebote!

    Verständlich wollen die Programmanbieter nicht zusätzliche Einspeisgebühren für ihre Digitalangebote entrichten. Hinzu kommt, dass Netzbetreiber wie Primacom freiempfangbare Angebote in ihren Netzen verschlüsseln und damit zusätzlich Geld verdienen wollten. Zu Recht wurde dies untersagt.

    Kein privater Programmanbieter verbietet die digitale Einspeisung, sondern wahrt seine berechtigten Interessen nach freier Nutzung von ihren bisher freiempfangbaren Angeboten und einer kostenneutralen Paralleleinspeisung.

    Nicht die angebliche Blockierung durch die privaten Programmanbieter ist das Problem für die fehlende digitale Einspeisung, sondern die Einstellung der einzelnen Netzbetreiber und fehlende Vorgaben/ Empfehlungen ... durch den Gesetzgeber zum Schutz der berechtigten Interessen auch der Kabelnutzer!

    Aus eigener Erfahrung kann ich feststellen, dass wir im Kabel zu 99% bereits jetzt die Bedürfnisse unserer Nutzer nach Programmvielfalt auf digitaler Basis bedienen können.

    Auf der Hausmesse eines Großhändlers hatte ich vor 14 Tagen die Gelegenheit mit dem Chef eines größeren Kabelnetzbetreibers aus Halle/ S. zu sprechen. Etwas entsetzt war ich über die Aussage, dass man 54 TV- Programme analog einspeist. Welche Verschwendung von Kabelfrequenzen und Finanzen. entt&aum Digital wird da natürlich stiefmütterlich behandelt. Wenigsten überlässt man dem Kabelkunden dort und in vielen weiteren Kabelnetzen im Osten die freie Gerätewahl.

    Wer hier im Forum immer noch die Vorteile von DVB- Nutzung nicht erkannt hat, ist gewiss im falschen Forum und trauert bestimmt auch dem Schwarz- weiß- TV noch nach.
    sch&uuml
     
  2. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Klingt so als ob Du ein Kabelnetz betreibst oder bei einem Anbieter arbeitest... Welcher ist das?

    Gruß Eike
     
  3. BikerMan

    BikerMan Platin Member

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  4. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Der Beitrag von Kopernikus ist sehr gut, der hier:
    http://www.digitalfernsehen.de/News/1039516463?mid=n4845633069117
    dagegen sehr schlecht, denn er stellt ungerechtfertigter Weise die Privatsender als Buhmänner hin und begründet dies noch nicht einmal.

    Was sollten die Privatsender denn für ihre digitale Kabeleinspeisung tun? Das ist doch wohl Sache der Kabelbetreiber - die Signale sind da, sogar fertig im MPEG2-Format frisch gezapft vom Satelliten... Ich denke auch, dass die Privatsender es niemandem verbieten, auch digital per Kabel verbreitet zu werden. Dass sie es aber verbieten, wenn dafür dann nochmal extra abgezockt werden soll ist ja wohl klar!
    Wann verklagt eigentlich die italienische RAI endlich unsere Kabelnetzbetreiber?
     
  5. giovanni11

    giovanni11 Gold Member

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    Im Digitalfernsehen Nr. 5/2003 auf Seite 9 oben im Kurzartikel "Kleinvieh macht auch Mist" von fp steht: "Kein Wunder, weigern sich die Sender der RTL- und ProSiebenSat.1-Gruppe, digital ins Primacom-Netz eingespeist zu werden."

    Im digitalen Primacom-Kabel sind übrigens einige Free-TV-Sender in "Pakete" einsortiert, die wiederum einen zusätzlichen monatlichen Beitrag kosten, werden also eigentlich als Pay-TV-Sender behandelt.
     
  6. kopernikus23

    kopernikus23 Platin Member

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    Das Kabelnetz habe ich federführend mit noch sehr vielen Leuten aufgebaut. Die komplette Betreuung liegt wesentlich in unserer Hand (meiner ...). Das Netz gehört mir nicht, ich mache dies alles als Hobby. Das technisch Neue reizt mich dabei.

