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Insolvenz bei PREMIERE - und dann?

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von michaausessen, 3. Mai 2002.

  1. Kroes

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    Ich würde es zwar auch nicht schlecht finden, wenn Premiere irgendwie seine Schulden loswerden würde. Aber auf diesem Weg werden auch einige der Gläubiger teilweise wohl extrem betrogen - bei der DFL (Bundesliga) und anderen Abzockern würde mich das gar nicht stören, aber da sitzen sicherlich auch einige, die selbst auch Geld brauchen. Irgendwie erinnert mich die Situation inzwischen schon sehr an das, was sich alljährlich im deutschen Eishockey abspielt. Spieler kaufen, Schulden machen, upps Pleite, Insolvenz, Lizenz auf neue GmbH übertragen und in der Liga bleiben, wieder Spieler kaufen, Schulden machen, ... - auf Dauer macht so etwas keinen Spass !
     
  2. Elmo

    Elmo Gold Member

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    @Kroes:
    Da gebe ich dir Recht, aber im wesentlichen geht es wohl um die Sport und Filmlizenzen sowie um einige Drittanbieter, die zu viel Abogebühren kassieren. Die Verträge sind einfach utopisch (wegen damaliger Konkurrenz Premiere und DF1 und Kölmel bei der BuLi Verhandlung) abgeschlossen worden und heute sitzt man drauf fest. Da (logischer Weise) keiner freiwillig aufs ausgehandelte Geld verzichtet, geht man halt in die Insolvenz.
    Kirch konnte das wohl bisher "vertuschen", um an seinem Monopol zu feilen, aber momentan sieht wohl jeder, daß man mit den utopischen Verträgen nicht rentabel wirtschaften kann.
    Ich denke nicht, daß es zu einem "Jojo-Effekt" wie im Eishockey kommen wird.
     
  3. strunz77

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    ich wünsche euch allen, dass ihr selbständige unternehmer werdet und zahlreiche aufträge eines großkunden annehmt, der plötzlich insolvent ist.
     
  4. Raiders2k1

    Raiders2k1 Senior Member

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    Nabend,

    man kann natürlich nicht so einfach schuldenfrei werden, wie sich einige das hier wohl vorstellen. Gläubigerschutz hat bei Insolvenz ebenfalls priorität.

    Es gibt aber interessante Alternativen, z.B. Umwandlung der Forderungen in Eigenkapital (ist zur Zeit zum Beispiel am Neuen Markt gross in Mode), um perspektivisch eine werthaltige Forderung zu erhalten.

    Allerdings wird das A und O bei allen Lösungen ein tragfähiges und vor allem konsensfähiges Geschäftsmodell sein.

    Zum Eishockey: Bin da nicht so firm, mischt da immer noch der Schäfer II mit? dann wundert mich da gar nichts. Man sollte sich aber wundern, warum sich immer wieder Geldgeber finden lassen, die sich auf so wenig erfolgsversprechende Investments einlassen.
     
  5. Elmo

    Elmo Gold Member

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    Da hast Du natürlich recht!

    Ich bezog mich mehr auf die kleineren Firmen wie Paramount, Fox, DFL, KirchMeida.... winken

    Für die kleineren ist das natürlich eine andere Sache. Für die täte es mir wirklich leid, aber was nützt denen eine komplette Zahlungsunfähigkeit in 2-3 Monaten (wenns denn so käme)... Dann würden die nix mehr sehen. Aber versteh mich da bitte nicht falsch.
     
  6. Papageno

    Papageno Senior Member

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    Als Österreicher kenne ich mich in den deutschen Gesetzen nicht aus. Aber wir haben in Österreich bei Insolvenzfällen die Möglichkeit des "Zwangsausgleiches", d. h. wenn die Mehrheit der Gläubiger vor Gericht diesem Vergleich zustimmt, erhalten ALLE Gläubiger (also auch die, die dagegen gestimmt haben) ein Quote von 20 %, so daß dem insolventen Unternehmen die Chance einer Sanierung gegeben werden kann. Und glaubt mir, viele der Gläubiger nehmen lieber diese 20 %, bevor sie bei einer Vollpleite total durch die Finger schauen.
    Gibt es ein ähnliches Gesetz auch bei Euch in Deutschland?.
    Wäre interessant zu erfahren, ob deutschen Unternehmen auch solche Chancen geboten werden, oder ob das nur klappt, wenn sich Euer Bundeskanzler einmischt. breites_

    Gruß

    Papageno
     
  7. strunz77

    strunz77 Talk-König

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    hier gibt es keine festgelegten 20%. es wird vielmehr geguckt, wie der laden weitergeführt werden kann und wie viel kohle zur anteiligen schuldenbezahlung da ist und welche quote man damit hinbekommt. wenn die gläubiger mit der quote zufrieden sind, nehmen sie das angebot an und bekommen die %-quote an ihrer forderung. wenn das der fall ist, kann der laden weiterbestehen. wenn nicht, dann wird der laden per gerichtsbeschluss plattgemacht und komplett liquidiert.
     
  8. Papageno

    Papageno Senior Member

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    @ Strunz77

    Aha, dann ist dieser Zwangsausgleich also wieder einmal eine typisch österreichische Spezialität.
    Danke Dir für Deine Auskunft.

    Gruß

    Papageno
     
  9. Raiders2k1

    Raiders2k1 Senior Member

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    War bei uns auch mal ähnlich.

    Heute ist es kurz gesagt möglich, alle vorstellbaren Lösungen privat unter den Vertragspartnern auszuhandeln. Die Lösung muss dann in Form eines Insolvenzplans an das Ins-Gericht eingereicht werden, soweit von der InsO abgewichen wird.

    Macht alles effektiver und flexibler als Gesamtvollstreckung mit Quote.
     
  10. Hulkman1000

    Hulkman1000 Junior Member

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    Wenn Premiere seine Verträge nicht mehr auszahlen kann, und in Insolvenz geht, dann wären die Gläubiger doch wirklich dumm, danach erneut einen Vertrag mit Premiere abzuschliessen.
    Vielmehr werden sie den Sender dann für viele Jahre komplett boykottieren, und ihre Rechte halt ans FreetTV verscherbeln, zu günstigeren Preisen versteht sich.
    Ausserdem macht es nicht gerade ein gutes Licht in Amerika. Etwas schäme ich mich schon für diese komplett dummen Vertragsabschlüsse von Premiere. Da waren anscheinend nur Dumme am werken.
    Und die Ami-Studios zerfetzen sich den Mund über die dummen German Manager.

    Ich finde Premiere solle komplett Pleite gehen. Denn hier haben wir keine normale Geldnot, hier haben wir wohl eine VORAUSZUSEHENDE Geldnot.
    Jeder Schüler, der die Grundrechnungsarten beherrscht, hätte bei solchen Verträgen, wie sie Premiere abgeschlossen hat, die Pleite vorausgesehen.
    Meine Meinung.

    Eigentlich ein Skandal. Beweist nur mal wieder, Bildung hat genau NULL mit Können zu tun. Bestes Beispiel: Die Premiere Manager.

    <small>[ 04. Mai 2002, 02:46: Beitrag editiert von: Hulkman1000 ]</small>