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Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Union Jack, 26. Juni 2014.

  1. Gast 188551

    Gast 188551 Guest

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Warum versucht man nicht einfach sein Gegenüber richtig zu verstehen und legt einen nicht alles negativ aus?
    Dämlich halte ich Dich gewiss nicht, da ich Dir ja unterstelle es absichtlich falsch verstanden zu haben. ;)
    Aber ich verstehe schon was Du meinst. :winken:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26. Juni 2014
  2. Major König

    Major König Muper-Soderator

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Und da Union Jack ein intelligenter Mensch ist, hätte er auch durchaus ein anderes Wort dafür finden können.
     
  3. Andy77

    Andy77 Gold Member

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Was unterscheidet denn nach dieser Theorie einen Erwerbslosen, der einen Gemüsegarten in der Größe eines Selbstversorgers führt und damit vollbeschäftigt ist, von einem Erwerbstätigen wenn man als Entlohnung den Ernteerfolg sieht ?

    Jeder, der irgendwo Gemüse, Obst oder einfach nur Blumen herumstehen hat, hat all die Dinge die du oben aufzählst, weil sich der Erfolg schlicht und ergreifend an der Mühe absehen lässt, die herein gesteckt wurde. Die dümmsten Bauern ernten nämlich mitnichten die dicksten Kartoffeln. Und dann gibt es auch keine `Winterarbeitslosigkeit`weil die Zeit zur Reparatur der Geräte und/oder Gartenmöbel genutzt wird.

    Ich will damit sagen, daß bestimmte Modelle durchaus Selbstbestätigung generieren können, ohne daß dafür unbedingt Geld fließen muß.
     
  4. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Richtig. Bei der Verwendung dieses Begriffes in diesem Zusammenhang muss man damit rechnen, dass dieser beleidigende Wirkung hat. Wenn man ihn dennoch verwendet, nimmt man dies zumindest billigend in Kauf. Es ist damit wenigstens Gleichgültigkeit, aber da man es nicht tun müsste, kann man auch Provokation vermuten.
     
  5. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Den "Grundstock" hat man in Teilen doch selber herbei geführt. Hat man früher z.B. mal einen Beruf erlernt, der heute gar nicht mehr anerkannt ist, hat man erst mal Pech gehabt und geht immer hinten über. Dazu gehören z.B. die Funkelektroniker. Die können nicht nur Funksysteme errichten oder zusammenkloppen, sondern sind eben voll ausgebildete Elektroniker (zumindest in der DDR war das so). Aber bei der Arbeitsagentur wird man da mit Erfahrung 0 im System geführt. Anstatt diesen Leuten eben zu ermöglichen anhand einer Prüfung den Systeminformatiker oder den Elektroniker für Geräte und Systeme zu machen, sind die in den 90ern einfach hinten runter gefallen und in selchen dämlichen Maßnahmen gelandet, in die man heute ALGII-Empfänger abschiebt. Dabei sind diese beiden Berufe mit dem Funkelektroniker artverwandt, eine kostenintensive Umschulung wäre gar nicht nötig gewesen.

    Das dann als Bodensatz zu bezeichnen ist ein herber Schlag ins Gesicht für diese Leute.
     
  6. Groszus

    Groszus Silber Member

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Wichtig finde ich es jetzt v. a. die Kinder "klassischer" H4-Familien zu erreichen, denen zu Hause H4 als erstrebenswertes Ziel für die eigene Zukunft vorgelebt wird.

    Hier würde sich ein Ganztagsschulenmodell anbieten, das neben der traditionellen theoretischen Ausbildung am Vormittag, nachmittags Förderung und praktischen Unterricht in lockerer Form (ähnlich Arbeitsgemeinschaften) v. a. in Richtung Handwerk und Naturwissenschaften bietet.

    Das kostet Geld, ist aber angesichts der demografischen Entwicklung und den schon heute sichtbaren Problemen auf dem Arbeitsmarkt eine Notwendigkeit.
     
  7. atomino63

    atomino63 Board Ikone

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Noch kurz und abschließend.

    Meiner einer ist hier schon eine Weile unterwegs, da kennt man den einen oder anderen User und dessen - ich sage es mal so - verbale Spitzfindigkeiten. ;)

    Wie Major König und Terranus bereits anmerkten, erzeugen gewisse Worte aus einem speziellen Kontext heraus und in Foren ohne Mimik und Gestik eine etwas andere Wirkung als im richtigen Leben.