    Die Privaten haben nichts gegen eine digitale Einspeisung ohne zusätzliche Einspeisgebühren.
    Per Sat erreichbare Programme sind abhängig von der Haltung der jeweiligen Netzbetreiber auch verfügbar, natürlich sind dort technische Grenzen irgendwann gesetzt. winken
    Zur Zeit können wir auf ca. 170- 190 TV-(je nach PC- Bearbeitung/ Optionen ...) und 140 Radioprogramme verweisen.
    Weitere 4 Pakete könnten umgehend noch eingespeist werden, so daß wir sicher mehr als ... bereitstellen könnten. Dies macht allerdings im Augenblick wegen fehlender attraktiver (???) Angebote/ Pakete keinen Sinn. Die Nachfrage fehlt hier auch, so daß ich stets Vorreiter sein muß.

    Oberflächliche Artikel zu diesem und auch anderen Thema bezogen auf Kabel sind oft zu finden und verunsichern unnötig. sch&uuml
    Bis heute habe ich noch keine getrennte Aufstellung von digitalen Kabelboxen und deren Verfügbarkeit gefunden. entt&aum
     
  7. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    IMHO sehr sehr schlecht recherchiert, bzw. es werden Fakten unter den Tisch fallen gelassen. AFAIK müßte es eher heißen "weigern sich digital eingespeist und dann als Pay-TV-Sender behandelt zu werden"

    Na also, Du gibst die Antwort ja sogar selbst. Welche sind denn das? Wenn ich einen dieser Sender betreiben würde, würde ich PrimaCom aber GEWALTIG einen auf den Deckel hauen!!!
    Und die RAI sollte das im Falle des kostenpflichtigen DigiKabel-Pakets bei Kabel Deutschland IMHO auch tun; aber vielleicht bekommt die RAI ja einen Anteil an den PayTV-Gebühren - ich vermute aber eher nicht.

    <small>[ 26. April 2003, 20:30: Beitrag editiert von: Gummibaer ]</small>
     
  8. kopernikus23

    kopernikus23 Platin Member

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    Und so klärt sich so mache Aussage. Es ist nur immer wieder schade, daß Probleme, sofern sie vorhanden sind, nur oberflächlich angeschnitten und nicht hinterfragt werden.

    Vor ca. einem Jahr gab es großen Unmut über die Haltung von Primacom in Naumburg/ Saale. Als nach begrenzter Zeit die Privaten wieder bei deren digitalen Verbreitung aus dem Netz flogen, sprach man von rechtlichen Gründen. Der Artikelverfasser fragte nicht welche rechtlichen Gründe dies seien. Sollte doch selbstverständlich sein.

    Ich hatte erst heute bei uns die Möglichkeit mit einem Geräteentwickler (u.a. Kabelbox) über dieses Thema zu sprechen. Auch er beklagte die Haltung der Netzbetreiber und deren Zurückhaltung bei der Einspeisung von Digitalpaketen.

    Im Interesse der Kabelnutzer wünschte ich mir einige kleine Vorgaben durch den Gesetzgeber damit nicht 2010 der jetzige Zustand vorherrscht, denn der Markt regelt es bei fehlender Netzbetreiberalternative nicht. sch&uuml
     
  9. Terranus

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    kopernikus hat vollkommen recht: nicht die Sender verhindern die Einspeisung, sondern die großen KabelTV Firmen, die Geld von den Sendern wollen, um eingespeist zu werden. Das ist ein auf Deutschland beschränktes Phänomen. Die von den Kabelnutzern gezahlte Kabelgebühr ( die in Deutschland ja NICHT für Inhalte gezahlt wird, sondern lediglich für die technische Bereitstellung) muss zur Instandhaltung/Weiterentwicklung des Kabelnetzes bei weitem ausreichen.
    Daher wäre es eigentlich am Besten, wenn sich die TV Sender zusammen täten, und die Zahlung von Einspeisegebühren kollektiv verweigern. Dann müssten die Kabelfirmen diese Programme alle abschalten- was zu massiven Protest bei den Kabelkunden führen würde.
    MfG
    Terranus
     
  10. giovanni11

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    Naja, bei fehlender Netzbetreiberalternative gibt es keinen Markt, der was regeln könnte winken winken