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KDG-der neue Monopolist

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von bengurion, 30. März 2004.

  1. bengurion

    bengurion Silber Member

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    Kabel Deutschland will Konkurrenten kaufen
    Die Kabel Deutschland GmbH schickt sich an, mit dem Erwerb der Kabelgesellschaften in Nordrhein-Westalen, Hessen und Baden-Württemberg zum alleinigen Betreiber von Kabel-TV aufzusteigen. Offiziell herrscht in den betroffenen Unternehmen noch ein Redeverbot. Aber aller Voraussicht nach sollen schon an diesem Mittwoch die Verträge endgültig unter Dach und Fach gebracht werden.

    Als ein Filetstück mit mehr als 4 Millionen angeschlossenen Haushalten gilt dabei Nordrhein-Westfalen. Der Kölner Kabelnetzbetreiber ish, der viel Geld in die Modernisierung der maroden Kabelnetze investierte und seit der Pleite des Investors Callahan zu einem internationalen Bankenkonsortium gehört, bietet in mehreren Städten des Landes digitales Bezahl-Fernsehen mit zahlreichen Sendern (ish Plus TV).

    Doch die Nachfrage ist begrenzt: Seit November haben erst 5000 Kunden die zusätzlichen Angebote abonniert. Unternehmenschef James Bonsall hofft auf 30.000 bis 40.000 Nutzer bis zum Jahresende. Ein Sprecher zeigt sich zuversichtlich: "Wir werden unsere Pläne 2004 schwungvoll umsetzen". 400 Millionen Euro will das Unternehmen in diesem Jahr umsetzen und ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 200 Millionen Euro erwirtschaften. Die KDG steht kurz vor der Einführung von digitalen TV-Angeboten.

    Für den Erwerb von ish sowie der hessischen iesy und von Kabel Baden-Württemberg müssen die Gesellschafter der KDG (Goldman Sachs, Apax, Providence Equity) tief in die Tasche greifen. Die Financial Times Deutschland bezifferte am Montag den gesamten Deal auf einen Wert von 2,6 Milliarden Euro, davon sollen alleine 1,4 Milliarden Euro auf ish entfallen.

    Vor gut einem Jahr hatte der Eigentürmer der KDG (Umsatz: 1 Milliarde Euro und 2600 Beschäftigte) sechs Kabelregionen der Telekom für 1,7 Milliarden Euro gekauft. Im Vergleich zu den 5,5 Milliarden Euro, die Liberty Media zuvor geboten hatte, sich aber beim Kartellamt ein Verbot einhandelte, geradezu ein Schnäppchen. Insgesamt würde sich mit dem Zukauf die Zahl der durch die KDG direkt und indirekt angeschlossenen Haushalte von 10 auf 18 Millionen erhöhen.

    Gespräche der Firmen habe es auch schon mit dem Bundeskartellamt gegeben, bestätigte eine Sprecherin der Behörde. Inhaltlich machte sie aber keine weiteren Angaben. Erst müssten die Übernahmen angemeldet werden, danach beginne die Prüfung. Ob die obersten Wettbewerbshüter erneut einschreiten werden, ist ungewiss. Doch die Chancen stehen diesmal deutlich besser als beim Versuch von Liberty Media, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.

    "Wir bieten eine offene Plattform für alle Programmanbieter", beteuert Kathrin Kleinjung von der KDG. Es gebe keineswegs ein Monopol, sondern einen Wettbewerb der Infrastrukturen, meint sie mit Blick auf Kabel, Satellit und Terrestik (DVB-T) und der DSL-Technik. In den Regionen hätten die Haushalte im übrigen noch nie groß zwischen mehreren Kabelnetz-Betreibern auswählen können.

    "Kabel Deutschland positioniert sich als eine Art digitaler Kiosk, an dem sich der Konsument aus einem vielfältigen Angebot bedürfnisgerecht sein Wunschprogramm zusammenstellen kann", beschreibt der Sprecher der Geschäftsführung, Roland Steindorf, die Strategie des Unternehmens. KDG sei Programmvermarkter und nicht Programmveranstalter.

    Bei der Landesmedienanstalt in Nordrhein-Westfalen stoßen die Übernahmepläne indes auf Ablehnung. Die Medienwächter fürchten eine Einschränkung der Medienvielfalt. "Wir würden zurückfallen auf eine Monopolsituation, wie wir sie schon einmal gehabt haben, als das Kabel noch im Besitz der Deutschen Telekom war", betont LfM-Direktor Norbert Schneider. "Einen Fortschritt kann man das nicht nennen". (Peter Lessmann, dpa) / (tol/c't)


    Quelle:Heise.de
     
  2. Nimrai

    Nimrai Silber Member

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    Na da hoffe ich mal das dem "neuen Monopolisten" von den Kartellämtern keine Steine in den Weg gelegt werden.
    Als Kabelkunde bin im immer mit einem Monopolisten konfrontiert, ob es ein lokaler Monopolist oder ein bundesweiter ist macht da keinen Unterschied.
    Ein bundesweiter Monopolist könnte aber wirtschaftlich erfolgreicher Agieren und damit leichter die langjährige Stagnation im Kabelnetz beseitigen als viele kleine und kleinste Netzbetreibern.

    Bisher ist zwar das größte deutsche Kabelnetz, von der KDG, auch das am Rückständigsten. Allerdings war dieses Teilnetz auch am längsten, bis vor einem Jahr, in den Händen der Telekom und es war ja bereites seit 1995 bekannt das die DT in ihren möglichen zukünfigen Konkurrenten keinerlei weitere Investitionen tätigt.
    Ich selbst wohne in der Fläche (auf dem Land) und verspreche mir von einer Monopolisierung ein umfangreicheres Programm als mit der heutigen Zersplitterung und Rosinenpickerei.
     
  3. hopper

    hopper Lexikon

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    Ich glaube nicht, dass sich in Zukunft etwas ändern wird, im Gegenteil.

    Als neuer Monopolist kann KDG behaupten, dass eine weitere Digitalisierung "zu teuer" ist und dabei gleichzeitig die Preise kräftig erhöhen. Um Ausreden waren die noch nie verlegen. Alle durchgeführten Digitalbemühungen bei Kabel-BW, ish und easy werden auch sicherlich nicht fortgeführt, sondern eingestellt.

    Wird aber der Zukunft zeigen.
     
  4. Nimrai

    Nimrai Silber Member

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    @hopper
    Du lässt die DVB-T Einführung außer acht, die bewährte Strategie der Kabelbetreiber, Preiserhöhung ohne Leistungssteigerung wird dann nicht mehr aufgehen.
    Die Kabelkunden in meiner Bekanntschaft sind, so schätze ich mal, zu 80% mit 20-24 Programmen zufrieden.
    Einen Großteil dieser Kunden in den DVB-T-Zeiten am abwandern zu hindern wird den Kabelgesellschaften ziemlich schwer fallen, mit dem heutigen Preis/Leistungsverhältniss brauchen sie da gar nicht erst anzufangen.
     
  5. bengurion

    bengurion Silber Member

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    Der Monopolist wird das Netz vorerst nicht ausbauen. Es werden in den nächsten Jahre sukszessive Analog Kanäle abgeschaltet und digital belegt werden. Bis auf ein paar Testgebiete, wird es vorerst kein Internet per Kabel geben. Der KDG will ja auch nach seiner Einkaufstour erst mal wieder Geld in die Kassen bringen. Das wird mit den Freischaltungs und Paketgebühren passieren. Somit bestätigt die KDG das alte Vorurteil, dass digitales Fernsehen PayTV sei.