    Es wird darüber hinaus in dieser Gesellschaft immer Menschen geben, die sich asozial verhalten. Das gilt im Übrigen für alle Ebenen, von ganz oben bis ganz unten. Es wird auch immer Menschen geben, welche auch gar nicht in der Lage sind, der heutigen komplexen Arbeitswelt dienlich zu sein. Viele Arbeiten sind derart spezialisiert und teilweise derart hohen Anforderungen unterworfen, dass es für "einfache" Gemüter oftmals keine entsprechende Anstellung mehr gibt.
    Die Ursachen dafür sind vielfältig, beginnen zu Hause und ziehen sich über eine nicht für jedermann passende Schulbildung bis zu falsch verstandener Hilfeleistung des Staates hin. Das alles ist hier aber bereits zur Genüge und ohne tatsächliches Ergebnis diskutiert worden.

    Wie im richtigen Leben verharren die Leute zum größten Teil in ihren Schichten. Wer ein gutes und strukturiertes Elternhaus in finanziell abgesicherten Verhältnissen erleben durfte, der wird in der Regel ein solches weiter führen oder zumindest alles daran setzen es zu erreichen. Auf der anderen Seite werden es ein paar wenige schaffen, aus einem weniger strukturierten und finanziell abgesicherten Elternhaus auszubrechen und nach "oben" kommen.

    Das Wort "Bodensatz" halte ich aber in diesem Zusammenhang für ebenso verfehlt wie anderen Ortes das Wort "Gutmensch".
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2014
  8. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Daß ich Dir mal ein 'Danke' spendieren muss ... hätte ich nie gedacht ... :eek:


    ;)
     
  9. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Wenn der Erwerbslose mit Gemüsegarten Vermögen hat, von dem er leben kann, gar nichts. Nur ist das eben meist nicht so und es kommen zu den psychischen Problemen, dem Gefühl nicht gebraucht zu werden, der fehlenden Selbstbestätigung durch Erwerbsarbeit, auch noch existenzielle Sorgen dazu. Das alles ergibt dann einen perfekten Nährboden für Depressionen und andere psychische Erkrankungen. Das ist natürlich umso schlimmer, wenn man aus den Medien hört, dass man zum 'Bodensatz' gehört, die Kauflaune so gut wie nie ist, dass wir eigentlich Vollbeschäftigung haben usw. Wer das über einen langen Zeitraum so mitmacht, der ist schon deswegen nicht mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes kompatibel, weil der Arbeitsmarkt ihn irgendwann als unverdaulich ausgespieen hat. Die Ursache ist damit dann die Wirkung für die Ursache. Ein Teufelskreis eben.

    Und zusätzlich sollte man auch nicht vergessen, dass in diesem 'Bodensatz' noch viele enthalten sind, die an völlig anderen physischen Erkrankungen leiden, die sie einerseits für den Arbeitsmarkt unattraktiv macht, die andererseits aber nicht für die Anerkennung von Erwerbsminderung und entsprechender Rente reichen. Dann noch Alleinerziehende und andere und man hat den größten Teil des 'Bodensatzes' zusammen. Ich behaupte einfach mal, dass sich unter den nicht Vermittelbaren nur ein ziemlich kleiner Anteil befindet, der jede Form von Arbeit aus irgendwelchen Gründen ablehnt. Das ist ganz sicher eine seltene Anomalie. Im Bewusstsein der Erwerbstätigen/der Restgesellschaft verkehrt sich das Verhältnis aber komplett. Da wird impliziert, dass anlasslose Verweigerungshaltung der Hauptgrund für lang andauernde Arbeitslosigkeit ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2014
  10. Martyn

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    AW: Langzeitarbeitslose kaum noch vermittelbar

    Das ist allerdings schon ein Grober Systemfehler!

    Denke Funkelektroniker ist ein einfach eine Vorgängerberufsbezeichnung für Kommunikationsleketroniker, die nun seit einigen Jahren wieder anders heissen. Glaub "Elektroniker für ..."

    Könnte mir hier vorstellen, das hier die Arbeitsagentur einfach einen Fehler gemacht hat.

    Wobei das aber eigentlich nicht so tragisch ist, denn man hat ja selber Zugriff auf die Stelleangebote, und kann sich so trotzdem passende Stellenangebote für Elektroniker raussuchen und sich darauf bewerben.

    Also ich denke nicht das es Hartz4-Eltern gibt die ihren Kindern auf die Schulter klopfen und sagen "Werd ganz einfach Hartz4-Empfänger wie wir auch" ... sondern alle Eltern möchten das ihrer Kinder Karriere machen ... und natürlich auch selbst noch Karriere machen.

    Insofern es eine realistische Chance dazu gäbe.

    Mehr Förderung wäre natürlich schon sinnvoll, allerdings denke ich nicht das die Ganztagsschule dafür der richtige und einzige Weg ist. Eine individeuelle Förderung wäre wohl weitaus sinnvoller.

    Ganztagsschule ist für die Grundschule sicher eine gute Lösung, aber danach eigentlich kontraproduktiv. Denn da wäre es sinnvoller das Schüler verschiedener Schulformen ausserhalb der Schule gemeinsame Zeit verbringen so dass es einen Austausch und Motivation gibt.