Kohl und die Türken

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AW: Kohl und die Türken

Vor 50 Jahren. Anfang 60 iger.
Da gab es:
So gut wie keine Reisen ins Ausland für Otto Normalverbraucher
Keine Gastarbeiter.
Kein Internet.

Wo soll der Durchschnittliche Deutsche mit Ausländern zusammen gekommen sein? Nur die im Grenzgebiet und in Standorten mit Besatzungssoldaten wohnten. Dann war aber schon Schluss.

 

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Englisch ist nun mal Weltsprache. Damit muss man sich abfinden - ob es einem passt oder nicht. Ich finde es auch schade, dass viele Amis oder Briten keine andere Sprache sprechen, aber sie haben nun mal den Luxus, sich das erlauben zu können. Zudem habe ich nirgendwo geschrieben, dass jeder hier ein tolles Englisch zu sprechen hat. Ich wundere mich nur jedes Mal im Ausland darüber, dass viele Touristen aus anderen Ländern nahezu perfektes Englisch sprechen während viele deutsche Touristen kein Wort rausbringen. Das ist nunmal eine Feststellung und über die Englischkenntnisse unserer Bevölkerung gibt es auch ausreichend Untersuchungen, die das belegen.

 

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Wie schon angedeutet wurde: Es ist eben ein Unterschied, ob man sich in einem Land für 2 Wochen Urlaub aufhält oder ob man im gleichen Land für längere Zeit oder gar dauerhaft lebt. Ist eigentlich so banal, dass man meinen sollte, es wäre selbstverständlich...

 

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Und deshalb sollte man denen hier ebenfalls etwas scheißen.

 

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Also komm. In den 60ern sind die Deutschen auch mal nach Frankreich, Dänemark, Italien oder Spanien gefahren. Da gab es nicht nur die Nord- oder Ostsee.

Die Ostdeutschen sind sogar in die Dominikanische Republik geflogen.

 

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Ich denke das ist aber bei allen Nationen so, deren eigene Nation eine halbwegs bedeutsame und ausreichend grosse Sprachgemeinschaft ist.

Franzosen und Italener sprechen schliesslich auch nicht besser Englisch als wir, sondern eher noch schlechter.

Wirklich besser Englisch sprechen tun nur Nationen, die so klein und unbedeutend sind, das für sie keine Filme synchronisiert und Bedienungsanleitungen übersetzt werden, und es auch kaum Fachforen und Communitys im Internet gibt. Eben weil sie somit dazu gezwungen sind.

Es gibt aber nicht nur Deutsche Touristen auf Mallorca, sondern auch Deutsche Residenten die dort dauerhaft wohnen. Und die sprechen leider auch kaum besser spanisch als die Touristen.

Natürlich gab es im Bereich der Politik, der Wirtschaft und des Gross- und Aussenhandels schons seit Jahrhunderten internationale Beziehungen.

Aber die noralen Menschen, also Arbeiter, Bauern und Handwerker hatten eigentlich kaum Kontakt zu Menschen in anderen Ländern.

In der Vorkriegszeit eigentlich garnicht, und als der Tourismus aufkam, war das ja kein Individualtourismus sondern Massentourismus. Da blieben dann die deutschen Touristen meist unter sich, und wenn es Probleme gab war eben die Reiseleitung der Ansprechpartner.

 

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Und dann hat Hitler das Reisebüro Wehrmacht erfunden.

 

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Die Kontakte der Zivilbevölkerung werden sich aber in Grenzen gehalten haben, und mit den feindlichen Soladaten hat man wohl auch nicht soviel geredet.

 

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Och, da hat man dann die Waffen sprechen lassen.

 

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Das ist natürlich völliger Blödsinn. Ich habe schon viele Russlanddeutsche erlebt -und glaub mir- das sind die gleichen Russen wie alle anderen auch, nur mit einem ganz anderen Selbstbewußtsein, denen ihnen der Dicke gegeben hat. Sie leben genau so isoliert wie die Türken in Deutschland, haben ihre eigene Presse, ihre Lebensmittelgeschäfte, ihre Discos (s. Russland-Disco), sprechen ausschließlich russchisch, pflegen alte aus der Sowjetzeit Traditionen und, und, und... Also komm mir nicht hier, sie wären nicht integriert. In der Sowjetunion. Die Russlanddeutschen haben einfach die Gunst der Stunde genutzt (ganze Familienclans durften hier einreisen), darunter viele Rentner (Hallo?) und haben sich natürlich gerne als Verfolgte gesehen und das Angebot aus Deutschland dankend angenommen....

Nee du, so eine Infrastruktur schafft niemand, der nur für Urlauber arbeiten will. Auf der Insel haben sich viele Deutsche niedergelassen die entsprechend diese Nachfrage erzeugen. Aber da wir hier über die Türken reden, sei gesagt, daß es in der Türkei auch eine Art deutsche Diaspora gibt (lief eine Doku im TV) wo die Deutschen (auch in Mischehen) lieber unter sich bleiben, eine eigene Zeitung herausgeben, deutsche Lebensmittel importiren, deutsche Tageszeitungen lesen und eine Schüssel als Pflicht angesehn wird. Eine ähnlich Doku gab es auch über Thailand...